Carl Maria von Weber: Der Freischütz

  • Bei der Uraufführung des "Freischütz" 1821 in Berlin sang Heinrich Stümer den Max. Der war auch an der Wiederentdeckung des "Matthäuspassion" durch Mendelssohn beteiligt, sang vornehmlich Mozart, Gluck und Rossini. Später unterrichtete er auch. Insofern fand ich es durchaus interessant, mit Peter Schreier, Christoph Pregardien, Richard Holm oder auch Waldemar Kmentt bei ihm und seinem Stimmtyp anzuknüpfen. Wenn ich es vor Jahren auch noch anders sah - ein klassischer Heldentenor ist für mich nicht die Lösung, Max am besten zu besetzen. Denn:


    Von der Handlung ausgehend ist Max als "halbe Portion" vielleicht gar nicht so schlecht getroffen... :)

    Er ist ein liebenswerter Träumer, von Angst geschüttelt, auch von Versagensangst. Das macht ihn für Kaspar zu leichten Beute.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Aus der Neuen Ausgabe der Opernwelt...


    aus Sieben Fragen an Gordon Kampe *

    Zitat von Der Theaterverlag "opernwelt"

    Welche Oper halten Sie für überschätzt?

    Carl Maria von Weber: «Der Freischütz». Sorry, aber: «Johotrallalala» etc. Irgendwann ist echt mal gut.

    :thumbup:;)


    * deutscher Komponist


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Der Freischütz ist natürlich NICHT überschätzt !!!

    Dee Eindruch der "Überbewertung" mag deshalb entstehen, weil er als fast einzige romanische deutsche Oper EiNIGERMASSEN "überlebt hat.

    Alles andere wurde ja schon umgebracht, und dem, was man heute "Zeigeist" nennt geopfert.

    Vieles von damals wird heute als kitschig empfunden, wobei der Lrettist Friedrich Kind, ein sehr gern gelesener Autor seiner Zeit war. Interessant ist, daß er eierseits dem Trnd seiner Zeit zu Gespenstergeschichten zuneigt, andrerseits sich aber in der Oper darüber lustig macht - mit einem Fragezeichen dahinter:


    ÄNNCHEN

    Einst träumte meiner sel'gen Base,

    Die Kammertür eröffnete sich,

    Und kreideweiss ward ihre Nase,

    Denn näher, furchtbar näher schlich

    Ein Ungeheuer

    Mit Augen wie Feuer,

    Mit klirrender Kette -

    Es nahte dem Bette,

    In welchem sie schlief -

    Ich meine die Base

    Mit kreidiger Nase -

    Und stöhnte, ach! so hohl! und ächzte, ach! so tief!

    Sie kreuzte sich, rief,

    Nach manchem Angst- und Stossgebet:

    Susanne! Margaret! Susanne! Margaret!

    Und sie kamen mit Licht -

    Und - denke nur! - und -

    Erschrick mir nur nicht! -

    Und - graust mir doch! - und -

    Der Geist war: - Nero - der Kettenhund!


    Hier wurde einerseits der Aberglaube angeprangert - andrerseits die Existenz Samiels nicht in Frage gestellt sondern als Realität gezeigt.

    Jene Ambivalenz zwischen Realität und Geisterwelt hat sich bis zu Oscar Wilde erhalten... (Gott sei Dank)

    Wir finden sie bei Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen", und einigen andere Werken, ansatzweise auch bei Carl Loewa.


    Der Musik Webers ist indes ebenfalls nichts anzulasten, wenngleich der Jägerchor oder "Wir winden Dir den Jungfernkranz" einigen gegen Strich geht.


    Das sind dann meist jene, die gerne ungefällige spröde Musik hören - oder schreiben -

    und sich damit brüsten "intellektuell" zu sein


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Die Arie des Ännchen, auf die Alfred zu Recht verweist, war übrigens ursprünglich von Kind und Weber nicht vorgesehen. Sie wurde auf Drängen der Sängerin in der Uraufführung, Johanna Eunicke, erst kurz davor eingefügt. Weber sah dadurch den dramatischen Fluss etwas gebremst, willgte aber doch ein, weil er um die individuellen Interessen und Befindlichkeiten von Sängerinnen wusste. Seine Frau war nämlich eine. Selbst erachte ich diese Arie auch sehr sinnhaft. Afred hatte die Begründung bereits gegeben. Es gibt übrigens eine Aufnahme, in der sie nicht enthalten ist - nämlich diese:



    4006408671640.jpg


    Zur Erklärung wird auch im Booklet angegebn, dass Rita Streich, die Sängerin des Ännchen, zeitweise erkrankt gewesen sei. Warum sich ein Perfektionist wie Vater Kleiber darauf einließ, ist mir immer schleierhaft geblieben. Sollte er nicht doch mit dem "Original", das wiederum gar keines ist, geliebäugelt haben?


    Die von Fiesco zitierte Bemerkung des Komponisten Gordon Kampe finde ich höcht albern. Da will sich einer mit einem besonders frechen Spruch wichtig machen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Weber und Kampe, der deutschen Komponisten zwier,

    einer davon belanglos, bloß welcher hier?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Weber und Kampe, der deutschen Komponisten zwier,

    einer davon belanglos, bloß welcher hier?

    Das sind dann meist jene, die gerne ungefällige spröde Musik hören - oder schreiben -

    und sich damit brüsten "intellektuell" zu sein

    :thumbup::thumbup:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die Inszenierung des weberschen Freischütz auf der Seebühne der Bregenzer Festspiele 2024 ist in der Mediathek des ZDF abrufbar.


    https://www.zdf.de/kultur/musi…-der-freischuetz-100.html


    Video verfügbar bis 15.02.2025, in Deutschland :!:


    Und die Österreicher dürfen hier sich verlinken.

    Hinweis: Dieses Video darf aus rechtlichen Gründen nur in Österreich und ohne VPN (virtuelles Netzwerk) wiedergegeben werden.


    https://on.orf.at/video/14235211/der-freischuetz


    Damit die Schweizer und andere Zuschauer des angrenzenden Auslandes in den Genuss der Fernsehübertragung kommen, wird die Aufführung am 31.08.2024 von 20:15 - 22:25 Uhr auf 3sat gesendet.

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Ich danke für diesen Hinweis. Ich habe mein laufenden Thread Pläne unterbrochen und 2 Stunden und 10 Minuten damit verbracht.

    Irgendwie wundert mich, daß noch kein Feedback hier gepostet wurde...

    Mein Statement folgt demnächst - abeer ich möcht anderen den Vortritt lassen...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Nun ja, so wie einst - es war 2017 beim Nato-Gipfel - Donald Trump Montenegros Premier in ›jetzt komm ich‹-Manier beiseiteschob,
    hat Stölzl den blöden Weber einfach zur Seite geboxt und seine Person in den Mittelpunkt gestellt, der Mann ist auf der Höhe unsrer Zeit!

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Also, ich fand es unterhaltsam. Vor allem die gesprochenen Texte (alle neu) waren deutlich besser als die originalen. Gesungen wurde sehr gut, vor allem von den beiden Frauen (obwohl man Ännchen den Nero geklaut hatte). Die Sache mit Ännchen als religiöser und politischer Revolutionärin, wozu dann noch ihre lesbische Haltung kam: warum nicht.

    Zwei gravierende Kritikpunkte: warum sämtliche Sänger und Stuntleute beständig im Wasser rumwuseln mussten, habe ich nicht verstanden. Der normale Hörer/Seher sagt sich: "Das ist das Elend nach dem 30j. Krieg, Winter, Verfall und Flut" und er sagt das, weil er nachgedacht oder das Programmheft gelesen hat. Aber vom Gefühl her sagt er sich: "Was soll die ganze Zeit diese Plantscherei? Sind wir unter Bibern? Dabei habe ich vom Wasserballett noch nichts gesagt.

    Einer der entscheidenden Mängel war die Szene in der Wolfsschlucht. In einer normalen Opernaufführung ist die Bühne ziemlich dunkel und Kaspar hantiert etwas, was nicht genau erkennbar ist. Samiel ist unsichtbar. Die ganze Überwältigung geschieht durch das Orchester, für meine Begriffe das Beste, was Weber komponiert hat. Hier war man abgelenkt durch den Feuerring und die badenden Molche, die nur blöde, aber nicht furchterregend aussahen. Hier hat also die überbordende Optik die Musik "untergebuttert". Die Sache mit dem zweiten Schluss hat mir gefallen; ich habe sowas mit meiner Unterstufen-Theater auch gemacht.

    Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten, und dank der Untertitel habe ich zum ersten Mal den Text des "Freischütz" vollständig verstanden.

    Manchmal ist wenig immer viel! (Thorsten Legat)

  • Falls jemand sich für die Handlung der Oper Freischütz interessieren sollte, hier die Inhaltsangabe des Tamino Opernführers

    WEBER, Carl Maria von: DER FREISCHÜTZ


    Das originale Libretto: https://opera-guide.ch/operas/der+freischutz/libretto/de/


    Der aufmerksame Leser wird feststellen:

    Die Abweichungen vom Original in der Bregenzer Inszenierung sind viele:

    Die Rolle des Teufels ist hinzugefügt, er hat eine tragende Sprechrolle.

    Der gesprochene Text ist neu geschrieben worden.

    Die Inszenierung hat einen anderen Schluss erhalten.

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Die Inszenierung hat einen anderen Schluss erhalten.

    Ich habe das so gesehen, dass auf den anderen Schluss der originale Schluss gefolgt ist. Der neue Schluss, Max begräbt Agathe, die er erschossen hat und wird selbst aufgehängt, ist auch ein neuer Beginn, der von der Ouvertüre begleitet wird.

    Manchmal ist wenig immer viel! (Thorsten Legat)

  • Seebühne der Bregenzer Festspiele 2024

    Nun ja, der Name bürgt für Qualität :D

    Die Sache mit Ännchen als religiöser und politischer Revolutionärin, wozu dann noch ihre lesbische Haltung kam

    Ohne Lesben und Schwule geht ja heutzutage gar nichts mehr. Wie wär's 2025 mit einem schwulen Hänsel, damit sich auch jeder mitgenommen fühlt ...

    Der neue Schluss, Max begräbt Agathe, die er erschossen hat und wird selbst aufgehängt, ist auch ein neuer Beginn, der von der Ouvertüre begleitet wird.

    Was für ein Schmarren! Wenn Komponist und Librettist noch lebten, würden sie wahrscheinlich ein Aufführverbot für ihr Werk erwirken.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Wie wär's 2025 mit einem schwulen Hänsel, damit sich auch jeder mitgenommen fühlt ...

    Genau; gesungen von einem Countertenor.

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Wer mich kennt, der weiss um meine kritische Einstellung um das Regietheater.

    Ist diese Inszenierung "Regietheater" ?

    Grenzwertig- Hier sind Elemente davon enthalten - andere wieder nicht. Das werde ich noch näher erläutern

    Zu meiner Bewertung sind 2 Hinweise wichtig:

    Seit einigen Woche betreue ich verstärkt (kommissarisch) den Bereich "unbekannte Opern",,wobei ich mich speziell mit Opern des 18. Jahrhunderts befasse, und zudem habe ich in letzter Zeit 10 Inhaltsangaben (aus diesem Spezialbereich) für den Opernführer was eine umfangreiche Recherche erforderlich machte. Und da habe ich gesehen wie "großzügig" schon damals mit Übersetzungen umgegangen wurde, von Neudeutungen der Charaktäre ganz zu schweigen - und vom der ursprünglich Inspirierenden Quelle ist meist sowieso nix übrig. In unserem Fall finden wir die Quelle im "Gespensterbuch" von August Apel (1771-1816) und Friedrich Laun*) ( wo die Geschichte indes letal ausgeht. Die Umarbeitung für die Oper besorgte dessen Schulfreund (!!) Johann Friedrich Kind (1768-1843) Die Arie "Einst träumte meiner Base" wurde erst kurz vor der Premiere hinzugefügt - sie war nicht vorgesehen. Man kam zu dem Schluss, daß ,das Ende der Volkssage (Max erschiesst seine Braut beim Probeschuss und wird wahnsinnig) dem Publikum (1821) nicht zuzumuten sei. So löste Kind das Problem durch Einfügung des "Propheten" - eines damals beliebten Kunstkniffs (Deus ex Machina)wo, wenn alles verhackt ist, plötzlich quasi aus dem Nichts eine - wie immer geartete - "Heilsgestalt" im Finale auftaucht und "alles in Ordnung" bringt.

    Kein Geniestreich - aber am damaligen Theater üblich (siehe Auftritt des Ministers im Final von "Fidelio" etc. etc.)

    Solche Lösungen waren stets ein beliebtes Ziel von Parodien, auch der Freischütz wurde gern parodiert....


    Kommen wir nun zur Bregenzer Inszenierung, die eigentlich eine Bearbeitung darstellt - wenngleich IMO eine äusserst geschmackvolle und gelungene.

    Im Gegensatz zum "Hardliner" -Regietheater bleibt Zeit und Handlung im Großen und Ganzen gewahrt.

    Einige "biedermeierliche Eigenarten" die das Stück aus heutiger Sicht verstaubt wirken lassen wurden entfernt, bzw abgemildert, ironisch betrachtet und ein gewisser heutiger Zeitgeist wurde eingefügt, ohne daß wesentliches an Substanz zerstört wurde.

    Darüber kann man natürlich auch streiten. Allerdings ist IMO entscheidend WER sowas macht und WIE er es macht.

    Man sollte sich in einem solchen Fall die Frage stellen, ob die Bearbeitung dem Komponist hätte gefallen können.


    Zu meiner Einschätzung.

    Alles in allem sehe ich in der Bregenzer Bearbeitung/Inszenierung ein KUNSTWERK, das sich wohltuend von anderen heutigen Inszenierungen abhebt.

    Der Gesamteindruck wurde beibehalten - teilweise sogar verstärkt - trotz einiger einschneidender Eingriffe

    Allerdings ist das IMO keine Version zum "Kennenlernen" der Werkes, dazu eignet sich die IMO schon etwas verstaubte TV Version von 1968 besser.


    Die Szenerie erinnert an Landschaften von Hieronymus Bosch oder Pieter Bruegehel. Dass alles im Winter spielt hat vermtlich auch technische Gründe: Dank der vorzugsweise weissen/Hellgrauen Farbe ist es möglich fast jede Stimmung mittels Licht zu erzeugen, vovon in weiterer Folge ja intensiver Gebrauch gemacht wird.

    Warum spielt sich so viel im Wasser ab ? Wo eine Seebühne vorhanden ist, da wird sie zumeist auch exzessiv genutzt. Ich fand das durchaus überzeugend realisiert. Die armen Darsteller -- ihnen wurden Dinge abverlangt, die einem nicht bewusst sind, wenn man eine Karriere als Opernsänger anstrebt.


    Beginnen wir mit der IMO gravierendsten Änderung des Buches: Das ist die Aufwertung der Rolle von Samiel. Obwohl eine Sprechrolle - eigentlich die Hauptrolle in dieser Inszenierung. Darüber kann man verschiedener Meinung sein: Ich war begeistert, was nicht zuletzt der genialen Schauspielkunst des Darstellers Moritz von Treuenfels zu zuschreiben ist, der witzig, akrobatisch, erotisch, sexy und -stellenweise- beinahe menschlich verletzbar agiert. Die ihm dazugedichteten Texte und Reime passen ist Schema "traditionellen Theaters" und sind logisch - und stellenweise genial. Ich habe sehr auf de Feinheiten gesehen, wo Texte geändert wurden.

    Die Original Stelle wo der Teufel mit Kaspar den Pakt erneuert steht im Original: "ES SEI - Bei den Pforten der Hölle: Morgen ER oder DUUU !"

    wurde Abgeändert in: "MAN WIRD SEHEN - Bei den Pforten der Hölle: Morgen ER oder DUUU !!

    Das ist völlig logisch (Mich hat die Originalversion immer schon irritiert - weil da der Teufel sein Wort bricht. Der Teufel bricht niemals sein Wort, weil sonst niemand einen Pakt mit ihm einginge, aber seine Versprechungen haben immer den berüchtigten "Pferdefuß" Hier -im neuen Text- lässt er alles offen.("man wird sehen")

    Der Beginn - wo er als Priester auftritt, sich dann in den Teufel verwandelt und und das Ende der Geschichte zeigt war IMO ein Geniestreich der besonderen Art -und eine Irreführung des Publikums, daß man in dem Glauben ließ man würde hier eine Inzenierung mit letalem Ende zeigen

    Man sieht aber auch was dem Regisseur wichtig war: Eine im Original nicht vorkommende einseitige lesbische Beziehung zwischen Ännchen und Agathe. Sogar eine gravierende Umtextung wurde hier vorgenommen: "Kommt ne schlanke Maid gegangen" Sehr an den Zeitgeist - wer will es leugnen? angepasst (oder angebiedert ?)
    Beim Chor der Jungfrauen, der dann abgebrochen wurde, weil Agathe bewusst wurde, daß sie keine Jungfer mehr sei wurde das konsequent zu Ende gedacht, auf die "Totenkrone" wurde verzichtet.

    Elegant, wie dem Teufel homoerotisches Flair zugeschrieben (und kongenial gespielt) wurde. Wie er mit den Brautjungfern voll Vergnügen im Reigen tanzt, wie er sich (sehr subtil, kaum wahrnehmbar) Max als Liebesobjekt anbietet, Wie er für jede Gelegenheit ins passende Kostüm schlüpft. Wenn besonders wichtig ist auch in den " Mummenschanz" Rotes Cape, Hörner und - "Schwanz" - Letzteres mit eindeutig lasziver Betonung.;)

    Beeindruckend auch die zahlreichen technischen Effekte: Wo der Teufel auf Einem Skelett eines Reitiers reitet (und ihm am Ende des Ritts, den Schädel küsst) Die Gespenster fand ich auch gut gemacht - schliesslich ists ein Schauermärchen.

    Bei Max war es mir indes nicht klar, was die Umfunktionierung vom "Jagdburschen" zum "Schreiber" für einen Vorteil bringen sollte.

    Auftritt des Fürsten Ottokar: Ein weiterer subtiler Hinweis auf das IMO linksliberale Weltbild (wertfrei beobachtet) des Regisseurs: Der Fürst erscheint provokant in einer Prachtkutsche mit seinen äh.. "Hofdamen". Er ist blasiert, eigentlich völlig ignorant und ahnungslos, unmenschlich, vergnügungssüchtig und dumm. Eine völlig andere Interpretation der Rolle als gewohnt, erreicht , mehr oder weniger durch Mimik, Gestik und Tonfall.


    Nun ist das Stück zu Ende, Agathe ist tot und Max wird von der wütenden Menge glyncht- wie schon zu Beginn gezeigt. Da kommt der Teufel ins Bild. Kann man solch ein Ende dem Publikum zumuten ? Er mimt Mitleid und schlägt vor das Ende abzumildern (wahrscheinlich zum Nutzen des Fremdenverkehrs;)). Agathe sei nur unmächtig geworden, Max bleibe am Leben, und Kaspar käme ohne Vertragsverlängerung in die Hölle. Schleßlich sei ein Happy End das, was das Publikum erwarte. Und er sei ja nur der Teufel - und kein Unmensch.


    Ergo: Ein neuer Höhepunkt: Der Eremit erscheint: Er wird alles ins Reine bringen und stellt die Weichen für die Zukunft. Die Aufmachung (Prunkvoller als der Papst !! Kitsch as Kitsch can!!! )ist eine Parodie an sich und präsentiert die Abneigung des Regisseurs/Ausstatters gegen jegliche geistliche Autorität - geradezu eine Spottfigur davon (vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein kleiner Schritt) Alles fällt auf den Hintern betet ihn an. (Sogar Ottokar, der Fürst) Er scheint über dem Wasser zu schweben - ein unsichtbares Podium hebt ihn immer höher . Schliesslich lässt er den Umhang fallen und wirft den Kopfschmuck beiseite. Es ist der Teufel, der auf dem Kopf der Seeschlange (DAS also war das sich hebende "Podest") steht. kann sich gar nicht halten vor Lachen. - Und ich auch nicht:thumbup::thumbup::thumbup::baeh01::jubel:


    Es mögen alle verzeihen, die nicht genannt wurden aber ich habe mich spziell auf die BEARBEITUNG, die signifikanten Abweichungen vom Original konzentriert, nicht auf Stimmen oder Orchester etc.

    Allerdings: Eines möchte ich noch loswerden:

    Die Dekoration ist perfekt. SO und NICHT ANDERS muß Theater aussehen - Nur dann ist es gegen den Film konkurrenzfähig.!!!

    Hier wurden alle Techniken eingesetzt, die irgendwie machbar erscheinen - und das Ergebnis spricht für sich

    So viel ich gesehen hab bleit die Produktion auch 2025 am Spielplan. Wie schon in vergangenen Jaren bleiben einige Stück für 2 Jahre. Damit will man vermutlich die enormen Kosten ökonomischer einteilen- kostendeckend kann das Ganze ja nicht sein - selbst nicht bei voller Auslastung


    Ich wollte am Ende des Beitrags darüber jammern, daß solche Inszenierungen nicht käuflich zu erwerben sind - aber da habe ich dann im Rahmen meiner Recherche herausgefunden, daß es eine Aufzeichnung auf bluray Disc gibt bzw auf DVD. Lieferbar bei unserem Werbepartner ab 13. 9. 2024



    mfg aus Wien

    Alfred




















    *)Friedrich Laun = Pseudonym für Friedrich August Schulze (1770-1849)

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Kommen wir nun zur Bregenzer Inszenierung, die eigentlich eine Bearbetng darstellt - wenngleich IMO eine äusserst geschmackvolle und gelungene.

    Im Gegensatz zum "Hardliner" -Regietheater bleibt Zeit und Handlung im Großen und Ganzen gewahrt.

    Einige "biedermeierliche Eigenarten" die das Stück aus heutiger Sicht verstaubt wirken lassen wurden entfernt, bzw abgemildert, ironisch betrachtet und ein gewisser heutiger Zeitgeist wurde eingefügt, ohne daß wesentliches an Substanz zerstört wurde.

    Ich bin über Alfreds Beitrag sehr froh. Meine Opernkenntnisse sind, wie schon gesagt, sehr gering. Aber gerade der für meine Begriffe etwas platte Plot des Freischütz hat mich damals häufiger davon abgehalten, diese Oper zu besuchen. Das hat irgendwie auch, wahrscheinlich zu Unrecht, auf die Beurteilung von Weber abgefärbt. Mittlerweile vermute ich, dass ich auf diese Weise leider um schöne Musik herumgekommen bin.


    Ich habe noch einmal ins Libretto geschaut und den Plot studiert. Ich denke, dass kein Mensch diese Geschichte und ganz besonders das Libretto für wertvoll erachtet. Anders als bei der Zauberflöte, deren Geschichte ich trotz aller Inkonsistenzen am Ende für genial ausdeutbar halte, sie hat etwas Fabel-haftes, scheint die Geschichte des Freischütz so eine Art zauberflötierte Ohnsorgdramatik zu beinhalten, die fürchterlich verstaubt wirkt. Ich denke einfach, wenn man Webers Musik (und Oper) am Leben erhalten will, wird man um eine Modernisierung nicht herumkommen. Ob jetzt die von Dr. Pingel erwähnte Wasserpaddelei da etwas gebracht haben mag, will ich gar nicht beurteilen, aber offensichtlich scheint die Geschichte in dieser Inszenierung Spaß gemacht zu haben. Der Link ist nun bei mir schon mal abgespeichert. Ich habe ja noch etwas Zeit, es mir anzusehen. :hello:


    Am Ende dienen alle die Anpassungen dem Erhalt der Kunst .... :)

  • Zu Technischen Verständnis: ACHTUNG: Das ist eine SEEBÜHNE - Man spielt überwiegend im WASSER.

    Da sitzt ein Orchester das spielt, sein Klang wird eingefangen und verstärkt. Gesang; Chor und Wort ebenso, das Ganze abgemischt und auf Lautsprecher übertragen. Das hört der Besucher vor Ort. Und er sieht die Perspektive seines Sitzplatz. Ich daheim der jeweilige ausgewählte Blick der Kamera.

    Mir war klar ich sehe keine Oper sondern eine an die Technischen Gegebenheiten und Möglichkeiten der SEEBÜHNE aufbereitete Oper. Visuell ausgebaut und ausgeschmückt was das Zeug hergibt. Und da man schon dabei war, wurde den Stoff umgebaut und erweitert. Ich sehe die Handlung von der Regie eingefangen als Spots mit der jeweiligen Arie etc. Der neue geschaffene Moderator (TEUFEL) war folgerichtig und genial umgesetzt, auch in seinem Textvortrag.

    Ich fand es spannend umgesetzt, nicht überladen. Schön an zu schauen. Ob der tiefere Sinn den Komponisten noch vorhanden ist, wage ich ich nicht zu beantworten. Mir wurde es nach einer Stunde eintönig, durchschaubar, Nebenhandlung der der Oper erhält zu starke Gewichtung. Bild

    Musik und Gesang wunderschön. Technisch auf hohem Niveau umgesetzt.

    Mir war es insgesamt zu glatt, zu steril ohne Ecken und Kanten. Auch mit der Textumgestaltung und dem Teufel, wäre mehr drin gewesen, wäre es straffer und leichter gestaltet worden.

  • Mir war die Nachtausstrahlung am Freitag unpassend. Dennoch würde ich gerne etwas über die Sängerschar erfahren. Die Hauptrollen sind 3-fach besetzt. Wer konnte sich dabei besonders profilieren?
    Kann jemand hierzu noch etwas beitragen?

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ob der tiefere Sinn den Komponisten noch vorhanden ist, wage ich ich nicht zu beantworten.

    Ich würde es wagen: Es gibt keinen tieferen Sinn. Eine jener Schauergeschichten, die man sie im 19 Jahrhundert so liebte, wurde hergenommen (teilweise wurden sie indes als Schundliteratur abgewertet) wurde dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend zusammengebastelt und zu einem Erfolg geformt. Der Erfolf resultierte aus der damaligen Vorliebe für Spukgeschichten und der genialen Musik Webers, die indes in späteren Jahre auch angefeindet wurde. Aber ohne Webers Musik wäre die Oper heute Vergesse - wie so viele andere Respensteropern ihrer Art. Überlebt haben hier lediglich Hoffmann s Erzählungen und der fliegende Holländer.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Ich wundere mich immer wieder, wie tief die großen Opernfreunde und wackeren Verteidiger der Heiligen Werke diese Werke verachten. Ich glaube, das ist ein Phänomen, das es nur im Bereich der Oper gibt.

    Statt einer Hermeneutik brauchen wir eine Erotik der Kunst.

    Susan Sontag

  • Ich weiß nicht, ob ich damit angesprochen sein sollte.

    Wenn ja - ich verachte die "heiligen Werke" nicht . sondern ich sehe sie ao, wie sie sind. Die meisten Opern des 18. Jahrhunderts waren zur Unterhaltung gemach -und nicht als "große Kunstwerke". Dass ich sie möglichst unverfremdet sehen möchte hängt mit meiner Grundeinstellung zusammen. Opern war immer auch ein optisches Erlebnis, zahlreiche Theater machten Pleite, weil sie das erforderliche Geld nicht einspielen konnten das erforderlich gewesen wäre.

    Aber gehen wir davon aus, daß in der Tat viele Operfreunde die Werke verachten - speziell wenn sie die Erwartungshaltung nicht erfüllen. In Paris wäre im 18. Jahrhundert eine Oper ohne die obligate Balletteinlage beim Publikum durchgefallen. In Wien legt man heute auf eine möglichst "museale" Aufführung wert. In der Tat -der Inhalt des Werkes, dessen Ausgang sowieso jeder kennt - interessiert heut kaum jemanden mehr (Bei erstaufführungen vergangerner Jahrhunderte war das anders, da wurde man überrascht.

    Heute könnte man bei neuen Opern auch überrascht werden, aber da gehen nur relativ wenige hin - weil die grausige Musik abschreckt und der Mangel an eindrucksvoller Aufmachung. Hier - bei der Inszenierung des Freischütz - ist der optische Genuss gegeben, der Unterhaltungswert sehr hoch. Und wenn ich sage, es ist eben Freilicht-Sommertheater, dann verachte ich weder Oper noch Inszenierung, sondern ordne sie dort ein wo sie hingehören.


    Wenn ich diese hier ewähnte Bregenzer Aufführung lobe, dann setzt ich micht (nicht unbewusst) zwischen zwei STühle -- oder besser gesagt , zwei Fronten: Da sind zum einen die Konservativen, denen die IMO eher dezenten zeitgeistigen Akzente mißfallen und zum anderen die Progressiven, die erwarten, daß heutiges Theater weitgehend schmucklos, dafür aber doppebödig ist -und besonders gern - mit Angriffen auf jede Form des Faschismus.

    All diese Wünsche (und es gibt weitere) sind nun aber nicht unter einen Hut zu bringen - und so wird immer gejammert und gemeckert werden.....


    Wer konnte sich dabei besonders profilieren?

    Ich gehe davon aus, daß für die TV -Übertragung (und folgende DVD/BluRayDisc) die A- Besetzung eingesetzt wurde.

    Die kann mann bei der youtube Wiedergabe im Nachspann lesen.

    Seit ich mich erinnern kann ist noch keine Aufnahme auf den Markt gekommen, wo nicht partielle Kritik an der Besetzung geäussert wurde. Dennoch waren da etliche Stimmen besser als jene der Gegenwart, wobei der Ordnung halber festgehaltern werden muß, daß die Möglichkeiten in einem Akustisch guten Opernhaus oder gar einem Studio - andere sind als auf einer Seebühne.

    Alles in allem fand ich die Aufführung ansprechend und unterhaltsam. Wie sich jemand dabei (wurde weiter oben geschrieben) langweilen kann, das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar....


    Bearbeitungen sind halt weniger schmerzhaft als Regietheater..

    Vor allem, wei die Intentionen andere sind.

    Bei der Bearbeitung ist es meist der Versuch (der nicht glücken muss) das Stück für die jeweilige Gegenwart, Umfeld und Möglichkeiten zu retten und zu konservieren was noch konservierbar ist, wogegen "Regietheater ....Ach lassen wir das.


    Vielleicht sollte man noch anmerken, daß Bearbeitungen - auch geglückte nur für einen gewissen Zeitraum Gültigkeit haben, denn sie altern in der Regel schneller als das Original....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Mir war die Nachtausstrahlung am Freitag unpassend. Dennoch würde ich gerne etwas über die Sängerschar erfahren. Die Hauptrollen sind 3-fach besetzt. Wer konnte sich dabei besonders profilieren?
    Kann jemand hierzu noch etwas beitragen?

    Das Video (Besetzung im Vorspann) kann man sogar noch hier sehen

    https://b23.tv/wi2H1Rl


    Anmerkung bzw. Korrektur der Moderation:

    Im Vorspann findet man lediglich die technisch-organisatorische "Besetzungsliste"

    die Interpreten werden erst im Nachspann genannt

    MOD 001 Alfred

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • In meinem Beitrag habe ich das Lob weitgehend geteilt, aber nach der Lektüre der Beiträge hier möchte ich meine Kritik doch verschärfen.

    1. Die Sache mit der Wasserplantscherei war durchweg lächerlich und bar jeden inhaltlichen oder optischen Mehrwerts. Worin soll der Sinn bestehen, ständig nasse Sänger zu sehen?

    2. Geradezu fahrlässig fand ich die Wolfsschlucht-Szene. Die Webersche Musik dieser Szene gehört zu den besten deutschen Szenen überhaupt. Hier wird die Musik, wenn ich das mal so sagen darf, kastriert durch optischen Overkill, der nicht gruselig war.

    Diese beiden Punkte sind für mich entscheidend, trotz der anderweitigen Vorzüge, mir das Stück nicht nochmal anzusehen, sondern demnächst mal eine reale Aufführung zu besuchen. Noch besser: die Aufnahme von Carlos Kleiber aus dem Dornröschenschlaf zu wecken.

    Manchmal ist wenig immer viel! (Thorsten Legat)

  • sondern demnächst mal eine reale Aufführung zu besuchen

    Das würde ich mir DREIMAL überlegen,

    denn alles was derzeit am Markt läuft ist verseucht durchs "Regietheater"

    Du kämest vom Regen in die Traufe - oder anders (teuflisch) ausgedrückt:

    Es ist, als wolltest Du den Teufel mit Beelzebub austreiben.



    Es gäbe eine Alternative von 1968 von der Hamburgerischen Staatsoper, allerdings im Studio produziert.



    Damals eine erste Besetzung und ein aufwändiges Setup, trägt die Aufnahme doch den Stempel der Zeit in der sie entstanden ist und wird HEUTE auf manchen "deutschtümelnd-hausbacken" wirken. Die Damen und ihre Frisuren wirken alle wie die Fernseh- Werbe-Ikonen für Instant- Suppen, Wasch und Geschirrspülmittel - Heimchen am Herd. Das kann man mögen - oder nicht. Aber man sollte es - auch als Verteidiger des "traditionellen Operntheaters" sehen und beschreiben könnne. Hier haben wir es genausowenig mit "authentischem" Operntheater zu tun, wie bei der Übertragung aus Bregenz. Die Inszenierung strahlt den " falschfreundlchen" Charme" von TV-Oper der späten 60iger Jahre aus. Niemand hätte damals gewagt, öffentlich über eine lesbische Zuneigung (wenngleich nur enseitig)zu schreiben -oder sie auch nur anzudeuten. Es gab solche Tendenzen sehr wohl - aber man hat sich nicht auf der Bühne behandelt. Ditto Der Auftritt von Eremit und Ottokar: Zwei Persönlichkeiten, die unangefochten für Moral und Ordnung standen, sacrosankt und unfehlbar. Sowas liesse sich heute nur mehr schwer zeigen, bei der Darstellungen solcher Persönlichkeiten schwingt immer ein Hauch von Spott mit, in manchen Fällen auch mehr als ein Hauch ^^. Mag sein, mag sein, daß künftige Generationen das anders sehen werden . aber offen gesagt: Ich glaube nicht daran.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Da werde ich doch wohl auf eine CD ausweichen, da wird dann die Musik gut sein, und die Bilder habe ich im Kopf.

    Manchmal ist wenig immer viel! (Thorsten Legat)

  • Hier einige Kritiken


    Medien die sich hinter einer Bezahlschranke verbergen - oft NACHDEM sie die Bewilligung für Cookies erpresst haben, oder auch soche die ein "Kostenloses ProbeAbo" aufdrängen wollten, bevor man weiterlesen kann (die hat man da lebenslänglich mit Werbung am Hals !!)

    werden hier nicht erwähnt - es gibt genügend andere


    Über die Güte der Aufführung herrscht - erwartungsgemäß Uneinigkeit.

    Klar ist, daß es sich hier um eine Bearbeitung handelt -mit Eingriffen in die Oper


    Damit hat man schon einen Teil der konservativen Opernfreunde zum Feind

    Die andere Seite - die Vertreter des radikalen Regietheaters - sind indes auch unzufrieden -

    zu wenig wurde "modernisiert" und die Grandhandlung generell in Frage gestellt, zu "massentauglich" wurde hier

    inszeniert/bearbeitete.

    Ob man eine Sprechrolle, wie Samiel quasi zum Hauptdarsteller umfinktionieren darf ist eine Frage die ich per se mit Neune beantwortet hätt - so lange, bis ich Moritz von Treuenfels gesehen habe und die wunderbaren Kommentare und Zusatzgedichte. Ich war sofort an den Goethes Mephisto, dargestellt von Gustav Gründgens erinnert, habe es hier aber nicht geschrieben. Nun sehe ich, daß ich nicht der einzige war, der das so gesehen hat.

    Aber - das ist Fakt - original ist das nicht.

    Lustig fand ich die Überschrift zu einer der Kritiken , verfasst von einem Namensvetter von mir: "Wenn das zeitgenössische Regietheater mit sich selbst rangelt" - Hier wurde ain wunder Punkt angesprocheN. Hier wurde eine Spielart/Abart des "Regietheaters" betrieben, die genau in eine Richtung geht, in die die Hardliner des RT - bestimmt nicht gehen wollen. Zumindest derzeit nicht --- Nämlich in Richtung des optisch ansprechenden publikumswirksamen "Hollywood" oder "Netflix" Stils.


    Aus den Berichten wird man nicht eigentlich schlau ob es am Schluß einen überragenden Applaus, oder einen eher verhaltenen gab

    Vereinzelte Buhrufe wurden nicht verschwiegen - ob die von seiten der RT-Fraktion kamen oder derer des konservativen Theaters ist nicht feststellbar.

    Man merkt den einzelnen Kritiken an, daß sie jeweils sehr subjektiv geschrieben wurden


    Sie sind hier nur auf Zeit lesbar, weil die meisten Medien ihre Kritiken nach einiger Zhttps://onlinemerker.com/bregenz-seebuehne-der-feischuetz-stoelzls-trashy-persiflage-auf-webers-freischuetz/it aus dem Web entfernen, wenn sie nicht mehr aktuell sind.

    Dann wird auch dieser Beitrag beschwinden - Leer lassen möcht ich ihn nicht.


    mfg aus Wien

    Alfred




    https://www.br-klassik.de/aktu…-premiere-kritik-100.html

    https://www.concerti.at/oper/o…er-freischuetz-17-7-2024/

    https://bachtrack.com/de_DE/kr…nzer-festspiele-juli-2024

    https://www.kulturfeder.de/rez…etz-bregenz-10011567.html

    https://www.nmz.de/kritik/oper…festspiele-sind-eroeffnet

    https://www.srf.ch/kultur/bueh…-der-freischuetz-noch-nie

    https://www.zeit.de/kultur/mus…ele-phillipp-stoelzl-oper

    https://www.derstandard.at/sto…ges-lehrstueck-des-boesen

    https://onlinemerker.com/brege…tart-mit-der-freischuetz/

    https://www.br-klassik.de/aktu…harina-ruckhaber-100.html

    https://www.profil.at/kultur/f…zer-festspielen/402926751

    https://www.welt.de/kultur/art…utschen-Nationaloper.html

    https://www.diepresse.com/1868…-eingriffe-in-webers-oper

    https://onlinemerker.com/brege…e-auf-webers-freischuetz/

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Ich habe mir jetzt den ersten Akt angeschaut in der Bregenzer Inszenierung und kann mich dem allgemeinen Urteil nur anschließen. Schön und mit viel Liebe zum Detail inszeniert. Die Rolle des Teufels als Conferencier ist ausgesprochen unterhaltsam und erinnert, wie schon gesagt, nicht wenig an Faust ... (zum Teil mit abenteuerlicher Akrobatik da auf dem Baum :)). Das Wasser hat mich Ende nicht so gestört. Die Regie hat aus der "Bühne" herausgeholt, was ging ...


    Alles in allem hat es mir bisher Spaß gemacht!

  • Banner Trailer Gelbe Rose