Placido Domingo - Plus Ultra

  • Da kannst du sehr gerne noch so oft mit deinen Füßchen aufstampfen und dich als von einer angeblichen Sprachdiktatur verfolgter Recke stilisieren, realer wird dieses Märchen auch durch hundertfache Wiederholung nicht.

    …. ach, dat haben Se jetzt aber schön jesagt!:thumbup::thumbup::thumbup:(frei nach Konrad Adenauer). Ist das schon politisch?? Dann ziehe ich diese Aussage zurück.


    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die Diskussion ist in dem Moment opferfeindlich, in dem den mutmaßlichen Opfern erst einmal unterstellt wird, die Unwahrheit zu sagen. Das ist hier mehrfach geschehen (aus Frustration über eine gescheiterte Karriere, weil sie erst jetzt darüber redeten, weil Domingo ein so toller Frauenschwarm sei etc.).

    Johannes Röhl hat dazu das Treffende gesagt für mein Dafürhalten. Nur als Nachtrag: Ich finde es auch ungehörig, diese Frauen zu verleumden. Nur werden sie das Opfer ihres eigenen Vorgehens, was von mangelndem Rechtsbewusstsein zeugt. Wer einen Promi einer strafbaren Handlung beschuldigt, der soll ihn verklagen. Wer dazu nicht den Mut hat, der bewegt sich in einer Grauzone von unverbindlicher Anschuldigung und öffentlicher Verleumdung, die eben nur durch den Rechtsweg verlassen wird. Er darf sich dann auch nicht wundern, wenn ihn solche fragwürdigen Anschuldigungen als Retour nach derselben Logik selber treffen.

  • Lieber Caruso,

    danke für die Einstellung dieses hochinteressanten Artikels. Die Betrachtung der Hierarichen und Machtstrukturen im Klassikbereich und die Möglichkeit des Machtmissbrauchs gehen weit über den Fall Domingo hinaus. Ich denke, dass ich mich um ein aufgeklärtes,tolerant-faires Frauenbild und eine ensprechendes Verhalten bemühe. Der Artikel und die zwar tendenziöse, aber klug nachvollziehbare Argumentation der Autorin zeigt mir, dass ich mich immer noch nicht frei von meinen Prägungen und Glaubensätzen machen konnte. Ich denke nach.


    Ich hätte mir gewünscht, man hätte diesen Thread ruhen lassen, bis es etwas substantiell Neues in dieser Sache gibt.


    Lieber Stimmenliebhaber,

    vielleicht sollten wir die Thematik erweitern oder einen neuen Thread über Hierarchien und Machtstrukturen im Klassik-Bereich starten. Dann bekäme die Thematik Brisanz, über Einzelfälle hinaus.


    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Mach das.


    Mich wundert nur, dass ausgerechnet der jetzt hier einen Link zu diesem Interview (das in anderen Foren schon kräftig zerrissen wurde) hier kommentarlos "hinrotzt", der sich noch vor ein paar Tagen bitterlich darüber beklagt hat, was wir hier gerade unter dieser Überschrift für Niedrigkeiten diskutieren würden...


    Normalerweise ignoriere ich kommentarlos hingerotzte Links, aber dieses Interview hatte ich schon gelesen und auch Meinungen darüber...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Die Unschuldsvermutu g als Misstrauen gegenüber nur mutmaßlichen Opfern und Kunst und Künstler sollen allein aufgrund einr ungeklärten MeToo-Anschuldigung boykottiert werden. Da kann man nur sagen: Siehe den Beitrag von Johannes Röhl!

  • Bestes Stimmenliebhaber!

    Normalerweise ignoriere ich kommentarlos hingerotzte Links, ...

    Dabei hättest Du es wohl besser belassen.

    ..., aber dieses Interview hatte ich schon gelesen und auch Meinungen darüber...

    Freia Hoffmann, die bis vor kurzem an der Carl von Ossietzky Universität Musikwissenschaft gelehrt hat und heute das Sophie Drinker Institut für musikwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung leitet, ist eine Stimme, die man nicht so selbstherrlich beiseite wischen sollte.

    Ich freue mich, dass Operus das auch so sieht:

    … Der Artikel und die zwar tendenziöse, aber klug nachvollziehbare Argumentation der Autorin zeigt mir, dass ich mich immer noch nicht frei von meinen Prägungen und Glaubensätzen machen konnte. Ich denke nach.


    Damit Du mir nicht wieder vorwirfst, ich hätte hier nur was so "hingerotzt" mit freundlichen Grüßen

    Caruso41


    PS.: ich gehe jetzt erst mal für eine paar Tage auf Tour, um einige Opernaufführungen zu genießen. Deshalb werde ich im Forum erst mal niemanden mehr mit meinem Rotz belästigen!


    :hello:


    .


    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Die Unschuldsvermutu g als Misstrauen gegenüber nur mutmaßlichen Opfern und Kunst und Künstler sollen allein aufgrund einr ungeklärten MeToo-Anschuldigung boykottiert werden. Da kann man nur sagen: Siehe den Beitrag von Johannes Röhl!

    Hier sollte höllisch aufgepasst werden, dass das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet wird. Nach Jahrzehnten sind solche Fälle nur äusserst schwierig -wenn überhaupt - aufzuklären.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Freia Hoffmann, die bis vor kurzem an der Carl von Ossietzky Universität Musikwissenschaft gelehrt hat und heute das Sophie Drinker Institut für musikwissenschaftlicheFrauen- und Geschlechterforschung leitet, ist eine Stimme, die man nicht so selbstherrlich beiseite wischen sollte.

    Die Frau sagt ernsthaft:


    Zitat

    Die Musik selbst kann so eine systemische Ursache sein.

    SPIEGEL ONLINE: Wie das?

    Hoffmann: Musik erotisiert, sie schafft Aufgeregtheiten, lässt Hormone toben. Dazu transportiert sie häufig Rollenbilder, die bei Menschen, die sich damit nicht kritisch auseinandersetzen, falsche Vorstellungen von Geschlechteridentitäten hervorrufen. Frauenfiguren in Opern und Vokalmusik sind ausgesprochen problematisch - darüber wird allerdings viel zu wenig gesprochen, auch in der Ausbildung. Und viele Regisseure setzen immer noch auf zugespitzte Geschlechterrollen statt auf komplexe.

    SPIEGEL ONLINE : Zum Beispiel?

    Hoffmann: Ich denke an die dauernde Wiederbelebung eines Frauenbildes aus dem 18. und 19. Jahrhundert in Opern und Liedtexten: schwach, passiv, hilflos, allenfalls hinterhältig und gewalttätig.

    Wer so etwas sagt, der setzt ganz bewusst (und wird samt seines Instituts genau dafür bezahlt) die Säge an die Wurzeln der europäischen kulturellen Tradition und will der abendländischen Kunst und Kultur den Garaus machen, zumindest dazu beitragen, dass viele Lieder und Opern aus diesem kulturellen Erbe als "Schmuddelkinder" in den Schubladen versinken.

    Es ist ein gezielter Beitrag der Förderung der völligen kulturellen Amerikanisierung Europas (Amerika wird denn auch von ihr im Interview als leuchtendes Vorbild gepriesen, trotz Trump - da kann ich mir wirklich nur noch an den Kopf fassen!).

    Den Quatsch, sich einen möglichen Entstehungsmythos von Musik (selbst bei den Griechen gab es mehrere, aber Musik ist weit älter als das antike Griechenland) herauszupicken und so zu werten, wie sie ihn wertet, den mag jeder selbst im Interview nachlesen, den kommentiere ich nicht weiter, aber das ganze Interview zeigt sehr deutlich, wess Geistes Kind diese Frau ist.


    Sie mag ja mal bis zur ihrer Berentung eine seriöse Musikwissenschaftlerin gewesen sein, aber es gilt der schöne Satz: "Wes Brot ich ess', des Lied ich sing." Nun, mit 74, verdient sie sich an ihrem "Institut" kräftig was zu ihrer Rente dazu und nutzt de "Fall Domingo", um die Ideologie ihres Instituts im SPIEGEL zu verbreiten. Mit dem konkreten Fall Domingo hat das alles nicht viel zu tun.


    Also: Nicht ich wische selbstherrlich diese Stimme beiseite, sondern diese Frau wischt selbstherrlich die gewachsenen europäischen kultuerellen Traditionen beiseite.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Damit Du mir nicht wieder vorwirfst, ich hätte hier nur was so "hingerotzt" mit freundlichen Grüßen

    Mein lieber Caruso,


    hier tust Du mir unrecht. Ich habe die Formulierung "hingerotzt" nicht verwendet. Im Gegenteil ich begrüßte die Einstellung des Artikels durch Dich, weil er weiterführende Gedanken aufzeigt. Ausserdem versuche ich, Begriffe aus der Gossensprache - auch wenn sie oft wirkunsvoll daherkommen möglichst zu vermeiden.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Die deutsche Sprache ist reich, eine Einteilung in "gehobene Sprache" und "Gossensprache" lehne ich dabei ebenso ab wie die Einteilung der Menschen in "Stände".

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Mein lieber Caruso,


    hier tust Du mir unrecht. Ich habe die Formulierung "hingerotzt" nicht verwendet. ... ... Begriffe aus der Gossensprache - auch wenn sie oft wirkunsvoll daherkommen möglichst zu vermeiden.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Lieber Operus!


    Das hast Du wirklich nicht. Diese Formulierung fand Stimmenliebhaber angemessen.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das stimmt. Fand ich und finde ich. Zumal in Beitrag 453 deine beiden Sätze über dem Link mit der Setzung dieses Links nicht nur nicht in einem sinnvollen Zusammenhang standen, sondern sogar widersprüchlich zur erfolgten Linksetzung sind.


    Ob die so erfolgte Abfassung deines Beitrags 453 also so "angemessen" war, das kannst du dich ja selbst nochmal fragen...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Die deutsche Sprache ist reich, eine Einteilung in "gehobene Sprache" und "Gossensprache" lehne ich dabei ebenso ab wie die Einteilung der Menschen in "Stände".

    Lieber Stimmenliebhaber,
    bei Ausübung der Sprache ist obenstehende Aussage durchaus zu akzeptieren. Es scheint fast ein Geheimnis gewandter Rhetoriker und Schreibender zu sein, dass sie auf der Klaviatur der Spracheebenen virtuos spielen und diese je nach gewollter Dramaturgie und Wirkung abgestimmt auf die Zielgruppe bewußt und gezielt einsetzen. Wer sich jedoch tiefergehend und qualifiziert mit Texten auseinandersetzen will, für den ist Kenntnis, Bestimmung und Zuordnung der Sprachebenen für eine gelungene Textanalyse von ganz wesentlicher Bedeutung. Obwohl ich Dir gerne eine gewandte Sprachhandlung und damit Beherrschung der Sprachebenen attestiere gebe ich eine einfach verständliche Übersicht.

    Hochsprache, - Umgangssprache (auch Normalsprache), - Gossen- oder Vulgärsprache (auch Slang.) In neueren Abhandlungen wird noch die Jugendsprache aufgeführt, die besonders die Zugehörigkeit zu einer Gruppe signalisert.

    Lieber Stimmenliehaber, ist unter den ausgeführten Prämissen nicht vielleicht doch etwas dran an den Sprachebenen?

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Lieber "Operus", ich möchte hier eigentlich nicht über Sprachebenen u.ä. diskutieren, sondern verweise nur darauf, dass Einteilungen in Schubladen IMMER problematisch sind, weil sich das Leben nun einmal nicht in Schubladen einteilen lässt.


    Und wenn ich empfinde, dass der Beitrag 453 dieser Rubrik (mit seinem zwei polemischen Sätzen und dem dazu in keinem sinnvollen Zusammenhang stehenden kommentarlos eingefügten Link) relativ gedankenlos "hingerotzt" wurde, dann schreibe ich das auch, denn leider fällt mir dafür kein treffenderes Wort ein. :hello:


    P.S.: Andere sprechen hier von "Müll" oder "Dreck" in Zusammenhang mit Kunst oder auch Menschen, das finde ich viel schlimmer!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • PS.: ich gehe jetzt erst mal für eine paar Tage auf Tour, um einige Opernaufführungen zu genießen. Deshalb werde ich im Forum erst mal niemanden mehr mit meinem Rotz belästigen!

    Lieber Caruso, ich wünsche Dir sehr erbauliche Eindrücke. Gestern war ich in einer halbszenischen Aufführung des "Benvenuto Cellini" unter Gardiner. Sie war vor allem dadurch spannend, weil er mit altem originalen Blech spielen ließ. Spyres war ein idealer Cellini. Eigentlich wollte ich dazu etwas mehr schreiben. Nachdem ich mich aber in diesen unseligen Thread verirrt hatte, ist mir das total verleitet worden. Allein dieser sprachliche Tiefstand und diese rüden Umgangsformen sind mir zuwider. :no:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Nachdem ich mich aber in diesen unseligen Thread verirrt hatte, ist mir das total verleitet worden. Allein dieser sprachliche Tiefstand und diese rüden Umgangsformen sind mir zuwider. :no:

    Lieber Rüdiger,

    wenn Dir dieser Thread Deine Schreiblust verleidet, dann ignorie diese Thematik wirklich. Deine Beiträge gehören zur Kernsubstanz des Forums. Es sollte keinesfalls passieren, dass durch noch mehr Frust, Deine Aktivität für's Forum, Freunde, Mitglieder und Leser noch geringer wird, als sie es leider in letzter Zeit bereits geworden ist.


    Herzlichst

    Operus (Hans)

    :angel::hello::angel::hello::angel::hello:

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Rheingold!

    Gestern war ich in einer halbszenischen Aufführung des "Benvenuto Cellini" unter Gardiner. Sie war vor allem dadurch spannend, weil er mit altem originalen Blech spielen ließ. Spyres war ein idealer Cellini. Eigentlich wollte ich dazu etwas mehr schreiben.

    Schade, dass Du nicht mehr darüber schreiben willst! Spyres ist natürlich eine Traumbesetzung. Aber auch die wunderbar musikalische Sophia Burgos ist sicher lohnend. Ich hatte sie ich eigentlich schon auf meiner Liste für den NEUE-STIMMEN-Thread. Ich habe sie dann allerdings nicht vorgestellt, weil ich dachte, dass sich hier im Forum vermutlich niemand eine Sängerin angehört hätte, die er nicht kennt, und die dann mit Barber, Berio oder Sarah Nemetsow zu hören ist .


    Die Produktion des "Benvenuto Cellini" werde ich nächsten Sonntag in der Opéra Royal im Château de Versailles hören. Ich mag das Werk sehr und bin gespannt auf die Aufführung unter Gardiner.

    Eigentlich wollte ich dazu etwas mehr schreiben. Nachdem ich mich aber in diesen unseligen Thread verirrt hatte, ist mir das total verleitet worden. Allein dieser sprachliche Tiefstand und diese rüden Umgangsformen sind mir zuwider. :no:

    Dass Dir die Lust vergangen ist, hier im Forum zu schreiben, verstehe ich vollkommen. Ich habe mich ja seit einiger Zeit auch kaum noch im Forum geäußert. An den rüden Ton, den einige Taminos pflegen, könnte ich mich ja vielleicht gewöhnen, aber nicht an die persönlichen Attacken, die immer schärfer werden, obwohl ich mir schon angewöhnt habe, nicht auf jede Provokation, Verdrehung, Verleumdung oder Beleidigung zu reagieren.


    Hab lieben Dank für Deine guten Wüsche zu meiner Tour. Ich muss einige der von mir betreuten Forschungsprojekte in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und England besuchen. Zum Glück werden ich mindestens 5 Opernaufführungen dabei "mitnehmen" können. Dummerweise aber habe ich zwei Evaluationsberichte noch nicht ganz fertig. Aber das werde ich heute wohl schaffen . . . . . .


    Also ganz kurz und bündig: herzliche Grüße!


    Carsuo41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Dein Beitrag 453 ist hingegen stilistisch ganz tadellos wie alles, was du hier schreibst - auch das Weiterschreiben nach wortreichen Verabschiedungen und das Schreiben über Dritte, die dabei nicht namentlich genannt werden - das ist alles höchst edel und tugendhaft! :hail::hail::hail::hail::hail:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Teuerster Stimmenliebhaber!


    … Schreiben über Dritte, die dabei nicht namentlich genannt werden - das ist alles höchst edel und tugendhaft!

    Exempla trahunt!

    Du hattest im Beitrag #456 geschrieben:

    Mich wundert nur, dass ausgerechnet der jetzt hier einen Link zu diesem Interview (das in anderen Foren schon kräftig zerrissen wurde) hier kommentarlos "hinrotzt",


    (Hervorhebungen von mir. Caruso41)

    … "der" war Caruso: Er hatte also einen Namen, den nicht zu nennen, Du für passend hieltest.

    Und noch eine Klärung: Ich habe einen Link "eingestellt" und nicht "hingerotzt".
    Dass das Interview, für Dich keine Anregung zum Nachdenken enthielt, bedauere ich. Andere hatte die allerdings darin gefunden:

    Ich denke nach.


    und dann noch :

    … das Weiterschreiben nach wortreichen Verabschiedungen...

    Was eigentlich spricht dagegen (außer meinem eigenen Zeitbudget)????


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Dagegen spricht die Glaubwürdigkeit!


    Bezüglich des Nachweises, dass ich das, was ich dir vorgeworfen habe, auch selbst getan habe, bleibt mir nur dieses zuzugeben und Besserung zu geloben. Es ist zwar eigentlich nicht meine Art, indirekt über Dritte zu schreiben, aber dass andere das hier so gerne tun, scheint dann doch irgendwie abzufärben.


    Ich nehme auch gerne mit dem größten Ausdruck des Bedauerns das Wort "hingerotzt" zurück, wenn dich das so sehr trifft und sich andere daran aufziehen. Ich werde versuche, solche "brachilaen" Ausdrücke zukünftig zu vermeiden!


    Was ich allerdings nicht zurücknehme, ist meine Kritik an der Art und Weise deines Beitrages 453: zwei kurze polemische Sätze, die deinen Widerwillen gegen diese Rubrik dokumentieren, um dann - ohne weiteren Kommentar dazu - einen Link zu setzen, um diese angeblich so ungeliebte Diskussion fortzusetzen. Wenn ich nicht gerade Besserung gelobt hätte, würde ich die Kombination aus beiden Beitragsteilen jetzt als "schizophren" bezeichnen. So aber verzichte ich natürlich darauf, das so zu bezeichnen...


    Ebenso wenig nehme ich meine in Beitrag 460 dargelegte inhaltliche Kritik an diesem verlinkten Interview zurück.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • danke für die Einstellung dieses hochinteressanten Artikels.

    Leider war es mir nicht möglich herauszufinden, was daran hochinteressant sein soll, man kennt das doch alles schon ...
    Du empfindest es ja selbst als tendenziös.

    Ausgewogen - und deshalb auch hochinteressant - ist aus meiner Sicht immer noch der Beitrag von Maria Ossowski.


    Ich denke, dass ich mich um ein aufgeklärtes,tolerant-faires Frauenbild und eine ensprechendes Verhalten bemühe.

    Das ist eigentlich so selbstverständlich, dass es keines besonderen Bekenntnisses bedarf ...


    Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis man auch Goethe aus Schulen und Theatern verbannt. »Heideröslein« als »Vergewaltigungslyrik«, kann man da lesen; dass es genau genommen »Heidenröslein« heißt, ist dann bei der heißen Angelegenheit weniger wichtig, auch da gebärden sich fortschrittliche Leute so als wären sie in Sesenheim mit dabei gewesen ...

  • Lieber Stimmenliebhaber!

    Es sieht so aus, als würden wir wieder Frieden miteinander haben können.

    was ich dir vorgeworfen habe, auch selbst 1) getan habe, bleibt mir nur dieses zuzugeben und Besserung zu geloben.


    Anm.1 Caruso41: Und zwar unmittelbar vorher!

    Ich nehme auch gerne mit dem größten Ausdruck des Bedauerns das Wort "hingerotzt" zurück, wenn dich das so sehr trifft und sich andere daran aufziehen. Ich werde versuche, solche "brachilaen" Ausdrücke zukünftig zu vermeiden!

    Bleibt noch:

    Was ich allerdings nicht zurücknehme, ist meine Kritik an der Art und Weise deines Beitrages 453: zwei kurze polemische Sätze, die deinen Widerwillen gegen diese Rubrik dokumentieren, um dann - ohne weiteren Kommentar dazu - einen Link zu setzen, um diese angeblich so ungeliebte Diskussion fortzusetzen.

    Kritik an dem Beitrag akzeptiere ich. Er war ironisch gemeint. Ironie ist immer gefährlich. Nicht Jeder versteht sie.


    Die Verbindung zwischen den zwei Sätzen, die Du als polemische empfindest, und dem Link schien mir offensichtlich. Immerhin gibt das Interview neuen Stoff, die Diskussion fortzusetzen. Operus scheint das einsichtig gewesen zu sein.

    Der Artikel und die zwar tendenziöse, aber klug nachvollziehbare Argumentation der Autorin zeigt mir, dass ich mich immer noch nicht frei von meinen Prägungen und Glaubensätzen machen konnte.

    und dann:

    Ebenso wenig nehme ich meine in Beitrag 460 dargelegte inhaltliche Kritik an diesem verlinkten Interview zurück.

    Da musst Du nichts zurücknehmen. Diese Meinung und dieses Urteil steht Dir zu! Ob man sie so dramatisch formulieren muss ("setzt ganz bewusst ... die Säge an die Wurzeln der europäischen kulturellen Tradition und will der abendländischen Kunst und Kultur den Garaus machen"), ist Geschmacksache. Und andere Meinungen und Urteile sind ja erlaubt.


    Nicht Geschmacksache ist allerdings die Verdächtigung oder gar Unterstellung, Frau Hoffmann werde genau dafür bezahlt, dass sie "die Säge an die Wurzeln der europäischen kulturellen Tradition" setzt. Das Sophie Drinker Institut ist ein freies Forschungsinstitut, das solche Verdächtigungen. die ja immer eine negative Voreingenommenheit hervorrufen sollen, nicht verdient. Forschungsschwerpunkt ist gegenwärtig die Geschichte der Konservatorien im deutschsprachigen Raum im 19. Jahrhundert.


    Aber jetzt kann ich mir wirklich nicht mehr leisten, den Gang in diesem Thread zu verfolgen und dazu etwas beizutragen!


    Beste Grüße und Tschüß!

    Caruso 41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Aber jetzt kann ich mir wirklich nicht mehr leisten, den Gang in diesem Thread zu verfolgen und dazu etwas beizutragen!

    Lieber "Caruso41",

    ich war nur sehr erstaunt darüber, dass du nach diesen beiden kurzen sarkastischen Sätzen (zumindest dem zweiten, zumindest habe ich den als Sarkasmus interpretiert und liege damit sicher so falsch nicht)...



    Damit der Thread nicht etwa versandet.

    Mir würde echt was fehlen!

    ... überhaupt noch ein Interesse daran hast, diesen Thread weiter zu füttern. Passt für mich irgendwie nach wie vor nicht recht zusammen.


    Zu meiner Kritik an diesem Institut: Mir ist alles verdächtig (um nicht zu sagen: zuwider), das meint, dass die "Gender-Problematik" und alles, was damit zusammenhängt, unser wichtigstes Problem ist. Ich halte auch Gernder-Sternchen und sonstige Sonderzeichen in deutschen Wörtern für Blödsinn, weil das 1. nicht mit den Regeln der deutschen Rechtschreibung kompatibel ist und weil 2. die Menschen niemals akzeptieren werden, dass das Gerechteste in dieser Gesellschaft ausgerechnet die Sprache sein soll (was dann zu Wahlergebnissen führt, wie wir sie heute Abend wieder erleben werden).

    Gender und Mee too sind für mich Wellen, die ich genauso kritisch sehe wie vieles andere, was aus Amerika kommt und dazu beiträgt, unsere europäische Kultur- und Kunsttradition zu nivellieren, aufzugeben und einfach wie Amerika zu werden, also die USA, das (auch von der Autorin) "gelobte Land", das ich sehr kritisch sehe und es keinesfalls für einen Fortschriftt halten würde, wenn Europa so werden würde wie Amerika heute schon ist (leider hat da in den letzten 30 Jahren schon sehr viel an Nivellierung kultureller Unterschiede stattgefunden). Dazu gehört auch die Frage der Unschuldsvermutung. An der europäischen Geschichte und Tradition war ja nun weiß Gott nicht alles gut (Kriege, Hexenverfogung u.v.a.), aber ich habe doch das Gefühl, dass die Europäer daraus gelernt haben und inzwischen weiter sind als die USA (ob bezüglich Todesstrafe und vielem anderen, übrigens auch betreffend "In dubio pro reo". Ich möchte nicht, dass Europa verlernt, Europa zu sein, und künftig genauso ist wie die USA heute schon. Das hielte ich für einen gewaltigen kulturellen Rückschritt für Europa. Und wenn hier die Opernhäuser jetzt auf die Gültigkeit der Verträge mit Herrn Domingo hinweisen, bevor überhaupt irgendetwas bewiesen ist (die Untersuchung an der Oper in San Francisco läuft ja noch), dann entspricht das meinen Gerechtigkeitsempfinden weit mehr als wenn Opernhäuser in den USA vorauseilend seine geplanten Auftritte absagen.


    Und mit allgemeinen Hinweisen auf die Gender-Ungerechtigkeit im Gründungsmythos der Musik kommt man der Wahrheitsfindung im Fall Domingo sicherlich keinen Schritt näher. (Ich hatte ja unter Hinweis auf das Lied aus "Pagagnini" darauf hingewiesen, dass solche Texte natürlich beim Interpreten auch "durchsuppen". Auf die Idee, dass die Musik selbst auch die Wurzel allen Übels sein könnte, bin ich freilich nicht gekommen, das muss ich der Dame lassen. Aber alle Versuche der Verbannung von Kunstwerken der europäischen Kunst aufgrund solcher Gender-Aspekte lehne ich ab. Man darf und soll sich damit kritisch auseinandersetzen, soll aber deshalb nicht die eigene europäische Kunst und Kultur aufgeben. Der "Erbe"-Begriff erscheint mir hier immer wichtiger. Auch vorher habe ich bereits gesagt, dass man auf den Antisemitismus bei Wagner und Pfitzner hinweisen muss, deshlab aber natürlich trotzdem ihre Werke weiterspielen soll - bei Wagner ist das heute noch so, bei Pfitzner, der in diesem Jahr 150. Geburtstag und 70. Todestag hatte, eigentlich gar nicht mehr, der ist der Verdammung anheimgefallen...)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Und wenn hier die Opernhäuser jetzt auf die Gültigkeit der Verträge mit Herrn Domingo hinweisen, bevor überhaupt irgendetwas bewiesen ist (die Untersuchung an der Oper in San Francisco läuft ja noch), dann entspricht das meinen Gerechtigkeitsempfinden weit mehr als wenn Opernhäuser in den USA vorauseilend seine geplanten Auftritte absagen.


    Und mit allgemeinen Hinweisen auf die Gender-Ungerechtigkeit im Gründungsmythos der Musik kommt man der Wahrheitsfindung im Fall Domingo sicherlich keinen Schritt näher. (Ich hatte ja unter Hinweis auf das Lied aus "Pagagnini" darauf hingewiesen, dass solche Texte natürlich beim Interpreten auch "durchsuppen". Auf die Idee, dass die Musik selbst auch die Wurzel allen Übels sein könnte, bin ich freilich nicht gekommen, das muss ich der Dame lassen. Aber alle Versuche der Verbannung von Kunstwerken der europäischen Kunst aufgrund solcher Gender-Aspekte lehne ich ab. Man darf und soll sich damit kritisch auseinandersetzen, soll aber deshalb nicht die eigene europäische Kunst und Kultur aufgeben. Der "Erbe"-Begriff erscheint mir hier immer wichtiger. Auch vorher habe ich bereits gesagt, dass man auf den Antisemitismus bei Wagner und Pfitzner hinweisen muss, deshlab aber natürlich trotzdem ihre Werke weiterspielen soll - bei Wagner ist das heute noch so, bei Pfitzner, der in diesem Jahr 150. Geburtstag und 70. Todestag hatte, eigentlich gar nicht mehr, der ist der Verdammung anheimgefallen...)

    Kann ich alles nur unterschreiben. Danke. :thumbup:

  • Hier sollte höllisch aufgepasst werden, dass das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet wird. Nach Jahrzehnten sind solche Fälle nur äusserst schwierig -wenn überhaupt - aufzuklären.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Ganz genau! Das gilt aber gerade auch für den Beschuldigten. Denn solche Aussagen sind nach so langer Zeit auch kaum mehr auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, wenn sie nicht justiziabel sind um so mehr. Und trotzdem soll der Jahrzehnte nach den Vorkommnissen, die nicht zu klären sind und oder die gesellschaftlichen Normen sich gewandelt haben, nun als schuldig gelten, gerade dann, wenn es zu einer Anklage nicht reicht was die Substanz der Anschuldigung angeht? Also an die Stelle des Rechts tritt ein MeToo-Volkstribunal? Und über Schuld und Verdammnis entscheidet die Anzahl von empörten MeToo Anhängern im Internet? Die machen dann Drück auf öffentliche Institutionen, die ohne mögliche Rechtsklärung dann zum Handeln gezwungen werden. Das soll kein Machtmissbrauch sein? Und auch der Hinweis auf political correctness ist fragwürdig. Political correctness bezieht sich gerade in den USA auf den Sprachgebrauch und nichts anderes. Vorverurteilungen und Verurteilungen ohne Rechsgrundlage sind nicht politisch korrekt. US-amerikanische Verhältnisse will ich als Europäer nicht haben. Nicht nur will MeToo offenbar Opernrien streichen sondern macht mobil, angeblich sexistische Gemälde aus Museen zu entfernen. Das ist leider kein Witz. Der amerikanische MeToo-Puritanismus will uns bevormunden wie einst die Kirche im Mittelalter! Nein Danke!


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ganz genau! Das gilt aber gerade auch für den Beschuldigten. Denn solche Aussagen sind nach so langer Zeit auch kaum mehr auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, wenn sie nicht justiziabel sind um so mehr. Und trotzdem soll der Jahrzehnte nach den Vorkommnissen, die nicht zu klären sind und oder die gesellschaftlichen Normen sich gewandelt haben, nun als schuldig gelten, gerade dann, wenn es zu einer Anklage nicht reicht was die Substanz der Anschuldigung angeht? Also an die Stelle des Rechts tritt ein MeToo-Volkstribunal? Und über Schuld und Verdammnis entscheidet die Anzahl von empörten MeToo Anhängern im Internet?


    Schöne Grüße

    Holger

    Lieber Holger,

    bezeichnend und neu ist der Begriff Me Too-Volkstribunal. Steigerung wäre die Lynchjustitz. Die muss nicht körperlich erfolgen. Sie kann einen Beschuldigten auch wirtschaftlich und gesellschaftlich zerstören.

    Herzlichst

    Operus (Hans)





    Nicht nur will MeToo offenbar Opernrien streichen sondern macht mobil, angeblich sexistische Gemälde aus Museen zu entfernen. Das ist leider kein Witz. Der amerikanische MeToo-Puritanismus will uns bevormunden wie einst die Kirche im Mittelalter! Nein Danke!

    Jegliche Art von nicht gesetzlich verankerter Volks- oder Selbstjustiz ist abzulehnen. Dadurch würde Zufall, Willkür und ideologischem Terror Tür und Tor geöffnet. Was für mich noch nicht klar ist ob diese Bestrebungen in Amerika aus dem rechten, linken Gedankengut stammen, oder religiös motiviert sind.

    Herzlichst

    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Beitrag 477 halte ich für einen der besten Beiträge im gesamten Forum.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber Operus,


    Da steht glaube ich der Puritanismus dahinter. In der Hinsicht sind die Amis verrückt. Wegen eines nackten Busens fallen sie in Ohnmacht, aber Gewaltverherrlichung im Kino ist natürlich erlaubt.


    Schöne Grüße

    Holger

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