Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2009)

  • Lieber Johannes,


    Zitat

    Eine Frage: Steht auf dem Cover, wann die Symphonie komponiert wurde und aus welchem Jahr die Aufnahme stammt?


    ich kann auf dem Plattencover an verschiedenen Stellen nur die Jahre 1981 und 1983( für die Pressung) entziffern.
    Daraus schließe ich, daß die Uraufführung 1981 und die Pressung der LP 1983 war.


    Wohl ein Spätwerk Wlassows (aber ein saustarkes-ich liebe es) .


    Anhand des eher spärlichen Applauses am Ende fürchte ich, daß im Lettland des Jahres 1981 ein sowjetischer Mitläufer leider auch mit einer solch wunderbaren Sinfonie wenig Chancen hatte.


    Die Aufnahme ist sehr mulmig, stark kompressiert-leider- und die Tonqualität ist schon auf der orginalen LP nicht gerade berauschend.


    Ich besitze extra zwei (mint++) LPs von diesem Werk, damit es mir noch lange erhalten bleibt.



    Irgendwann mache ich mal eine amtliche Überspielung davon..........


    :hello:


    Michael

  • Zitat

    Original von Pius
    Nachdem ich von den ersten drei Ries-Symphonien nur die 2. für interessant befunden habe, kommt nun Nr. 4 dran:


    Bei Ries scheinen die Geraden die interessanteren zu sein - nicht gerade epigonal. :D


    Ich höre nun da mal rein um festzustellen, ob ich die CD behalte oder loswerden will:


  • Hallo Johannes, hallo Michael,


    ich habe die Information, dass die Pathetische Sinfonie 1981 entstand - wobei ich zugeben muss, dass mir das Werk selbst unbekannt ist. Ich habe aber ein paar andere Wlassow-Werke, die ich durchaus gemischt beurteilen würde. Dem Cellokonzert (Nr.1?, wobei ich keinerlei Informationen über ein zweites besitze) konnte ich bisher nicht so viel abgewinnen, die Improvisation für Cello und Orchester fand ich da interessanter. Übrigens hatte Rostropowitsch, dem diese Werke wohl gewidmet sind, keine all zu hohe Meinung von Wlassow als Komponist: er bezeichnete ihn als mittelmäßig begabt, aber sehr charmant - eine Ansicht, die ich nicht notwendigerweise übernehmen würde, ich habe das hier eher zu Informationszwecken erwähnt.


    Dann drei Werke für Orchester aus den 1950ern, von denen ich die Festliche Ouvertüre und die Rhapsodie über rumänische Themen für eher banal halte, die Sinfonische Dichtung "Der Akyn singt von Lenin" dagegen für nicht uninteressant. Ein Akyn ist ein kirgisisch-kasachischer Volkssänger - hier ist im Speziellen Toktogul Satylganow gemeint. Dieses Stück ist eher dunkel getönt, und diese eigentümliche Rauheit macht es für mich durchaus hörenswert. Ich bin außerdem mal über eine LP mit Wlassows Streichquartett Nr.3 gestolpert, die ich aber leider zu kaufen versäumt habe.


    Viele Grüße
    Holger

  • Hallo Holger,

    Zitat

    ich habe die Information, dass die Pathetische Sinfonie 1981 entstand - wobei ich zugeben muss, dass mir das Werk selbst unbekannt ist. Ich habe aber ein paar andere Wlassow-Werke, die ich durchaus gemischt beurteilen würde. Dem Cellokonzert (Nr.1?, wobei ich keinerlei Informationen über ein zweites besitze) konnte ich bisher nicht so viel abgewinnen, die Improvisation für Cello und Orchester fand ich da interessanter. Übrigens hatte Rostropowitsch, dem die Werke wohl gewidmet sind, keine all zu hohe Meinung von Wlassow als Komponist: er bezeichnete ihn als mittelmäßig begabt, aber sehr charmant - eine Ansicht, die ich nicht notwendigerweise übernehmen würde, ich habe das hier eher zu Informationszwecken erwähnt.


    das Cellokonzert ist hübsch, ich finde es richtig gut und auch stellenweise richtig klasse, aber Rostropowitsch hat es tatsächlich nur einmal gespielt und aufgenommen- Wlassow war übrigens einst sein Nachbar.


    Die Sinfonie dagegen ist absolute Oberklasse für mich- mit keinem anderen Werk von Wlassow, das ich kenne, vergleichbar- , geradezu traumhaft schön!


    Tatsächlich habe ich den CD-Umschnitt meiner LP nicht mehr(habe gerade extra nochmal nachgeschaut), der wurde irgendwann bei einem Besäufnis aufgenommen und dürfte bei Stefan Esser herumfliegen.


    Schade, ich hätte das gerne für Dich in's Net gestellt.


    Mein Schallplattenspieler ist gerade in Reparatur, also muß ich Dich leider vertrösten mit einem neuen und besseren Umschnitt, wenn der Manticore wieder zugegen ist.


    LG,
    Michael

  • Hallo Michael,


    wenn du das Cellokonzert als hübsch bezeichnest, werde ich es mir demnächst mal wieder anhören - man ist ja nicht immer in der richtigen Stimmung für jede Musik, und vielleicht beruht mein eher lauer Eindruck ja auf Derartigem. Auf die Sinfonie bin ich nach deinen Worten nun aber sehr gespannt und freue mich darauf, das Stück dann zu gegebener Zeit kennenlernen zu dürfen!


    Die Geschichten über Wlassow stehen u.a. in "Die Musik und unser Leben", so eine Art Interview-Buch mit Rostropowitsch und Wischnewskaja - ich bin mir sicher, dass du es auch kennst (zumal Rostropowitsch in diesem Buch ebenfalls erwähnt, dass Wlassow sein Nachbar war). Ich finde die Informationen, die Rostropowitsch dort liefert, schon sehr lesenswert, auch wenn ich für mich selbst mit Sicherheit nicht alles zu 100 Prozent übernehme.


    Rostropowitsch meint auch, dass Wlassows Cellokonzert von Milhaud beeinflusst sei - ich kenne Milhauds Musik ganz offen gestanden nicht gut genug, um das beurteilen zu können.


    Viele Grüße
    Holger

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  • Hallo Holger,

    Zitat

    Die Geschichten über Wlassow stehen u.a. in "Die Musik und unser Leben", so eine Art Interview-Buch mit Rostropowitsch und Wischnewskaja - ich bin mir sicher, dass du es auch kennst (zumal Rostropowitsch in diesem Buch ebenfalls erwähnt, dass Wlassow sein Nachbar war).


    latürnich :D


    Zitat

    Rostropowitsch meint auch, dass Wlassows Cellokonzert von Milhaud beeinflusst sei - ich kenne Milhauds Musik ganz offen gestanden nicht gut genug, um das beurteilen zu können.


    Ja, das kann hinkommen, wenn man einen gewissen Kneipen"jazz"jargon meint, den es im Frankreich der 20er bis in die 60er Jahre und auch später gab oder sogar die Musette.


    Die Musette war in dem o.g. Zeitraum auch durchaus vom Jazz beeinflußt.


    Dazu gehört auch Honeggers schönes Konzert, welches Wlassow ebenfalls gekannt haben könnte.


    Das Hauptthema aus Honeggers oder Milhauds 1.Konzert könnte ohne weiteres auch von Cello und Musette-Akkordeon dargebracht werden.


    Sowohl Milhaud wie auch Honegger und Wlassow haben in Ihren Cellokonzerten einiges davon verbraten, was für mich die Konzerte dieser Komponisten interessant macht.


    Wobei Wlassow nun wirklich nicht französisch wie Milhaud daherkommt, zum Glück kopiert er nicht 1:1, aber beeinflußt ist er durchaus.
    :hello:

  • Zitat

    Original von Pius
    Ich höre nun da mal rein um festzustellen, ob ich die CD behalte oder loswerden will:



    Falls Letzteres: einfach zum nächsten Tamino-Treffen mitbringen :pfeif:

  • Hallo Michael,



    jetzt habe ich mir das Konzert zur Probe aber doch mal aufgelegt. Stimmt, es ist gar nicht so übel, hat jedenfalls einigen Schwung... Kneipen"jazz"jargon kann ich nachvollziehen. Französisch klingt es nicht, aber auch nicht unbedingt besonders russisch, wie ich meine. Das ist bei den übrigen Wlassow-Werken, die ich kenne (mit Ausnahme des Akyns) aber auch nicht der Fall - die beiden kleineren Orchesterstücke, die ich oben genannt habe, driften schon eher in Richtung gehobene Unterhaltungsmusik ab. Rostropowitsch spricht beim Cellokonzert von Musik für Kurpromenadenkonzerte, was aber auf jene Stücke noch viel stärker zutrifft. Ich kann mir den recht dissonanten Anfang des Cellokonzerts ehrlich gesagt nicht so recht in einem derartigen Rahmen vorstellen... Jedenfalls, wenn ich an den Kurpark meines Nachbarstädtchens denke und die dortige Klientel! :D


    Die Milhaud-Cellokonzerte muss ich mir demnächst mal besorgen.


    Viele Grüße
    Holger

  • Zitat

    Rostropowitsch spricht beim Cellokonzert von Musik für Kurpromenadenkonzerte


    Im Falle von Wlassow empfinde ich Rostropowitschs Erinnerungen eigentlich als ziemlich gemein.
    Soooo nett war der gute Rostro, Slawa, oder wie man Ihn immer nennt, nun doch nicht.


    Das Wlassow-Konzert hat sehr starke Momente, ohne ein Meisterwerk zu sein, aber es ist ein gutes und effektvolles Konzert.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    Ich würde es gerne einmal spielen, soviel ist sicher.


    Die Pathetische Sinfonie (Scheisstitel ,leider...) dagegen ist von vorne bis hinten ein Alterswerk, abgeklärt, ein wenig kitschig, wenn man den Text nicht kennt, aber vor allem echt und ehrlich und beeindruckend.
    Sehr beeindruckend geradezu.......


    Für mich jedenfalls.

  • Ach übrigens: Cellokonzert Nr 1 von Vlassow oder so?


    Holger, Du hast diese unsägliche Brilliant-Box vorliegen.................


    Es gibt nur ein Cellokonzert und nur eine einzige Aufnahme von diesem Werk von Wlassow und entweder die orginale Melodija, oder noch besser die EMI-Pressung-welche mir vorliegt, ist klanglich bei weitem der Brilliant-BOx vorzuziehen.


    Dann macht das Cellokonzert von Wlassow auch richtig Spaß...........
    Es ist immer dieselbe Aufnahme, aber der Klang- und Spaßfaktorunterschied ist immens.


    :hello:


    Michael

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  • Hallo Michael,


    Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    Im Falle von Wlassow finde ich Rostropowitschs Erinnerungen eigentlich als ziemlich gemein.
    Soooo nett war der gute Rostro, Slawa, oder wie man Ihn immer nennt, nun doch nicht.


    ich denke, es ist nachvollziehbar, wie Rostropowitsch zu der Kurkonzert-Aussage kommt - eben durch die Popularmusik-Anspielungen Wlassows, die aber im Rahmen eines doch deutlich ambitionierteren Werkes stehen. Wenn Rostropowitsch sagen würde: "stellenweise könnte man an einer Kurhauskonzert denken", würde ich ihm schon eher recht geben. Insgesamt betrachtet ist das Cellokonzert allerdings deutlich anpruchsvoller. Dass die Passage danach, in welcher er berichtet, wie Wlassow ihn dazu gedrängt habe, ein Stück von sich zu spielen, irgendwie recht despektierlich ist, finde ich auch.


    Ich habe es ja schon oben angedeutet - auf mich hinterlässt das Buch einen insgesamt zwiespältigen Eindruck. Auch, wenn man Rostropowitschs Lebensumstände berücksichtigt, sind manche seiner Aussagen schon ziemlich erstaunlich, um es positiv zu formulieren. Als "nett" würde ich das auch nicht bezeichnen.


    Vor allem ist das Bild der sowjetischen Musikszene, das er zeichnet, irgendwie nicht ganz kompatibel mit dem, was ich bisher an Musik kennenlernen konnte. Ich kann das jetzt nicht so lang ausführen, auch, weil ich mich dann erst wieder einlesen müsste, aber insgesamt ist das alles viel zu undifferenziert. Es gab eben keinen durchgängigen Einheitsstil in der UdSSR - ich kenne etliches bereits aus den 1960ern, das dagegen spricht. Insofern beinhaltet Rostropowitschs Buch auch Teile, die ich für sehr bedenklich halte. Aber wie gesagt, ich sehe mich gerade außer Stande, das wirklich fundiert auszuführen.


    Kurz, bevor ich's abschicken wollte, sehe ich noch dein zweites Posting: nein, das Wlassow-Konzert habe ich auf einer Russian Disc vorliegen, zusammen mit dem ersten Cellokonzert von Tichon Chrennikow, Wlassows Improvisation und Tschaikowskis Pezzo capriccioso. Der Klang ist eigentlich sehr gut! Ist 1993 erschienen, aber natürlich nicht mehr erhältlich.


    Viele Grüße
    Holger


    Edit: Das mit dem Cellokonzert Nr.1 steht allerdings nicht auf der CD, wie ich gerade herausgefunden habe. Ich meine, ich hätte diese Information damals von der Website von Onno van Rijen übernommen - was nicht unbedingt bedeutet, dass sie korrekt ist, auch dort findet man immer wieder Fehler.

  • Zitat

    Der Klang ist eigentlich sehr gut! Ist 1993 erschienen, aber natürlich nicht mehr erhältlich.


    Ich kam nur darauf, weil Du Cellokonzert Nr.1 geschrieben hast.....
    Bei der Brilliant-Box ist einiges falsch geschrieben worden, ich dachte, du hättest das daher.........

    Zitat

    Ich meine, ich hätte diese Information damals von der Website von Onno van Rijen übernommen


    verständlich, dann hat Onno die Brilliant-Box..... :D
    Er macht auch Fehler.......... :angel:


    Sorry
    :untertauch:

  • Hallo Michael,


    Brilliant ist editorisch eine Katastrophe, und zwar generell, aber ich meine, Onno hätte das schon viel früher auf seiner Seite stehen gehabt (als ich die CD bekommen habe, gab es die Brilliant-Box auch noch gar nicht).


    Ich bin jetzt mal auf Nummer Sicher gegangen und habe die MGG konsultiert - dort ist tatsächlich ein Cellokonzert Nr.2, komponiert 1969 und 1979 im Druck erschienen, verzeichnet. Den dortigen Wlassow-Artikel hat Sigrid Neef geschrieben. Allerdings ist im Werkverzeichnis die Pathetische Sinfonie wiederum nicht erwähnt (die Information über das Entstehungsjahr habe ich aus einer anderen Quelle).


    Ich bin mir jetzt nicht so ganz sicher, ob ich das glauben soll, denn selbst die MGG macht ja Fehler, und das nicht zu knapp, aber ein Indiz ist es auf jeden Fall, gerade, dass das Jahr der Drucklegung angegeben ist.


    Viele Grüße
    Holger

  • Hallo Holger,
    puhh, danke Dir, das wird wirklich unübersichtlich, aber Du wirst bezw. der MGG wird anscheinend recht haben.


    Aber eigenartig ist das schon, denn das Cellokonzert ist aus den frühen bis mittleren 60er Jahren.
    Mir ist bekannt, daß es erst sehr spät gedruckt wurde, schwer zu bekommen ist und der Cellist, der es in den USA spielen wollte, nur Photokopien bekam, genau wie ich im Falle des Miaskowsky-Konzertes.


    Insofern kann das mit der Drucklegung des Konzertes im Jahr 1979 trotzdem hinkommen..........
    Von einem zweiten Konzert habe ich bisher noch nichts gehört, aber das heißt natürlich nichts........


    Interessant, wir sollten einen Thread über unbekannte sowjetische Komponisten aufmachen..... :hello:


    LG,
    Micha

  • Hallo Michael,


    Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    Aber eigenartig ist das schon, denn das Cellokonzert ist aus den frühen bis mittleren 60er Jahren.
    Mir ist bekannt, daß es erst sehr spät gedruckt wurde, schwer zu bekommen ist und der Cellist, der es in den USA spielen wollte, nur Photokopien bekam, genau wie ich im Falle des Miaskowsky-Konzertes.


    Insofern kann das mit der Drucklegung des Konzertes im Jahr 1979 trotzdem hinkommen..........


    laut MGG ist das Cellokonzert Nr.1 1963 komponiert und 1975 gedruckt worden, das klingt - auch vor dem Hintergrund dessen, was du berichtest - plausibel.



    Zitat

    Interessant, wir sollten einen Thread über unbekannte sowjetische Komponisten aufmachen.....


    So ein Thread muss hier irgendwo herumliegen: ich weiß genau, dass ich dort einiges über Eschpai gesagt habe und zu meiner Schande weiß ich auch sehr genau, dass ich dort einen längeren Beitrag über Boris Tschaikowski angekündigt habe, den ich allerdings bis heute nicht realisiert habe... Müsste man mal nach suchen, aber ich lege mich jetzt erst mal schlafen. Habe gerade noch sehr günstig eine Taktakischwili-LP bei Ebay ersteigert (hervorragend, weil mich meine bisherigen 128 kbps-MP3s klanglich nicht so zufrieden stellen), also ist die Welt jetzt erst mal in Ordnung... ;)


    Gute Nacht!
    Holger

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  • Zitat

    Original von Holger Sambale


    So ein Thread muss hier irgendwo herumliegen: ich weiß genau, dass ich dort einiges über Eschpai gesagt habe und zu meiner Schande weiß ich auch sehr genau, dass ich dort einen längeren Beitrag über Boris Tschaikowski angekündigt habe, den ich allerdings bis heute nicht realisiert habe... Müsste man mal nach suchen,


    Lieber Holger,


    Du findest Deinen Beitrag im Thread Russische Komponisten des 20. Jahrhunderts.


    Ich habe eben gehört


    Georg Philipp Telemann: Fantasie Nr. 6 d-moll für Blockflöte



    Mein Start in den Tag. Es spielt Jed Wentz.


    Liebe Grüße Peter

  • Hallo Peter,


    Zitat

    Original von pbrixius
    Du findest Deinen Beitrag im Thread Russische Komponisten des 20. Jahrhunderts.


    danke, dass du mir die Recherchearbeit abgenommen hast! Der Thread sollte vielleicht mal wiederbelebt werden. Allerdings, wenn ich an den Boris Tschaikowski-Beitrag denke, ufert es schon wieder etwas aus, weil ich über den Komponisten eben eine ganze Menge sagen könnte. Das ist viel Arbeit und ich bin mir nicht sicher, wann ich genügend Zeit und Muße dafür finde.


    Bei mir läuft jetzt gerade etwas "traditionell Sowjetisches":


    Alexander Cholminow (*1925)
    "Die Sturmgeborenen", Sinfonische Dichtung nach Nikolai Ostrowski (1960)
    SO Moskau / Veronika Dudarowa


    Das dürfte nun aber schon ein Beispiel für den vermeintlichen (!) sowjetischen "Einheitsstil" sein - sehr konservativ, pathetisch und höchstwahrscheinlich mit politischem Bezug. Ich kenne zwar den Roman "Die Sturmgeborenen" (der im Übrigen unvollendet blieb) nicht, wohl aber Ostrowskis "Wie der Stahl gehärtet wurde", das ja als Paradebeispiel für den Sozialistischen Realismus in der Literatur galt (ich habe das Buch vor einiger Zeit mal gelesen). Cholminows Sinfonische Dichtung ist formal ein groß angelegtes Sonatenallegro in c-moll mit langsamer Einleitung und lyrischem Seitenthema in den Celli, also ganz konventionell, aber doch nett gemacht. Stellenweise klingt Schostakowitschs Elfte an, aber in deutlich abschwächter Version. So stürmisch, wie der Titel suggerieren mag, ist die Musik jedenfalls nicht.


    Viele Grüße
    Holger

  • Guten Tag,


    meine heutige Morgenmusik:



    Giuseppe Sammartini


    Sonaten für Flöte & Bc:
    op. 2 Nr. 3 & 4
    op. 13 Nr. 1, 4,5


    Mit Maurice Steger (Flöte), Christian Beuse (Fagott),
    Sergio Ciomei (Cembalo + Orgel), Eduardo Egüez (Zupfinstrumente)
    Naoki Kitaya (Orgel), Margret Köll (Harfe) u. Mauro Valli [Violoncello]
    Kurzweilige, schön musizierte Aufnahme :jubel: :jubel:


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Eric Satie: Gymnopédies (orch. Debussy)



    Ich ziehe die Klavierfassung vor, bei aller Kunst klingt es mir in der Orchestration doch mehr nach Debussy als nach Satie. Es spielt das Philadelphia Orchestra unter Leopold Stokowski


    Liebe Grüße Peter

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  • Und weiter geht es mit Mssenet. Vor der nächsten Tragödie, THAIS, ist aber erst einmal eine Komödie dran:



    CHÉRUBIN mit Frederica von Stade :jubel: , Dawn Upshaw :jubel: , June Anderson und Samuel Ramey, Michel Trempont, Michel Sénßechal u.a. Pinchas Steinberg dirigiert das Münchner Rundfunkorchester mit sehr viel Einfühlungsvermögen in diese enorm heitere und liebenswerte Partitur.


    Es ist wirklich nicht zu fassen, dass diese herrliche Aufnahme schon wieder vom Markt verschwunden ist. Wer irgend den FIGARO und insbesondere Massenet mag, sollte sich diese Aufnahme sichern, solange es sie noch zu vernünftien Preisen gibt.


    Mir ist absolut unverständlich, warum diese Oper nicht ähnlich populär ist wie Massenets Tragödien oder wengstens seine - ebenfalls vorzügliche - CENDRILLON.


    Nähere demnächst in einem eigenen Thread, wann immer ich dazu komme.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Emmanuel Chabrier: L'île heureuse



    Es singt Reynaldo Hahn ...



    Dans le golfe aux jardins ombreux,
    Des couples blonds d'amants heureux
    Ont fleuri les mâts langoureux
    De ta galère,
    Et, caressé de doux été,
    Notre beau navire enchanté,
    Vers des pays de volupté:
    Fend l'onde claire!


    Vois, nous sommes les souverains
    Des lumineux déserts marins,
    Sur les flots ravis et se reins
    Berçons nos rêves!
    Tes pâles mains ont le pouvoir
    D'embaumer au loin l'air du soir,
    Et, dans tes yeux, je crois revoir,
    Le ciel des grèves!


    Mais là-bas au soleil,
    Surgit le cher pays vermeil
    D'où s'élève un chant de réveil
    Et d'allégresse;
    C'est l'île heureuse aux cieux legers
    Où, parmi les lys étrangers,
    Je dormirai, dans les vergers
    Sous ta caresse!



    Liebe Grüße Peter

  • Guten morgen!


    Ich höre gerade die zweite Hälfte dieser CD:



    J.L. Bach: "Wir wissen, wo unser irdisches Haus"
    J.S. Bach: "Nach dir, Herr, verlanget mich"


    Sehr schöne CD! :jubel::jubel::jubel:


    Viele Grüße,
    Pius.

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  • Zitat

    Original von diotima
    Wieder einmal stand mir der Sinn nach Violinmusik.



    Mit lieben Grüßen,
    Diotima. :hello:


    Da schliess ich mich doch gleich mal an ! :yes:


    :hello:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Granville Bantock (1868 - 1946)


    Sonate für Violoncello und Orchester Nr. 2 fis-moll (1944)


    Andrew Fuller, Violoncello
    Michael Dussek, Klavier


    Dutton



    Davidoff

    Verachtet mir die Meister nicht

  • Mahlzeit allerseits. Wir haben heute Landtagswahl, also habe heute schon einen kleinen Spaziergang hinter mir. Jetzt starte ich beschwingt mit



    Gustav Mahler, Symphonie Nr 4
    Renée Fleming, Sopran
    Berliner Philharmoniker, Claudio Abbado

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Gerade eben:


    Ralph Vaughan Williams (1872-1958):
    A Song of Thanksgiving
    für Sopran, Sprecher, gemischten Chor, Orgel und Orchester 1944
    Sir John Gielgud, Sprecher; Lynne Dawson, Sopran;
    Magnificat für Alt, Frauenchor, Flöte und Orchester 1932
    Catherine Wyn-Rogers, Alt;
    The Shepherds of the Delectable Mountains - Eine pastorale Episode in 1 Akt für 6 Soli, kleinen gemischten Chor und Kammerorchester 1921/22
    Linda Kitchen, Sopran; John Mark Ainsley, Adrian Thompson, Tenor; Alan Opie, Bryn Terfel, Bariton; Jonathan Best, Baß;
    Corydon Singers, City of London Sinfonia, Matthew Best
    Hyperion, 1990/91, 1 CD



    LG
    Johannes

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