Liebe Klavierfreunde an Rhein und Ruhr,
ich starte einen thread zum diesjährigen "Klavierfestival Ruhr", in der Hoffnung, dass er einerseits der gemeinsamen Vorfreude auf noch zu Erlebendes, andererseits dem Gespräch über bereits Erlebtes Raum bieten möge.
Wobei es mit der Vorfreude bei mir in diesem Jahr nicht so weit her ist. Ich finde das Programm, im Vergleich zum letzten Jahr, eher mau. Ein kleiner Überblick über die Highlights oder Pseudo-Highlights:
Pierre-Laurent Aimard kommt. Aber er spielt nichts aus seinem umfangreichen 20.-Jh.-Repertoire, sondern gemeinsam mit seiner Schwester Cellosonaten von Beethoven und Mendelssohn.
Elisabeth Leonskaja, eine mich wenig interessierende Pianistin mit interessantem Programm: Ravel, Enescu, Debussy.
Von Francesco Tristano Schlimé, Vesselin Stanev, Olga Scheps, Michael Roll, Clemens Berg habe ich noch nie gehört. Kann jemand diese Pianisten empfehlen?
Michael Korstick kommt mit Koechlins "Heures Persanes", für mich erstmal das spannendste der angekündigten Konzerte.
Dann haben wir die Sektion "Polarisierer von gestern und vorgestern": Ivo Pogorelich, Tzimon Barto, Arcadi Volodos. Ich bin mir nicht sicher, ob sie heute noch die Anreise lohnen.
Einige solide Altstars: Radu Lupu, András Schiff, Grigory Sokolov, Rudolf Buchbinder. Lupu werde ich mir wohl anhören, eventuell auch Sokolov, aber das hängt von meiner privaten Sommerferienplanung ab, denn er spielt mitten im Juli.
Brendel-Schüler: Paul Lewis, Till Fellner, Kit Armstrong. Für mich unbeschriebene Blätter bisher.
Klavierduos: Tal & Groethuysen, Argerich und Zilberstein, die Labèques, Boris Berezovsky (den ich lieber alleine hörte) und Brigitte Engerer.
Einige junge Preisträger - vielleicht sind da Überraschungen dabei?
Zwei Trioabende: A.-S. Mutter mit Previn und Lynn Harrell, J.-Y. Thibaudet mit David Garrett und Gautier Capucon.
Und die Stars für die anderen: Lang Lang, 12-jähriges Wunderkind Niu Niu, Barenboim, Grimaud, Herbie Hancock, Chick Corea. Vielleicht eine ungerechte Aneinanderreihung, aber mich interessiert einer wie der andere nicht (mehr).
Lasst uns nicht darüber lamentieren, wer alles fehlt (letztes Jahr hörte ich Zimerman, Hamelin und Staier - ach!), sondern darüber reden, was trotzdem lohnt: was meint ihr? Wo trifft man euch?
Grüße,
Micha