Liebe Taminos,
seit einigen Tagen dreht sich in meiner Anlage immer wieder eine bestimmte CD und von dieser CD in erster Linie der mir bis dahin unbekannte letzte Teil: die “Winter Words” nach Gedichten von Thomas Hardy.
Wie bei allen Werken Brittens, die ich bisher gehört habe, spricht mich seine Musik auch hier wieder unmittelbar an: eine strenge, schnörkellose, auf mich immer irgendwie introvertiert und doch expressiv wirkende Musiksprache, die sich bei mir stärker festhakt als die jedes anderen Komponisten. Wäre ich auf musikalischem Gebiet stärker beschlagen, könnte ich es besser ausdrücken, aber ihr versteht hoffentlich auch so, was ich meine.
Britten vertonte in diesem Zyklus acht Gedichte aus Thomas Hardys “Lyrics and Ballads”. Das Thema dieser Lieder ist, soweit ich es nach dem ersten Eindruck interpretiere, die Konfrontation eines Urzustands der Unschuld “before the birth of consciousness, when all went well” (wie es im letzten Lied heißt) mit einigen flüchtigen Momenten der menschlichen Erfahrung.
Der Zyklus umfasst folgende Lieder:
1. At day-close in November
2. Midnight on the Great Western (or The journeying boy)
3. Wagtail and baby (A satire)
4. The little old table
5. The choirmaster’ s burial (or The tenor man’s story)
6. Proud songsters (Thrushes, finches and nightingales)
7. At the railway station, upway (or The convict and boy with the violin)
8. Before life and after
Ich eröffne diesen Thread zunächst einmal als Baustelle, denn mit Hardys Gedichten habe ich mich, soweit ich mich erinnern kann, zuletzt in meiner Schulzeit etwas näher beschäftigt – and it´s a long time ago! Außerdem stelle ich das, was mich mit meinen Laienohren in musikalischer Hinsicht begeistert, auch gern auf musiktheoretische Füße und möchte mich deshalb auch in der Richtung etwas einlesen. Ich werde mich also auf die Suche nach Literatur zu diesem Thema begeben und hoffe, dass ich dann etwas mehr dazu beitragen kann.
Über Meinungen, Anregungen, vielleicht auch Vorstellung eurer Favoriten aus diesem Zyklus würde ich mich freuen – und da diese “Winter Words” bei mir sicherlich nicht allein bleiben werden, auch über weitere Tips zu Einspielungen (Anthony Rolfe Johnson wurde mir beispielsweise schon empfohlen).
Liebe Grüße
Petra