Dramma giocoso adé: Luigi Cherubini - MEDEA

  • Gibt es überhaupt eine Aufnahme mit der franzöischen Original-Fassung?

    Es gibt leider nicht viele und sie sind durchweg nur schwer zu beschaffen und auch nicht wirklich überzeugend.
    Am ehesten würde ich Dir zu dieser Aufnahme raten:



    Allerdings ist sie nicht mehr als solide! Die Sänger sind stilkundig aber keine großen Gestalter!



    Kennt jemand die (ebenfalls italienssche Rezitativ-Fassung) mit der Rysanek und der Popp? Kann jemand sagen, ob die sich lohnt?

    Das ist ein Live-Mitschnitt aus der Wiener Staatsoper. Stilistisch anfechtbar aber eindrucksvoll!
    Wer sich mit Rysaneks freiem Umgang mit Noten und Tonhöhen arrangieren kann, wird die Aufnahme sehr schnell schätzen, wegen der brennenden Intensität, mit der Rysanek die Partie singt!


    Leider sind alle Alternativen aus unterschiedlichen Gründen auch nicht unbedingt empfehlendwert. Lamberto Gardelli hat zwei Aufnahmen gemacht. In beiden gelingt es ihm nicht, die dramatische Kraft der Partitur wirklich zur Geltung zu bringen:


    Eine für DECCA mit Jones (singt schön aber war zu der Zeit nicht wirklich reif für die Partie), Lorengar (Ist hier ziemlich fehlbesetzt), Prevedi (Singt schön aber bleibt farblos) und Cossotto (sehr gut).


    Die andere für Hungaroton mit Sass (Hat grausige Probleme mit ihrer Stimme und der Partie), Kalmar (Wundervoll aber etwas kühl), Lucchetti (ganz ausgezeichnet) und Takacs (Sehr gut).


    Dann kenne ich noch Aufnahmen von Gencer (Venedig 68) und Olivero (Mantua 71).
    Beide Damen wären sicher hörenswert, hätten sie die Partie nicht so spät in ihrer Karriere gesungen!


    Sehr eindrucksvoll ist Josephine Barstow in einer Aufnahme der Schlussszene! Sie ist enthalten auf einem Recital mit den Schlussszenen aus Medea, Salome, Turandot (Vollständige Originalfassung!) und Makropoulos!!


    Von der Callas gibt es übrigens Aufnahmen unter Gui (Florenz 53), Bernstein (Mailand 53), Serafin (EMI), Rescigno (London58), Rescigno (Dallas 59), und Schippers (Mailand 61):
    Eigentlich muss man sie alle mal gehört haben!
    Ich schätze die Dallas-Aufnahme am meisten, aber die Bernstein-Aufnahme und die Londoner Aufnahme würde ich auch nicht missen wollen - nicht zuletzt auch wegen Vickers!



    Es wäre zu wünschen, dass jemand wie Gardiner oder Minkowski das Werk mal aufnehmen!
    Aber wer solte die Medée singen?
    Vielleicht die Graham? Vielleicht die Gens? Oder besser die Delunch?
    Oder die Antonacci, die ich 2008 in einer Produktion in Turin grandios fand!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wenn schon "Medea", dann läuft bei mir die Aufnahme mit der Callas unter Tullio Serafin. Mit dem Chor und Orchester der Mailänder Scala. Auch die anderen Mitwirkenden sind vom "Feinsten". Renata Scotto, Miriam Pirazzini, Alfredo Giacommotti, Mirto Picchi und Giuseppe Modesti sind über jeden Zweifel erhaben. Und das Dirigat: Tullio Serafin ist schließlich einer meiner Lieblingsdirigenten.

    W.S.

  • Ich habe diese Medea als DVD:



    Medea: Anna Caterina Antonacci
    Giasone: Giuseppe Filanoti
    Glauce: Cinzia Forte
    Neris: Sara Mingardo
    Creonte: Giovanni Battista Parodi


    Orchestra e Coro del Teatro Regio di Torino
    Evelino Pidò


    Mir gefällt die Inszenierung gut und musikalisch ist sie auch sehr gelungen.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Ich habe diese Medea als DVD:

    Die halte ich für sehr gelungen, dramatisch, pittoresk - die Schlußszene, bei der ich mich stets wundere, daß das Publikum einer Mörderin applaudiert (wegen der sängerischen und schauspielerischen Leistung natürlich):


    „Wir sind nie einer Meinung!“ - „Das seh' ich anders ...“