Bei unserem Werbepartner Otto Preiser ist in diesen Tagen in der verdienstvollen Reihe "Lebendige Vergangenheit" (LV) eine Recitalplatte von Virginia Zeani erschienen - ein Grund, die Dame hier vorzustellen:
VIRGINIA ZEANI (* 1925)
BELLINI: La sonnambula: Ah! Non creda mirarti
BELLINI: I puritani: Qui la voce sua soave
DONIZETTI: Lucia di Lammermoor: Regnava nel silenzio
Il dolce suono
VERDI: La traviata:
Ah! Fors‘ è lui…Sempre libera (VERDI)
Addio del passato
PUCCINI: La bohème
Si, mi chiamano Mimi
Donde lieta usci
u.a.
Orchester des Maggio Musicale Fiorentino
Gianandrea Gavazzeni, Leitung
(ADD 1957)
Zeani, Virginia (richtiger Name Virginia Zehan), italienischer Sopran rumänischer Herkunft, * 25.10.1925 (?) Solovastru. Sie studierte in Bukarest und ab 1947 bei Pertile in Mailand und gab am 16.5.1948 ihr Debüt in Bologna als Violetta, ihrer künftigen Glanzpartie. Dies war auch die Rolle, die sie bei ihren Debüts in London (1953), Wien und Paris (1957), New York (1966) und Moskau (1969) sang. Sie trat ab 1956 auch an der Mailänder Scala auf (Kleopatra in Händels Giulio Cesare). Anfangs beschränkte sie sich auf das Belcanto-Repertoire und übernahm ab 1970 auch dramatische Partien wie Aida, Tosca, Puccinis Manon.
Zeanis Karriere war im Wesentlichen auf Italien beschränkt. Verheiratet war sie seit 1958 mit dem berühmten Bassisten Nicola Rossi-Lemeni. Aus der frühen Phase ihrer Karriere gibt es leider keine Aufnahmen. Erst ab Mitte der fünfziger Jahre wurden ihre stimmliche Entwicklung und ihre Karriere dokumentiert - hauptsächlich durch Live-Mitschnitte. Gegen die übermächtigen Schatten von Maria Callas und Renata Tebaldi kam sie nicht an – aber das wollte sie wohl auch nicht.
Als die rumänische Firma Electrecord in den 70er Jahren begann, mit den Sängern der Bukarester Oper ein eigenes Opernrepertoire für die Schallplatte einzuspielen, nahm die gebürtige Rumänin das Angebot gerne an. Leider kamen einige Aufnahmen für sie dann doch schon etwas zu spät - ihre Violetta singt sie zwar sehr schön, die junge Frau nimmt man ihr dann doch nicht mehr ab.
Zum Ende ihrer Karriere war sie im Bloomington als Gesangslehrerin tätig.
LG