Alles anzeigenIch habe hierzu eine durchaus ambivalente Position - um es euphemistisch zu formulieren.
Heute geht es mehr und mehr - und dies fachübergreifend - um leichte Kost. Man hat weder Zeit noch Lust, sich intensiv und zeitaufwändig mit schwerer Materie zu befassen, damit auseinanderzusetzen. Es darf den Verstand nicht fordern. Schnell und oberflächlich ist die Devise.
In der Fachliteratur gibt es inzwischen alles Erdenkliche für „Dummies“. Ein schneller und sehr fataler (im Sinne von oberflächlich bis falsch) Einstieg in eine neue Materie. Erlernen von Fremdsprachen in wenigen Tagen oder gar Stunden. Und dergleichen mehr.
Wagners „Ring“ als leichte Kost - in welcher Form auch immer: Ich lehne dies für mich persönlich grundsätzlich ab. Ich hatte schon seit jungen Jahren ein sehr vitales Interesse daran, die Dinge auszuloten, ihr Geheimnis zu entschlüsseln. Auch gerne Sekundärliteratur verschlungen, darin aufgezeigten Pfaden hungrig weiter folgend. Für Kunst, Literatur – und nachgerade gute Musik. Ich möchte diese Intensität an Beschäftigung, Erhellung und Emotionalität nicht missen wollen.
Nachtrag: Ich kenne besagte Einspielung unter Lorin Maazel.