Die "unberühmte" Stimme

  • Mein erster Fidelio und erster Bajazzo in Hannover
    ( Niedersächsisches Staatstheater) war mit Klaus Hoins (Heldentenor.
    Mein erster Barbier mit Kränzle und Trost. Beide haben wohl Kariere gemacht (Dresden).


    Hier noch ein weiterer weniger bekannter aber sehr guter:
    Am (14.2.2009) wäre er 80 Jahre alt geworden. Am 20. Mai 1998 war die einprägsame Stimme des aus Westönnen gebürtigen Karl-Josef Hering, die unzählige Menschen in vielen Ländern der begeistert und zu lang anhaltenden Ovationen hingerissen hatte, für immer verstummt. Der am 14. Februar 1929 geborene spätere Tenor besuchte das Werler Mariengymnasium und studierte Volkswirtschaft, um in den elterlichen Betrieb einzutreten. Doch wurde er durch seinen Gesangslehrer Franz Völker in seinen Überlegungen bestärkt, durch seine Stimme einen ausreichenden Lebensunterhalt zu verdienen. Auf der Krefelder Bühne ließ Karl-Josef Hering erstmals den tenoralen Heldengesang ertönen.
    1958 debütierte der 1,93 Meter große Sänger aus Westfalen am Opernhaus Hannover im „ Freischütz“. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er an der Deutschen Oper Berlin, zu deren Ensemble er von 1966 bis 1979 gehörte. In Berlin glänzte Karl-Josef Hering u.a. als Wagners Siegfried und Parsifal, als Florestan in Beethovens „Fidelio“, als Canio in Leoncavallos „Bajazzo“ und immer wieder als Max in Webers „Freischütz“. Binnen kurzer Zeit schaffte er das, was vielen seiner Kollegen versagt blieb. Gastspielreisen führten ihn rund um die Welt. Er trat u.a. in London, Amsterdam, Rom, Luxemburg, Paris, Wien, Toronto, Los Angeles, Buenos Aires und Tokio unter den Dirigenten Solti, Jochum, Böhm, Maazel, Mehta, Stein, Leinsdorf, Keilbert und Varviso auf. Im berühmten Londoner Covent Garden sorgte er viele Jahre für Aufsehen und glänzende Kritiken. Die Engländer nannten ihn den wagnerischten der Heldentenöre.
    Seiner westfälischen Heimat blieb Karl-Josef Hering stets eng verbunden. Ob beim Westönner Karneval, bei einem Opernkonzert in seinem Heimatort oder bei einer Rundfunkübertragung des „Großen Platzkonzertes“ aus Werl, wenn es der Terminkalender erlaubte, kam aus Berlin keine Absage. Einem breiten Publikum wurde Kammersänger Karl-Josef Hering auch durch viele Fernsehauftritte bekannt, so beim unvergesslichen Hans Rosenthal in „Dalli Dalli“, im „Blauen Bock“ und in „Erkennen Sie die Melodie?“. Ein Hüftgelenkleiden zwang Karl-Josef Hering zum Abschied von Opernhaus und Konzertsaal.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hallo Arlecchino,


    diese gibt es auch mit Georg Jelden.




    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Leider nur kurze Karriere:


    Knie, Roberta, Sopran, * 13.5.1938 Cordell (Oklahoma, USA)


    Sie begann ihre Ausbildung an der Oklahoma University bei Norman und war dann Schülerin von Elisabeth Parham, Judy Bounds-Coleman und von der berühmten Eva Turner, die während dieser Zeit eine Professur an der Oklahoma University bekleidete. 1964 kam es zu ihrem Bühnendebüt am Stadttheater von Hagen (Westfalen) in der Rolle der Elisabeth im »Tannhäuser«. 1966-69 war sie am Stadttheater von Freiburg i. Br. engagiert. Sie erregte 1969 am Theater von Graz in Partien wie der Salome von R. Strauss, der Tosca und der Leonore im »Fidelio« Aufsehen, dann auch am Opernhaus von Köln. 1972-73 trat sie am Opernhaus von Zürich, 1973-74 am Opernhaus von Lyon als Brünnhilde im Nibelungenring auf, 1973-74 war sie am Teatro San Carlo Neapel zu Gast. 1974 sprang sie bei den Bayreuther Festspielen für eine erkrankte Kollegin als Brünnhilde ein und hatte einen sensationellen Erfolg. 1975 kam es zu ihrem USA-Debüt, als sie an der Oper von Dallas die Isolde im »Tristan« sang. 1976 gastierte sie bei den Festspielen von Bayreuth nochmals als Brünhilde im Nibelungenring. Sie kam jetzt zu einer großen Karriere im hochdramatischen wie im Wagner- Fach. Sie gastierte an den Staatsopern von Wien, Hamburg, München und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Deutschen Oper Berlin, an den Opernhäusern von Mannheim, Kassel, Nürnberg und Straßburg, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, in Bologna, Parma und Lissabon, an der Welsh Opera Cardiff, an der Königlichen Oper Stockholm, in Montreal und am Reatro Colón Buenos Aires. 1975 trat sie an der Metropolitan Oper New York auf, an der sie als Isolde erfolgreich war. Höhepunkte in ihrem Bühnenrepertoire waren die Senta im »Fliegenden Holländer«, die Elsa im »Lohengrin«, die Isolde im »Tristan«, die Sieglinde in der »Walküre«, die Brünnhilde im Ring-Zyklus, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Elettra in »Idomeneo« von Mozart, die Salome von Richard Strauss, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Leonore im »Fidelio«, die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Leonore in den Verdi-Opern »La forza del destino« und »Troubadour« und die Tosca. Auch im Konzertsaal erschien sie in einem umfassenden Repertoire.1976 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Chrysothemis, 1981 sang sie dort (einmal) ihre Glanzrolle, die Isolde. 1981 kam es bei der Sängerin zu einer Stimmbanderkrankung. Sie trat 1982 nochmals am Teatro Liceo Barcelona als Salome auf, sagte aber einen Auftritt als Turandot an der Oper von Dallas ab und gab dann ihre Kariere auf. Quelle: Sängerlex. Bd. 3, S. 1844 ff. (c) Verlag K.G. Saur

  • Hi


    Roberta Knie hielt eine Professur in Graz. Ich habe sie Anfang der 90er in einem Benefizkonzert gehört, wo sie in der Grazer Oper einen erstaunlichen Schlussgesang der Isolde präsentierte. Ich war ganz weg, da mir der Name damals gar nichts sagte.


    Dem Vernehmen nach war ihr Karriereende eine spontane und kurzfristige Entscheidung. Sie litt nämlich unter beginnender Hornhautablösung. Ihr Augenarzt eröffnete ihr nach einer Untersucheng die folgenschwere Diagnose: Singen oder Sehen! Sie soll keinen Augenblick gezögert und ihre aktive Karriere auf der Stelle beendet haben.

    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Guten Abend!


    Mit meinem guten Bekannten und engargierten Aktiven der Dresdner Staatskapelle und Dresdner Oper, Herrn Dieter Uhrig, (leider habe ich den Kontakt mit ihm verloren und keiner aus dem Forum kann mir einen Hinweis geben), war ich immer der Meinung, daß viele "hausangestellte" Sänger oft besser sind als manche Gastsänger. Ein Beispiel möchte ich hier anführen: EUGENE CONLEY war lange Zeit der Haustenor der MET, und viele andere Gastsänger mußten sich an ihm messen lassen. In einem Portrait von ihm auf einer CD von Bongiovanni singt er Arien aus Opern von Bellini, Donizetti, v.Flotow, Verdi, Gounod, Bizet und Puccini. Seine Partner und Partnerinnen sind Hilde Güden, Licia Albanese und Robert Merrill. Wie er die Partie des Arturo mit "A te o cara" und dem furiosen "Vieni tra queste braccia" bringt, das ist phantastisch und dies haben ihm nicht viele so nachgesungen!


    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • An der Met sang Conley seit 1950 und sang bis 1962 in 7 Spielzeiten mit.


    Vorher, d.h. 1943-46 trat er als Gast an der Oper von Mexico City auf. 1947 kam er nach Europa und hatte hier bei Gastspielen an der Opéra-Comique in Paris (1947 als Alfredo in »La Traviata« und als Rodolfo in »La Bohème«), an der Covent Garden Oper London (1949 als Herzog im »Rigoletto«), in Stockholm, Florenz, Turin und Genua große Erfolge. Er wirkte 1950 bei den Festspielen in der Arena von Verona mit und sang 1949 an der Mailänder Scala den Arturo in »I Puritani« von Bellini, ebenso 1950 und 1951 als Arrigo in Verdis »Vespri Siciliani«. 1952 gastierte er beim Maggio musicale Fiorentino als Arturo in Bellinis »I Puritani«, 1952 am dortigen Teatro Comunale wie auch am Teatro Colón zu Gast. 1950 wurde er an die New Yorker Metropolitan Oper berufen, an der er seither erfolgreich wirkte (Antrittsrolle: Titelheld im »Faust« von Gounod). 1953 wirkte er dort in der Erstaufführung von »The Rake's Progress« von Strawinsky mit.


    LG


    Arlecchino

  • diese gibt es auch mit Georg Jelden.


    Lieber Bernward,
    schön, dass Du darauf hingewiesen hast. Auch Georg Jelden gehört wohl zu diesen "unberühmten" Stimmen.
    Der Sänger (1928 geboren) begann seine Karriere an der Stuttgarter Staatsoper; wie ich nachgelesen habe, zunächst als Tenor. Ich selbst hatte ihn dann auf dem Podium einige Male als ausgezeichneten Lied-Sänger in Schubert-Programmen mit seiner gepflegten Baritonstimme erlebt.


    An der Musikhochschule in Stuttgart hatte Jelden eine Professur.


    Am 24. Februar 1980 sang er im Kammermusiksaal zu Schwetzingen - am Flügel Hans-Dieter Wagner - eine beeindruckende "Winterreise".
    Für mich ein ganz persönliches Großerlebnis - von der "Welt" jedoch nicht zur Kenntnis genommen. Es gibt wohl fast täglich eine Unmenge solcher hochkünstlerischen Ereignisse, die im großen Weltgetriebe einfach untergehen ... aber wenn ich mich nach nun dreißig Jahren noch begeistert daran erinnere, ist das ja auch ein Wert an sich!
    Von einer alten LP - Georg Jelden / "Schwanengesang" habe ich mir eine CD gemacht, weil so etwas im Handel (nach meinem Wissensstand) nicht verfügbar ist.
    Dieser "unberühmte" Georg Jelden wirkte jedoch bei fast allen großen internationalen Musikfesten mit:
    Salzburg, Wiener Festwochen, Edinburgh, Barcelona, Flandern Festival, Straßburg, Montreux, Bordeaux... usw. - auch in Hannover!


    Bei YouTube gibt es eine Aufnahme von 1961. Georg Jelden - damals noch Tenor - singt mit dem Windsbacher Knabenchor.


    Und vielleicht noch eine Randbemerkung für Interessierte: Der Geiger Michael Jelden ist der Sohn von Georg Jelden und strahlt bereits weit in die Welt hinaus.

  • Roberta Knie gbit es auf DVD neben Jon Vickers in Tristan und Issolde und auf CD neben dem selben, also nicht unberühmt.


    Gleiches gilt für Eugene Conley, auch wenn ihn bzw. Herr Mende im Rundfunk nicht kennen möchte, heißt das noch lange nicht das er unberühmt ist.
    Eine Arien LP zeugt ebenso von seinem Ruhm wie 1951 Faust, 1951 Don Giovanni, 1953 Rakes Progress, 1952 Rigoletto auf CD

  • Roberta Knie gbit es auf DVD neben Jon Vickers in Tristan und Issolde und auf CD neben dem selben, also nicht unberühmt.


    Gleiches gilt für Eugene Conley, auch wenn ihn bzw. Herr Mende im Rundfunk nicht kennen möchte, heißt das noch lange nicht das er unberühmt ist.
    Eine Arien LP zeugt ebenso von seinem Ruhm wie 1951 Faust, 1951 Don Giovanni, 1953 Rakes Progress, 1952 Rigoletto auf CD



    Fazit: Wer auch immer von Herrn Godenrath schon einmal beim Singen ertappt wurde, darf sich fortan zu den Berühmtheiten zählen. :D

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Wahrscheinlich werden wir hier dank Siegfried demnächst noch auf Grace Hoffmann, Rita Orlandi Malespina, Judith Blegen und Gladys Kuchta treffen und das nur weil ich diese auch kenne.

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  • Ich kenne beide leider nur von der CD.
    Glücklichweise hat Grace Hoffmann wie ich weiß ihre musikalische Privatsammlung in gute Hände gegeben, so das zu hoffen bleibt das wenn die Fristen abgelaufen sind die Mitschnitte veröffentlichst werden.

  • An anderen Stellen haben wir auf diese Sängerin aufmerksam gemacht, die leider fast vergessen ist: AAFJE HEYNIS



    Hier ist die Titelliste:
    1. Dank Sei Dir, Herr (4:25)
    2. Bist Du Bei Mir (3:19)
    3. Matthäus-passion (Excerpt)
    4. Arie: Erbarme Dich, Mein Gott! (7:12)
    5. Arie: Können Tränen Meiner Wangen (7:09)
    6. Serse Hwv40 (Xerxes, Oper In 3 Akten) (Excerpt)
    7. Orfeo Ed Euridice (Orpheus Und Eurydike, Oper In 3 Akten) (Excerpt)
    8. Ave Maria (3:23)
    9. Panis Angelicus (4:07)
    10. Ave Maria (4:24)
    11. Auf Der Donau (3:03)
    12. Zueignung (1:47)
    13. Morgen (3:22)
    14. Annie Laurie (2:05)
    15. Down By The Sally Gardens (2:13)
    16. All Through The Night (2:25)
    17. Greensleeves (2:25)
    18. Londonderry Air (2:58 )


    Ein etwas kunterbunter Querschnitt durch ihr gesamtes Repertoire
    (Zusammenstellung ? Andre Rieu?)


    +++++++++++++


    Bei jpc gibt es für wenig Geld ebenfalls einen Aafje-Heynis-Sampler:



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • An anderen Stellen haben wir auf diese Sängerin aufmerksam gemacht, die leider fast vergessen ist: AAFJE HEYNIS


    Danke, dass Du an diese wunderbare Altistin erinnerst!


    Das gezeigte Cover scheint die "kleine" Ausgabe für den deutschen Markt zu sein - ich habe die komplette Box mit 6 CDs, die alle Aufnahmen enthält, die Aafje Heynis für Philips eingespielt hat - der Bogen spannt sich von Bach und Händel über Brahms, Dvorak und Mahler, niederländische Kirchenlieder, Weihnachtslieder bis hin zu british folk.


    LG, Elisabeth

  • Habe mir gerade mal wieder das schöne Arien-Recital der ungarischen Sopranistin Katalin Pitti (geb. am 7. Dezember 1951) angehört, die ich in den frühen 80er Jahren an der Ungarischen Staatsoper Budapest als - wie ich glaubte - aufgehenden Stern kennenlernte. Eine damals in Budapest gefeierte junge Sopranistin mit einer wunderbar warmen und doch auch strahlenden Stimme und großartigen Bühnenerscheinung (Traviata), sowohl für das lyrische als auch das Koloraturfach prädestiniert. Ich habe sie dann aus den Augen verloren, Budapest blieb wohl ungeachtet ihrer Gastspiele im Ausland (Wiener Volksoper etc) der Mittelpunkt ihrer Karriere. 2012 wurde sie Ehrenbürgerin der Stadt. Hier im Forum war in der Vergangenheit gelegentlich die Rede von ihr, von dort auch der link:


    https://www.jpc.de/jpcng/class…um/4693969/iampartner/k62


    Nur zur Erinnerung an eine Künstlerin, die ich einst hoch geschätzt habe, deren Karriere aber anders verlief als ich erwartete und erhoffte.


    VG

    Otello50

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  • Im Forum wurde gestern von Stimmenliebhaber der Tod des österreichischen Bassbaritons Rudolf Holtenau vermeldet. Mir ist er lediglich von einem Mitschnitt von Wagners SIEGFRIED aus Seattle bekannt. Offenbar handelt es sich um eine Radioübertragung vom 11. Juli 1979. Die gute Klangqualität spricht dafür. Hier die Besetzung:


    Siegfried HERBERT BECKER

    Brünnhilde UTE VINZING

    Mime PAUL CROOK

    Wanderer RUDOLF HOLTENAU

    Alberich MALCOLM RIVERS

    Fafner NOEL MANGIN

    Erda GERALDINE DECKER

    Waldvogel CAROL WEBBER


    Seattle Opera Orchestra

    Conducted by HENERY HOLT


    Holtenau gefällt mir sehr gut, weil er mit vorbildlicher Diktion singt. Seine Stimme ist mächtig und etwas körnig, der Klang mitunter salbungsvoll. Das passt für die Rolle.


    Nun lese ich im Nachruf des Online-Merkers und auch bei Kutsch/Riemens, dass Holltenau bei Preiser drei Langspielplatten mit Liedern und Balladen von Carl Loewe eingespielt hat. Begleitet wird er von Josef Scharinger. Bislang hatte ich nichts davon gehört. Der Sammlerinstinkt des Loewe-Verehrers ist natürlich erwacht. Bei Discogs stieß ich lediglich auf das Cover von Vol. 1. Die Platte selbst ist nicht im Angebot:


    R-8654691-1466000429-1883.jpeg.jpg



    Bei Ebay bietet ein Verkäufer aus der Schweiz Vol. 3 unter der Bedingung an, dass die Platte persönlich abgeholt wird. Ansonsten Fehlanzeige. Das ist seltsdam. Wie können drei Preiser-Platten so einfach vom Markt verschwinden? Bisher habe ich noch alles gefunden. Weiß wer mehr und kann mit einem Tipp helfen?


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dieser Fall erinnert mich an einen anderen bei Preiser. Es gab von Wilhelm Rode ebenfalls eine LP mit Stücken von Carl Loewe. Bei der späteren CD-Übernahme wurden diese aber leider gestrichen. Rudolf Holtenau schaffte es dem Vernehmen nach noch nicht einmal auf CD. Eine kurze Recherche lieferte nichts zutage. Sollte es am Ende am heutzutage wenig gehörten Loewe liegen? Diese 3-LP-Kollektion müsste es doch wert sein, zumindest digital verfügbar gemacht zu werden. Der ansonsten verbildliche Preiser Online-Shop liefert indes keinen Treffer.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Liebe Taminos!


    Wer kennt Rosl (auch: Rosa, Rosaly) Zapf?

    Hier ein einigermaßen informativer Wikipedia-Artikel:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rosl_Zapf


    Darin steht, dass sie vor allem in Frankfurt engagiert war und dort viele Hauptrollen im Fach Mezzosopran verkörperte. Hat sie vielleicht jemand von euch dort einmal erlebt?

    Aus Frankfurt gibt es wohl auch eine Schallplatte mit Rosl Zapf als Amneris.


    Auf CD kann man sie heute in der Rolle der Alten Burya in "Jenufa", als Dritte Dame in "Die Zauberflöte" (beides an der Seite von Ernst Kozub) oder als Popotte in Offenbachs "Reise zum Mond" (siehe Tonbeispiel) hören.


    Was ich noch rausgefunden habe: Die Rollen, die sie am La Monnaie sang, waren immerhin der Cherubino und die Marcellina in "Le Nozze di Figaro".


    Der Grund, warum ich mich für diese an sich wohl vergessene Opernsängerin interessiere, ist, dass sie ausgerechnet aus meinem Heimatort stammt und vor eineinhalb Jahren dort auch verstarb. Sie lebte zum Schluss im Seniorenheim. Ich wollte eigentlich mit ihr in Kontakt treten, ihre Betreuerin meinte aber, dass dies aufgrund ihres Zustand nicht mehr gut möglich sei. Ihr Tod ist in Wikipedia noch nicht vermerkt, ich werde aber versuchen, dies zu ändern.


    In der Todesanzeige der Salzburger Nachrichten wird sie als "Kammersängerin" betitelt.



  • Lieber Gregor,


    der Name von Rosl Zapf ist mir hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Opernhaus in Frankfurt am Main geläufig, wo sie ab der Saison 1949/1950 verpflichtet war und am 15. 11. 1949 als 'Amneris' in einer Neuinszenierung der „Aida“ (mit Elisabeth Rosenkranz und Heinrich Bensing; Dirigent; Bruno Vondenhoff; Regie: Harro Dicks) auf sich aufmerksam machte. Später wirkte sie z. B. in folgenden bemerkenswerten Produktionen mit:


    „Das Leben des Orest“ (Ernst Krenek): mit Rosl Zapf (Klytämnestra), Coba Wackers (Elektra), Erika Schmidt (Iphigenie), Christa Ludwig (Amme Anastasia), Adam Fendt (Agamemnon), Günther Ambrosius (Orest) und Helmut Melchert (Aegisth); Dirigent: Bruno Vondenhoff; Regie: Harro Dicks (28. 1. 1951)


    „Der Konsul“ (Gian Carlo Menotti): mit Erika Schmidt als 'Magda Sorel' und Rosl Zapf als 'Sekretärin'; Dirigent: Bruno Vondenhoff; Regie: Hartmut Boebel (22. 4. 1951)


    „Das Verhör des Lukullus" (Paul Dessau): Westdeutsche Erstaufführung mit Helmut Melchert als 'Lukullus' und Rosl Zapf als 'Tertullia'; Dirigent: Hermann Scherchen; Regie: Werner Jacob (30. 1. 1952)


    „Carmen“ (Georges Bizet): mit Rosl Zapf (Carmen) und Heinrich Bensing (Don José); Dirigent: Georg Solti; Regie: Werner Jacob (7. 3. 1952). Mit dieser Premiere gab Georg Solti seinen Einstand als Frankfurter GMD - dort nannte man es 'Operndirektor und Dirigent der Museumskonzerte'.


    „Cardillac“ (Paul Hindemith): Deutsche Erstaufführung der Neufassung mit Anny Schlemm als 'Cardillacs Tochter', Rosl Zapf als 'Sängerin' und Willi Wolff in der Titelrolle; Dirigent: Georg Solti; Regie: Günther Rennert (18. 3. 1953). Mit dieser Produktion gastierte das Opernhaus Frankfurt im September 1953 bei den Berliner Festwochen.


    „Lulu“ (Alban Berg): mit Helga Pilarczyk (Lulu), Rosl Zapf (Gräfin Geschwitz); Ernst Gutstein (Dr. Schön) und Ratko Delorko (Alwa); Dirigent: Georg Solti; Regie: Günther Rennert (8. 1. 60). Beim Festival „Théâtre des Nations“ gastierte man mit dieser „Lulu“ im Juni 1960 im Pariser Théâtre Sarah Bernhardt; statt Ratko Delorko sang hier Herbert Schachtschneider den 'Alwa'.


    „Der Prinz von Homburg“ (Hans Werner Henze): mit Maria Kouba (Nathalie von Oranien), Rosl Zapf (Die Kurfürstin), Hans Wilbrink (Friedrich von Homburg), Helmut Melchert (Der Kurfürst von Brandenburg), David Thaw (Graf Hohenzollern), Ernst Gutstein (Feldmarschall Dörfling) u. a.; Dirigent: Wolfgang Rennert; Regie: Hans Hartleb (7. 12. 1960) – auch in Paris im Juni 1962 gezeigt, diesmal stand der Komponist am Dirigentenpult.


    „Die Alkestiade“ (Louise Talma): Uraufführung mit Inge Borkh (Königin Alkestis), Rosl Zapf (Dienerin Aglaia), Ernst Gutstein (König Admetos), Hans Wilbrink (Sohn Epimenes), Max Lorenz (Seher Tiresias), Leonardo Wolovsky (Herkules), Peter Lagger (König Agis), Erich Witte (Erster Hirt), Leonard Delany (Junger Wächter), Gerald McKee (Anführer der Leibgarde) u. v. a.: Dirigent: Wolfgang Rennert; Regie: Harry Buckwitz (1. 3. 1962). Der Hessische Rundfunk schnitt die Premiere mit.


    „Ein Blick von der Brücke“ (Renzo Rossellini): Deutsche Erstaufführung mit Sylvia Stahlman (Catherine), Rosl Zapf (Beatrice Carbone), Cesare Curzi ((Rodolfo) und Leonardo Wolovsky (Eddie Carbone) u. a.; Dirigent: Alexander Paulmüller; Regie: Roberto und Franco Rossellini (7. 11. 1962). Renzo Rossellini war der Bruder des bekannten italienischen Filmregisseurs Roberto Rossellini.


    Gastspiele:


    In der Saison 1953/1954 sang Rosl Zapf fünf Mal den 'Cherubino' in einer Inszenierung von Mozarts „Le nozze di Figaro“ am Brüsseler Théâtre de la Monnaie neben Gerda Scheyrer (Contessa), Carmen Barros (Susanna), Norman Foster (Figaro) und Theo Baylé (Conte Almaviva) unter der Leitung von Eduard Van Remoortel mit der Regie von Géza Rech. Von den übrigen Sängern weiß ich nur die Namen, aber nicht welche Rollen sie interpretierten: Julia Jacobs, Renée Varly (Sopran), Francis Barthel, Francois Deschamps (Tenor), Gabriel Bouvier und Jacques Piergyl (Bariton).


    In Florenz war Rosl Zapf der 'Octavian' beim Maggio Musicale Fiorentino am 25., 27. und 28. 5. 1955 im „Rosenkavalier“, der vorher am 20. 4. 1955 in Frankfurt Premiere hatte (Dirigent: Georg Solti; Regie: Josef Gielen). Maria Reining sang die 'Marschallin', Hanny Steffek die 'Sophie', der 'Ochs' war Otto Edelmann und der 'Faninal' Rudolf Gonszar.


    Am 28. 2. und am 1. 3. 1956 folgte ein Gastspiel der Frankfurter Oper von „Der Rosenkavalier“ in Paris (Théâtre des Champs-Élysées) mit Maria Reining (Marschallin), Rosl Zapf (Octavian) und Kurt Böhme (Ochs auf Lerchenau); auch hier dirigierte Georg Solti. (Seit 29 Jahren war diese Oper in Paris nicht mehr gespielt worden.)


    Und im Freiluft-Theater des Herodes Attikus in Athen führte das Opernhaus aus Frankfurt vom 20. bis 23. 8. 1963 die Opern „Salome“ (mit Maria Kouba) und „Elektra“ (mit Inge Borkh) auf; vermutlich wirkte Rosl Zapf hier als 'Herodias' mit, aber das muss ich noch prüfen.


    Schallplatten:


    „Aida“ (Verdi): Szenen mit Elizabeth Kingdon (Aida), Rosl Zapf (Amneris), Arturo Sergi (Radames) und Ernst Gutstein (Amonasro) / Der Chor der Städtischen Bühnen Frankfurt / Chorltg. Karl Klauss / Das Opernhaus- und Museumsorchester Frankfurt / Dirigent: Carl Bamberger (ca. 1957) 'Musical Masterpiece Society' bzw. 'Concert Hall' MMS 2135 (1 LP, 30 cm, mono)


    „Die Fledermaus“ (Strauß): Szenen mit Dorothea Siebert (Rosalinde), Barbara Wittelsberger (Adele), Rosl Zapf (Orlofsky), Willy Müller (Eisenstein), Kurt Wolinski (Alfred), Andreas Camillo Agrelli (Dr. Falke) und Emil Bartholmes (Frank) / Der Chor der Städtischen Bühnen Frankfurt / Chorltg. Karl Klauss / Das Opernhaus- und Museumsorchester Frankfurt / Dirigent: Tibor Szöke (ca. 1958) 'Orbis' CX 20160 (1 LP, 25 cm, mono)


    Die Sängerin war von einer herb-schönen, schlanken Bühnenerscheinung und sie muss eine sehr gute Schauspielerin gewesen sein. Lieber Gregor, kannst Du uns bitte das Todesdatum von Rosl Zapf mitteilen?


    Viele Grüße!


    Carlo

  • Der Sammlerinstinkt des Loewe-Verehrers ist natürlich erwacht.

    Die Rede ist von Rudolf Holtenau, der bei Preiser gleich drei Langspielplatten mit Balladen von Carl Loewe eingespielt hatte, die aber - bislang - nirgends zu finden waren. Lediglich in einigen Musikbibliotheken werden sie bewahrt können dort auch angehört werden. Auf der Suche danach durchstreifte ich tagelang das Netz. Und siehe da! Plötzlich sind zwei Platten dieser Edition, nämlich die erste und die dritte, bei diversen Plattformen, wo ich sie zunächst definitiv nicht ausgemacht hatte, aufgetaucht. Das Netz hat schon seine eigene Dynamik. Auch in den Tiefen meiner eigenen Sammlung bin ich fündig geworden. Aus Seattle gibt es nämlich nicht nur den "Siegfried" in bester Radioqualität. Auch die anderen drei "Ring"-Teile sind vorhanden. Holtenau singt den Wotan/Wanderer. Indessen gab es auch einen sehr freundlichen Kontakt zur Familie des Sängers, und ich rechne fest damit, auch noch zu der verbleibenden Preiser-Platte zu kommen. :) Schließlich hilft auch immer die Internationale Carl Loewe Gesellschaft mit Sitz im Löbejün, dem Geburtsort des Komponisten, weiter. Dort gehören die Platten von Holtenau zum Nachlass des schottischen Loewe-Sammlers Ian Lilburn, der in Löbejün aufbewahrt wird.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Die Sängerin war von einer herb-schönen, schlanken Bühnenerscheinung und sie muss eine sehr gute Schauspielerin gewesen sein. Lieber Gregor, kannst Du uns bitte das Todesdatum von Rosl Zapf mitteilen?

    Ich danke dir herzlich, lieber Carlo!

    Es stimmt mich schon ein wenig traurig, dass eine Künstlerpersönlichkeit von diesem Rang in meinem Heimatdorf zugegen war und ich dies nicht gewürdigt habe. Aber das ist eben Schicksal. Ich habe es zu spät erfahren.

    Gestorben ist sie am 1. März 2019: https://www.sn.at/trauer/rosa-zapf-66801025?region=5647

  • Hallo, Gregor!


    Ergänzend zu meinem Beitrag Nr. 109 teile ich Dir mit, dass Rosl Zapf beim Gastspiel der Frankfurter Oper in Athen am 21. 8. 1963 im Odeon des Herodes Atticus (das berühmte Freiluft-Theater unterhalb der Akropolis) die 'Fünfte Magd' in der „Elektra“ gesungen hat. (In den beiden Aufführungen der „Salome“ am 20. und 23. 8. war Nada Puttar-Gold die 'Herodias'.) Der Vollständigkeit halber hier die „Elektra“- und „Salome“--Besetzungen:


    „Elektra“ (Strauss): Klytämnestra – Elisabeth Höngen / Elektra – Inge Borkh / Chrysothemis – Jutta Meyfarth / Orest – Leonardo Wolovsky / Aegisth – Gerald McKee / Der Pfleger des Orest – Iwan Rebroff / Die Vertraute – Christa Emde / Die Schleppträgerin – Alice Robiczek / Ein junger Diener – Willy Müller / Ein alter Diener – Carl Ebert / Die Aufseherin – Daniza Mastilovic / Fünf Mägde – Rosl Zapf, Ursula Cezanne, Christa Emde, Alice Robiczek und Marlise Wendels / Das Orchester der Städtischen Bühnen Frankfurt / Dirigent: Wolfgang Rennert. (Athen, Odeon des Herodes Atticus, 21. 8. 1963).


    „Salome“ (Strauss): Herodes – Gerald McKee / Herodias – Nada Puttar-Gold / Salome – Maria Kouba / Jochanaan – Leonardo Wolovsky / Narraboth – Vojislav Vujacic / Ein Page der Herodias – Christ Emde / Fünf Juden – Willy Müller, Kurt Wolinski, Oskar Wittazscheck, Harald Adler und Iwan Rebroff / Zwei Nazarener – Günther Morbach und Manfred Ball / Zwei Soldaten – Manfred Jungwirth und Anton Diakov / Ein Cappadozier – Carl Ebert / Ein Sklave – Ursula Cezanne / Das Orchester der Städtischen Bühnen Frankfurt / Dirigent: Lovro von Matacic (Athen, Odeon des Herodes Atticus, 20. und 23. 8. 1963).


    Ausserdem nahm Rosl Zapf am Gastspiel der Frankfurter Oper bei den 'Schwetzinger Festspielen 1967' mit den Aufführungen von Benjamin Brittens „Albert Herring“ teil:


    „Albert Herring“ (Britten): Lady Billows – Erika Schmidt / Florence Pike – Sona Cervena / Miss Wordsworth – Sylvia Stahlman / Mr. Gedge – Ernst Gutstein / Mr. Upfold – Robert Licha / Mr. Budd – Richard Cross / Sid – Dieter Slembeck / Nancy – Sylvia Anderson / Mrs. Herring – Rosl Zapf / Albert Herring – Cesare Curzi / Emmy - Annik Simon / Siss – Jutta Goll / Harry – Trude Resch / Das Orchester der Städtischen Bühnen Frankfurt / Dirigent: Theodore Bloomfield (Schwetzingen, Rokokotheater, 1. 5. 1967). Diese Aufführung wurde vom Süddeutschen Rundfunk Stuttgart (in stereo) mitgeschnitten.


    Neben der bekannten Produktion des Hessischen Rundfunks von Mozarts "Die Zauberflöte" (unter Georg Solti) gibt es noch eine weitere Rundfunk-Aufnahme mit Rosl Zapf, aus der Du im Beitrag Nr. 108 einen Ausschnitt gebracht hast:


    "Die Reise auf den Mond" ('Le voyage dans la lune') (Offenbach): König Vlan - Mathieu Ahlersmeyer / Caprice, sein Sohn - Gérard Clair / Mikroskop, Gelehrter und Staatsminister - Kurt Marschner / Cosmos, Mondkönig - Hans Leibelt / Popotte, seine Frau - Rosl Zapf / Fantasia, seine Tochter - Stina-Britta Melander / Cactus, Minister - Wolfgang Völz / Flamma, Mondmädchen - Brigitte Dürrler u. a. / Der Chor des Norddeutschen Rundfunks / Chorltg.: Max Thurn / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Paul Burkhard (Hamburg, Funkhaus, 1958). Diese wenig bekannte 'Opéra-bouffe' von Jacques Offenbach - er nannte es eine 'Féerie' (1875) - wurde mit dem deutschen Text von Walter Brandin, Maria Frey und Ulrich Lauterbach und in der Rundfunkbearbeitung von Ulrich Erfurth und Karl Gröning vom NDR aufgenommen; eine CD-Ausgabe ist beim 'Hamburger Archiv für Gesangskunst' erhältlich.


    Carlo

  • Lieber Gregor,


    gerade ist mir eingefallen, dass es auch noch zwei Live-Mitschnitte aus dem Opernhaus in Frankfurt (Main) mit Rosl Zapf gibt:


    „Der Mantel“ ('Il tabarro') (Puccini): Marcel – Willi Wolff / Georgette – Anny Schlemm / Henri – Ernst Kozub / 'Der Maulwurf' – Ludwig Welter / 'Das Frettchen' – Rosl Zapf / 'Der Stockfisch' – Oskar Wittazscheck / Der Chor der Städtischen Bühnen Frankfurt / Das Opernhaus- und Museumsorchester Frankfurt / Dirigent: Georg Solti (Frankfurt, Opernhaus, 20. 6. 1956)


    „Jenufa“ (Janácek): Die alte Buryja – Rosl Zapf / Stewa – Ernst Kozub / Laca – Gerald McKee / Die Küsterin – Christel Goltz / Jenufa – Anny Schlemm / Der Altgesell – Willi Wolff / Der Dorfrichter – Manfred Jungwirth / Seine Frau – Marta Garancsy / Karolka – Barbara Wittelsberger / Barena – Marlise Wendels / Jarno – Christa Emde / Der Chor und das Orchester der Städtischen Bühnen Frankfurt / Chorltg.: Karl Klauss / Dirigent: Lovro von Matacic (Frankfurt, Opernhaus, 29. 9. 1961)


    Carlo

  • Zu Rosl Zapf


    in der Zauberflöte unter Georg Solti von 1955 singt Rosl Zapf die dritte Dame

    Tamino: Ernst Kozub
    Pamina: Elisabeth Grümmer Königin der Nacht: Erika Köth
    Papageno: Günther Ambrosius
    Sarastro: Gottlob Frick
    Monostatos: Willy Hofmann
    Papagena: Hannelore Steffek
    Erste Dame: Marlise Wendels
    Zweite Dame: Elisabeth Pack
    Dritte Dame: Rosl Zapf
    Drei Knaben: regensburger Domspatzen
    Erster Priester: Wilhelm Ernest
    Zweiter Priester: Carl Ebert
    Erster Geharnischter: Wilhelm Ernest
    Zweiter Geharnischter: Ludwig Welter



    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Vielen Dank, lieber Carlo, dass du dich nach wie vor des Themas annimmst. Und beim allerletzten Hinweis hat es plötzlich "Klick" gemacht. Diese "Jenufa" habe ich nämlich in der Sammlung.

    Werde gleich reinhören.


    Ich werde außerdem noch ein wenig recherchieren, ob ich etwas über Rosl Zapfs Anfänge in Salzburg herausfinde (siehe oben verlinkter Wikipedia-Artikel). In der unmittelbaren Nachkriegszeit war ja zum Beispiel auch Sebastian Feiersinger am Salzburger Landestheater engagiert.

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  • Diese Aufnahme von Macbeth gibt es wohl nicht mehr

    Chor und Orchester der Alten Oper in Frankfurt.

    Hans Lowlein, Dirigent.

    Aufn.: Frankfurt, 21.12.1962, live


    Ernst Gutstein, Macbeth.

    Inge Borkh, Lady Macbeth.

    Theo Adam, Banco.

    David Thraw, Malcolm.

    Rosl Zapf, Kammerfrau.

    Ivan Rebroff, Arzt. .

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Der Dirigent heisst Löwlein


    Hallo Orfeo, als Gesamtaufnahme nicht aber als Highlights schon.

    Hat man als Borkh Fan bestimmt! ;)


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    Und der Macduff ist O'Neil, Charles


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • In den von Fiesco verlinkten großen Auszügen dieses Mitschnitten bein Ponto ist in der Besetzungsliste die Rede davon, dass Theo Adam den Herold gesungen habe. Er sang aber den Banco, wie es ganz richtig in der Aufstellung von Orfeo heißt. Leider tritt Banco in den veröffentlichten Teilen der Frankfurter Aufführung nicht auf, was schade ist. Interessant finde ich, dass gut ein Jahr nach dem Bau der Berliner Mauer mit Adam ein DDR-Sänger wieder im Westen auftrat. Ich bemerke das, weil wir dieses Thema an anderer Stelle erörtert hatten.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Diese Aufnahme wird bei JPC immer noch gelistet, wenn auch derzeit als "nicht erhältlich". Ich würde trotzdem nicht sagen, dass es diese Aufnahme deshalb "nicht mehr gibt".


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Manchmal genügt ein Blick in die Tiefen des eigene Archivs. Dort findet sich auch die Gesamtaufnahme dieses "Macbeth", allerdings nicht in der von Stimmliebhaber verlinkten Ausgabe. Dieses Label kommt mir nicht ins Haus. :no: Ich habe sie digital vorliegen aus der Zeit, in der sie nur in Sammlerkreisen kursierte. Ich werde sie nun komplett hören und bin auch auf Theo Adam sehr gespannt, der um diese Zeit in Frankfurt mehrfach aktiv war und auch im Brahms-Requiem mitwirkte, das auch veröffentlicht wurde. Rosl Zapf, das konnte ich gestern schon feststellen, ist als Kammerfrau sehr präsent - wenn auch stimmlich nicht ganz präzise. Das sind aber auch andere Mitwirkende nicht. Es war halt live!

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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