Ich hatte heute abend eine Sternstunde des Liedgesangs, die an unserer Oper Lille leuchtete:
Marie-Nicole Lemieux Alt
Daniel Blumenthal Piano
Ein Programm zum Dahinschmelzen und ganz nach meinem Geschmack:
R. Schumann: Stille Tränen
Der Nussbaum
Du bist wie eine Blume
Widmung
Opus 42 "Frauenliebe und -leben"
Ernest Chausson: La chanson bien douce
Apaisement
L'Albatros
Claude Debussy: Fêtes galantes
Reynaldo Hahn: A Chloris
D'une prison
Offrande
Fêtes galantes
Trois jours de vendanges
Quand la nuit n'est pas etoilée
Vier Zugaben:
R. Hahn: L'heure exquise
F. Schubert: Die Forelle
J Brahms: Dein blaues Auge
Vergebliches Ständchen
Marie-Nicole Lemieux kannte ich bereits von ihrer Cd mit Frz. Liedern, habe sie aber noch nie live erlebt.
Ihre Schumann-Interpretation fand ich bereits gut, wenn auch nciht exceptionell- aber im zweiten Teil wo es zu den frz. Liedern ging wurde sie dann absolut sublim!
Eine sehr unvorteilhafte Bühnenerscheinung, an die man sich erst ein bisschen gewöhnen muss aber mit einem komödiantischen Talent gesegnet, das Vieels wettmacht. Und die Stimme!
Eine relativ leichte aber echte Altstimme mit Seltenheitswert!
Ideal für den Liedgesang- biegsam , sehr angenehmes Timbre und mit einem ganz hervorragenden Registerausgleich ohne jede Bruchstelle.
Und ein kongenialer Piansit zur Seite, der so diskret war, dass man beinahe seine Anwesenheit vergessen hätte, wäre er nciht so gut gewesen.
Eine echte Heure exquise!!!!!!!!
Absoluter Höhepunkt neben "A Chloris" das mich jedesmal wieder tiefergreift ,war Chausson "L'albatros" nach dem Gedichtt von Baudelaire und eine Forelle, wie ich sie noch nie in froherer Eil schiessen hörte .
Die deutsche Diktion war fast perfekt , aber mir war die Interpretation der Frauenliebe irgendwie nciht weiblich genug.
Seit ich mich wieder intensiv in die Wahlverwandtschaften reingekniet habe, finde ich den ChamissoText seltsamerweise viel authentischer- das muss an Ottilies Frauenliebe und-leben liegen......
Fairy Queen