Lieber Stolzing,
bei der Frage nach Empfehlungen frage ich zurück: Welchen Bruckner hättest Du denn gerne? Den "zügigen" oder den "epischen"?
Eliahu Inbal war der erste, der vor mittlerweile 40 Jahren die Urfassung auf Tonträger herausbrachte. Die Interpretation hat für mich bis heute nichts an Mustergültigkeit verloren. Das Klangbild ist, trotz frühes Digitalzeitalter, sehr plastisch, das Orchester ist sehr direkt eingefangen mit präsenten, aber nicht dominierenden Blechbläsern. Die Tempi: 14:01, 13:26, 26:47, 21:09.
Da die Aufnahme nur noch antiquarisch erhältlich ist, kannst Du nach
Ausschau halten.
Auf der anderen Seite sind u.a. Kent Nagano oder Fabio Luisi zu nennen, die sich insgesamt knapp (Luisi) oder gar weit über 20 Minuten mehr Zeit lassen:
Die Tempi betragen hier: 19:55, 17:09, 33:37, 28:44 bzw. 17:54, 16:58, 31:09, 26:11 (Luisi)
Da ich beide Aufnahmen sehr schätze, möchte ich keine direkt empfehlen. Orchestral als als klangtechnisch gibt es für mich nichts auszusetzen.