Diva im Schatten: VIRGINIA ZEANI

  • Bei unserem Werbepartner Otto Preiser ist in diesen Tagen in der verdienstvollen Reihe "Lebendige Vergangenheit" (LV) eine Recitalplatte von Virginia Zeani erschienen - ein Grund, die Dame hier vorzustellen:



    VIRGINIA ZEANI (* 1925)
    BELLINI: La sonnambula: Ah! Non creda mirarti
    BELLINI: I puritani: Qui la voce sua soave
    DONIZETTI: Lucia di Lammermoor: Regnava nel silenzio
    Il dolce suono
    VERDI: La traviata:
    Ah! Fors‘ è lui…Sempre libera (VERDI)
    Addio del passato
    PUCCINI: La bohème
    Si, mi chiamano Mimi
    Donde lieta usci
    u.a.
    Orchester des Maggio Musicale Fiorentino
    Gianandrea Gavazzeni, Leitung
    (ADD 1957)


    Zeani, Virginia (richtiger Name Virginia Zehan), italienischer Sopran rumänischer Herkunft, * 25.10.1925 (?) Solovastru. Sie studierte in Bukarest und ab 1947 bei Pertile in Mailand und gab am 16.5.1948 ihr Debüt in Bologna als Violetta, ihrer künftigen Glanzpartie. Dies war auch die Rolle, die sie bei ihren Debüts in London (1953), Wien und Paris (1957), New York (1966) und Moskau (1969) sang. Sie trat ab 1956 auch an der Mailänder Scala auf (Kleopatra in Händels Giulio Cesare). Anfangs beschränkte sie sich auf das Belcanto-Repertoire und übernahm ab 1970 auch dramatische Partien wie Aida, Tosca, Puccinis Manon.
    Zeanis Karriere war im Wesentlichen auf Italien beschränkt. Verheiratet war sie seit 1958 mit dem berühmten Bassisten Nicola Rossi-Lemeni. Aus der frühen Phase ihrer Karriere gibt es leider keine Aufnahmen. Erst ab Mitte der fünfziger Jahre wurden ihre stimmliche Entwicklung und ihre Karriere dokumentiert - hauptsächlich durch Live-Mitschnitte. Gegen die übermächtigen Schatten von Maria Callas und Renata Tebaldi kam sie nicht an – aber das wollte sie wohl auch nicht.


    Als die rumänische Firma Electrecord in den 70er Jahren begann, mit den Sängern der Bukarester Oper ein eigenes Opernrepertoire für die Schallplatte einzuspielen, nahm die gebürtige Rumänin das Angebot gerne an. Leider kamen einige Aufnahmen für sie dann doch schon etwas zu spät - ihre Violetta singt sie zwar sehr schön, die junge Frau nimmt man ihr dann doch nicht mehr ab.


    Zum Ende ihrer Karriere war sie im Bloomington als Gesangslehrerin tätig.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Eine Platteneinspielung aus Bukarest will ich in jedem Fall hier noch loswerden - ihre "Tosca" - nicht zuletzt auch wegen des großartigen Nicolae Herlea als Scarpia: :jubel: :jubel: :jubel:



    Aufnahme: Sept. 1977, Studio, Bukarest
    Dirigent: Cornel Trailescu
    Orchestra of the Romanian National Opera Bukarest
    Chorus of the Romanian National Opera Bukarest


    Cesare Angelotti: George-Emil Crasnaru
    Floria Tosca: Virginia Zeani
    Il sagrestano: Constantin Gabor
    Mario Cavaradossi: Corneliu Fanateanu
    Scarpia: Nicolae Herlea
    Sciarrone: Adrian Stefanescu
    Spoletta: Nicolae Andreescu
    Un carceriere: Pompei Harasteanu
    Un pastore: Emilia Oprea


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Diese Tosca-Aufnahme ist wirklich sehr gelungen, vollste Zustimmung.


    Man bedenke auch, daß Frau Zeani damals bereits über 50 war. :jubel:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Von der Vielzahl der Live-Opern-Gesamtaufnahmen, die Virginia Zeani in ihrer Karriere in Italien aufgenommen hat, will ich als erstes hier vorstellen:



    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    Alzira

    Zeani, Cava, McNeil, Porzano, Opernorchester Rom, Capuana
    +Virginia Zeani singt Bellini-Arien
    aus La Sonnambula & I Puritani


    Label: Gala , ADD, 67


    Wie bei diesem Label häufig der Fall, sind auf der 2. CD noch als Bonus Arien mit Virginia Zeani enthalten! Die Tonqualität der Aufnahmen ist leider nicht besonders gut.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald!


    Das muss so um 1957 gewesen sein, da sang Virginia Zeani auch in Wien die Violetta,


    und sie hatte einen großen Erfolg, leider sind ja meine Programme kaputt geworden, aber die Erinnerung ist da, an eine wunderschöne Frau im 1. Akt, mit einer herlichen Stimme, diese durch die ganze Oper, auch als Leidende eindrucksvoll.


    Liebe Grüße und Danke für das Portrait, Dein Opernfreund Peter aus Wien. :hello: :hello:

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  • Virginia Zeani war zu Ihrer Zeit eine gefragte Violetta in Verdis "La Traviata". Aus dieser Zeit gibt es einige (inoffizielle) Mitschnitte aus diversen Opernhäusern.


    Die Studio-Aufnahme der Oper entstand erst etliche Jahre später - 1968 - in Bukarest:



    Aufnahme: 1968, Studio Radio Bukarest (Rumänien)
    Dirigent: Jean Bobescu
    Orchestra of the Romanian National Opera Bukarest
    Chorus of the Romanian National Opera Bukarest
    Chorleitung: Stelian Olariu


    Alfredo Germont: Ion Buzea
    Annina: Elena Simionescu
    Barone Douphol: Constantin Dumitru
    Dottore Grenvil: Nicolae Rafael
    Flora Bervoix: Elisabeta Neculce-Cartis
    Gastone de Letoriès: Vasile Moldoveanu
    Giorgio Germont: Nicolae Herlea
    Giuseppe: Vasile Moldoveanu
    Marchese d'Obigny: Valentin Loghin
    Violetta Valery: Virginia Zeani


    Eine wunderbare Aufnahme, bis in die kleinste Nebenrolle mit Spitzenkräften der rumänischen Staatoper besetzt. Virginia Zeani singt wunderbar, nur leider nimmt man ihr das junge Mädchen nicht mehr so ohne weiteres ab, da die Aufnahme für sie doch schon recht spät kam!


    Trotzdem eine unverzichtbare Aufnahme, bei der auch Nicolae Herlea als Vater Germont besonders hervorzuheben ist.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier ist eine weitere Opern-Gesamtaufnahme mit Virginia Zeani, mitgeschnitten 1962 in Neapel - eine echte Rarität:



    Gaetano Donizetti
    MARIA DI ROHAN


    Maria Contessa di Rohan, Virginia Zeani
    Armando di Gondi, Anna Maria Rota
    Riccardo Conte di Chalais, Enzo Tei
    Enrico Duca di Chevreuse, Mario Zanasi
    Dirigent: Fernando Previtali
    Neapel, 1962
    2 CDs


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Wow, geile Seite. Die kannte ich noch nicht! Da gibt es einiges an Aufnahmen von nach 1959 zu hiesigen Preisen für Aufnahmen vor 1959. Meine Kreditkarte wird demnächst ein bisschen bluten müssen, so wie's aussieht. Danke für den Tip, Neuer!


    Grüße,
    Micha

  • Na ja, sooo neu ist der Tipp nun auch wieder nicht.


    Ich habe schon vor Monaten darauf hingewiesen, z.B. im Zusammenhang mit Ernst Kozub (Fidelio 1971)


    Ich selbst habe schon einige dieser gebrannten CDs aus New York bekommen, es war aber auch manchmal ziemlicher Mist dabei (z.B. Martha Mödl).


    Wie überall ist auch hier kritische Wachsamkeit angesagt! (Die dort angebotene Anna Bolena stammt übrigens aus meiner Sammlung)


    LG


    :pfeif:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • „Ich war nie eine Diva.“, erklärte sie einmal in einem Interview. „Ich hatte nie viel publicity und wollte nie um den Ruhm kämpfen müssen. Die großen Stars opfern ihre private Freiheit und auch den Luxus, ab und zu eine schlechte Vorstellung singen zu dürfen. Ich habe es bei Callas gesehen: Plötzlich weiß die ganze Welt, was man abends isst. Aber wer die Musik liebt, der kennt mich.“


    Von Timbre her erinnert sie mich stark an Ileana Cortubas, ihre Landsmännin. Eine meiner Meinung nach unterschätzte Sängerin, ich kannte zwar ihren Namen, hatte die Stimme aber nicht im Ohr. Eine Entdeckung wert.

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  • Bei der schon weiter oben erwähnten Firma OperaDepot ist jetzt eine weitere Gesamtaufnahme einer Oper mit Viginia Zeani erschienen:




    Die Zeani beweist hier, dass sie auch im Verismo-Fach zuhause ist!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Puccinis Manon Lescaut war eine der Glanzrollen von Virginia Zeani. Die Manon hat sie überall gesungen. Die Firma Bongiovanni bringt jetzt eine Gesamtaufnahme der Oper heraus, die bisher noch in keiner Discographie stand:



    Giacomo Puccini (1858-1924)
    Manon Lescaut

    2 CDs
    Virginia Zeani, Flaviano Labo, Alberto Rinaldi, Leonida Bergamonti, Alberto Carusi, Anna Re,
    Orchestra,
    Umberto Cattini
    Bongiovanni , ADD, live aus Piacenza 1974
    Erscheinungstermin: 21.7.2009


    immerhin war sie da schon fast 50 Jahre alt!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier ist die Wiederauflage zum Midprice der Londoner "Traviata".



    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    La Traviata

    Künstler: Virginia Zeani, William McAlpine, Jess Walters, Marie Collier,
    Covent Garden Orchestra,
    Dir. Nello Santi
    Label: Myto , ADD/m, 1960
    2 CDs
    Erscheinungstermin: 1.11.2011


    Hörproben gibt es bei jpc - einfach auf das Bildchen kloicken!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Sehr zu empfehlen ist insbesondere noch die Balcanton-Produktion:



    Zeani ist noch in bester stimmlicher Verfassung! Vielleicht packt sie in Live-Aufnahmen noch mehr aber sie ist auch hier unheimlich intensiv!


    Buzea singt sehr schön und die Stimme allein ist ein Genuss!


    Und Herlea ist geradezu die Idealverkörperung des konservativen Grundherrn aus der Provence, der mit brüsker Härte Moral und Sitte verteidigt und sich dann doch menschlich anrühren lässt und zu echtem Mitgefühl fähig ist. Herlea und Zeani sind zusammen bestimmt eines der stärksten Gespanne in den mir bekannten Traviata-Gesamtaufnahmen!


    In Bulgarien bekommt man die Aufnahme für weniger als 4 €; hier habe ich sie länger nicht gesehen! Es lohnt sich, danach zu suchen!



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Danke, Harald Kral, aber mit dem Cover habe ich die Aufnahme offenbar nicht erkannt.
    In jedem Falle ist es gut,dass es die Aufnahme noch/wieder gibt!


    Ich selbst habe sie sogar noch als LP, die ich damals in Ost-Berlin im Haus der Bulgarischen Kultur erstanden habe!


    Gruß



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hier in Deutschland gab es die Aufnahme als Querschnitt zum Billigpreis ab den 70er Jahren:



    zum Taschengeldpreis von einem Heiermann gekauft und tausendfach gehört!
    Habe die Platte heute noch im Keller.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Vor wenigen Tagen, am 21. Oktober, konnte ich Virginia Zeani via facebook zum 86. Geburtstag gratulieren.
    Nach ihrem Rückzug von der Bühne im Jahre 1983 ging sie mit ihrem Ehemann, dem berühmten Baß Nicola Rossi-Lemeni, an die Universität von Bloomington, Indiana/USA. Beide waren „Distinguished Professors“ an der Indiana University.



    Nach dem Tod ihres Ehemanns 1991 ging sie nach Florida, ohne jedoch ihren Beruf als Gesangslehrerin aufzugeben.
    Viele bekannte Sänger/innen haben bei ihr Unterricht gehabt, als Beispiele seinen hier Sylvia McNair, Elizabeth Futral, Vivica Genaux, oder Elīna Garanča genannt.
    Heute wohnt sie in West Palm Beach im sonnigen Florida, und wie mir unser Tamino Moses erzählte, unterrichtet sie immer noch, in diesem Fall die Tochter einer Bekannten von ihm.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • In einem anderen Thread war eingehend von der neuen TRAVIATA in Hannover die Rede.
    Da ging es um die sensationelle Regie Benedikt von Peters - vor allem aber auch um die fabelhafte Interpretin der Titelpartie:


    Nicole Chevalier La Traviata in Hannover



    Auf der Homepage der Oper in Hannover kann man sich über sie etwas informieren und man erfährt, dass sie Schülerin von Virginia Zeani ist:



    Nicole Chevalier

    Nicole Chevalier studierte an der Indiana University (USA) Musik und Gesang bei Virginia Zeani, außerdem Schauspiel und Literaturgeschichte. Von 1991 bis 1998 sang sie dort in Opernproduktionen, u.a. die Lauretta in »Gianni Schicchi«, 1. Nichte in »Peter Grimes« und die Rosalinde in »Die Fledermaus«. 1998 schloss sie ihr Studium mit Diplom ab und setzte ihr Gesangsstudium bei Trish McCaffrey an der Juilliard School in New York City fort. In dieser Zeit gastierte sie an der New York City Opera in der Titelpartie Carlisle Floyds Oper »Susannah«. Sie vervollständigte ihre Gesangsausbildung durch die Teilnahme an Meisterklassen bei Martina Arroyo, Joan Dornemann, Renata Scotto und Giorgio Tozzi und einem einjährigen Italienaufenthalt (2000/01) sowie auf dem La Piccola Scala Festival (Mailand) und beim International Opera Festival (Rom).
    Ihr erstes Festengagement führte sie von 2003 bis 2007 an das Theater Freiburg, wo sie als Iphise in »Dardanus« (Regie: Thomas Krupa), Ilia in »Idomeneo«, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, Fiordiligi (Regie: Max Färberböck), Vierte Magd in »Elektra« (Regie: Calixto Bieto), Adina und Maria Stuarda (Regie: Johannes Schütz) zu hören war. Für die Partie der Lucia in Donizettis »Lucia di Lammermoor« wurde sie 2005 und 2009 in der Zeitschrift »Opernwelt« mehrfach als Beste Nachwuchssängerin und als beste Sängerin nominiert. 2007 gastierte sie mit dieser Rolle auch am Theater St. Gallen und Theater Heilbronn. In Freiburg begann auch ihre Auseinandersetzung mit moderner Musik. So arbeite sie u.a. mit André Richard (SWR/Experimentalstudio für elektronische Musik) und Jean-Baptiste Barrière (Ircam/Paris) als Clémence in Kaija Saariahos Oper »L’amour de loin«, sowie Lieder von »From the grammer of dreams« und von »Lohn« für Sopran und Elektronik.
    Von 2007 bis 2009 gehörte die Sopranistin zum Ensemble des Staatstheaters Kassel, wo sie als Antonia und Giulietta in »Les Contes d’Hoffmann«, als Alice Ford, Donna Elvira in »Don Giovanni«, Iole in Händels Oratorium »Herkules«, Blanche in »Les Dialogues des Carmélites«, Angèle Didier in »Der Graf von Luxemburg« und wiederum als Lucia zu erleben war. Sie trat darüber hinaus als Konzertsängerin auf, u.a. bei den Bregenzer Festspielen 2007 mit den Wiener Symphonikern unter Kirill Petrenko und unter Gabriel Feltz mit den Freiburger Orchester. Ihre rege Konzerttätigkeit in den Bereichen Lied und Oratorium führten zu einer CD-Produktion von Verdis »Messa da Requiem«.
    2006 gewann sie den 1. Preis als beste Klassik-Sängerin beim 24. Internationalen Zeltmusikfestival (ZMF) in Freiburg. Sie arbeitete mit den Dirigenten Howard Arman, Hans Michael Beuerle, Marco Boemi, Karen Kamensek, Stephan Kanyar, Imre Palló und Patrick Ringborg. 2010 gastierte sie mit Margarethe in Gounods Oper »Faust« am Staatstheater Kassel und gab im Anschluss daran in München ihr Konzertdebüt mit den Münchner Symphonikern. Seit der Spielzeit 2009/10 ist sie fest engagiert an der Staatsoper Hannover. Sie war zu hören als Micaëla in »Carmen«, 1. Dame in »Die Zauberflöte«, Marie in Donizettis »La fille du Régiment« und Lucia.
    In dieser Spielzeit feiert sie Rollendebüts als Violetta in »La traviata« und Rosina in »Der Barbier von Sevilla«.

    ;) - ;) - ;)


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  • Habe diese Traviata heute 3X gehört, was da rüberkommt ist der blanke Wahnsinn, wenn es die Callas nicht gäbe wäre das der Gipfel der Interpretation, da ist alles dabei was man von einer Traviata erwartet!


    Es gibt noch eine Live Traviata....

    51MsFd8cyuL._SX300_.jpg  Klick

    Neapel 11.8.1956


    Kommt morgen dran!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Lieber Fiesco, Deiner Wertung ist auf der ganzen Linie zuzustimmen. Deshalb werde ich mir die "Traviata" der Zeani auch wieder vornehmen. Es gibt zu den genannten Dokumenten noch mindestens derer zwei. Eine davon ist in Bukarest im Studio entstanden. Ich kopiere mal die Besetzung von Andreas Ommers CD-Rom" "Operngesamtaufnahmen":


    Aufnahme: 1968, Studio

    Spieldauer: 119'36 (30'28, 39'07, 20'46, 29'15)

    Dirigent: Jean Bobescu

    Orchestra of the Romanian National Opera Bukarest

    Chorus of the Romanian National Opera Bukarest

    Chorleitung: Stelian Olariu

    Kommentar: gekürzt

    Product Code: World of the Op CD: SSC 5251, GEMA CD: 02021, Cantus Classics 500032 (2 CD)


    Violetta Valery: Virginia Zeani

    Alfredo Germont: Ion Buzea

    Annina: Elena Simionescu

    Barone Douphol: Constantin Dumitru

    Dottore Grenvil: Nicolae Rafael

    Flora Bervoix: Elisabeta Neculce-Cartis

    Gastone de Letoriès: Vasile Moldoveanu

    Giorgio Germont: Nicolae Herlea

    Giuseppe: Vasile Moldoveanu

    Marchese d'Obigny: Valentin Loghin

    Un commissario: Constantin Dumitru

    Un domestico: Teodor Panea


    P.S. Ich komme zu spät, die Aufnahme wurde schon geannnt. Dennoch lasse ich mal den Beitrag stehen.

    51dInZeDlpL.jpg

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold!

    Zu dieser Aufnahme hatte ich mich auch sehr lobend geäußert. Das will ich nicht wiederholen. Man kann ja einfach mal zurück scrollen!


    Diva im Schatten: VIRGINIA ZEANI


    Zumal wenn es um die lange Szene Violetta-Germont im zweiten Akt geht, kenne ich keine eindrucksvollere Einspielung als die mit Zeani und Herlea! Aber die ganze Aufnahme ist eine, die für mich durchaus im Spitzenfeld der unzählig vielen Traviata-Aufnahmen rangiert!


    Liebe Grüße


    Carsuso41

    ;) - ;) - ;)


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  • So, die Live Aufnahme aus Neapel habe ich jetzt auch zweimal gehört, für sie gilt nicht das gleiche wie jene aus London. Hier ist die Zeani viel zahmer, so als würde man sie bremsen, auch das Dirigat ist leider nicht gut (vielleicht hängt beides zusammen) und Gianni Raimondi ist, leider muss man sagen, ein ziemlich belangloser Alfredo. Da ist der doch ziemlich unbekannte William McAlpine (nicht stimmlich)von ganz anderem zupackendem Kaliber.

    Also, wenn Live dann doch jene unter Nello Santi aus dem ROH.


    Hallo Caruso, die Studio Aufnahme besitze ich natürlich auch, aber sie war in der Live Aufnahme um längen besser, allerdings ist der Giorgio Germont von Herlea vom feinsten!

    Übrigens, Herlea habe ich privat sehr gut kennengelernt!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco!

    Hallo Caruso, die Studio Aufnahme besitze ich natürlich auch, aber sie war in der Live Aufnahme um längen besser,....

    Da bin ich ganz Deiner Meinung:

    Zeani ist noch in bester stimmlicher Verfassung! Vielleicht packt sie in Live-Aufnahmen noch mehr aber sie ist auch hier unheimlich intensiv!

    Entscheidend für mich ist, dass sie in keiner ihrer Liveaufnahmen Partner hat, die auf gleichem Niveau sind wie die Zeani!

    Da sind wir wohl auch einer Meinung:

    allerdings ist der Giorgio Germont von Herlea vom feinsten!

    Herlea hat ja oft an der Deutschen Oper Berlin gesungen als ich dort gejobt habe. So konnte ich ihn auch in den Proben kennenlernen. Er war ein Künstler, der viel über musikalische und ästhetische Frage nachgedacht hat. Gerade die Figur des Giorgio Germont hat ihn sehr beschäftigt. Aber das wäre ein Thema für den Herlea-Thread.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Hallo Caruso, ....

    Zitat

    Caruso41

    Entscheidend für mich ist, dass sie in keiner ihrer Liveaufnahmen Partner hat, die auf gleichem Niveau sind wie die Zeani!

    Da sind wir wohl auch einer Meinung!

    .....ganz klar bin ich da Deiner Meinung, genauso wie eine solch hervorragende Sängerin so

    sträflich von der Schallplatten Industrie vernachlässigt wurde (siehe Leyla Gencer), und dazu auch noch eine blendende Erscheinung. Aber es gibt Gottseidank doch einiges an Live Dokumenten von ihr, allerdings in manchmal sehr zweifelhafter Tonqualität, aaaaaber da bin nicht ganz so kritisch 8)!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Stellvertretend für div. Einzelausgaben, hier das 2CD Recital...


    ...mit den Decca Recitals unter Patanè und Gavazzeni.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

    Einmal editiert, zuletzt von Fiesco ()

  • Virginia Zeani ist am 20. 3. 2023 im Alter von 97 Jahren in einem Pflegeheim in Palm Beach Gardens (Florida) gestorben.


    Sie war für ein Vierteljahrhundert eine der interessantesten Persönlichkeiten der internationalen Opernwelt. Leider hatte sie keine Exclusiv-Bindung an eine große Schallplattenfirma (mitsamt deren Publicity) und wegen ihrer seltenen Auftritte im deutschsprachigen Raum blieb sie bei uns immer ein ‚Geheimtip‘. (Immerhin holte Herbert von Karajan sie 1957 als Ersatz für Maria Callas an die Wiener Staatsoper für eine Neuinszenierung von „La Traviata“. Die gebürtige Rumänin hatte die Stimme, die Erscheinung und die darstellerische Potenz für diese diffizile Rolle: die Violetta Valéry sang sie international fast 650 Mal!) Beim Norddeutschen Rundfunk und bei dem kleinen Hamburger Label ‚Musica et Litera‘ hat Virginia Zeani einige schöne Aufnahmen gemacht, darunter sogar Pergolesis „La serva padrona“ mit ihrem Gatten Nicola Rossi-Lemeni, eine kleine Perle in meiner Plattensammlung.


    Ihr Repertoire reichte von Claudio Monteverdi bis Ildebrando Pizzetti und umfasste ca. 60 Opernpartien. Das Privatleben war ihr aber wichtig – sie lebte mit Ehemann und Sohn lange in Rom – und sie schlug deshalb mehrfach prestigeträchtige Engagements aus, die weite und lange Reisen erforderten. So kam es nur zu vier Vorstellungen an der ‚Met‘ („La Traviata“, „I vespri siciliani“ und Rossinis „Otello“) und nur acht Auftritten an der Wiener Staatsoper („La Traviata“ und „Carmen“).


    In Francis Poulencs „Les Dialogues des Carmélites“ nahm Virginia Zeani als Mutter Marie 1982 ihren Bühnenabschied in San Francisco (1957 hatte sie die Blanche in der Uraufführung an der Mailänder Scala gesungen) und neben ihr standen Régine Crespin als Alte Priorin (sie war die Neue Priorin in der französischen Erstaufführung 1957) und Leontyne Price als Neue Priorin (in gleicher Rolle in der amerikanischen Erstaufführung 1957) auf der Bühne. Von 1981 bis 2004 lehrte Virginia Zeani - anfangs noch mit Nicola Rossi-Lemeni gemeinsam - an der Indiana University in Bloomington. (Zu ihren Schülerinnen zählten Elizabeth Futral, Elina Garanča, Vivica Genaux und Sylvia McNair.) Nach ihrem Umzug nach Florida gab sie lange privaten Gesangsunterricht; es gibt einige interessante Interviews mit Virginia Zeani aus dieser Zeit.


    Sie teilte sich mit Leyla Gencer den Titel „Queen of the Bootlegs“ und war eine 'Diva' im besten Sinn des Wortes. Möge sie in Frieden ruhen.


    Carlo

  • Danke, lieber Carlo, für diesen persönlichen Nachruf auf Virginia Zeani.


    Dann werde ich auch persönlich:

    Vom mittlerweile verstorbenen Bruder Franco Bonisollis weiß ich, dass Virginia Zeani und ihr Mann Nicola Rossi-Lemini in Rom zur Gesangslehrerin Madama Cassioli gingen, die zu dieser Zeit auch Franco Bonisolli unterrichtete. Das war um 1962.

    Am Anfang seiner Karriere ist Bonisolli auch tatsächlich öfter mit einem der beiden Gesangsstars aufgetreten. 1967 hatte er einen einmaligen Gastauftritt als Alfredo in Bari - neben Virginia Zeani als Violetta. Dafür wurde er extra aus Barcelona eingeflogen. Hatte sie ihn sich als Partner gewünscht?

  • Danke, lieber Carlo, dass du auf das Ableben der Sängerin hier hinweist. Ich bin zuletzt durch meine Arbeit an der Bastianini-Biografie immer wieder auf den Namen der Sopranistin gestoßen - stand sie doch immer wieder mit dem italienischen Bariton auf der Bühne.


    1957 hatte sie die Blanche in der Uraufführung an der Mailänder Scala gesungen


    Das ist richtig. Jedoch hat Poulenc bei der Partie der Blanche zuerst nicht an Zeani gedacht. Poulenc schrieb die Rolle für Denise Duval, die als seine Muse galt und für die er wiederholt Rollen erdachte. Da Dialog der Karmeliterinnen aber ein Auftragswerk der Mailänder Scala war, wurde die Oper nicht im französischen Original uraufgeführt sondern in einer italienischen Übersetzung.

    Da jedoch Duval die Rolle der Blanche nicht auf Italienisch lernen wollte, sah sich Poulenc gezwungen, eine andere Sängerin zu suchen. Er erinnerte sich an Zeani, die er als Violetta in Paris erlebte. Ihre Stimme und ihre Persönlichkeit waren das was er für die Rolle gesucht hatte.

    So sang Zeani in der Mailänder Uraufführung am 26. Jänner 1957. Die französischsprachige, überarbeitete Fassung feierte am 21. Juni 1957 an der Pariser Oper ihre Premiere - mit der von Poulenc gewünschten Denise Duval.


    Mit Virginia Zeani verliert die Opernwelt eine der allerletzten großen (Sopran-)Opernlegenden dieser so großen Sängerära. Jetzt verbleiben wohl nur noch Renata Scotto, Leontyne Price und Martina Arroyo.


    Gregor

  • Leider hatte sie keine Exclusiv-Bindung an eine große Schallplattenfirma


    Und das war ihre eigene Schuld, wie sie einmal in einem Interview erzählte, denn die DECCA hat ihr sehr wohl einen exklusiven Plattenvertrag angeboten. Da hat sie beim Label angefragt, ob man nicht auch ihrem Ehemann einen Vertrag anbieten könnte. Die DECCA lehnte aber ab, weil sie bereits zwei große Bassisten unter Vertrag hatte und einen dritten brauchten sie nicht. Der eine war Siepi, an den anderen erinnere ich mich jetzt nicht mehr. Welcher Bassist stand denn damals noch bei der DECCA unter Vertrag?


    Da ihr Gatte nicht angenommen wurde, lehnte sie den ihr angebotenen Vertrag ab, was sie später allerdings bereute.


    Gregor

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