Der Ring, der nie gelungen - Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen

  • Zitat

    Kennt jemand diese DVD aus Kopenhagen ? Klingt unglaublich verheißungsvoll und spannend inszeniert.


    Der Kopenhagener Ring ist mit Abstand der beste, den ich jemals gesehen habe. Hier haben wir eine großartig gelungene, moderne Produktion mit Witz, viel Sorgfalt und einer überraschenden und vollkommen überzeugenden Leseart des Wagnerschen Meisterwerkes. Ich werde mehr darüber schreiben, wenn ich mehr Zeit habe. Bis dahin sei er allen Anhängern guten Musiktheaters wärmsten empfohlen. Die Sänger überzeugen ebenfalls - wenn stimmliche Mängel zu beklagen sind, dann werden diese durch hervorragendes Spiel wettgemacht. Ebenso hervorragend ist das Orchester unter Schønwandt. Eine weitere Überraschung ist die Kameraführung, die oft ganz nah an die Sänger herangeht - am Anfang ist das befremdend, weil das grobe Bühnenmakeup stört und man eben sieht, daß Siegfried kein Teenager sondern ein Mann im besten Alter ist... nach 5 Minuten aber vergißt man aufgrund dieses Kniffs, daß man es mit einer Bühnenaufführung zu tun hat, und das Ganze erweckt den Eindruck eines Opernfilms, aber eben live und ohne den typischen Opernfilmkitsch. Grandios.


    Wie gesagt, eine ausführliche Kritik kommt später, wenn es nicht an anderer Stelle schon eine gibt. Soweit erstmal: 5 Sterne für Inszenierung und Musik. Verglichen damit ist der Levine-Ring ein Totalausfall.


    :hello:
    M.

  • Lieber Mengelberg,


    ja, das stimmt absolut, der Kopenhagener Ring ist einfach gigantisch inszeniert, auch die Charaktere sind sehr fein ausgearbeitet, das fällt mir eigentlich besonders in der Göterdämmerung auf: Irene Theorin als Brünnhilde zeigt soviel Emotion; ihr Lächeln berührt genauso innig wie ihre Bestürzung. Auch der Hagen von Peter Klaveness ist so absolut berechnend gespielt, das habe ich so auch noch nicht gesehen. Bei allen Protagonisten sitzt jede Gesichtsregung, das ist grandioses Theater. Das Orchester ist auch Spitzenklasse, einzig bei manchen gesanglichen Leistungen muß man Abstriche machen, das aber macht die Personenführung und die gesamte durchdachte Inszenierung wieder wett.


    Von mir auch nur größtes Lob für solches Theater !


    Gruss, Louis

  • Liebe Wagner-Taminos,


    eine Bitte: Kann mir jemand die Besetzung des Levine-Ringes, CD-Aufnahme, listen ?`



    Danke sehr !!


    Liebe Grüße,


    Louis


  • Die ganze Besetzung kriege ich nicht zusammen, aber einige schon:


    Wotan: James Morris
    Brünnhilde: Hildegard Behrens
    Siegfried: Reiner Goldberg
    Alberich: Ekkehard Wlaschiha
    Mime: Heinz Zednik
    Loge: Siegfried Jerusalem
    Sieglinde: Jessey Norman
    Siegmund Garry Lakes
    Fafner: Jan Hendirk Rootering
    Fasolt/Hunding: Kurt Moll
    Fricka: Christa Ludwig

  • Hallo, WotanCB!


    Bist Du sicher, daß Kurt Moll den Fasolt singt und nicht den Fafner? Jan Hendrik Rootering liegt in der Stimme etwas höher als Moll und dürfte daher eher den Fasolt singen.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Seht Ihr. Früher war das alles einfacher. Bei Greindl und Frick - dem wahrscheinlich berühmtesten Riesenpaar - war es selbstverständlich, dass Frick den Fafner und Greindl den Fasolt sang. Das ergab sich automatisch aus den Stimmcharakteren und -färbungen. Obwohl es auch hier eine bekannte Aufnahme gibt, wo es genau umgekehrt war. Wobei Lobl Frick eigentlich im "Rheingold" immer lieber den Fasolt gesungen hätte, weil es die gesanglich schönere Partie ist. Aber einmal Mörder immer Mörder!
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!


  • Also, ich kann das grad nicht zu 100% herausfinden, aber ich meine der Rootering singt auf der DVD (die musikalisch deutlich besser finde) den Fasolt und auf der CD den Fafner.

  • Hallo Louis,


    ich nehme an, Du meinst diesen Ring (von mind. 5 x Levine N.Y. und Bayreuth)


    1) Rheingold:


    Aufnahme: Apr./Mai. 1988, Studio
    Spieldauer: 156'53
    Dirigent: James Levine
    Metropolitan Opera Orchestra


    Alberich: Ekkehard Wlaschiha
    Donner: Siegfried Lorenz
    Erda: Birgitta Svendén
    Fafner: Jan-Hendrik Rootering
    Fasolt: Kurt Moll
    Flosshilde: Meredith Parsons
    Freia: Marie-Ann Häggander
    Fricka: Christa Ludwig
    Froh: Mark Baker
    Loge: Siegfried Jerusalem
    Mime: Heinz Zednik
    Wellgunde: Diane Kesling
    Woglinde: Hei-Kyung Hong
    Wotan: James Morris


    2) Walküre


    Aufnahme: Apr. 1987, Studio
    Spieldauer: 244'14 (68'05, 100'59, 75'10)
    Dirigent: James Levine
    Metropolitan Opera Orchestra


    Brünnhilde: Hildegard Behrens
    Fricka: Christa Ludwig
    Gerhilde: Marita Naupier
    Grimgerde: Meredith Parsons
    Helmwige: Linda Kelm
    Hunding: Kurt Moll
    Ortlinde: Marilyn Mims
    Rossweisse: Anne Wilkens
    Schwertleite: Ruthild Engert-Ely
    Sieglinde: Jessye Norman
    Siegmund: Gary Lakes
    Siegrune: Diane Kesling
    Waltraute: Reinhild Runkel
    Wotan: James Morris


    3) Siegfried


    Aufnahme: Apr. / Mai 1988, Studio
    Spieldauer: 252'10 (85'43, 79'37, 86'50)
    Dirigent: James Levine
    Metropolitan Opera Orchestra


    Alberich: Ekkehard Wlaschiha
    Brünnhilde: Hildegard Behrens
    Der Wanderer: James Morris
    Erda: Birgitta Svendén
    Fafner: Kurt Moll
    Mime: Heinz Zednik
    Siegfried: Reiner Goldberg
    Stimme des Waldvogels: Kathleen Battle


    4) Götterdämmerung


    Aufnahme: Mai 1989, Studio
    Spieldauer: 269'35 (122'21, 67'02, 80'12)
    Dirigent: James Levine
    Metropolitan Opera Orchestra
    Metropolitan Opera Chorus
    Chorleitung: David Stivender


    Alberich: Ekkehard Wlaschiha
    Brünnhilde: Hildegard Behrens
    Floßhilde : Meredith Parsons
    Gunther: Bernd Weikl
    Gutrune: Cheryl Studer
    Hagen: Matti Salminen
    Norn (1): Helga Dernesch
    Norn (2): Tatiana Troyanos
    Norn (3): Andrea Gruber
    Siegfried: Reiner Goldberg
    Waltraute: Hanna Schwarz
    Wellgunde: Diane Kesling
    Woglinde: Hei-Kyung Hong


    Quelle: Andreas Ommer, Gesamtverzeichnis



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Kennt jemand diese DVD aus Kopenhagen ? Klingt unglaublich verheißungsvoll und spannend inszeniert.




    Bislang kenne ich nur das Rheingold aus der Reihe und fand das ziemlich packend inszeniert. Wäre die musikalische Seite geschlossener gewesen, hätte ich mir längst den rest besorgt, aber so warte ich noch.
    Hier meine Einblicke im TMOO: TMOO - RING DES NIBELUNGEN, DER - I: Das Rheingold Was ich an Ausschnitten aus den anderen Teilen gesehen habe, fand ich das auch sehr spannend, zum Beispiel Wotan, der seiner Brünnhilde vor dem Abschied ihre Flügel rausreißt, ein ganz ganz packender Moment.

  • Was ich an Ausschnitten aus den anderen Teilen gesehen habe, fand ich das auch sehr spannend, zum Beispiel Wotan, der seiner Brünnhilde vor dem Abschied ihre Flügel rausreißt, ein ganz ganz packender Moment.


    Und geflügelte Walküren wirken nicht unwiderstehlich komisch?


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Demnach sind also die CD- und DVD-Version des Levine-"Rings" doch nicht ganz identisch.


    Bernd Weikl als Gunther wäre interessant, wobei das die Anschaffung letztlich wohl nicht rechtfertigen dürfte.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Vielen lieben Dank an WotanCB und Harald Kral, ja die MET-Studio-Aufnahme meine ich und danke für
    die Mühe, mir das aufzulisten. Ich habe die Ring-Aufnahme via itunes downgeloaded und da fehlt dann eben
    die Besetzungsliste.


  • Und geflügelte Walküren wirken nicht unwiderstehlich komisch?


    Walküren haben Flügel? Ich dachte höchstens deren Helme oder Rosse.
    Ansonsten wäre das eine etwas drastischere Verdeutlichung des "küsst er die Gottheit von Dir" (oder wie es im Text heißt.


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • Hallo,


    genau auf diesen "Ring" (genauer gesagt die "Götterdämmerung") stieß ich heute durch Zufall. Auch ich bin angenehm überrascht!


    Naděžda Kniplová als Brünnhilde ist absolut Spitze! Gerald McKee gefällt mir persönlich besser als andere zeitgleiche Sänger, etwa Windgassen. Auch bekannte Sänger wie Uhl und v. Rohr singen mit.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Genau diesen Ring habe ich auch schon seit etlichen Jahren in meinem Bestand und konnte ihn anlässlich einer etwas längeren Erkrankung ganz durchhören.
    Auch ich war angenehm überrascht, wie gut die Gesamtleistung dieser vielen unbekannten Namen war, wobei mir der Name des Dirigenten natürlich schon bekannt war.


    Viele Grüße


    Willi :rolleyes:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • genau auf diesen "Ring" (genauer gesagt die "Götterdämmerung") stieß ich heute durch Zufall. Auch ich bin angenehm überrascht!


    Naděžda Kniplová als Brünnhilde ist absolut Spitze! Gerald McKee gefällt mir persönlich besser als andere zeitgleiche Sänger, etwa Windgassen. Auch bekannte Sänger wie Uhl und v. Rohr singen mit.

    da hast Du neben der hinreißenden Kniplova und dem eindrucksvollen Polke auch noch Ruth Hesse ganz am Beginn ihrer Karriere als Fricka und Waltraute. Sehr schön gesungen!!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Bei den historischen Aufnahmen steht mir Knappertsbusch/Bayreuth 1956, sehr gut remastered bei Orfeo, sehr nahe - wenn man diese magische Beschwörung der Tetralogie hat und die Boulez-Aufnahme, dann hat man die beiden Extrempunkte der "Ring"-Interpretation. Aber wirklich nur etwas für Zuhörer, die sich auf (freilich ungemein spannende) Zeitlupentempi einlassen wollen.



    Dem kann ich mich absolut anschließen. Statt Boulez könnte man auch Keilberth, Bayreuth 1955, einsetzen: Fast die identische Sängerbesetzung, aber welch extreme Unterschiede im Dirigat! Wenn man bedenkt, daß sich auch 1956 Knappertsbusch und Keilberth abwechselten, muß man die enorme Anpassungsfähigkeit des Festspielorchesters nur noch mehr bewundern. Sie konnten beide Extreme auf allerhöchstem Niveau.


    "Der Ring, der nie gelungen" kann nicht mehr so dastehen, seit die Bayreuth-Mitschnitte der 50er und frühen 60er Jahre vorliegen. Den Bayreuther "Ring" unter Kempe (1960–1963) und Klobucar (1964) brauche ich auch noch beizeiten.


    LG
    Joseph
    :hello:

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    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich möchte an der Stelle allen interessierten Wagner-Hörern eine ganz frische Platte des "Rheingolds" unter Sebastian Weigle empfehlen.
    Das Dirigat ist umwerfend schön gelungen, etwas langsamer als gewohnt; das Orchester zaubert einen satten und vollen Wagner-Klang. Sängerisch bewegt sich die Aufnahme in einem sehr guten Bereich, hervorzuheben ist vor Allem Kurt Streit als Loge und Meredith Arwady als Erda. Eine Nebenrolle mit Elan vorgetragen.



    Kurt Streit, der mich an Peter Schreier oder Graham Clark erinnert, hier im Kurz-Portrait: Kurt Streit ist ansich ein Mozart-Spezialist (150 Aufführen als Tamino in der Zauberflöte, daneben Idomeneo, La Clemenza die Tito u.a.). Sehr spannend, ihn daher hier als Wagner-Interpret in dieser Charakter-Rolle zu hören.


    Meine Überraschung des Monats, diese CD :jubel:


  • Meine Überraschung des Monats, diese CD


    Danke für den Hinweis, lieber Louis.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Mehr und mehr komme ich zur Auffassung, daß eine der gelungensten "Ring"-Interpretationen jene von Pierre Boulez ist – was ich selber nicht für möglich hielt. Aber Boulez hat wirklich spitzenmäßige Arbeit geleistet im Premierenjahr des "Jahrhundert-Rings" 1976. Sehr durchhörbar gestaltet, vom "Rheingold" bis zur "Götterdämmerung", keineswegs ohne Emotion und kühl analytisch (woher kommt diese Behauptung überhaupt?), vielmehr durchaus mit Schmackes, ja monumental und pathetisch. Man wird mich für verrückt erklären, aber stellenweise erinnerte mich sein Dirigat an einen "beschleunigten" Knappertsbusch: Beide haben eine Vorliebe für die Auskostung des orchestralen Klangteppichs (ich erwähne hier nur stellvertretend den ersten Auftritt der Riesen und die Verwandlungsmusiken im "Rheingold", das Ende des 1. Akts in der "Walküre", das Ende des 1. Akts sowie den Drachenkampf im "Siegfried", das Ende des Prologs, den Mannenruf, den Trauermarsch sowie das Finale der "Götterdämmerung"). Das wird toll in voller Klangpracht gespielt und nicht so verschnarcht wiedergegeben wie bei manch anderen Dirigenten (Janowski, Haitink). Die Blechbläser und Pauken sind 1976 geradezu sensationell eingefangen. Orchestral ist dieser "Ring" 1A. Ich pflichte hiermit Edwin Baumgartner bei, der auch Knappertsbusch und Boulez, die scheinbar extremsten Gegensätze, besonders hervorhebt von allen Aufnahmen. Die Sängerbesetzung ist zumindest 1976 ebenfalls sehr gut (Kelemen, Thomas, Kollo) bis herausragend (Zednik, McIntyre, Salminen, Jones). Hinzu kommt die fast schon einmalige Live-Atmosphäre des großen Wagner-Jubiläums-Jahres, die man förmlich spürt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Zitat

    Man wird mich für verrückt erklären, aber stellenweise erinnerte mich sein Dirigat an einen "beschleunigten" Knappertsbusch:


    Hallo, Joseph II.!


    Ich erkläre Dich keineswegs für verrückt, aber hier gehen unsere Meinungen doch etwas auseinander. Über die Inszenierung möchte ich hier mal keinen Kommentar abgeben. Mit dem Dirigat von Boulez kann ich noch leben, aber der Trauermarsch und das Finale aus "Götterdämmerung" soll bei Janowski verschnarcht klingen, das sehe ich garnicht so. Na ja, die Besetzung ist wirklich gut, bis auf Donals McIntyre, der für mich nicht der ideale Wotan ist, schon wegen seiner schlechten Verständlichkeit. Ich habe ihn vor Kurzem erst auf einer Platte mit Wagner-Monologen gehört.


    Fazit von mir: Kein schlechter, aber auch kein überragender musikalischer Ring. Musikalisch für mich immer noch TOP: Solti, Böhm, Furtwaengler.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Wie "focus online" und andere Medien heute melden, hat der Berliner Intendant Frank Castorf erste Details über seine „Ring“-Inszenierung 2013 bei den Bayreuther Festspielen verraten.
    „Für mich ist es eine Reise hin zum Gold unserer Tage – zum Erdöl“, sagte Castorf. Das Bühnenbild führe vom Berliner Alexanderplatz bis zur Wall Street in New York.


    Zitat

    In die Partitur oder ins Libretto dürfe er nicht eingreifen, sagte der Regisseur.
    Er habe deshalb zunächst gezögert. Jetzt steht es im Vertrag, leider.


    LG


    ?(

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Was mir heute so durch den Kopf ging, war die Tatsache, dass es ja nur eine handvoll Studio-Ringe gibt: Solti, Karajan, Levine, Janowski, Haitink(?). Bei letzterem bin ich mir nicht mal ganz sicher!? Dazu noch den Furtwängler-Ring aus dem Radiostudio (mit Hust-Verbot fürs Publikum). Was mir dann aber schmerzlich bewusst wurde - und da würde ich fast jede Wette eingehen: Es wird vermutlich auch zukünftig keiner mehr dazukommen. Nicht nur, dass es aktuell vielleicht an den passenden Sängern mangelt (das kann sich ändern), aber eine derartige Produktion wäre wahrscheinlich nicht nur viel zu teuer, sondern auch logistisch nicht mehr zu bewältigen. - Wie haben die das damals bloß gemacht ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Kennt jemand eigentlich schon den neuen MET-Ring und kann dazu etwas sagen, sowohl zur DVD als auch zur Highlight-CD?
    Levines Dirigat? Terfels Wotan?



    Beim CD-Cover muss ich sofort wieder an den Thread "Das Auge hört mit" denken...ich habe schon von vielen Leuten eher ablehnende Kommentare dazu gehört, also ich mag das Cover sehr :)

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Kennt jemand eigentlich schon den neuen MET-Ring und kann dazu etwas sagen, sowohl zur DVD als auch zur Highlight-CD?
    Levines Dirigat? Terfels Wotan?



    Beim CD-Cover muss ich sofort wieder an den Thread "Das Auge hört mit" denken...ich habe schon von vielen Leuten eher ablehnende Kommantare dazu gehört, also ich mag das Cover sehr :)


    Hallo SchallundWahn,


    ich habe gerade eben eine Kurzbewertung im Thread : Opernkritik DVD vorgenommen.
    Diese wird demnächst noch um die Götterdämmerung ergänzt.


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

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  • Was mir heute so durch den Kopf ging, war die Tatsache, dass es ja nur eine handvoll Studio-Ringe gibt: Solti, Karajan, Levine, Janowski, Haitink(?). Bei letzterem bin ich mir nicht mal ganz sicher!? Dazu noch den Furtwängler-Ring aus dem Radiostudio (mit Hust-Verbot fürs Publikum). Was mir dann aber schmerzlich bewusst wurde - und da würde ich fast jede Wette eingehen: Es wird vermutlich auch zukünftig keiner mehr dazukommen. Nicht nur, dass es aktuell vielleicht an den passenden Sängern mangelt (das kann sich ändern), aber eine derartige Produktion wäre wahrscheinlich nicht nur viel zu teuer, sondern auch logistisch nicht mehr zu bewältigen. - Wie haben die das damals bloß gemacht ...


    Passende (d.h. typische Wagnersänger) wirken auf Karajans Studio-Aufnahme ebenfalls kaum welche mit. Das dürfte wohl für Studio-Aufnahmen kaum das zentrale Problem sein. Unter Haitink gibt es einen kompletten Ring; abgebrochen nach den ersten beiden Opern wurde Dohnanyis Aufnahme vom Anfang der 1990er, weil sich die ersten beiden Folgen schlecht verkauften. Freilich gab es beinahe von Anfang an etliche hochkarätige Live-Mitschnitte (zB Böhm/Bayreuth als "offizielle", sowie auch "graue" Mitschnitte), die eine zusätzliche Konkurrenz bedeuteten.
    Wobei weder der vor einigen Jahren aufgetauchte Keilberth-Ring noch die unter Böhm und Boulez schlichte Mitschnitte sind. Der erste war eine Parallelproduktion, die dann zugunsten des späteren Solti-Rings zurückgehalten wurde und die anderen sind natürlich auch aus vielen Aufführungen zusammengeschnitten, nehme ich mal an.


    Natürlich waren diese Produktionen ein gewisses Risiko. Andererseits rechnete man damals auch mit vielen Jahren bis zur Gewinnzone und man konnte eine Zeitlang (ich schätze ca. 1960 bis 1990) mit Schallplatten auch in der Klassik richtig gut Geld verdienen, wobei das natürlich nur einigen absoluten Stars wirklich zugute kam. Beim CD-Boom (daher stammen der Levine und der Haitink-Ring) hatte man dann den Bogen überspannt und seitdem gibt es da nicht mehr allzu viel zu verdienen. Es ist aber idiotisch daraus, dass sich diese Situation geändert hat, irgendwie auf den Untergang der Klassik zu schließen. Klassik hat es Jahrhunderte lang ohne Schallaufzeichnung und Jahrzehnte lang mit Schallplatten als Nischenprodukt, das für die meisten Hörer viel zu teuer war (bis in die 1950er würde ich sagen) gegeben.
    Wie auch immer, ich finde 5-6 Studioproduktionen eines solchen Mammutwerkes gar nicht so wenig. Bei den anderen Wagner-Opern sind es, schätze ich, je knapp doppelt so viele (außer den frühen bis Rienzi).
    Wie viele gibt es von "Les Huguenots", "Les Troyens"? (Davis und Dutoit, soviel ich sehe), von "Moses und Aron", um andere aufwendige Opern zu nennen?

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    (Bob Dylan)

  • MSchenk: "Was mir heute so durch den Kopf ging, war die Tatsache, dass es ja nur eine handvoll Studio-Ringe gibt: Solti, Karajan, Levine, Janowski, Haitink(?). Bei letzterem bin ich mir nicht mal ganz sicher!?"



    Der Haitink-Ring ist so vollständig wie entbehrlich! :(


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • MSchenk: "Was mir heute so durch den Kopf ging, war die Tatsache, dass es ja nur eine handvoll Studio-Ringe gibt: Solti, Karajan, Levine, Janowski, Haitink(?). Bei letzterem bin ich mir nicht mal ganz sicher!?"


    Der Haitink-Ring ist so vollständig wie entbehrlich! :(


    Gruß Rheingold


    Das "(?)" bezog sich nicht auf die Vollständigkeit, sondern auf die Frage, ob Studio oder Live. - Inzwischen bin ich klüger: Auch der Haitink-Ring ist eine Studioproduktion. Weiters wäre die Liste zu vervollständigen mit H.Swarowsky und R.Godall (gesungen in englischer Sprache). Damit gäbe es zur Zeit sieben vollständige Studio-Ringe.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Von den reinen Studio-Ringen haben wir wirklich keine allzu große Auswahl. Sehr gut finde ich Karajan, auch Levine und Swarowsky (vielleicht kurioseste Ring-Produktion). Meine Probleme mit Solti erläuterte ich schon an anderer Stelle (sängerisch aber weitestgehend sehr gut; vom Dirigat her viel eher Bayreuth 1983). Janowski und Haitink konnten mich nicht vom Hocker reissen. Mein vermutlich liebster Studio-Ring, so er denn fertig "geschmiedet" worden wäre, ist das Wiener Fragment von Knappertsbusch (1. Akt Walküre sowie Wotans Abschied mit G. London).

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    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat von Michael: "Weiters wäre die Liste zu vervollständigen mit H.Swarowsky und R.Godall (gesungen in englischer Sprache). Damit gäbe es zur Zeit sieben vollständige Studio-Ringe."


    Nach meinen Informationen handelt es sich beim Godall-Ring um eine so genannte Live-Montage - gut bearbeitet und auf Studio getrimmt. Wenn ich mich irre, bitte ich herzlich um Korrektur. Wir wollen es doch immer alle sehr genau wissen. Was den Haitink anbetrifft, lieber Michael, hatte ich Deine Fragen falsch verstanden. Sorry.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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