Aussterbende Wörter

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Satisfaktion ist auch so ein vom Aussterben bedrohtes, sehr schönes Wort.


    Vom Aussterben bedroht? Nur transformiert (seit etwa 40 Jahren) in (Can't get no) sätisfäktschn. :D


    "(ver-)uzen" ist m.E. regional unterschiedlich verbreitet; ich kenne es auch, habe es aber ebenfalls schon länger nicht mehr gehört. Veräppeln oder derbere Varianten sind geläufiger....


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Wenn ich meine 2 qm Garten betrete, lustwandle ich auch in meinen Latifundien (oder so ähnlich).

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    "(ver-)uzen" ist m.E. regional unterschiedlich verbreitet; ich kenne es auch, habe es aber ebenfalls schon länger nicht mehr gehört. Veräppeln oder derbere Varianten sind geläufiger....


    Verhunzen ist doch gerade ziemlich in... :pfeif:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Frostrubinchen
    "Pittoresk" ist auch so ein schönes Wort....


    Oh ja... da stehen wir in der Toscana in einem, zugegeben, malerischen Örtchen, vor uns ein altes Haus mit Nische, Madonnenfigur und Kanarienvogelkäfig, und neben uns ein echtes Klischee-Pärchen wie aus dem Reisekatalog. Und wie die gerade für das Foto massnehmen, haucht meine Frau halblaut vor sich hin 'pittoresk...'. Mei, haben wir strafende Blicke bekommen... :D

  • Die Sonne steht im Zenit


    Zähren vergießen - An schönen Sommerabenden steht manchmal ein Honigmond am Firmament ; schade, dass diese schönen Begriffe schon so gut wie vergessen sind.

  • Zitat

    Original von Travinius
    Genau wie das von einer Dame zum allzu stürmischen Liebhaber von sanftem Widerstand geprägte gehauchte: "Du Schuft!"


    Bei uns noch ganz üblich als "schoft". Es kann freundlich, spielerisch gemeint sein (wie in Deinem Beispiel), aber auch sehr derb ("diese Schufte haben meine Handtasche geklaut").


    LG, Paul

  • à propos: die Handtasche für Herren ist auch etwas aus der Mode geraten (ich hab natürlich eine, weil ich mich immer frage, wo ich mit all dem Kram hin soll... okay, ich hab meistens mehr dabei als 10 Frauen... :O - aber man kann ja nie wissen :pfeif: ). Und finden tu ich auch nix drin :hahahaha: :hahahaha:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • (Warum nur sehe ich jetzt gerade Horst Schlemmer vor mir...? :D :stumm: :untertauch:)


    Nichts für Ungut... :D


    Ich habe mich - je nach Platzbedarf - mit einem Rucksack oder einer modernen kleineren Umhängetasche gerettet. Mein Rucksack ist auch schön gegliedert - Raum wie eine Damenhandtasche, aber man findest alles.


    Das war jetzt aber off-topic - sorry...

  • Wobei ich die Herrenhandtasche eigentlich nur unter dem Begriff Detlef bzw. Detlev kenne :untertauch:

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!

    Einmal editiert, zuletzt von Martina-Sophie ()

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  • Liebe Taminos !


    Heute morgens bin ich beim Frühstück mit meiner Frau über das Wort

    munkeln


    gestolpert, welches heute auch nicht mehr zeitgemäß scheint.


    Liebe Grüße - und einen schönen Tag -


    vom Operngernhörer :hello:

  • Liebe Schoschana !


    Genau dieses sagte meine Operngernhörerin zu mir, als beim Beginn des Frühstücks eine Glühbirne den Geist aufgab.


    Liebe Grüße -


    vom Operngernhörer :hello:

  • Mir deucht, dass 'dünken' unter den linguistischen Artenschutz fällt.


    "Doch still! Mich dünkt, ich wittre Morgenluft." (aus ..., ja genau) :D

    BECK ohne MESSER
    "Jeder Mensch ist eine Melodie. Lieben heißt: sie innehaben." (Franz Werfel)

  • Irgendwo verloren gegangen ist auch das Wort


    D Ü N K E L zB. Standesdünkel


    Ich habe in den letzten Tagen einige Sachen von J.N. Nestroy durchgeschmökert und war erstaunt, wieviele Ausdrücke heute nicht mehr "gängig" sind.


    Liebe Grüße aus Wien -


    euer Operngernhörer :hello:

  • Bei einem Quiz wurden gestern im TV zwei 29jährige Ärzte gefragt, was denn ein Springinsfeld sei. Es gab vier Auswahlantworten, aber sie konnten die Frage nicht beantworten. Darüber war ich dann doch sehr verwundert.
    Also testete ich heute meinen 26jährigen Sohn und siehe da, er wusste es auch nicht.


    LG
    Jolanthe

  • Liebe Jolanthe,



    Opernfreunden ist der Springinsfeld zumindest aus dem Waffenschmied bekannt:



    GEORG
    War einst ein junger Springinsfeld,
    der wollt auf Reisen gehn,
    erwerben Ehre, Gut und Geld
    und sich die Welt besehn.
    »Leb wohl, fein Liebchen, weine nicht.
    Bald kehr ich heim.« Sie aber spricht:
    »O geh nicht in die Welt hinaus,
    bleib lieber doch bei mir zu Haus,
    es schadet oft, wenn man auf Reisen geht!«



    LG, Elisabeth

  • "Wuchtbrumme" nannte heute im Radio eine Kritikerin die Julia Child (gespielt von Meryl Streep) in dem heute anlaufenen Kinofilm "Julie & Julia"


    LG


    :baeh01: :baeh01:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo allerseits!


    Mir fällt in diesem Zusammenhang spontan das Wort „Tucht“ ein. Jeder kennt und benutzt das daraus abgeleitete Adjektiv „tüchtig“ - von der Tucht hingegen redet heutzutage niemand mehr.


    Auch das Wort „Deutschheit“, welches mein 1934 aus Kärnten nach Berlin exilierter Opa gerne und häufig benutzte, um sich und alles mögliche von „Welschen“, „Tschuschen“ und „Dollfußlern“ abzugrenzen, ist mit dem Aussterben dieser Generation fast völlig aus dem Wortschatz verschwunden.


    Aber so ist das nun einmal mit Sprache, sie fließt, verändert sich und formt sich in jeder Generation ein Stück weit neu. Begriffe verschwinden, Bedeutungen verschieben sich und Lehnwörter aus fremden Sprachen treten hinzu.


    Die Sprache lebt!



    Allerbeste Grüße!


    Laurenz :hello:

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
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