Placido Domingo - Plus Ultra

  • Warum sich einer Öffentlichkeit aussetzen, die ihre Stars reflexhaft schützt und die mutmaßlichen Opfer reflexhaft diffamiert?

    Naja, wenn das mal stimmen würde. "Reflexhaft diffamiert" werden doch heute beinahe all diejenigen Menschen, die sich in die Öffentlichkeit begeben und dadurch eine gewisse Prominenz erlangen. Da schreckt man aktuell nicht einmal vor einer Minderjährigen zurück:


    https://www.t-online.de/nachri…e-so-ein-hassobjekt-.html


    Im Übrigen solltest du dir mal die 90 Minuten Zeit für den Film nehmen, der heute in der ARD lief und den ich verlinkt habe.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Heute gab es übrigens in der ARD zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr einen großartigen Film, den ich schon vor ein oder zwei Jahren gesehen habe und den ich sehr empfehlen kann. Er ist sicherlich noch für längere Zeit in der ARD-Mediathek abrufbar und spricht für sich selbst:


    https://www.ardmediathek.de/ar…Tkz/meine-fremde-freundin

    Ja, das ist wirklich ein sehr sehenswerter Film, ich kenne ihn auch.

  • Der Van-Artikel ist für mich von einer seriösen Berichterstattung weit entfernt. Die Analyse ist erst einmal mehr als fragwürdig: Levine, Dutois, Gatti, für alle hatten die Anschuldigungen Konsequenzen. Und die Anzeigen waren nicht anonym. Bei Domingo haben sogar anonyme Anzeigen Konsequenzen. Eine größere Ermutigung für Frauen ist kaum denkbar. Schlechten Journalismus erkennt man u.a. daran, dass der Einzelfall nur als Beispiel für ein Allgemeines betrachtet wird. Der Artikel suggeriert, dass jede Diskussion über die Fragwürdigkeit solcher Anschuldigungen und wie damit umgegangen wird eine Diffamierung von Opfern und so etwas wie Täterschutz sei. Das ist das hysterische Klima von populistischer Meinungsmache und Mobbing. Für den Autor steht von vornherein fest, wer Täter und wer Opfer ist. Deswegen kommt jede Beschuldigung einem Schuldspruch gleich. Typisch für solche Sophistik ist zudem der Schindluder mit Seinsmodalitäten. Aus einer Möglichkeit wird eine Wirklichkeit und eine Zwangsläufigkeit. Wer Star ist in einem solchen Kultursystem des Machtmissbrauchs und Macht ausüben kann, der ist im Falle der Anschuldigung natürlich zwangsläufig schuldig. Denn sein Handeln diktiert ja der Systemzwang, dem er sich nicht entziehen kann. Die Anschuldigung ist dafür dann der Beweis.


    Es ist natürlich möglich, dass einer Betroffenen die Tatsache, dass sie dem Werben des Stars nicht nachgegeben hat, die Kariere gekostet hat. Hat dieser Journalist aber recherchiert, ob vielleicht Sängerinnen, obwohl sie mit dem Star geschlafen haben, trotzdem keine Karriere machen konnten? Ist die Behauptung, erotische Nachgiebigkeit sei eine Garantie für beruflichen Erfolg, also wirklich haltbar? Hat er natürlich nicht. Und was ist mit der Konkurrenz, mit Neid und Missgunst unter Künstlern? Dass Andere vorgezogen werden, ist schwer zu verkraften. Dass man Opfer einer Intrige wurde, heilt die Wunden der persönlichen Kränkung um so nicht akzeptieren zu müssen, dass Andere einfach besser waren unabhängig davon, ob sie mit dem Star im Bett waren oder nicht. Das ist auch möglich. Nur solche Möglichkeiten werden natürlich nicht in Erwägung gezogen. Es passt nicht ins Bild des Machtmissbrauchs.


    Schöne Grüße

    Holger

  • Der Van-Artikel ist für mich von einer seriösen Berichterstattung weit entfernt. Die Analyse ist erst einmal mehr als fragwürdig: Levine, Dutois, Gatti, für alle hatten die Anschuldigungen Konsequenzen. Und die Anzeigen waren nicht anonym. Bei Domingo haben sogar anonyme Anzeigen Konsequenzen.

    Ich bin mir sehr sicher, dass der "AP"-Redaktion die Namen der Künstlerinnen, die Domingo beschuldigen, und der Zeugen, von denen die Rede ist, vorliegen und die Redaktion von diesen im Falle einer Verleumdungsklage der Gegenseite Gebrauch machen wird. Ansonsten wäre der Artikel aus juristischer Sicht das reinste Himmelfahrtskommando. Ich bin mir auch sehr sicher, dass der von der Los Angeles Opera eingesetzten Sonderermittlerin die Namen der Beschuldigerinnen und Zeugen vorgelegt werden, damit diese ihre Arbeit machen kann.

    Das heißt aber noch lange nicht, dass die Damen, die Domingo beschuldigen oder auch die Zeugen dazu verpflichtet sind, dass ihre Namen in der Zeitung zu lesen sind. Angesichts der Kübel an Unrat, die momentan über sie in sozialen Netzwerken ausgeschüttet werden, ohne dass man weiß, wer sie sind, ist es ein aus meiner Sicht sehr nachvollziehbares Verhalten, die Namen aus solch ein Artikel zunächst noch rauszuhalten.

  • Also der Kübel an Unrat wird zur Zeit über Domingo ausgeschüttet. Natürlich ist das legitim. Denn er ist ja auch keine Frau. Über Männer, die von Frauen beschuldigt werden, darf schließlich alle Jauche der Welt ausgeschüttet werden. Das ist aber einfach nur eine Doppelmoral. Wer eine öffentliche Person beschuldigt und wissen kann und muss, was das für diese bedeutet, der soll das gefälligst öffentlich tun. Wenn er dazu nicht bereit ist, dann soll er es lassen. Alles andere ist schlicht unmoralisch und verantwortungslos in meinen Augen. Und dass eine Zeitung sich zum Mittler anonymer Beschuldigungen macht, ist schlicht Rufmord. Ich bin allerdings kein Jurist. Aber ich glaube, dass der Beschuldigte die Zeitung gerade dann verklagen kann. Dann muss die Zeitung spätestens vor Gericht die Namen preisgeben.

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  • Eine größere Ermutigung für Frauen ist kaum denkbar.

    Selten war ich so einer Meinung mit Dir wie in diesem Falle. Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, daß sich eine Art "Diffamierungsindustrie" unter erfolglosen Künstlerinnen entwickelt, begünstigit durch die teilweise lächerliche meToo-Kampagne. Vielleicht kommen bald Industrielle dran, sicher auch Jounalisten, Politiker usw. Doch letztere genießen ja besonderen Schutz durch ihre Immunität


    Es ist natürlich möglich, dass einer Betroffenen die Tatsache, dass sie dem Werben des Stars nicht nachgehen hat, die Kariere gekostet hat. Hat dieser Journalist aber recherchiert, ob vielleicht Sängerinnen, obwohl sie mit dem Star geschlafen haben, trotzdem keine Karriere machen konnten?

    Wenn dies nicht der Fall war, sondern ein Fake, dann sollte die Karriere dieses Journalisten beendet werden.

    Über Männer, die von Frauen beschuldigt werden, darf schließlich alle Jauche der Welt ausgeschüttet werden.

    Nachgewiesene sexuelle Kriminalität in jedweder Richtung gehört strafrechtlich verfolgt und bestraft!!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Hallo!


    Anmerkung zu dem verlinkten Interview zu den Anfeindungen gegen Greta Thunberg:


    Ich bin kein Psychologe, habe für mich allerdings schon vor Längerem eine andere Erklärung gefunden:


    Jemand spricht einen Missstand an. Während die Einen Energie darauf verwenden, das Thema aufzunehmen und ernst zu nehmen, verwenden Andere ihre Energie für Versuche, den Überbringer der Botschaft zu diskreditieren. Die einzige Erklärung, die ich habe ist die, dass es einfach bequemer ist. Diese Menschen glauben, in dem Maße, wie es ihnen gelingt, die Person in Frage zu stellen und unglaubwürdig zu machen, verschwindet auch die von ihnen transportierte Problematik. Das hätte natürlich den schönen Effekt, dass ich mir keine kritischen Gedanken über die Klimaveränderung (Greta Thunberg), über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz (meToo), illegale Machenschaften von Staatsorganen (Edward Snowden) etc. machen muss. Die infantile Annahme ist: Entwerte ich den Menschen, muss ich mich der Realität des Themas nicht mehr aussetzen. Eine Taktik, die auch dem Populismus sehr eigen ist.


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Ich bin mir sehr sicher


    Ich bin mir auch sehr sicher

    Ich bewundere Leute über alle Maßen, die sich so oft so "sehr sicher" sind! Die Protagonistin des Filmes, den ich gestern Abend in dieser Rubrik (in Beitrag 389) verlinkt habe, war sich auch sehr lange "sehr sicher"...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich bewundere Leute über alle Maßen, die sich so oft so "sehr sicher" sind! Die Protagonistin des Filmes, den ich gestern Abend in dieser Rubrik (in Beitrag 389) verlinkt habe, war sich auch sehr lange "sehr sicher"...

    Wer, so wie du in dieser Rubrik, es nötig hat gegen die Begriffe "interessant" und "sehr sicher" (wobei ich keineswegs gesagt habe, dass ich mir "sehr sicher" bin, dass die Vorwürfe gegen Domingo zutreffen) mit nicht besonders überzeugenden Beigaben (einmal war es eine themenfremde Anekdote über einen Intendanten, ein anderes Mal der Verweis auf einen Fernsehfilm aus dem Wochentagsprogramm) anzustänkern, der trägt für mich nur sehr wenig Interessantes zu einer Diskussion bei. Ich bin mir daher "sehr sicher", dass ich künftige Beiträge von dir zumindest für eine gewisse Zeit nur sehr wenig beachten werde. Das kann sich sehr gerne wieder ändern, wenn du dazu zurückkehrst, in der Sache zu argumentieren. Momentan macht es leider auf mich den Eindruck, dass du versuchst, andere Diskussionsteilnehmer lächerlich zu machen, indem du gegen von ihnen verwendete - im Übrigen dem allgemeinen Sprachgebrauch angehörende - Begriffe polemisierst.

  • ein anderes Mal der Verweis auf einen Fernsehfilm aus dem Wochentagsprogramm)

    Hast du den Film gesehen? Was sagst du dazu?

    Ich bin mir daher "sehr sicher", dass ich künftige Beiträge von dir zumindest für eine gewisse Zeit nur sehr wenig beachten werde.

    Wie auch diese reflexhafte Erwiderung ja eindrücklich beweist... :D


    Den Artikel von Frau Ossowski (diesem wirst du wohl kaum Themenfremdheit unterstellen können) habe ich vor allem deshalb verlinkt, weil sie u.a. sehr eindrücklich den Unterschied zwischen dem Fall Levine und dem Fall Domingo aufzeigt, auf den ich ja auch schon (zu Beginn unserer Auseinandersetzung hingewiesen habe) - aber diesen kannst oder willst du wohl nicht sehen...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Jemand spricht einen Missstand an. Während die Einen Energie darauf verwenden, das Thema aufzunehmen und ernst zu nehmen, verwenden Andere ihre Energie für Versuche, den Überbringer der Botschaft zu diskreditieren. Die einzige Erklärung, die ich habe ist die, dass es einfach bequemer ist. Diese Menschen glauben, in dem Maße, wie es ihnen gelingt, die Person in Frage zu stellen und unglaubwürdig zu machen, verschwindet auch die von ihnen transportierte Problematik. Das hätte natürlich den schönen Effekt, dass ich mir keine kritischen Gedanken über die Klimaveränderung (Greta Thunberg), über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz (meToo), illegale Machenschaften von Staatsorganen (Edward Snowden) etc. machen muss. Die infantile Annahme ist: Entwerte ich den Menschen, muss ich mich der Realität des Themas nicht mehr aussetzen. Eine Taktik, die auch dem Populismus sehr eigen ist.

    Yep, Deine Analyse ist vollkommen richtig und das Ganze nennt sich Argumentum ad hominem [Wikipedia; zuletzt aufgerufen am 22.08.2019]

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Momentan macht es leider auf mich den Eindruck, dass du versuchst, andere Diskussionsteilnehmer lächerlich zu machen,

    Da gibt es noch eine ganze Reihe im Forum.....


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich kenne osgar die eine oder andere, die sich ihm höchst freiwillig ergeben hat - was natürlich sexuellen Missbrauch in anderen Fällen nicht auschließt, aber eigentlich musste er jahrzehntelang nur mit dem Finge schnippen und sie kamen. Insofern finde ich den Vergleich zu Levine doch recht geschmacklos!

    So sehe ich das auch. Einem berühmten Mann mit dem Aussehen und dem Charme von Placido Domingo wurde sicherlich Liebe geschenkt. Er musste diese höchst wahrscheinlich kaum erzwingen. Bei mir regen sich auch Zweifel, wenn sich Betroffene nach so langer Zeit melden. Verjährt und der Wahrheitsgehalt nicht mehr zu klären. Nur der Ruf einer bis dato nach meinem Wissensstand höchst geachteten Persönlichkeit ist beschädigt.


    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Nur der Ruf einer bis dato nach meinem Wissensstand höchst geachteten Persönlichkeit ist beschädigt.

    Ja, und das ist schlimm genug, zu einem Zeitpunkt, wo eben noch nichts geklärt ist.


    Unabhängig davon ist er heute in Salzburg als Miller angetreten und auch gefeiert worden.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Schade, dass ich weiter oben bekundete hatte, mich inhaltlich nicht mehr zu äußern, aber das Frauen- bzw. Geschlechterbild, das in Beitrag 403 geschoben wird, lässt mich kopfschüttelnd zurück. :no::no::no: Ja, die Frauen sind es, die girrenden Frauen. Die Männer sind das Oper, nicht sie. Nichts anderes soll uns hier weisgemacht werden. :!:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Zur "Qualität" von Beitrag 403 stimme ich "Rheingold1876" ausdrücklich zu: Ich finde ihn inhaltlich unerträglich.

    Aber wenn Operus doch recht hat?


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Aber wenn Operus doch recht hat?

    Er kann gar nicht recht haben: Wenn Herr Domingo von den Vorwürfen entlastet wird, geschieht das, weil keine belastbaren Beweise für seine Schuld vorliegen und nicht, weil "operus" es aufgrund des Aussehens und des Charme von Domingo für nicht möglich hält, dass er sich Liebe erzwingen musste. Aussehen und Charme sind keine relevanten Kategorien bei der Aufklärung solcher Vorwürfe und auch nicht die Frage, ob eine Persönlichkeit geachtet ist oder nicht. Das alles sind Kategorien, die in feudalen Systemen eine Rolle spielen, nicht aber in einem Rechtsstaat. Es ist einzig zu überprüfen ob die in dem "AP"-Artikel aufgestellten Behauptungen zutreffend sind und nicht, wie gut aussehend, charmant oder geachtet Herr Domingo ist.

  • Aber wenn Operus doch recht hat?

    …. dann gilt immer noch der alte simple Satz, den ich im Elternhaus immer wieder hören mußte: Recht hast du, aber schweigen mußt du!


    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Aussehen und Charme sind keine relevanten Kategorien bei der Aufklärung solcher Vorwürfe und auch nicht die Frage, ob eine Persönlichkeit geachtet ist oder nicht. Das alles sind Kategorien, die in feudalen Systemen eine Rolle spielen, nicht aber in einem Rechtsstaat

    Aber wenn sie will und er will, dann interessiert das den "Rechtsstaat" nur am Rande. Das hat Operus gesagt:

    Einem berühmten Mann mit dem Aussehen und dem Charme von Placido Domingo wurde sicherlich Liebe geschenkt. Er musste diese höchst wahrscheinlich kaum erzwingen. Bei mir regen sich auch Zweifel, wenn sich Betroffene nach so langer Zeit melden. Verjährt und der Wahrheitsgehalt nicht mehr zu klären.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Schade, dass ich weiter oben bekundete hatte, mich inhaltlich nicht mehr zu äußern, aber das Frauen- bzw. Geschlechterbild, das in Beitrag 403 geschoben wird, lässt mich kopfschüttelnd zurück. :no::no::no: Ja, die Frauen sind es, die girrenden Frauen. Die Männer sind das Oper, nicht sie. Nichts anderes soll uns hier weisgemacht werden. :!:

    Lieber Rüdiger, lieber Melomane,

    ich war zwei Wochen bei Bayreuth im Urlaub und hatte keinen Zugriff auf meinen Computer, sonst hätte ich rascher reagiert. Mein Beitrag zu Placido Domingo war offensichtlich so indifferent formuliert, dass Schlussfolgerungen gezogen wurden, die ich so nie äußern wollte. Um Gottes Willen es lag mir völlig fern in diesem Zusammenhang grundsätzliche Aussagen über Frauen- oder Geschlechterbilder zu machen. Das müsste auch wesentlich grundsätzlicher dargestellt werden. Im Gegenteil ich begrüße es, wenn jegliche sexuelle Unkorrektheit angesprochen, untersucht und bei nachgewiesenem Fehlverhalten egal von wem auch verfolgt wird.

    Ich wollte Stimmenliebhabers Beitrag dadurch verstärken, dass auch ich glaube, dass Domingo so viel Liebe geschenkt wurde, dass er diese kaum übergriffig fordern musste. Allerdings und dabei bleibe ich, werde ich nachdenklich, wenn solche Vorwürfe erst nach vielen Jahren geäußert werden.

    Ich hoffe, dass mir meine Klarstellung abgenommen wird. Bitte, das Thema als erledigt zu betrachten und nicht nachzuhaken, ob Operus vielleicht nicht doch ein Macho mit verqueren Ansichten ist. Am liebsten wäre es mir, wenn der nicht geglückte Beitrag 403 gelöscht würde.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Allerdings und dabei bleibe ich, werde ich nachdenklich, wenn solche Vorwürfe erst nach vielen Jahren geäußert werden.

    Lieber Operus,


    dazu hatte ich weiter oben etwas geschrieben - etwaige Opfer können erst seit #meetoo hoffen, ernstgenommen und nicht verspottet zu werden. Deswegen sind manche Kommentare hier im Forum meines Erachtens ziemlich peinlich. Aber ich finde inzwischen auch, dass die Anonymität der Anklage hier nicht hilfreich war.


    Ansonsten bin ich der Meinung, dass die Recherchen der AP jetzt erst einmal überprüft werden sollten, wie das ja auch die Opernhäuser in Amerika angekündigt haben.


    Viele Grüße

    Christian

  • Die nicht gänzlich unbekannte Sopranistin Olga Peretyatko äußerte sich vergangene Woche über Domingo wie folgt:


    When I have been working with Placido Domingo the encounters were always professional and friendly. To me Plácido was wonderful colleague.

    And I will always remember that day in Hamburg in 2007, when he has nicely accepted to listen 3 arias (30min of his precious time between the rehearsals) from the unknown girl from operastudio, and they were so nice and encouraging to me with his friend and assistent, Mr.Hofstötter, that day he invited me to participate in Operalia, where I won the 2.Prize.

    He was always an example for me!

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • etwaige Opfer können erst seit #meetoo hoffen, ernstgenommen und nicht verspottet zu werden.

    So ein Quatsch! Sexuelle Nötigung, sexueller Missbrauch und Vergewaltigung waren schon immer strafbar. Wenn es strafrelevante Verfehlungen gab und die Frauen wären einzeln zeitnah(!) mit diesen Vorwürfen an die dafür zuständigen Stellen herangetreten, wäre ihnen meine Hochachtung gewiss gewesen. Aber jetzt, nach Jahrzehnten, auf diesen Zug aufzuspringen - nachdem die Karriere nicht so verlaufen ist wie erhofft, und dafür muss natürlich ein Sündenbock her, dass das eigene Talent nicht groß genug war, ist ja völlig undenkbar! - finde ich einfach nur unsäglich!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Operus,


    ich habe mir Deinen Beitrag #403 mitsamt dem vorangegangenen Zitat jetzt mindestens fünfmal durchgelesen und kann beim besten Willen nicht erkennen, was es da zu erklären gibt und wofür Du Dich überhaupt entschuldigst. Für was? Es hat doch nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun, wenn man die Tatsache ausspricht, daß hier wegen ungeklärter Vorfälle, die Jahrzehnte zurückliegen, ein Mensch mit einem Etikett behaftet wird, das er nie mehr loswird, ganz egal, ob sich seine Unschuld herausstellt oder nicht.

    Du hast richtig festgestellt, daß einem "berühmten Mann mit dem Aussehen und dem Charme" von Plácido Domingo viel Liebe geschenkt wurde, so daß er sie sich nicht erzwingen mußte. Weiter, daß sich bei Dir Zweifel melden, wenn Betroffene sich nach so langer Zeit melden, daß dies alles ohenhin verjährt und der Wahrheitsgehalt nicht mehr nachzuprüfen ist. Wo ist der Punkt, der Protest hervorrufen kann? Ich sehe keinen!


    Schönen Tag und

    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • So ein Quatsch! Sexuelle Nötigung, sexueller Missbrauch und Vergewaltigung waren schon immer strafbar. Wenn es strafrelevante Verfehlungen gab und die Frauen wären einzeln zeitnah(!) mit diesen Vorwürfen an die dafür zuständigen Stellen herangetreten, wäre ihnen meine Hochachtung gewiss gewesen. Aber jetzt, nach Jahrzehnten, auf diesen Zug aufzuspringen - nachdem die Karriere nicht so verlaufen ist wie erhofft, und dafür muss natürlich ein Sündenbock her, dass das eigene Talent nicht groß genug war, ist ja völlig undenkbar! - finde ich einfach nur unsäglich!

    Ich verweise auf meinen Beitrag #310 (wo ich kurz auf Erfahrungen und notwendige Konsequenzen in meiner Branche eingehe), erspare mir eine unergiebige Diskussion und erwarte gespannt die Ergebnisse der Nachforschungen an den US-Opernhäusern.

  • Lieber nemorino,

    danke für die Reaktion und die kollegial, liebenswürdige Unterstützung. Ja, warum überhaupt eine Entschuldigung. Wahrscheinlich bin ich wie eine ganze Reihe von Taminos durch die Art und Weise mancher Diskussionen dünnhäutig und vorsichtig geworden und möchte jede kontroverse Auseinandersetzung vermeiden. Tatsache ist, dass zwei Taminofreunde aus meinem Beitrag Schlussfolgerungen gezogen haben, die ich so nicht meinte. Diese Mehrdeutigkeit wollte ich klären und ausräumen. Was ich allerdings schade finde ist, dass man im Tamino-Forum das Wort auf die Goldwaage legen muss, wenn man Angriffen aus dem Weg gehen will. Das bremst die Spontaneität und den Mut, blutvoll und offen zu argumentieren.

    herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Tatsache ist, dass zwei Taminofreunde aus meinem Beitrag Schlussfolgerungen gezogen haben, die ich so nicht meinte. Diese Mehrdeutigkeit wollte ich klären und ausräumen. Was ich allerdings schade finde ist, dass man im Tamino-Forum das Wort auf die Goldwaage legen muss, wenn man Angriffen aus dem Weg gehen will.

    herzlichst

    Operus (Hans)

    Du bist nicht der einzige, der diese Erfahrungen macht. Ich denke mal, dass wir beide Leute sind, die eher die Harmonie lieben, die auch Kritik vertragen können (was bei mir oft dazu geführt, eigene Beiträge zu löschen). Eine ganze Reihe von anderen denkt gar nicht daran, ihre Worte auf die Goldwaage zu legen und haut bei jeder Gelegenheit drauf. Sie wollen gerade keinem Angriff aus dem Weg gehen. "Unsinn", "das ist falsch", "lies doch mal genauer" sind noch harmlose Epitheta. Die schlimmsten Urteile hat immer noch Gerhard zu verkraften, da gibt es welche, die der Moderator sofort gelöscht hat. Aus manchen der threads haben wir uns schon verabschiedet, was unsere "Untouchables" dazu bringt, jetzt auf einander loszugehen.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

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