Vor einiger Zeit lief in der Frankfurter Allgemeinen eine Forumsdiskussion über eine zum Teil recht drastisch geführte Auseinandersetzung zwischen dem Neurowissenschaftler Wolf Singer und dem Philosophen Peter Janisch ('Kommen Sie doch in mein Labor').
An der Diskussion beteiligten sich offenkundig sowohl 'gebildete Laien' als auch Leute vom Fach. Die in den Beiträgen aufgeworfenen Fragen, Behauptungen, Sichtweisen etc. wurden von der Redaktion als so bedeutend erachtet, daß sie die beiden Kontrahenten zu einer weiteren Stellungnahme aufforderte – vor dem Hintergrund der vorgebrachten Argumente.
Die Positionen waren – vereinfacht ausgedrückt – seitens der Hirnforschung wissenschaftlicher Art (was immer das heißt), auf der anderen Seite philosophischer Natur (was immer auch das bedeuten mag). Die Hirnmaterie einerseits zwar als komplexer 'Weltempfänger', der aber letztlich nichts anderes kann als Signale empfangen und über diese zu reflektieren, das Hirn andererseits als Geist produzierendes, weltenschöpferisches Kraftzentrum.
Wo immer man am Ende seinen eigenen Standpunkt in der teilweise sehr emotional geführten Auseinandersetzung um die Freiheit des Willens und des Geistes findet, unbeachtlich ist diese Diskussion m. E. auch für den Musikhörer nicht. Was also könnten die neueren Erkenntnisse der Hirnforschung über die Musiksignale, die unser Hirn empfängt, aussagen? Was geht da im Lichte dieser Erkenntnisse ab, wenn es uns 'überrieselt'?
Freundliche Grüße