wieso hat eigentlich dieser Brucknertitan nie Mahler dirigiert?
Celi hat die Musik von Mahler nicht für einer Aufführung wert gehalten. Er sagte sinngemäß: "Wer behauptet, er hätte die Durchführung Kopfsatz der fünften Sinfonie verstanden, der lügt."
Aus einem Interview: "Ein zerrissener Mensch. Er fängt immer gut an und hört nie auf. Das ist die Schande unserer Zeit. Es ist das Chaos." Ob denn nicht gerade diese Zerrissenheit, die Brüchigkeit eine Qualität sein könnte? "Seit wann das denn? Mahler ist der größte Orchesterkenner aller Zeiten, sehr musikalische Themen, aber er konnte nichts damit anfangen. Es geht nirgends hin."
Für mich selbst habe ich die Erklärung, dass sein Musikansatz "das Ende liegt bereits im Anfang verborgen", bei Mahler nicht zielführend sein konnte. Bei Mahler gibt es nicht die Ganzheit zu erleben, wie in einer 4. Sinfonie von Bruckner, wo das ganz zu Beginn zu hörende Thema am Schluss eine Apotheose erfährt. Mahler zeigt andere Dinge in seiner Musik, die dieser Ganzheit wiedersprechen.