Wenn es CD sein soll, würde ich als absoluten Klassiker der Diskographie Solti nehmen und von der Aufnahme ausgehend meinen eigenen Geschmack entwickeln.
Dieser Empfehlung würde auch ich mich anschließen wollen. Warum? Die Aufnahme hat für mich noch immer auf der ganzen Linie das höchste Niveau. Ohne sie hätte auch ich keinen richtigen Umgang zu Wagners Musik gefunden. Sie ist auch mein Maßstab. Sänger, Orchester, Dirigent - es stimmt einfach alles, wenngleich einzelne Leistungen durchaus auch kritisch zu beleuchten sind. Womit sich spätere Einspielungen nicht mehr rühmen können, ist ein so hochkarätiges Aufnahmeteam im Hintergrund um den damaligen Decca-Produzenten John Culshaw, das eine genaue künstlerische und ästhetische Vorstellung davon hatte, wie man Wagners "Ring" mit der größtmöglichsten Wirkung auf Tonträgern festhalten muss. Die kannten jede Note und wachten über jedem Ton. Der Aufnahme haftet nichts eigentlich historisches an, was sie im Vergleich mit modernen Produktionen der Gegenwart entfernen würde. Historisch ist sie nur insofern, als es nach meiner Überzeugung nie wieder gelang, dieses Werk so allseits gelungen für die Ewigkeit festzuhalten. Sie vermittelt für mich noch eine Vorstellung davon, was Magie ist. Danach sucht man in vielen Aufnahmen der Folgezeit vergeblich. Die Wiener Produktion ist selbst ein Festspiel.
Der hier auch gepriesene "Ring" aus dem Dresden der DDR mit Janowski hat seine Meriten. Er klingt viel leichter und auch sportlicher als die Solti-Einspielung. Es fehlt mir aber das, was ich als die schon erwähnt Magie oder auch das Geheimnis nennen würde. Insofern ist sie eine unter vielen. Solti aber ist einzig. Die von ihm dirigierte Einspielung ist außerden eine der erfolgreichsten Plattenproduktionen seit es solche gibt. Hier ist sie in technisch aufgebessertem Klang: