Aussterbende Wörter

  • Liebe Maggie,


    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    Aber derzeit liest sie nicht mit! Und Du wirst mich hoffentlich nicht verraten!
    Außerdem, äh, ist, äh, die professoral-wienerische Lebensart doch etwas Würdiges, Ehrsames! (Oha, wieso wächst plötzlich meine Nase?)


    LG


    :pfeif: Waldi :pfeif:



    P.S.: Ich ziehe öfter einen Rock an und nur manchmal ein Sakko, obwohl es immer dieselben Sachen sind.

  • Zitat

    Original von audiamus
    Da schreibt man das mit ö. Tinnöf und Schääl und so.


    Die Spezies homo colonius hat ja auch ihr eigenes wöhrt


    :hahahaha:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)




  • Was ist denn bitte sehr ein Strizzi? Ich kenne nur Strietzel und das ist was ganz Leckeres! Also im Zweifelsfalle her damit! Vor allem wenn's nach Schokolade schmeckt.


    Was die Mme Chauchat angeht... complimenti, keine schlechte Idee! :jubel: aber da muss ich noch tüchtig Türen knallen und Husten üben.
    Und aus der Mjinheer Peeperkorn-Lebensphase sollte man in meinem Alter sowieso langsam raus sein.
    Lieber Waldi, ich schlage diplomatischerweise vor, unsere beiden besseren Hälften regelmässig zum franco-ungarischen Kulturaustausch zusammenzutun, damit wir uns unterdessen hier in Tamino ungestört den Mizzis, Strizzis, Godis, Golls, Colonis und allen Anderen vom Aussterben bedrohten Subjekten widmen kônnen. So hat jeder was davon! :]


    Liebe Brangäne, was soll ich bloss nächste Woche ohne diesen Sucht-Thread anfangen? Da hilft nur die 750g Trinidad Schokolade!
    Wenn ich wiederkomme , brauche ich wahrschienlich zwei Wochen, um Alles gelesen und verstanden zu haben.


    F.Q.


    P.S. Ich warte noch auf eine Antwort, wie das Annerl N. in Wien genannt wird!


  • Das dürfte auch wirklich eine regionale Besonderheit sein (ganz konkret ist die Wachau gemeint), denn die Leute hier waren früher so arm, dass sicher niemand ein Kleidungsstück mit Rockschößen besaß oder auch nur kannte. Ich hörte in meiner Kindheit immer nur "Rock" in der Bedeutung von Sakko, ganz alte Frauen nannten das dem Wort entsprechende weibliche Kleidungsstück "Kittel". Der hat inzwischen eine ziemliche Bedeutungsverschlechterung erfahren, jede Frau würde wohl beleidigt reagieren, wenn man ihren Rock als Kittel bezeichnet.
    lg Severina :hello:


  • Meine liebe Mizzi,
    du gerätst in ein immer schlimmeres Schlamassel (= Bredouille), erst bist du auf ein G'Spusi aus, und dann gleich gar mit einem Strizzi - ob dein armer Mann weiß, wen er da geheiratet hat??
    Ein Strizzi, liebes Schwesterherz, ist ein kriminell angehauchter Hallodri, der wiederum ist ein leichtfertiges männliches Wesen, der nichts und niemanden (schon gar nicht die Frauen!) Ernst nimmt und sich dem Dolce-far-niente verschrieben hat! Oh weh, wenn du wirklich einmal nach Wien kommst, werden wir ganz schön auf dich aufpassen müssen, dich wie ein Kleinod bewachen. (Also, der Waldi besser nicht..... :pfeif: :pfeif: ) Mir wird schon ganz blümerant bei dem Gedanken, was da in der KuK Kuschelecke abgehen wird 8o 8o 8o
    lg Severina :angel:

  • Zitat

    Original von Fairy Queen


    Was ist denn bitte sehr ein Strizzi? Ich kenne nur Strietzel und das ist was ganz Leckeres! Also im Zweifelsfalle her damit!


    P.S. Ich warte noch auf eine Antwort, wie das Annerl N. in Wien genannt wird!


    Erröte, O Ahnungslose, denn ich zitiere anitzo aus dem Wörterbuch des Wiener Dialektes von Julius Jakob:


    Strizzi, Dirnenzuhälter u.-ausbeuter (it. strizzare, auspressen); Strolch


    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:



    Nannerl N. wird bei uns nicht speziell benamst, sie ist zu selten hier... Edwin hat sie wahrscheinlich vergrämt...
    Was käme denn in Frage? Naja, vielleicht Trudscherl (auch Trutscherl) = niedliches , auch (iron.) unbeholfenes Mädchen.



    LG


    Waldi


    Severina war wieder einmal schneller! :hello:
    In der Kuschelecke werden wir eine Nachhilfestunde abhalten: Wie halte ich mich von bösen Strizzis und anderen verdächtigen Wiener Individuen fern? Damit solches auch geschah, ist Herr Lehrer Waldi da!


  • Bist du auch sicher, dass wir damit nicht den Bock zum Gärtner machen?? :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von severina
    Was Rock/Sakko betrifft: Mein 82jähriger Vater fragt immer noch: "Soll ich einen Rock anziehen?" womit er bei den Kindern meines Cousins immer Kichern auslöst. (Sie stellen sich wohl meinen Vater im schicken Mini vor :D )


    Nicht nur dein 82jähriger Vater, auch dein 19jähriger Tamino-Kollege, der als Sakko ein Einzelteil, das er etwa zu Jeans anzieht, bezeichnet, das obere Kleidungsstück eines Anzugs aber als Rock (analog die Verwendung innerhalb seiner Familie).
    Ich hab aber keine Ahnung, wie das die Sprechergemeinschaft sieht, ich glaube, im allgemeinen Gebrauch sind es deckungsgleiche Synonyme, so dass meine Sprachverwendung hier von der Norm abweicht.


    Liebe Grüße,
    Martin

  • Zitat

    Original von severina



    Bist du auch sicher, dass wir damit nicht den Bock zum Gärtner machen?? :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:
    lg Severina :hello:



    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein vom Aussterben bedrohtes Wort ein Schürzenjäger


    Sorry, Waldi. :hahahaha: :untertauch: :yes:


    LG


    Maggie




  • Aus naheliegenden Gründen sage ich nun in diesem Thread kein Wort mehr ,ohne vorher meinen
    Waldi-Lehrer und mein Severina Schwesterl konsultiert zu haben!


    :stumm: :untertauch:

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  • Zitat

    Original von severina
    Bist du auch sicher, dass wir damit nicht den Bock zum Gärtner machen??


    I wo, Du weißt doch, väterlicher Freund und so, den sogar die prüden Tanten stets den heil'gen Walter nannten...

  • Zitat

    Original von Maggie


    In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein vom Aussterben bedrohtes Wort ein Schürzenjäger


    Sorry, Waldi.


    Nie gehört. Was ist denn das, bitteschön? :angel::pfeif:


    LG


    Waldi

  • Zitat

    Original von Walter Krause


    I wo, Du weißt doch, väterlicher Freund und so, den sogar die prüden Tanten stets den heil'gen Walter nannten...


    Ah ja, dann ist dein Heiligenschein wohl momentan gerade in Reparatur? :hahahaha: :hahahaha: Da ich keine prüde Tante bin, plädiere ich eher für Maggis Vorschlag! :baeh01:
    lg Severina :hello:

  • Ich weiß nicht, was da gerade bei den Elfjährigen los ist, aber mein Sohn und einige seiner Freunde entwickeln zur Zeit eine große Begeisterung für altmodische Worte. Sie beschimpfen sich gegenseitig als Ganove , Kindskopf oder Schurke, und als ich ihn letztens fragte, was denn in Mathe gerade anliegt, antwortete er: "Bruchrechnung und so'n Firlefanz."


    Ich habe noch nicht rausfinden können, ob es da ein Vorbild irgendwo in der Popkultur gibt oder ob die Jungs von selbst auf den Spaß an diesen Wortschatzerweiterungen gekommen sind. Wie auch immer: nachdem ich mir lange ziemlich verkommenes Vokabular aus der Rappersprache anhören musste, ist mir dieser neue Trend eine unglaubliche Erleichterung.


    Grüße,
    Micha

  • Das klingt wie eine - mir sehr genehme - bewusste sprachliche Untertreibung, gerade in Bezug auf die sonst üblichen Gigantomanien. Die Umkehrung jener wirkt dann erst recht lustig.


    Tuffig, echt.


    :beatnik:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Servil las ich kürzlich... gefällt mir :D

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Servil las ich kürzlich... gefällt mir :D


    Stirbt das bei Euch aus???
    Fast sklävisch unterwürfig. Ziemlich pejorativ, finde ich.

  • Zitat

    Original von musicophil
    Stirbt das bei Euch aus???


    Sowohl auf dem Papier (vgl. mal SuFu Tamino zu diesem Wort :D ) als auch insbesondere praktisch...


    :pfeif:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Servil las ich kürzlich... gefällt mir :D


    Mir auch. :D

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Zitat

    Zitat: Original von Maggie In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein vom Aussterben bedrohtes Wort ein Schürzenjäger Sorry, Waldi.


    Original Walter Krause:

    Zitat

    Nie gehört. Was ist denn das, bitteschön? engel1 Pfeifender


    Lieber Walter Krause, ich hoffe, dass damit Deine Frage beantwortet ist! :D


    Mit lieben Grüßen,
    Diotima. :hello:

  • Satisfaktion ist auch so ein vom Aussterben bedrohtes, sehr schönes Wort.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Im "Rheingold" ist die Rede von Nickern. Ist das eine altertümliche Form von Nixen?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von musicophil
    Ist wandeln (laufen also) nicht auch am aussterben? Ich höre es eigentlich nie. Ja, spazieren oder wandern. Aber wandeln...


    LG, Paul


    [Lust-] Wandeln ist eine verlangsamte Form von 'gehen', nicht von 'laufen' - 'laufen' ist kurz vor 'rennen'.


    :hello:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Im "Rheingold" ist die Rede von Nickern. Ist das eine altertümliche Form von Nixen?


    Der Nöck (die männliche Form - auch als Gedicht von August Kopisch)
    gehört auch noch dazu. Du kannst Dir eine Menge dazu ergoogeln.



    Aber es gibt Fachliteratur zu Wagners Sprache im Ring


    z.B. hier: "http://books.google.de/books?id=pOWVGoO4kv8C&pg=PA81&lpg=PA81&dq=Wagner+Sprache+im+Ring&source=bl&ots=Ch2psTYufi&sig=pCrKJCyraa3TM91lYMUARXxvwfo&hl=de&ei=lYp1SrmqAdSF-Qaz8_2wCA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1#v=onepage&q=&f=false"

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!

  • Neulich habe ich einen Freund ermahnt: "Veruz mich nicht!" Der hat mich begeistert angeschaut und gesagt: "Dass es dieses Wort noch gibt! Das habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr gehört..." :D


    Ich glaube, das gehört definitiv zu aussterbenden Wörtern.


    Genau wie das von einer Dame zum allzu stürmischen Liebhaber von sanftem Widerstand geprägte gehauchte: "Du Schuft!" ;) Das sagen die jungen Leute heute irgendwie anders, aber ich finde, nicht so charmant.


    Und als ich neulich mal wieder Strauss/Hoffmansthal lauschte, war ich mal wieder charmiert, wie es da so nett heißt. Wenn ich das heute benutze, schauen meine Kollegen mich an wie von einem anderen Stern...


    Zitat

    Original von Frostrubinchen
    Gibt von Carl Loewe eine Ballade, "Der Nöck", der singt unter dem Wasserfall um dann im See zu verschwinden.


    Dazu finde ich was bei Wikipedia, Anna: Der Nöck bei Wikipedia

    Einmal editiert, zuletzt von Travinius ()


  • Genau die Ballade meinte ich - die Lieblingsballade meiner Großmutter - sie nannte ihren Hund dementsprechend auch Nöck.

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!

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