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Danke für den Tip - habe ich mir schon bestellt.
Schönen zweiten Advent !
Kalli
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Lieber Caruso, mich würde das auch interessieren. Ich hebe auch alle meine Besetzung Zettel auf, hab aber angefangen diese auf externer Festplatte einzuscannen.
Ja, das kann ich bei passenden Themen gerne hin und wieder machen. Ich könnte dann wohl auch die Vorlagen mit einer größeren Auflösung einscannen. Das habe ich mich nicht getraut. Aber so sehr viele Programmhefte und Besetzungszettel aus den 50er und 60er Jahren habe ich gar nicht. Ich habe ja die Besetzungen - das hast Du vielleicht auch schon dem Gespräch mir WoKa entnommen - meist in Octavbüchlein geschrieben, weil ich nicht das Geld für den Kauf von Programmen hatte. Daraus könnten natürlich auch mal was eingescannt werden. Aber meine damaligen Kommentare unter den Besetzungslisten - über die ich mich heute natürlich freue - werden wohl kaum Jemanden interessieren.
Also mich würde das auch brennend interessieren. Eine etwas größere Auflösung wäre, sofern Du Dich dazu entschließt, wirklich nicht schlecht - es sind Dateien bis zu 1 MB als Anhang erlaubt. Besten Dank schon mal für die Bemühungen und das Einstellen der Besetzungszettel des Kna-Rings!
Lieber Caruso, das ist ja ein sehr stimmungsvolles Szenenfoto. Ich kenne es zwar aus einen Buch, hier aber wirkt es fast noch besser. Danke. "Reingold" folgte am 14. April 1957 auf die "Walküre", mit der die erste Inzsnierung des "Ring des Nibelungen" in der wiederaufgebauten Berliner Staatsoper am 17. November 1956 begann. Diese Reihenfolge ist nach meiner Beobachtung ehr ungewöhnlich. "Siegfried" folgte am 26. Mai 1957, "Götterdämmerung am 21. Juli des selben Jahres. Von der Generalprobe der "Walküre" haben sich einige Szenen erhalten, die ich zufällig in meinem Bestand habe:
Richard Wagner
DIE WALKÜRE
Szenen
Erster Aufzug
1 Vorspiel
2 Wes Herd dies auch sei
3 Müd' am Herd fand ich den Mann
4 Friedmund darf ich nicht heißen
5 Ein Schwert verhieß mir der Vater
6 Eine Waffe lass mich dir weisen
7 Winterstürme wichen dem Wonnemond
8 Du bist der Lenz
Zweiter Aufzug
09 Vorspiel
10 Nun zäume dein Ross
11 Wo in Bergen du dich birgst
12 So ist es denn aus mit den ewigen Göttern
13 Deiner ew'gen Gattin heilige Ehre
Brünnhilde: GERTRUD GROB-PRANDL
Sieglinde: SIGRID EKKEHARD
Fricka: MARGARETE KLOSE
Siegmund: GÜNTHER TREPTOW
Wotan: CONDI SIEGMUND
Hunding: GERHARD FREI
Dirigent: FRANZ KONWITSCHNY
Staatsoper Berlin
15. November 1956 (Generalprobe)
Im Vergleich zu der von Dir besuchten Vorstellung unter der Leitung von Hans Knappertsbusuch gibt es einige Besetzungsunterschiede. Die Insznierung von Erich Witte hielt sich gut zwanzig Jahre im Spielplan, so dass auch ich sie noch sehen konnte. Einmal war sogar Gottlob Frick der Hagen. Gern erinnere ich mich auch an Ernst Kozub als Siegmund. Abgelöst werden sollte dieser "Ring" durch Ruth Berghaus. Das Projekt kam leider nicht über das "Rheingold" hinaus, das am 23. September 1979 Premiere hatte und von ihren Gegnern in Grund- und Boden geschrien wurde. Die Intendanz der Oper zog offenbar auf Befehl von ganz oben die Reißleine und ließ das Vorhaben sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden. So war das damals, so wurden unbequeme Regisseure mundtod gemacht. Ein guter Freund aber, der Grafiker gewesen ist und bereits für den gesamten Zyklus die Plakate entworfen hatte, bekam sein Honorar - also auch für etwas, was es schließlich nicht gegeben hat.
Von der Generalprobe der "Walküre" haben sich einige Szenen erhalten, die ich zufällig in meinem Bestand habe...…
Wotan: CONDI SIEGMUND
Das ist eine Überraschung für mich.
Condi Siegmund war lange, lange Jahre der führende Heldenbariton an der Staatsoper Hannover.
Als ich 1960 ein halbes Jahr in Hannover gelebt habe, konnte ich ihn in etlichen Partien hören. Ich habe nie Aufnahmen von ihm gehört. Lohnt denn der Mitschnitt seines Wotans?
Condi Siegmund war lange, lange Jahre der führende Heldenbariton an der Staatsoper Hannover.
Als ich 1960 ein halbes Jahr in Hannover gelebt habe, konnte ich ihn in etlichen Partien hören. Ich habe nie Aufnahmen von ihm gehört. Lohnt denn der Mitschnitt seines Wotans?
Lieber Caruso, es ist nicht nicht viel vom Wotan zu hören in diesen Szenen. Vom Timbre her gefällt mir seine Stimme - groß und mächtig, in den Einzelheiten aber ungenau und etwas polternd. Mir scheint, er ist eingesprungen. Im späteren "Rheingold" sang ja dann Gonszar.
Danke für die Antwort, lieber Rheingold!
Eigentlich habe ich kein besonderes Interesse an Condi Siegmund. In Hannover, wo ich 1962 ein paar Monate gewohnt habe, wurde er aber sehr verehrt. Als er 1964 starb, waren meine Freunde aus der hannöverschen Szene sehr betrübt!
Beste Grüße
Caruso41
Gibt es eigentlich irgendwelche Aufnahme mit Condi Siegmund, lieber Caruso? Ich neige nämlich dazu, mich gelegentlich auch solcher Dokumente zu versichern, denen ich künstlerisch ablehnend gegenüber stehe.
Gibt es eigentlich irgendwelche Aufnahme mit Condi Siegmund, lieber Caruso?
Lieber Rheingold,
ich habe nie eine gehört oder gesehen. Es soll beim NWDR eine Aufnahme von "Tiefland" (oder Ausschnitten aus "Tiefland"???) gegeben haben, in Condi Siegmund den Sebastiano gesungen hat. Die Martha war wohl Lieselotte Enck.
Ich neige nämlich dazu, mich gelegentlich auch solcher Dokumente zu versichern, denen ich künstlerisch ablehnend gegenüber stehe.
Eigentlich sammle ich auch Aufnahmen von Sängern, die ich nicht schätze. Entweder, weil ich sie mal gehört habe und ein Stück Erinnerung damit verbunden ist. Oder, weil das Sänger waren, die von anderen Opernaficionados geschätzt werden. Dann ist es wohl der Respekt vor der Meinung anderer.
Außerdem bekommt man manch einen Sänger in die Sammlung, weil er auf Querschnitten singt, auf denen mich andere Sänger interessieren. So bin ich an Szenen aus Aida und Trovatore mit Eva Illes und Juan Perez gekommen, weil ich auf Ruth Hesse als Amneris und Azucena nicht verzichten wollte. Also meine Sammlung sagt eigentlich noch nichts darüber, wie ich die Stimmen und die Gesangskünste der einzelnen Sänger beurteile. Da ist schon Einiges drin, dem ich "künstlerisch ablehnend gegenüber stehe"
(auch wenn ich es so nicht ausdrücken würde)!
Beste Grüße
Caruso41
Eine Gesamtaufnahme des Rings, die eher selten erwähnt wird (was wohl auch an der schlechten Verfügbarkeit liegt), ist diejenige von Wolfgang Sawallisch aus der Bayerischen Staatsoper von 1989, vor 20 Jahren bei EMI aufgelegt.
Im Forum findet man nicht arg viel dazu. Vor kurzem wurde aber Robert Hale als Wotan/Wanderer besonders hervorgehoben. Insgesamt scheinen die tiefen männlichen Stimmen sehr gut besetzt, während bei den Tenören und den weiblichen Stimmen Einschränkungen gemacht werden.
Wie schätzt ihr René Kollo in beiden Siegfried-Parteien ein? Dazu liest man höchst unterschiedliche Bewertungen. Ich fand ihn zumindest im Siegfried aus Bayreuth 1976 wirklich gut (da sang er noch nicht in der Götterdämmerung).
Eine Gesamtaufnahme des Rings, die eher selten erwähnt wird (was wohl auch an der schlechten Verfügbarkeit liegt)
Naja...
Die sieben schwarzen You Tube Rechtecke wurden entfernt. Es erscheinen diese Hinweise
Dieses Video ist nicht verfügbar
:
Dieses Video ist aufgrund einer Beschwerde wegen Urheberrechtsverletzung von Bayerische Staatsoper nicht mehr verfügbar.
Wie schätzt ihr René Kollo in beiden Siegfried-Parteien ein?
Ich schätze ihn da ziemlich gut ein, zumindest ist er mir weit lieber als Jerusalem an der MET und gar Manfred Jung im Bayreuther Chereau-"Ring". Auf Video dürfte es kaum bessere als ihn geben.
Eine Gesamtaufnahme des Rings, die eher selten erwähnt wird (was wohl auch an der schlechten Verfügbarkeit liegt), ist diejenige von Wolfgang Sawallisch aus der Bayerischen Staatsoper von 1989, vor 20 Jahren bei EMI aufgelegt.
Diesen "Ring" habe ich mal besessen, dazu noch mindestens die "Walküre" als DVD - oder war es noch VHS? Er ist längst bei Momox verhökert. Ich ersticke in "Ringen". Da erschien mir dieser am entbehrlichsten zu sein. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, fand ich den Mitschnitt auf der ganzen Linie nicht packend genug, gar langweilig. Auch vom Dirigenten und von den Sängern her.
P.S. Sie ich eben feststellen, hat sich Norbert in Beitrag 229 ziemlich ausführlich über diese Aufnahme geäußert.
Für mich ragen Sigrid Kehl als Brünnhilde und Fritz Hübner als Hagen am meisten heraus. Hübner gibt es ja auch offiziell in der Rolle, um die Kehl mit ihren herben, leicht rauchigen Sopran ist es wirklich schade. Die wäre heute ein international gefragten Star. Sie hat mal eine Platte mit dem Schlussgesang aus der "Götterdämmerung" aufgenommen, die es bislang leider nicht auf CD geschafft hat.
Diese Bemerkung meinerseits bezog sich auf den Leipziger "Ring" in der Regie von Joachim Herz. Ich freue mich, dass ich mich nun selbst ergänzen kann. Den immer noch sehr hörenswerten, im Studio allerdings leicht steril wirkenden Schlussgesang der Brünnhilde mit der Kehl habe ich inzwischen in dieser Box ausgemacht:
Lieber Rheingold,
das ist ja interessant!
Aber bekäme man außer dieser Aufnahme nicht in der Box nur Aufnahmen, die man schon in etlichen anderen Zusammenstellungen besitzt?
Ich bin es langsam wirklich leid, wie in den preisgünstigen Boxen immer wieder die gleichen bekannten Aufnahmen recycled werden. Es gäbe doch aus den Beständen des Rundfunks sicher noch viel, was man gern hätte.
Beste Grüße
Caruso41
Diesen "Ring" habe ich mal besessen, dazu noch mindestens die "Walküre" als DVD - oder war es noch VHS? Er ist längst bei Momox verhökert. Ich ersticke in "Ringen". Da erschien mir dieser am entbehrlichsten zu sein. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, fand ich den Mitschnitt auf der ganzen Linie nicht packend genug, gar langweilig. Auch vom Dirigenten und von den Sängern her.
P.S. Sie ich eben feststellen, hat sich Norbert in Beitrag 229 ziemlich ausführlich über diese Aufnahme geäußert.
Lieber Rheingold, das ist eine für mich überraschende Bewertung, denn ich finde diesen Ring trotz einiger Einschränkungen bei einzelnen Besetzungen (aber wo gibt es die nicht?) sehr hörens- und auch sehenswert. Da gibt es viele andere, die ich weitaus entbehrlicher finde. Zumindest auf Video ist er tatsächlich schwer verfügbar (Youtube ist für mich keine Option). Es gab ihn auf Laserdisc in einer sehr luxuriösen, mit schwarzem Samt beschlagenen Box, die ich damals noch für einen guten Preis bei ebay verkauft habe, als ich meine letzten Laserdisc-Bestände aufgelöst habe. Auf DVD sind die Aufnahmen nur in Japan erschienen, ich habe sie bei einem japanischen Anbieter bestellen können.
Mit der schweren Verfügbarkeit meinte ich in der Tat die kommerzielle. Auf CD ist die Box seit Jahren vergriffen, auf DVD muss man scheinbar auf einen Japan-Import zurückgreifen. Die mittelmäßige Qualität bei YouTube ist allerdings besser als nichts und vermittelt einen groben Eindruck.
Ich habe zwischenzeitlich hineingehört. Tatsächlich scheint mir René Kollo hier gute Tage erwischt zu haben. Die z. T. harsche Kritik an seiner Leistung kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen. Wirklich gut ist Kurt Moll als Fafner und Hunding, verleiht den beiden sogar hie und da sympathische Züge und zeichnet sie nicht einseitig böse. Ekkehard Wlaschiha als Alberich ist ohnehin grandios und bedarf gar keiner weiteren Kommentierung. Loge und Mime sind sehr ordentlich besetzt. Robert Hale finde ich gut, würde mich trotzdem Bertarido anschließen und Tomlinson vorziehen:
Robert Hale hat mich im Lehnhoff-Ring dagegen eher kalt gelassen, da ziehe ich John Tomlinson im Bayreuther Kupfer/Barenboim-Ring vor.
Überhaupt nicht adäquat besetzt ist Hildegard Behrens. Das kann mit Bild teilweise kompensiert werden (so ja auch im Met-Ring), aber mit dem Ton allein fallen die Defizite schon frappierend auf. Brünnhildes Schlussgesang ist der traurige Höhepunkt. Julia Varady überzeugt mich als Sieglinde auch nur bedingt, klingt sie doch viel zu alt für diese Rolle.
Das Dirigat ist wirklich eines der besseren. Hie und da gibt es der Live-Situation geschuldete minimale Unsauberkeiten. Sawallisch wählt den Mittelweg und entzieht sich sowohl dem Pathos als auch dem allzu Analytischen. Teilweise ist mir das zu rasch (Vorspiel zum 2. Aufzug des Siegfried) und etwas zu light (erster Auftritt der Riesen, Einzug der Götter in Walhall).
René Kollo hier gute Tage erwischt zu haben.
Absolut. Und vom Typ her war er einfach auch in Siegfried.
Wirklich gut ist Kurt Moll als Fafner und Hunding, verleiht den beiden sogar hie und da sympathische Züge und zeichnet sie nicht einseitig böse.
Ja, Moll ist in seinen Rollen sehr gut - aber Salminen als Hagen ist auch grandios und ein absolutes Plus in diesem "Ring", selbst wenn man Salminen auch in vielen anderen "Ringen" jener Jahre bekommt.
Ekkehard Wlaschiha als Alberich ist ohnehin grandios und bedarf gar keiner weiteren Kommentierung.
Absolut einverstanden.
Loge und Mime sind sehr ordentlich besetzt.
Stimmt auch.
Robert Hale finde ich gut, würde mich trotzdem Bertarido anschließen und Tomlinson vorziehen
Und das würde ich nie und nimmer, dazu habe ich beide zu oft live erlebt. Auch Struckmann würde ich Tomlinson immer vorziehen. Tomlison hatte zweifellos Persönlichkeit, aber nicht mühelos alle Töne, die man für diese Patien braucht. Nur Persönlichkeit ist mir zu wenig, ich erwarte beides!
Überhaupt nicht adäquat besetzt ist Hildegard Behrens. Das kann mit Bild teilweise kompensiert werden (so ja auch im Met-Ring), aber mit dem Ton allein fallen die Defizite schon frappierend auf.
Diese Kritik kann ich nachvollziehen, auch wenn ich sie etwas zu hat finde - es gibt schlechtere Aufnahmen der Behrens (zum Beispiel die Isolde unter Bernstein).
Julia Varady überzeugt mich als Sieglinde auch nur bedingt, klingt sie doch viel zu alt für diese Rolle.
Das finde ich nun gar nicht. Ein Sieglinde darf dunkel klingen. Veilelicht ist sie ein Spur zu herb und textundeutlich, aber mit großer Emotion und auch toller Stimme singend. Und wenn ich an die Sieglinde-Alternativen jener Jahre denke (primär an ihre Berliner Rollennachfolgerin Karan Armstrong, aber auch an andere Damen) halte ich sie für eine sehr gute Besetzung in dieser Rolle - ihrem von dir gar nicht erwähnten Bühnenpartner klar überlegen. (Im 2. Akt finde ich sie irre eindrucksvoll!)
Das Dirigat ist wirklich eines der besseren.
Ganz deiner Meinung. Sawallisch war de facto (weniger "de Marketing") einer der ganze großen und vor allem sängerfreundlichsten Operndirigenten.
Teilweise ist mir das zu rasch (Vorspiel zum 2. Aufzug des Siegfried) und etwas zu light (erster Auftritt der Riesen, Einzug der Götter in Walhall).
Mir nicht, ich liebe flüssige Wagner-Dirigate! Teilweise könnte er für mich sogar noch "rascher" und "lighter" sein...
Aber bekäme man außer dieser Aufnahme nicht in der Box nur Aufnahmen, die man schon in etlichen anderen Zusammenstellungen besitzt?
Ich bin es langsam wirklich leid, wie in den preisgünstigen Boxen immer wieder die gleichen bekannten Aufnahmen recycled werden. Es gäbe doch aus den Beständen des Rundfunks sicher noch viel, was man gern hätte.
Lieber Caruso, Du beziehst Dich auf die Box von Berlin Classics in Beitrag 375. Mir war es die Anschaffung wert, um endlich den Schlussgesang mit Sigrid Kehl auf CD zu haben. Ansonste ist Dir auf der ganzen Linie beizupflichten. Nur richtet sich diese konkrete Edition vielleiht auch nicht an jene, die seit Jahrzehnten sammeln und fast schon alles haben. Ich versuche, milde zu sein. In der Tat bewahren die Rundfunkarchive vieles auf. Je nach Sendeanstalt gelangt auch dieses und jenes auf CD. Uns reicht das natürlich nie. Leider ist zu befürchten, dass die Archive eines Tages aus Kostengründen geschlossen werden. Ich gebe mich da keinen Illusionen hin. Es gibt ein paar Sänger, die mich so stark interessieren, dass ich mir Aufnahmen kostenpflichtug und für privaten Zwecke beispielsweise beim Deutschen Rundfunkarchiv und jüngst auch bei SWR bestellt habe. Immerhin ist das bei einigen Anstalten möglich. Andere würden nicht für Goldbarren etwas herausrücken. Das finde ich dann wirklich ärgerlich.
Youtube ist für mich keine Option
Von solchen Pauschalurteilen halte ich persönlich gar nichts! Es gibt bei Youtube alle möglichen, höchst unterschiedlichen Qualitäten, von extrem mäßig bis perfekt. Man kann immer nur den Einzelfall beurteilen.
Eine Generalablehnung von Youtube finde ich nicht wirklich gescheiter als eine Generalablehnung von allem, was"Regietheater" oder regietheaterverdächtig ist. Hier wie dort plädiere ich für Einzelfallprüfung!
Lieber Rheingold, das ist eine für mich überraschende Bewertung, denn ich finde diesen Ring trotz einiger Einschränkungen bei einzelnen Besetzungen (aber wo gibt es die nicht?) sehr hörens- und auch sehenswert. Da gibt es viele andere, die ich weitaus entbehrlicher finde. Zumindest auf Video ist er tatsächlich schwer verfügbar (Youtube ist für mich keine Option). Es gab ihn auf Laserdisc in einer sehr luxuriösen, mit schwarzem Samt beschlagenen Box, die ich damals noch für einen guten Preis bei ebay verkauft habe, als ich meine letzten Laserdisc-Bestände aufgelöst habe. Auf DVD sind die Aufnahmen nur in Japan erschienen, ich habe sie bei einem japanischen Anbieter bestellen können.
Lieber Bertarido, ich freue mich, dass Du Dich so ausführlich auf meinen Beitrag eingelassen hast. Wie schon gesagt, ich könnte mit "Ringen" handeln. Im Regal stehen derzeit fünfzehn Gesamtaufnahmen auf CD, dazu noch drei auf DVD (darunter der für mich unverzichtbare Chereau!) Auf Festplatten kommen nochmals mehr als vierzig komplette "Ringe" hinzu. Die einzelnen Teile sind auch gesondert reichlich vertreten - ebenfalls auf CD und auf Festplatte. So müsste beispielsweise die "Walküre" in etwa sechzig Varianten vorhanden sein. Einzelne Auszüge und Szenen will ich gar nicht zählen. Im Laufe meines bisherigen Lebens habe ich Kontakte zu vielen Sammlern gepflegt. Das ist eine ganz besondere Spezis. Wir haben wie verrückt in streng privatem Rahmen und ohne jede kommerzielle Absicht hin und her getauscht. Das war auch dem Netz und seiner rasanten Entwicklung geschuldet. Plötzlich rückten die weltweit verstreute Community eng zusammen.
Der Überfluss erzeugt auch Überdruss. Schon vor Jahren habe ich damit begonnen, meine CD-Bestände zu reduzieren. Ich trennte mich von dem, was mir entbehrlich erschien. Das Ziel: Es soll das für mich wichtige Kondensat übrig bleiben. Dieser Aktion fiel auch besagter Mitschnitt aus München zum Opfer. Seither habe ich ihn nicht vermisst. Aktuelle Informationen und Höreindrücke beziehe ich über mein Spotify-Abo.
Ein Wort noch zu YouTube. Gern nutze ich die Plattform. Ich habe unendlich viele Sachen gefunden, die ich nicht für möglich hielt. Dort erhalten sich auch Sänger, die es verdienen, dass man sie nicht vergisst. Es gibt viele Gründe, denen dankbar zu sein, die die Seite füttern. Andererseits aber ist viel Schrott unterwegs. Und viel miese Bild- und Tonqualität. Wir sollten uns von YouTube nicht unsere Wahrnehmungsmaßstäbe verderben lassen. Deshalb bleibe ich ein zwar sehr neugieriger - doch auch kritischer Nutzer.
Deshalb bleibe ich ein zwar sehr neugieriger - doch auch kritischer Nutzer.
Ich sag ja: Die künstlerische und technische Qualität von Youtube-Einstellungen ist so unterschiedlich, dass man sie im Einzelfall prüfen muss und erst dann bewerten kann, aber nicht pauschal.
YouTube ist ganz ohne Zweifel ein hervorragendes Instrument, um in Aufzeichnungen von Opernaufführungen hineinzuschauen und sich einen Eindruck von den Inszenierungen und den Leistungen der Sänger zu verschaffen. Vieles ist ja auch überhaupt nur dort verfügbar. Aber es gibt bislang kein YouToube-Video, das meinen Ansprüchen an Ton- und Bildqualität für Opern genügt. Eine Oper von Anfang bis Ende mit Genuss zu hören ist mir dort nicht möglich. Und das kann ich für mich ganz pauschal feststellen, andere mögen das anders sehen.
Aber es gibt bislang kein YouToube-Video, das meinen Ansprüchen an Ton- und Bildqualität für Opern genügt.
Das finde ich erstaunlich, weil es gibt ja da wirklich Einstellungen von Fernsehmitschnitten in sehr guter Qualität.
ZitatWir sollten uns von YouTube nicht unsere Wahrnehmungsmaßstäbe verderben lassen. Deshalb bleibe ich ein zwar sehr neugieriger - doch auch kritischer Nutzer.
lieber Rheingold1876!
LG Fiesco
Gehört zwar nicht hierher, aber wenn schon angesprochen mMn werden zu viele YouTube Sachen eingestellt. Wenn man sich durchs Forum klickt und man sieht wieviele nicht mehr funktionieren ist es ein *Graus* für das Posting!
Das gleiche gilt für nicht verlinkte CD Cover die man auch nicht mehr sieht und in vielen Fällen weiß man nicht mehr um was es geht!
Ich habe hier im Forum noch keinen einzigen Youtube-Link gefunden, der nicht mehr funktioniert. Unabhängig davon kann aktuell jeder seine eigenen Beiträge diesbezüglich auf Vordermann bringen.
Aber dass dir als großem "Verkaufsförderer" YouTube ein Dorn im Auge ist, ist ja klar...
Hier muss ich mal wieder div. anderen Usern Recht geben, halt doch einfach mal den Rand! Deine ungehobelten Auswüchse kannst du für dich behalten, und im übrigen habe ich niemanden pers. angesprochen, also die betroffenen Hunde bellen!
Fiesco
Beim Thema bleiben - jeder weitere Beleidigung, Themenabweichung etc zieht Löschungen nach sich - da natürlich nie ganz "gerecht" sein könne - aber Ordnung in dieses Thema bringt
Punktum. Ich hab nicht eine Menge Geld verbraten, damit hier gestritten weden kann.
MOD 001 ALfred
Was mit Rheingold so hoffnungsvoll begann, endet jäh mit der Walküre. Ein leider nie fertig gewordener Ring unter von Dohnanyi mit dem Spitzenorchester aus Cleveland. Schade.
Ergänzend hierzu ein Zitat aus fonoforum: "Diese Walküre ist Sternstunde und Trauerspiel zugleich. Seit Solti und Karajan klang keine Walküre sinnlicher, intelligenter, besser besetzt. Gabriele Schnaut ist die Brünnhilde unserer Tage. Mit dieser Frau möchte man den 1. Akt Siegfried und eine fulminante Götterdämmerung erleben, womit wir bei der tragischen Seite dieser Walküre angekommen wären. Die Decca hat ihr Lieblingskind mit dem letzten E-Dur-Akkord per Manager-Beschluß in tiefen Schlaf versetzt. Goldstück im ungewissen Ring! Hohe und höchste Bewertung für Interpretation und Klang.Wer hier beim 2. Akt noch von den Längen der Wagnerschen Partitur wehklagt, wird die Tiefe der Instrumentierung nie erkennen. G. Schnaut ist die Brünnhilde unserer Tage, eine durchschlagende Stimme von lang entbehrtem Heroinen-Format, hochkultiviert, emotional packend."
Es ist schon recht bedauerlich, dass Donányi nicht die Möglichkeit gegeben war, diesen Ring im Studio für Decca zu vollenden. Das Rheingold datiert auf 1993, Die Walküre wurde schon 1992 eingespielt.
Allerdings erscheinen mir die folgenden Einwände nicht unwichtig zu sein:
Na ja, hinterher lässt sich leicht schimpfen. Es ist aber bei den beiden Dohnanyi-Aufnahmen schon auffallend, wie groß die Diskrepanz zwischen den eher lauen Rezensionen zur Erscheinung der Aufnahmen und den jetzigen "posthumen" Jubelhymnen ist. Nicht zuletzt diese eher abwertenden anfänglichen Kritiken führten zu den katastrophalen Verkaufszahlen dieser Einspielungen, und man kann es den Managern nicht wirklich Übel nehmen, dass sie das finanzielle Debakel nicht fortführen wollten. (Nebenbei bemerkt weiß ich bis heute nicht, wer denn in den folgenden Teilen den Siegfried hätte singen sollen...)
Zumindest die Frage, wer den Siegfried hätte singen sollen, lässt sich beantworten: Stig Andersen. Denn obwohl Decca vom Projekt absprang, wollte Dohnányi seinen Cleveland-Ring zumindest konzertant fortsetzen. Am 1. Juni 2002, kurz vor seinem Abschied als musikalischer Leiter des Cleveland Orchestra, gab es in der Severance Hall in Cleveland dann auch tatsächlich den Siegfried mit folgender Besetzung:
Siegfried: Stig Andersen
Brünnhilde: Jane Eaglen
Wanderer: Robert Hale
Mime: Peter Bronder
Alberich: Peter Sidhom
Erda: Anna Larsson
Fafner: Alfred Reiter
Waldvogel: Heidi Grant Murphy
Es wurde also zumindest ein wenig die Kontinuität gewahrt, da man Robert Hale als Wanderer verpflichtete, der bereits in den beiden Studioaufnahmen den Wotan sang. In den anderen Partien gibt es allerdings keine Kontinuitäten. Das Konzert wurde übertragen und es existiert auch der Mitschnitt.
In der Spielzeit 2004/05 hätte schließlich die Götterdämmerung folgen sollen. Dazu kam es aber aus irgendwelchen Gründen nie. Wenn man bedenkt, dass ein Jahrzehnt zwischen Walküre und Siegfried verging, waren es vermutlich finanzielle Erwägungen, die den Abschluss des Projektes verhinderten. Außerdem gab es mit Franz Welser-Möst bekanntlich einen neuen Musikdirektor seit 2002, der vielleicht auch nicht vollumfänglich hinter dem Vorhaben seines Vorgängers stand.
Also gibt es den Ring unter Dohnáyi quasi halb im Studio und zu einem Viertel konzertant mit dem Cleveland Orchestra. Höchst unwahrscheinlich, dass das doch noch abgeschlossen wird.
Es ist schon recht bedauerlich, dass Donányi nicht die Möglichkeit gegeben war, diesen Ring im Studio für Decca zu vollenden. Das Rheingold datiert auf 1993, Die Walküre wurde schon 1992 eingespielt.
Auch an diese beiden Dokumente habe ich sehr gemischte Erinnerungen, die wohl dazu führten, dass ich mich wieder davon trennte. An der "Walküre" beeindruckte mich aber die damals 35-jährige Alessandra Marc als Sieglinde. Sie hatte den Jubelton der jungen Rysanek. Als Enttäuschung entpuppe sich für mich die ansonsten bei mir hoch im Kurs stehende Anja Silja als Fricka. Sie war ja die Ex-Frau des Dirigenten Dohnáyi. Von den Herren habe ich keinerlei Eindrücke bewahrt.