Placido Domingo - Plus Ultra

  • Zitat alfred:


    "Und genau nach diesen Aufnahmen ist jetzt gefragt:
    Welches sind die Spitzenaufnahmen von Placido Domingo, wo ist er unerreicht, wo maßstabsetzend, wo mischt er ganz vorne mit ?"


    Meine Datenbank weist allein 34 hochgelobte und dekorierte Aufnahmen aus.
    Opernaufnahmen zunächst bei RCA, dann EMI und DGG sowie Orfeo. Verschiedenes hat er mehrfach aufgenommen, unter Kleiber, Giulini, Abbado, Mehta, Karajan, Levine u.a.


    Dass es von allen seinen Aufnahmen mindestens eine gibt oder gab, die mit einem anderen Sänger besser besetzt ist, wage ich ernsthaft zu bezweifeln, obwohl mein Lieblingstenor Bergonzi ist und bleibt. Anfang der 60er habe ich mit 3 LP zugelegt, Domingo, Pavarotti und Bergonzi. nach dem Abhören war mir sofort klar, dass Bergonzi mein Liebling werden würde. Dennoch hat Domingo Operngeschichte geschrieben. Ich selbst bevorzuge seine frühen Aufnahmen, da war die Stimme noch etwas schlanker. Ein Ritter vom hohen "C" wie sein Tenorkollege Pavarotti war er ja nie, dennoch, der Troubadour mit L. Price ist hervorragend.


    Um Alfred auch zu antworten, möchte ich nennen Traviata unter Cleiber auf CD und Traviata mit Stratas auf DVD. Bleibende Eindrücke für die Zukunft, ebenso auf DVD Othello.


    Domingo braucht einen Vergleich mit anderen Sängern in dem Zeitfenster, in dem er am besten war, nicht zu scheuen. Dass in der einen oder anderen Rolle vor ihm Björling, Tucker, di Stefano, Corelli u.a. vielleicht einen Tuck besser waren in den jeweiligen Rollen, tut dem keinen Abbruch. Von den "drei" Tenören, die ja auch mal Konkurrenten waren, ist er mir der liebste.


    Liebe Grüße aus Burgdorf, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Zitat

    Original von Marnie
    Weiß jemand, ob man sie irgendwo als DVD kaufen kann? Ich habe schon mal gesucht, bin aber bislang nicht fündig gworden.


    Als Audio-CD bietet Premiere Opera sowohl die Berliner als auch die Mailänder Aufnahme an (jeweils 2 CDs, beide unter Barenboim).


    Als DVD bin ich bei meiner Suche im Netz nicht fündig geworden, allerdings kann man die Aufzeichnung der Oper selbst downloaden (schreckliches Wort!), z. B. über rapidshare (wenn mans kann!) und dann selber auf DVD brennen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Harald Kral
    Als DVD bin ich bei meiner Suche im Netz nicht fündig geworden, allerdings kann man die Aufzeichnung der Oper selbst downloaden (schreckliches Wort!), z. B. über rapidshare (wenn mans kann!) und dann selber auf DVD brennen.


    Danke für den Hinweis. Wenn Chrissi nicht fündig wird, werde ich es über rapidshare versuchen - das bekomme ich dann schon irgendwie hin.


    Ich habe bei meiner Suche im Internet auch nur die CD's gefunden, keine DVD.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Ich bin zwar nicht der ganz große Fan von Placido Domingo, aber als "Andrea Chenier" in einer Aufnahme von 1985 der Govent Garden Oper London gefällt er mir ausgezeichnet. Stimmlich ist er in Hochform und ihm glaubt man den anklagenden Dichter. Anna Tomowa-Sintow als Maddalena und Giorgio Zancanaro als Carlo Gerrard sind gleichwertige Partner. Die Leitung hat Julius Rudel. Leider besitze ich diese Aufnahme nur in VHS, das bedeutet, daß ich mir diese Aufnahme bald als DVD besorgen werde.


    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Obwohl ich Domingo (als einzigen der "drei Tenöre") wirklich sehr mag, dürfte auch der Chénier von Corelli weit übertroffen worden sein. Man vergleiche mal die Wiener Aufführung mit Cappuccili (der hier übrigens in absoluter Topform ist) mit derjenigen der RAI von 1973 (Hardy Classics) mit Caspietra und Cappuccilli um die Unterschiede zu erkennen; von der Aufnahmei ich glaube 1964, mit Antonietta Stella, bzw. Wien mit Renata Tebaldi will ich gar nicht erst anfangen...

  • Das ist ja alles richtig! Auch ich bin Fan von Corelli! Ich sprach aber von einer Aufnahme auf VHS! Als Andrea Chenier gibt es für mich kaum einen besseren als Franco Corelli. Dahinter kommt gleich einer meiner Lieblingssänger, nämlich Mario del Monaco, auf Vinyl oder CD. Diesen Stimmen trauere ich immer noch nach. Leider gibt es die nicht auf Video oder DVD.


    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Irrtum Wolfgang,
    Dieser Chénier mit Corelli, von dem ich sprach, ist sehr wohl eine DVD. Wie bereits gesagt, ist sie bei Hardy Classics erhältlich-
    Mit freundlichen Grüssen

  • Domingo wird seinem Repertoire eine weitere Baritonrolle hinzufügen: Er wird in China und auch in Italien (Mantua) den Rigoletto singen.
    :hello:
    Jolanthe

  • In China wird er DIRIGIEREN.... singen werden die Nachwuchskräfte der WNO=Washington National Opera. Man sollte nicht alles glauben, was im Internet verbreitet wird!
    Anfang September wird er dann in Mantua tatsächlich den "Rigoletto" singen...."an den Originalschauplätzen und zu den Originalzeiten"...also wie bei der "Tosca" vor 16? jahren in Rom.


    LG
    Fides :hello:

    La vita è bella!

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  • Liebe Fides,


    in China wird übrigends ein gewisser Eugene Kohn dirigieren - man kann also davon ausgehen, dass Domingo singen wird:



    Das ist eine durchaus seriöse Schweizer Quelle, die diese Meldung verbreitet.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Jaaa...ich muss mich da korrigieren, was ich übrigens gerne tue!


    Auf der Homepage der WNO ist es so angekündigt, dass Plácido Domingo singen wird...wohl ein "Probelauf" für Mantua Anfang September.
    Ich entschuldige mich also hiermit in aller Form bei Jolanthe und "Codex Flores"...allerdings bin ich nach wie vor der Auffassung, dass das Internet nicht nur aus seriösen Quellen gespeist wird!


    LG
    Fides :hello:

    La vita è bella!

  • Plácido Domingo feiert 3500. Opern-Vorstellung


    Der Weltpresse entnommen:


    Ein Blumenregen, eine riesige Torte und Glückwünsche an den «Weltmeister der Oper»: Startenor Plácido Domingo hat am Dienstagabend (21.12.2010) in Wien seine 3500. Opern-Vorstellung gefeiert.


    «Ich bin glücklich, stolz und dankbar, dass ich dieses Ereignis hier feiern kann», sagte der Künstler bei einem Fest im Anschluss an die letzte Vorstellung der Oper «Il Postino» im Theater an der Wien. Der 69-Jährige, der im Frühjahr eine Krebsoperation überstanden hat, kündigte an: «Ich werde wiederkommen und alle meine Pläne verwirklichen».


    Zahlreiche Künstlerkollegen, Fans und Freunde feierten mit dem spanischen Musiker. «Nach meiner 700. Vorstellung, das war 'La Traviata' in New York, habe ich beschlossen, immer nach 100 Aufführungen eine Party zu geben», erzählte Domingo. «Mittlerweile habe ich überall auf der Welt gefeiert». Mitarbeiter des Theaters an der Wien überreichten dem Sänger eine große Torte, auf der ein stilisierter Bühnenvorhang zu sehen war. In schwarzen Buchstaben stand (auf Spanisch) darauf: «3500 Vorstellungen - Der Weltmeister der Oper».


    Der Künstler sagte, er habe keine Lieblingsrolle: «Das ist, als fragte man die Eltern einer spanischen Großfamilie, welches ihr liebstes Kind ist. Man liebt sie alle. Aber die wichtigste Rolle ist immer die, die ich gerade singe. Ihr gehört meine ganze Kraft und Energie».


    Die Krebserkrankung habe viel für ihn verändert: «Das Leben ist ganz anders, wenn man sich bewusst wird, dass man schon gar nicht mehr hier sein könnte». Er sei aber immer sehr entspannt gewesen und habe den Ärzten vertraut, die vor der Operation sagten, in fünf Wochen sei er wieder gesund. «Ich habe aber auch immer alle Übungen gemacht», betonte er. Jetzt werde er erst einmal zehn Tage Pause machen, dann nach Madrid zurückkehren für ein neues Projekt, den Orest in Glucks «Iphigenie auf Tauris» am Teatro Real.

  • Anlässlich des bevorstehenden 70. Geburtstags von Placido Domingo gibt es eine Reihe von Wiederveröffentlichungen und Sondereditionen.


    In dieser Box werden Recitals wiederveröffentlicht, die ich schon sehr lange suchte (u.a. die beiden Alben mit Milnes) - ich freue mich drauf:



    Placido Domingo - Album Collection (Recitals & Duets)


    12 Original-Alben im Look der damaligen LPs:
    Placido Domingo in Romantic Arias; Domingo / Milnes - Two of the greatest voices of our time; Domingo sings Caruso;
    La Voce d'oro; Domingo conducts Milnes - Milnes conducts Domingo; Leontyne Price & Placido Domingo - Verdi & Puccini
    Duets; Renata Scotto & Placido Domingo sing Romantic Opera Duets; Placido Domingo & Katia Ricciarelli -Great Love Duets;
    Canciones Mexicanas; Always in my Heart; Placido Domingo & Pilar Lorengar - Zarzuela Arias & Duets; The Unknown Puccini


    Label: Sony , ADD/DDD195





    LG, Elisabeth

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  • Hallo,


    kennt hier jemand das Gerücht, daß Karajan in den 80iger Jahren bei den Salzburger Festspielen Domingo mal Don Giovanni singen lassen wollte ? Angeblich weil Domingo auf einem Recital einmal gut den Part des Giovanni übernommen hat, im berühmten Duett "Reich mir die Hand, mein Leben". (Ich bitte um Verzeihung, daß ich es nicht im italienischen Original zitiere.)


    Wer weiß etwas ?


    LG,


    Antalwin

  • zu HvK würde das wohl passen, gehört habe ich es allerdings noch nie. Karajan hat ja des öfteren recht eigenwillige Besetzungen gewählt und nicht selten wurden die Sänger, die seinen Wünschen nicht entsprachen dann von ihm "kaltgestellt" - schade, dass die Eitelkeit oft über die Intelligenz siegte !

  • Karajan hat ja des öfteren recht eigenwillige Besetzungen gewählt und nicht selten wurden die Sänger, die seinen Wünschen nicht entsprachen dann von ihm "kaltgestellt" - schade, dass die Eitelkeit oft über die Intelligenz siegte !


    Wenn irgendein Dirigent mit einem Sänger nicht zufrieden ist, wird er mit ihm nicht mehr freiwillig arbeiten. Das ist so - überall. Wenn es aber bei HvK passierte, dann wurde der Sänger "kaltgestellt" und der Grund war HvKs "Eitelkeit"! Und offenbar wäre es von ihm "intelligenter" gewesen, mit einem Sänger, der ihm nicht passte, weiter zu arbeiten.


    Lieber Günter, verzeih mir, aber geht es noch schlimmer?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Dagegen spricht aber, daß Karajan noch seine letzte Studio-Opernaufnahme eben gerade mit Domingo eingespielt hat, nämlich "Un ballo in maschera" von Verdi Anfang 1989.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Placido Domingo's Simon Boccanegra aus London ist inzwischen auf DVD erschienen.






    Domingo's Boccanegra aus der New Yorker Met wird am 31. 01. 2011 auf DVD veröffentlicht.






    Beide Aufführungen sind ausgezeichnet besetzt. Domingo-Fans werden sich wohl beide Mitschnitte (jeweils zwei DVDs) zulegen.


    Gregor

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  • Liebe Theophilus und Josef II.,


    ich bin ganz Eurer Meinung, dass man einem Dirigenten, der mit der Leistung eines Sängers nicht einverstanden ist, nicht zumuten kann, mit diesem weiter zu arbeiten ! Bei HvK passierte es aber immer wieder, dass er sich einen Sänger für eine bestimmte Rolle wünschte. Wenn dieser das ablehnte, weil er glaubte, dass diese Rolle zu dem Zeitpunkt nicht zu ihm passt, wurde er - zumindest für eine Weile - von HvK "kaltgestellt". Dies kann man jedenfalls so in vielen Sängerbiografien lesen oder hat es bei Interviews gehört (z.B. Christa Ludwig). Dann gibt es auch noch die Beispiele, wo sich Sänger nicht wiedersetzten und die Partien sangen, was ihnen dann stimmlich sehr geschadet hat (Beispiel Riccarielli, Dernesch ).


    Was Domingo angeht, wollte ich nicht sagen, dass HvK ihn kaltgestellt hat, weil er Giovanni nicht singen wollte. Ich wollte nur sagen, dass es möglich war, dass Karajan diesen Besetzungsvorschlag gemacht hat, da er ja öfters ausgefallene Vorstellungen hatte.


    Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, will ich zum Schluss noch anmerken, dass ich durchaus ein Fan von HvK bin und viele seiner Aufnahmen nach wie vor als richtungsweisend betrachte, da ich aus diesem Grunde natürlich viel über ihn gelesen habe und ihn auch häufig selber am Pult erlebt habe, erlaube ich mir allerdings auch einige kritische Gedanken - und dass er unglaublich eitel war, ist wohl kein Geheimnis !

  • ... Bei HvK passierte es aber immer wieder, dass er sich einen Sänger für eine bestimmte Rolle wünschte. Wenn dieser das ablehnte, weil er glaubte, dass diese Rolle zu dem Zeitpunkt nicht zu ihm passt, wurde er - zumindest für eine Weile - von HvK "kaltgestellt".


    Dann wirst du ja sicher ein oder zwei konkrete Beispiele anführen können.




    Zitat

    Dann gibt es auch noch die Beispiele, wo sich Sänger nicht wiedersetzten und die Partien sangen, was ihnen dann stimmlich sehr geschadet hat (Beispiel Ricciarielli, Dernesch ).


    Nein. Dieser Meinung bin ich nicht. Es ist richtig, dass HvK des öfteren in Ermangelung von "Traumbesetzungen" interessante stimmliche Experimente wagte. Es scheint im Nachhinein so zu sein, dass er lieber eine ungewöhnliche als eine durchschnittliche Lösung favorisierte. Nun muss ein Sänger grundsätzlich wissen, was er seiner Stimme zumuten kann, egal wer ihn fragt. Und meine These dabei ist, dass bei bekannten Fällen schon eher das Verhalten der Sänger zu ihren Problemen führte.


    Man muss sich nämlich einmal vor Augen führen, worum es dabei ging. Wir sprechen dabei immer von Aufführungen im Rahmen der Salzburger Sommer- oder Osterfestspiele. im Sommer bedeutet das sechs bis acht Vorstellungen in einem guten Monat, zu Ostern vielleicht drei oder vier. Ein Sänger mit guter Technik kann problemlos einige Vorstellungen jenseits seines Stammrepertoires singen, ohne dass die Stimme ernsthaft leidet. Das kommt im normalen Repertoirebetrieb sowieso ständig vor, das geht schon aus Kapazitätsgründen gar nicht anders.


    Zu Frau Dernesch fällt mir im Augenblick nichts konkretes ein, Frau Ricciarelli hat sich sicher nicht mit ein paar Turandot-Aufführungen die Stimme beschädigt, genausowenig wie z.B. José Carreras sich in Salzburg mit dem Radames übernommen hat. Nein das Problem liegt bzw. lag darin, dass es natürlich nach den Salzburg-Auftritten für die jeweiligen Künstler automatisch Angebote aus der ganzen Welt gab, diese Rollen auch anderswo zu singen. Und leider glaubten manche, dass erfolgreiche Auftritte in Salzburg unter der doch zumeist behutsamen Stabführung des HvK sich andernorts im gleichen Repertoire beliebig fortsetzen lassen müssten, um dabei die eigene Kasse gehörig zum Klimpern zu bringen.


    Carreras hat sich nicht in Salzburg übernommen, sondern in den zig Vorstellungen danach, wo er in zu kurzen Abständen zu viele zu schwere Rollen gesungen hat. HvK war also nicht die unmittelbare Gefahr für die Sänger, es war mehr die von ihm ausgelöste Langzeitwirkung, deren sich einige nicht ausreichend erwehren konnten.




    Zitat

    ... und dass er unglaublich eitel war, ist wohl kein Geheimnis !


    Und worin manifestierte sich dieses "unglaublich" beispielsweise?


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo, Theophilus!


    Es ist doch wohl kein Geheimnis, daß Karajan kaum Rücksicht auf die Stimmen der Sänger genommen hat und auch Disput mit einigen gestandenen Sängern hatte. Mit Corelli hatte Karajan in Salzburg Konflikte. Carreras war als Arnold in "Wilhelm Tell" überfordert, was seiner Stimme keinesfalls zuträglich war. Und einem Bernd Weikl hat er den Siegmund angeboten, was dieser aber "Gott sei Dank" ablehnte. Dies sind mit Sicherheit keine Einzelfälle.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Es ist doch wohl kein Geheimnis, daß Karajan kaum Rücksicht auf die Stimmen der Sänger genommen hat

    Beispiel: Katia Ricciarelli. Sie durfte unter Karajan die Aida und die Turandot singen und im Studio produzieren! Die damals wirklich talentierte Sängerin klang als Turandot so, wie Villazón klingen würde, sänge er "Wilhelm Tell" oder "I Puritani" - überfordert! "Karajan und die Sänger" - das hätte schon einen eigenen Thread verdient.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • LIeber Theophilus,


    Du hast sicherlich recht, dass nicht die paar Auftritte in Salzburg für einige Sänger die stimmlichen Schwierigkeiten bereitet haben, sondern die daraus entstandenen weiteren Verpflichtungen. Aber bei dem großen Einfluss , den Karajan hatte, war es doch kein Wunder, wenn die Sänger diese Partien auch woanders angeboten bekamen und auch annahmen. Das letztendlich die Sänger selber entschieden haben, diese Partien zu singen ist natürlich auch wahr. Dernesch z.B. hätte ohne ihn keine Brünhilde gesungen, dass hat sie selber gesagt.


    Zu der Frage, wer denn unter Karajan´s "Bann" zu leiden hatte, haben ja einige andere schon Stellung genommen, ich weiss es konkret von Christa Ludwig (aus ihrem großen TV-Interview) von Astrid Varnay aus ihren Memoiren , Kollo ebenfalls (auch wenn dieser sicherlich einen Teil der Schuld selber trägt).


    Was seine Eitelkeit betrifft , kann ich nur sagen, wenn Du einmal bei den Osterfestspielen die Zeremonie des Auftrittes des Ehepaares von Karajan erlebt hast, dann weisst Du, was Eitelkeit ist. Auch ist es doch bekannt, dass er sich immer wieder Privilegien ausgedungen hat, wie z.B. die Toilette in Bayreuth. Oder dass die Deutsche Grammophon ihren Produzenten Otto Gerdes entlassen musste, weil dieser - der gelegentlich auch dirigierte - ihn mal als "Herr Kollege" angesprochen hat. Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl von Beispielen.


    Trotzdem halte ich ihn weiterhin für einen der maßgeblichen Dirigenten des vorigen Jahrhunderts !

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  • Liebe Diskutanten,


    besteht nicht aber ein Unterschied etwa zwischen Karajans Isolde Helga Dernesch, die ich persönlich als sehr gut empfinde und die der Rolle m. E. weit besser gewachsen war als etwa Bernsteins Wahl Hildegard Behrens, und offensichtlichen Fehlbesetzungen wie Katia Ricciarelli als Turandot? Müssen wir hier nicht wirklich differenzieren?


    P.S.: Bin auch für die Auslagerung dieser Diskussion in einen neuen Thread "Karajan und die Sänger" o. ä.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Heute feiert Domingo, schon heute eine lebende Legende, seinen 70. Geburtstag.


    :jubel: :jubel: :jubel:


    :jubel: :jubel:


    :jubel:


    Gemäß seinem Motto "Wer rastet, der rostet" wird er seinen 70. Geburtstag auf der Bühne des Teatro Real in Madrid feiern.


    :hello:


    Jolanthe

  • Die Gala aus dem Teatro Real Madrid kann man sich übrigens auf der Mediathek des spanischen Senders RTVE.es ansehen. Mitwirkende sind unter anderem Deborah Polaski, Angela Denoke, Anja Kampe, Paul Groves, Bryn Terfel, Juan Pons, Dolora Zajick, Rene Pape, Inva Mula, Lado Ataneli und Erwin Schrott


    :hello:


    Jolanthe

  • Für die armen Leute, die die Gala aus Madrid nicht sehen können:


    arte.de - heute, Sonntag, 23. Januar 2011 um 19.15 Uhr


    Plácido Domingo und Ana María Martínez in Salzburg
    Zarzuelas
    (Österreich, 2007, 46mn)
    ARTE / ORF
    Regie: Karina Fibich
    Sänger: Ana María Martínez, Plácido Domingo
    Dirigent: Jésus López-Cobos


    Zitat

    Mit einer musikalischen Winterreise nach Salzburg gratuliert ARTE dem Startenor zum 70. Geburtstag am 21. Januar 2011. Im Großen Festspielhaus in Salzburg gaben er und die aus Puerto Rico stammende Sopranistin Ana María Martínez Arien und Duette von Federico Moreno Torroba, Pablo Sorozábal, Manuel Penella und anderen. Begleitet wurden sie vom Mozarteum Orchester Salzburg unter dem spanischen Dirigenten Jésus López-Cobos.


    Im Sommer 2007 waren Plácido Domingo und Ana María Martínez zu Gast bei den Salzburger Festspielen. Sie widmeten einen Abend der "Zarzuela", einer in Spanien sehr populären Musikgattung, die am spanischen Königshof entstand und an die Operette erinnert.
    Plácido Domingo ist mit Zarzuelas aufgewachsen, seine Eltern waren beide berühmte Zarzuela-Sänger. Er selbst hat die Zarzuela in den letzten Jahren in Spanien selbst und auf der ganzen Welt wieder populär gemacht. Domingos Partnerin in Salzburg, Ana María Martínez, stammt aus Puerto Rico und hat 2005 Plácido Domingos Operalia-Gesangswettbewerb gewonnen.
    In Salzburg sangen beide Arien und Duette von Federico Moreno Torroba, Pablo Sorozábal, Manuel Penella und anderen. Begleitet wurden sie vom Mozarteum Orchester Salzburg unter dem spanischen Dirigenten Jésus López-Cobos.


    Am 21 Januar 2011 feiert der spanische Startenor seinen 70. Geburtstag. Seit über 50 Jahren steht Plácido Domingo auf der Opernbühne, über 100 Rollen hat er in seinem Repertoire. Er ist aber nicht nur Sänger. Auch als Dirigent und Operndirektor hat er sich einen Namen gemacht, insbesondere als Generalmusikdirektor der Oper von Los Angeles.


    Wiederholungen:
    28.01.2011 um 06:00
    03.02.2011 um 06:00
    arte.de


    Anna Maria Martinez hat auch einen eigenen Thread hier im Forum:


    Schön und begabt: ANA MARIA MARTINEZ


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Es sei an dieser Stelle auf eine im Dezember bei der DG erschienene Opern-Box hingewiesen:



    Enthalten sind


    Carmen (mit Berganza, Cotrubas, London SO, Abbado / 1977)
    Lucia di Lammermoor (mit Studer, Pons, Ramey, Larmore, London SO, Marin / 1990)
    I Pagliacci (mit Stratas, Rinaldo, La Scala Orchestra, Pretre / 1984)
    Cavalleria rusticana (mit Pons, Baltsa, Philharmonia Orchestra, Sinopoli / 1990)
    Les Contes d'Hoffmann (mit Cuenod, Bacquier, Suisse Romande Orchestra, Bonynge / 1972)
    Tosca (mit Terfel, Freni, Ramey, Philharmonia Orchestra, Sinopoli / 1990)
    Turandot (mit Nimsgern, Hendricks, Raimondi, Wien PO, Karajan / 1981)
    Il Barbiere di Siviglia (mit Battle, Lopardo, Chamber Orchestra of Europe / Abbado / 1992)
    Samson et Dalia (mit Thau, Obraztsova, Lloyd, Orchestre de Paris, Barenboim / 1978 )
    Il Trovatore (mit Fassbaender, Nesterenko, Santa Cecilia Orchestra, Giulini / 1984)
    La Traviata (mit Cotrubas, Malagu, Giacomotti, Bayr. Staatsorchester, C. Kleiber / 1977)
    Otello (mit Vargas, Leiferkus, Schade, Opera Bastille Orchestra, Chung / 1994)
    Lohengrin (mit Fischer-Dieskau, Sotin, Norman, Wien PO, Solti / 1987)


    Beide Tamino-Werbepartner bieten diese Box an.


    Liebe Grüße

    .


    MUSIKWANDERER

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