Placido Domingo - Plus Ultra

  • 536. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Woka,


    ich verstehe natürlich, was Du meinst. Ein Rechtssystem ist in der Tat keine Garantie, dass dem Individuum auch Gerechtigkeit widerfährt. In der Philosophie ist damit die Frage nach dem Verhältnis von positivem Recht und Naturrecht verknüpft. Nur ist das eine heikle Angelegenheit. Sich im Falle des Unrechts durch ein Rechtssystem auf eine höhere Instanz wie das Naturrecht zu berufen kann desaströse Folgen haben. Der literarische Klassiker ist hier die bekannte Novelle von Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas. Kohlhaas ist bereit, die ganze Welt in Schutt und Asche zu legen, nur um sein Recht zu bekommen, das ihm die existierende Gesellschaft versagt. Da stellt sich dann die Frage: Ist der Preis, sich auf eine höhere Gerechtigkeit als das Recht zu berufen, nicht zu hoch?


    Die Gesellschaft und ihr Recht ist es, die moralisches Fehlverhalten sanktioniert. Und weil solche Sanktionen Folgen haben für das Individuum, sowohl straf- als auch zivilrechtlichtlich, die sind wenn nicht Gefängnis: Berufsverbote, Auftrittsverbote für Künstler, Verlust des öffentlichen Ansehens, u.U. der wirtschaftliche Ruin, darf man Rechtssicherheit erwarten und also . darauf bestehen, dass klare Regeln eingehalten werden, damit die Gesellschaft nicht im Chaos versinkt.


    Es ist auch in Fällen von Traumatisierung wie Vergewaltigung für die Betroffenen psychologisch nicht leicht, den Rechtsweg zu gehen. Das ist auch völlig verständlich. Nur sind dem Recht einfach Grenzen gesetzt, dass es hier den mutmaßlichen Opfern es nicht leicht machen kann, ohne dass es die eigenen Prinzipien verletzt. Das gilt auch für Straftaten im Bereich der organisierten Kriminalität, wo das Bestreiten des Rechtswegs ein persönliches Risiko bedeutet. Da hilft auch der beste Rechtsschutz nichts. Recht zu bekommen, kann mit einem persönlichen Opfer und sogar der Gefahr für Leib und Leben verbunden sein.


    Deswegen sei mir die folgende kritische Bemerkung im Falle Domingo erlaubt. Es gibt Frauen und Männer, die bereit sind, für ihre Ideale zu kämpfen und dafür Opfer zu bringen wie Nelson Mandela, der Jahrzehnte im Gefängnis saß oder diese jungen mutigen Frauen von Pussy Right in Russland, die auch ins Gefängnis wanderten. Bei den Sängerinnen im Falle Domingo stört mich dagegen die Uneigentlichkeit und das eitle Selbstmitleid. Es ging um keine hohen Ideale, sondern schlicht um die Karriere. Dafür waren sie nicht bereit, Opfer zu bringen, sondern meinten keine Wahl zu haben, als sich zu kompromittieren. Zivilcourage wollen sie auch nach Jahrzehnten nicht zeigen sondern bleiben anonym. Auch hier wählen Sie den für sich leichtesten Weg und verlangen dafür auch noch Verständnis. Bei wirklich traumatisierten Vergewaltigungsopfern habe ich Verständnis für alles. Für den fehlenden Mut, die fehlende moralische Integrität, weil ganz egoistisch die Karriere wichtiger war als das eigene Gewissen, hält sich mein Verständnis dagegen sehr in Grenzen. Hier denke ich mit Sartre, dass der Mensch die Verantwortung für das eigene Fehlverhalten selber tragen muss und diese nicht auf eine andere Instanz abschieben darf: das "System" der Gesellschaft, des Kulturbetriebs etc. Auch wenn ein System den Machtmissbrauch begünstigt, gehört auf der anderen Seite die Bereitschaft dazu, sich missbrauchen zu lassen. Die Freiheit, Nein zu sagen, hatten diese Frauen im Falle Domingo. Wenn sie es nicht getan haben aus opportunistischen Erwägungen, liegt die moralische Verantwortung dafür also bei ihnen. Sich angesichts dessen als schwach und hilflos zu präsentieren und in der MeeToo-Menge anonym unterzutauchen und dafür auch noch Mileid und Verständnis bekommen zu wollen, das alles überzeugt mich gerade auch vom moralischen Standpunkt her nicht.


    Unsere Mediengesellschaft ist etwas geschichtlich Neues. Nachrichten verbreiten sich in irrer Geschwindigkeit millionenfach rund um den Globus. Den Druck der Öffentlichkeit hat es immer gegeben. Er kann sehr Positives als auch Negatives bewirken - man denke nur gerade was Rechtsbeugung angeht z. B. an die Dreyfus-Affäre. Neu an der heutigen Zeit ist die Anonymität der Verbreitung von Nachrichten und auch der öffentlichen Stellungnahmen, wodurch sich die Struktur der Öffentlichkeit wandelt. Es entsteht diese ungemütliche Undurchsichtigkeit und Vorverurteilungen sind wirksamer, als sie es jemals waren. Darauf hinzuweisen hat nichts mit Denunziation zu tun. Im Gegenteil. Das nicht sehen zu wollen, wäre fahrlässig und verantwortungslos.


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ein bescheidener Vorschlag: nach den 3 Beiträgen von Holger kann ja nun wirklich nichts mehr kommen. Darum sollte ein Moderator diesen thread schließen.

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ein bescheidener Vorschlag: nach den 3 Beiträgen von Holger kann ja nun wirklich nichts mehr kommen. Darum sollte ein Moderator diesen thread schließen.


    Beim Durchblättern der diversen Threads in diesem Forum stellte ich fest, dass Dr. Pingel sehr darauf erpicht ist, manche Threads zu "versenken" (ich erinnere mich an Casta Diva), seine eigenen Beiträge zu löschen (auch dort) oder Moderatoren/User zum Löschen/Sperren aufzufordern.


    Wem die Beiträge nicht passen, muss sie ja nicht lesen, aber andere Mitglieder ier Tätigkeit zu behindern, ist schon etwas unverschämt.

  • Nach 12 Beiträgen hier so eine arrogante Haltung einzunehmen, ist schon toll. Damit rückst du in die Kategorie der Untouchables auf.

    Außerdem merkt man, dass du die Themen nur sehr oberflächlich durchblättert hast. Aber wenn man keine Ahnung hat, beleidigt man am besten.

    1. In Casta Diva wurde ich ohne Beweise als homophob bezeichnet. Außerdem hatte ich eingesehen, dass meine Beiträge zu diesem Thema nicht passten. Eigene Beiträge zu löschen, sehe ich immer noch als einen Akt der Souveränität, nicht der Schwäche. Das Thema hätte auch ohne meine Beiträge fortgeführt werden können, versenkt hat es der Moderator. Aus "manche threads zu versenken" bleibt nichts. Kümmerlich, nicht wahr, und nur von Ressentiments gespeist. Damit reihst du dich ein in die Phalanx derer hier, die nicht glücklich sind, wenn sie andere nicht heruntermachen können.

    2. Wo habe ich Moderatoren zum Löschen oder Sperren fremder Beiträge aufgefordert? Ich erinnere mich nur an eines: "stimmenliebhaber" hat mich als "Harmonie-Hure" bezeichnet. Das hat Alfred sofort gelöscht, stimmenliebhaber aber hat es mit einem Selbstzitat wieder eingeführt, ich hatte es dann nicht mehr moniert, weil man stimmenliebhaber auf seinem Stern sowieso nicht erreicht.

    3. Die Sache hier war als Kompliment für Holger Kaletha gedacht; das als Aufforderung zu verstehen, das Thema zu versenken, zeugt von einer geradezu phänomenalen Ignoranz. Mit der wirst du es hier noch weit bringen.

    4. So einen hämischen Beitrag nach den Kaletha-Beiträgen hier zu posten, an denen sachlich nichts stimmt, ist nicht nur etwas unverschämt, sondern ziemlich unverschämt. So benimmt man sich nicht als Gast. Ich empfehle dir, nach Alba zu flüchten oder dahin, wo der Pfeffer wächst.

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  • Nach 12 Beiträgen hier so eine arrogante Haltung einzunehmen, ist schon toll. Damit rückst du in die Kategorie der Untouchables auf. (...)

    So benimmt man sich nicht als Gast. Ich empfehle dir, nach Alba zu flüchten oder dahin, wo der Pfeffer wächst.

    Glaub mir, allein die Tatsache, dass Du hier ständiges Mitglied bist, macht die Tatsache, dass Du dich permanent danebenbenimmst, kein bisschen besser. Deinem neuen Hobby, Dir nicht genehme Threads zu zerschießen, sollte ganz dringend einmal Einhalt geboten werden, sonst verlieren einige hier (mich eingeschlossen) die Lust, irgendetwas zu schreiben, da ja permanent damit gerechnet werden muss, dass aufgrund von einigen Beiträgen von "dr. pingel" der entsprechende Thread mal wieder im Nirvana verschwindet.

    Im Übrigen denke ich, dass du sehr weit von der Position entfernt bist, anderen Mitgliedern (egal ob Gäste oder nicht) zu empfehlen, dahin zu flüchten, "wo der Pfeffer wächst".

  • Du hast die Einleitung und den Schluss meines Beitrages zitiert. In den Punkten 1-3 habe ich Fakten zitiert. Du hast nicht eines dieser Argumente widerlegt, wie Ascanio auch nicht, weil ihr natürlich hier lieber rumstänkert.

    Dann die entscheidende Frage: ich habe gesagt, dass ich empfehlen würde, nach den 3 Beiträgen von Holger das Thema zu schließen. Das ist ja nun wirklich nicht die Aufforderung, das Thema zu versenken, sondern ein großes Kompliment an Holger. Dass ihr das überhaupt nicht verstanden habt, lässt nichts Gutes vermuten. Wenn in einem Konzert das letzte Stück von Bach war, gehe ich, weil ich der Meinung bin, dass nach Bach (außer Bach selbst) nichts mehr kommen kann.

    Wenn ihr anderen hier nach 500 Beiträgen einräumt "ich weiß es auch nicht", ist das ja eine Offenbarung und eine Bitte von euch, das Thema zu beenden.

    Melomane: 1. das Merkmal eines guten Taminos ist, dass er ständig interessante Themen vorschlägt. Von dir lese ich nur solchen Mist wie den oben. Nenne doch bitte mal die Themen, die von dir sind. 2. Nach dieser Geschichte werde ich mich wieder der modernen Oper und der Alten Musik zuwenden. Da schreiben in der Regel vernünftige Leute mit Ahnung, also werde ich dir dort nicht begegnen.


    Ich finde, dass dieses Thema in dieser Form nicht enden sollte, und bitte den Moderator, aus Respekt vor den guten Kaletha-Beiträgen, alles ab 543 zu löschen (auch meine eigenen natürlich).

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich bin gerade eben Mitglied geworden

    …. und dann gleich die große Lippe riskieren! Ein bißchen Bescheidenheit kann nichts schaden …. (Herbert von Karajan zu Manoug Parikian, dem ersten Geiger des Philharmonia Orchestra London)


    Die Sache hier war als Kompliment für Holger Kaletha gedacht

    Anders war sie auch gar nicht zu verstehen! Aber vielleicht brauchen Gymnasiallehrer für Englisch und Französisch nur bescheidene Deutschkenntnisse.

    das als Aufforderung zu verstehen, das Thema zu versenken, zeugt von einer geradezu phänomenalen Ignoranz. Mit der wirst du es hier noch weit bringen.

    Das erinnert mich an den flotten Spruch eines ehemaligen Kollegen, der von einem gleich naßforsch auftretenden Neuling meinte: Der wird hier noch was, und wenn er bekloppt wird! (Doch nach der 3monatigen Probezeit ward er nicht mehr gesehen)


    So benimmt man sich nicht als Gast.

    :thumbup::thumbup:


    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Auch wenn die Aufforderung, den Thread zu schließen, als Kompliment an Holger gemeint war, war sie daneben. Erstens gibt es zu diesem Thema noch einiges zu sagen, ich bin beispielsweise in etlichen Punkten dezidiert nicht Holgers Meinung. Zweitens wird die Untersuchung der Vorwürfe hoffentlich Ergebnisse liefern, und daraus werden sich Folgen für die weitere Karriere von Placido Domingo ergeben, über beides gilt es zu berichten und ggf. zu diskutieren. Und drittens lautet das Thema dieses Threads nicht "Vorwürfe sexueller Belästigung gegen Placido Domingo", so dass es selbst dann nicht zu schließen wäre, wenn es dazu nichts mehr zu sagen gäbe.

    So benimmt man sich nicht als Gast.

    Die Bewertung des Benehmens hat nichts damit zu tun, ob jemand Gast ist. Es gibt langjährige Mitglieder des Forums, die sich ständig daneben benehmen, die lange Mitgliedschaft macht es nicht besser.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Auch wenn die Aufforderung, den Thread zu schließen, als Kompliment an Holger gemeint war, war sie daneben.

    Die Bewertung des Benehmens hat nichts damit zu tun, ob jemand Gast ist. Es gibt langjährige Mitglieder des Forums, die sich ständig daneben benehmen, die lange Mitgliedschaft macht es nicht besser.

    Der erste Satz ist eine von den Wertungen, die selbst Bertarido nicht zustehen. Wie wäre es mit dieser Formulierung:"... auch wenn...…, würde ich diese Meinung nicht teilen" (statt daneben).

    In meiner Sozialisation spielt "Gast" noch eine große Rolle. Hier im Forum etwa habe ich auch klein angefangen. Dass hier auch langjährige Mitglieder sich daneben benehmen, ist auch kein Argument, sondern eine Meinung und erlaubt einem Gast nicht, sich auf diese Schiene zu begeben.

    Natürlich ist auch das nur eine (meine) Meinung.

    Ansonsten ist natürlich die Absicht, hier weiter zu machen, durchaus in Ordnung. Ich selbst werde aber in einem Land sein, in welchem der Pfeffer wächst und das von Komponisten wie Heinrich Schütz und Francesco Cavalli bewohnt wird. Da werde ich wohl dieser meisten Akteure dieser Art von Themen wie hier wohl nicht antreffen.

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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  • Es ist mittlerweile weithin bekannt, dass beispielsweise Ironie in schriftlicher Form und besonders in Internetforen sehr, sehr oft missverständlich `rüberkommt.


    Um dies zu vermeiden, wurden unter anderem diese sogenannten "Smileys" erfunden, zum Beispiel "augenzwinkernde" Smileys.


    Das jetzige Missverständnis, nach Dr. Holger Kalethas Worten sei nun alles gesagt und man könne den Thread schließen, wäre vermeidbar gewesen.


    Derjenige, der den Witz nicht gleich kapiert hat, steht nun (unverschuldeterweise) dumm da.


    Derjenige, der den Witz nicht gleich kapiert hat, muss aber deswegen noch lange nicht wirklich dumm sein.


    Jetzt kann man den Thread von mir aus schließen, denn es ist jetzt wirklich alles gesagt. smilie_happy_098.gifsmilie_happy_098.gifsmilie_happy_098.gif

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Singen ist Hochleistungssport! Ich empfehle mal, einen anstrengenden Sport 2x durchzuführen, 1x mit Sex davor und 1x ohne Sex davor - dann merkst du selbst, wie absurd diese Vorstellung ist! Aber eine der Beschuldigerinnen hat das behauptet, eine Frau, ein Opfer, also muss es ja stimmen... :no:

    Hallo, Ihr Lieben,


    ich betreue seit rund 50 Jahren Sänger bei Anspielproben und vor ihrem Auftritt. Was ich erlebe ist Konzentration auf Bühne und Leistung. Oft zelebriert der Solist dabei bestimmte Rituale, darunter auch manchmal skurrile. Sexuelles Verhalten oder aktuelles Begehren in irgendeiner Form stellte ich noch nie fest. Ich bin auch zweifelnd ob dies überhaupt geschehen könnte, denn der Organismus reduziert in Spannungssituationen körperliche Reaktionen. Also der in allen Situationen sexelnde Star dürfte ein Märchen sein, wie das Ungeheuer von Loch Ness. Vielleicht gibt es solche Exzesse in der Popszene, da habe ich keinerlei Erfahrung. Die Klassik-Szene kann bei Sex vor dem Auftritt eher mit nahezu erzwungener Abstinenz glänzen.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Also der in allen Situationen sexelnde Star dürfte ein Märchen sein, wie das Ungeheuer von Loch Ness. Die Klassik-Szene kann bei Sex vor dem Auftritt eher mit nahezu erzwungener Abstinenz glänzen.

    Man muß gar nicht weit gehen, sondern nur zwei Biographien bedeutender Opernstars heranziehen, die von Erna Berger und Nicolai Gedda:

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    um die Geschichte vom Sex vor dem Auftritt als eine Mär zu entlarven!


    So heißt es z.B. in "Nicolai Gedda: Mein Leben - meine Kunst" im Kapitel "Das Geschenk der Stimme pflegen": " ….. hier will ich allen jungen Sängern einen guten Rat geben: Denken Sie in erster Linie an Ihre Stimme (…) Ohne Ihre Stimme fragt jedenfalls kein einziger mehr nach Ihnen." Und weiter: "Sänger, die ernsthaft in ihrer Arbeit aufgehen, müssen eher ein asketisches Leben führen. Wenn man jeden Abend singt, ist es nicht immer leicht, weibliche Begleitung mit auf Tournee zu nehmen. Und das Geschwätz, daß ein Tenor in jeder Stadt ein Mädchen hat, ist reiner Unsinn. Kein seriöser Künstler kann so leben, wenn er in seinem Beruf bleiben will. Man kann kein aufreibendes Leben führen und zugleich erwarten, daß die Stimme funktionstüchtig bleibt."

    Ähnlich äußert sich Erna Berger in ihren Memoiren und klagt darüber, wie wenig Privatleben übrigbleibt, wenn man seine Stimme erhalten will.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Laut Robert Merrill ("Between Acts") scheint der Chilene Ramón Vinay die große Ausnahme von der Regel gewesen zu sein.

    Zitat von Jens Malte Fischer "Große Stimmen" Suhrkamp Taschenbuch Verlag Seiten 312/313

    ...und der Leser wird auch nicht enttäuscht, denn Vinay wird als der stupendeste Sexathlet unter den Kollegen gekennzeichnet, den Merrill je erlebt hat, gegen den selbst der bekannte Frauenliebling Richard Tucker eine Waisenknabe war. Vinays Appetit war grenzenlos, sowohl was Fraue betraf als auch die Genüsse der Essens und Trinkens.......Das Einzige, was ihn von seinen permanenten Otellos und Tristans abzulassen und auch mal eine Vorstellung abzusagen, waren Verabredungen mit Frauen.Sehr farbig ist die Schilderung, die Merrill von einem gemeinsamen Hotelnachmittag mit Vinay gibt, der eine Matineevorstellung abgesagt hatte, um sich mit einer Blondine namens Sophie zu vergnügen; der Freund und Kollege Merrill, eingeladen, sich die neuesten Sexualtechnken von dem Paar Vinay/Sophie vorführen zu lassen, zog sich mit höflichen Entschuldigungen zurück ( weitere Details in Merrils Buch).Merrill läßt keinen Zweifel daran, daß es nicht nur die anstrenegenden Partien waren, die Vinays Karriere abkürzten, sondern auch der Mißbrauch seiner letzlich doch begrenzten körperlichen Kräfte.

    LG...MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

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  • Ich kann in diesem eingestellten Zitat nichts lesen, dass darauf hindeutet, dass Vinay unmittelbar vor seinen kräftezehrenden Partien Sex hatte.

    Dass viele Tenöre große Frauenhelden und auch Schürzenjäger sind, ist doch völlig unbestritten. Hier ging es konkret um die Aussage, dass ein Sänger behauptet hätte, dass er durch Sex unmittelbar vor der Vorstellung besser singen könne - und das glaube ich im Leben nicht, alles spricht dagegen, dass das funktioniert, wenn der (leistungsmäßige) Höhepunklt des die Vorstellung sein soll und man seinen "Höhepunkt" schon vorher hatte...


    Man kann statt einer Vorstellung Sex haben, aber nicht unmittelbar davor. (Nicht anders lese ich die Merill-Schilderung über Vinay.)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Das ist richtig, von Aktivitäten dieser Art unmittelbar vor einem Auftritt steht dort nichts, dazu müsste man die Erinnerungen Merrills im Original besitzen, um die weitergehenden Schilderungen zu lesen, das Buch habe ich nicht. Es war eher eine Replik auf die Meinung Geddas in Bezug auf die Zitate mit dem "asketischen Leben" bzw. "aufreibenden Leben" usw. (s.o). eines Profisängers.

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Hallo MDM,


    "Merrill läßt keinen Zweifel daran, daß es nicht nur die anstrengenden Partien waren, die Vinays Karriere abkürzten, sondern auch der Mißbrauch seiner letztlich doch begrenzten körperlichen Kräfte".

    Mit diesem letzten Satz des Zitats aus J.M. Fischers "Große Stimmen" ist ja eigentlich schon alles gesagt; es bestätigt im Grunde die Meinung von Nicolai Gedda. Aber, wie schon gesagt, daraus läßt sich keineswegs schließen, daß der Sänger unmittelbar vor einem Auftritt Sex gehabt hätte. Wenn man Merrills Aussagen richtig interpretiert, wäre es bei Vinay allerdings nicht ausgeschlossen gewesen …


    Ein gutes Beispiel für vorzeitigen Kräfteverschleiß eines Sängers ist wohl auch Giuseppe di Stefano, der bevorzugte Partner von Maria Callas in den meisten ihrer Studioaufnahmen bei Columbia/EMI. Auch er führte ein exzessives Leben und mußte das mit dem frühzeitigen Verlust seiner wunderbaren stimmlichen Mittel teuer bezahlen. Ganz sicher gibt es noch mehr Beispiele dieser Art, wenn man denn im Privatleben von Sängern nachforschen würde.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lösen wir uns mal von der Person und gehen zu allgemeinen Betravchtungen über.

    Über all dem steht für mich der herrschende Zeitgeist, der sich anmaßt über vergangene Zeiten zu urteilen, begonnen von den Hexenverbrennungen und jenen der "Ketzer", von den Erziehungesmethoden vergangener Tage, von den einstigen hierarchischen Strukturen, vom "Privileg der ersten Nacht" und last but noch least vom Umgang mit "verhassten Andersdenkenden" Hier wird quasi ein "Weltgericht der Gutmenschen" installiert, welches jegliches Tun und Lassen dem von ihnen aufgezwunfenen Zeitgeist unterworfen wird.


    Ich habe nun die siebziger Jahre sehr bewusst erlebt und ab (zumindest den zwanziger Jahren) soll ers ähnlich gewesen sein.


    Berühmte Männer wurden umnschwärmt und man machte ihnen versteckte Avancen (die oft nicht ernst gemeint waren)

    Nicht alle wollten sich Vorteile für ihre Karriere verschaffen, aber doch einige. Die anderen wollten sich lediglich im Dunstkreis ihres "Abgotts" sonnen, ein wenig von dessen Aufmerksamkeit ergattern.

    Die Stars reagierten darauf unterschiedlich. Einigen war die Nähe von Fans und bewundernden Berufskolleginnen zuwider (und waren bald als "arrogant" verschrien, andere nahme es billigend in Kauf und die dritte Gruppe genoss es in vollen Zügen. Diese Gruppe war durch die ihr ständig wiederkehrenden Sympathiekundgebungen bals so won ihrer Ausstrahlung überzeugt und gefesselt, daß sie das (teilweise unbewusst) bald für seöbstverständlich hielten, und ihre Gunst bereitwillig verschenkten. Wie weit das im Einzelfall ging ist durchaus unterschiedlich)

    Ich erinnere mich an einen Freund, der blendenen aussah und das auch wusste.Der sagte einmal zuu mit

    "Ich kam in die Gesellschaft und wurde NATÜRLICH sofort umschwärmt. Und ich bekam zahlreiche eindeutige Angebote und sucht mir die besten aus. - Ist hja auch verständlich. MICH MUSS man einfach lieben"

    Man muss nicht blenden aussehen, Geld ODER Erfolg, Charisma ODER Ruhm und Einfluß genügen. - Rum mach sexy

    Ob das heute noch gilt weiß ich allerdings nicht - ich vermute - eher nicht.

    Daß Männer Frauen "angebraten" haben, war gewissermaßen üblich, denn "offensive" Frauen galten in der Regel als "unanständig" und hier konnten sich - wie sich die Bilder gleichen - nur die berühmtesten unter ihnen - ein Ausreissen aus dem allgemeinen Rollenbild leisten.

    So war es (erste hälfte des vergangenen Jahrhunderts) eine bekannte Story, daß eine berühmte Sängerin vor jedem ihrer Auftritte einen jungen Mann (natürlich immer ein anderer9 "vernaschte" weil das "ihre Stimme geschmeidiger mache") Kein Mensch hat das je beanstandet.

    Viele der heute als "Opfer" bedauerten Damen hätten, zu Zeiten als man ihnen "zu Nahe trat" - keinerlei Beachtung gefunden - es war von der Gesellschaft akzeptiert. - und man konnte auch NEIN sagen. Mir ist kein Fall bekannt wo eine Ablehnung zu einer Beeinträchtigung der Karriere gefüht hätte, wenngleich die listigen berühmten Männer derlei andeuteten. Mir ist auch kein Untalent bekannt, welches Karriere gemacht hätte, bloß weiol sie JA gesagt hätte- Im Gegenteil


    Ein interessante Problem noch am Rande:

    Die "unwiderstehlichen" erkennen üblicherweise nicht, wenn ihre Strahlkraft verloren geht, sie verhalöten sich immer noch wie umschwärmte Schmetterlinge, auch wenn der Zahn der Zeit an ihnen genagt hat. Das führt gelegentlich zu peinlichen Situationen, da sie teilweise doch noch immer als unwiderstehliche Berühntheiten gesehen werden, denen sich niemand die Wahrheit zu sagen traut.

    Interessant in diesem Zusammenhang ist - daß all die "Skandale" in der Vergangenheit stattgefunden haben sollen - von Männern verursacht die heute üblicherweise euphemistisch betrachte die 65 bereit überschritten haben und durchasu "vermögend " sind......



    25 Jährige berühmte Männer treten Frauen offensichtlich nicht mehr zu nahe (??) - RECHT HABEN SIE !!!:baeh01::untertauch::stumm::P


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • ...

    Außerdem merkt man, dass du die Themen nur sehr oberflächlich durchblättert hast. Aber wenn man keine Ahnung hat, beleidigt man am besten.

    1. In Casta Diva wurde ich ohne Beweise als homophob bezeichnet. Außerdem hatte ich eingesehen, dass meine Beiträge zu diesem Thema nicht passten. Eigene Beiträge zu löschen, sehe ich immer noch als einen Akt der Souveränität, nicht der Schwäche. Das Thema hätte auch ohne meine Beiträge fortgeführt werden können, versenkt hat es der Moderator. Aus "manche threads zu versenken" bleibt nichts. Kümmerlich, nicht wahr, und nur von Ressentiments gespeist. Damit reihst du dich ein in die Phalanx derer hier, die nicht glücklich sind, wenn sie andere nicht heruntermachen können.

    Das wird mein abschliessender Beitrag zu deinen Äusserungen sein.


    Ich hatte den Thread über den schwullen Operrnführer "Casta Diva" sehr aufmerksam verfolg und kann mich bestens erinnern, daß du von dir gegeben hast " ich bin zufrieden daß ich den Thread versenkt ! (wörtlich, genau so) habe", daraufhin hat dir jemand (ich glaube, es war Souffleur) vorgeworfen, homophob zu sein. Ich fand den Vorwurf gar nicht so abwegig damals.

    Daraufhin hast du selber deine Beiträge gelöscht.

    Als die Stimmung dann esaklierte hat einer der Moderatoren 44 weitere Beiträge gelöscht und später wurde die Löschfunktion für Mitglieder deaktiviert.

    Man kann dir nichts beweisen, das stimmt. Das hast du gemein mit Placido Domingo.


    Wie jeder in Beitrag #539 nachlesen kann, forderst du die Mitglieder auf, die meisten ihrer Beiträge zu diesem Thema löschen zu lassen. Ich konnte darin eine gewisse Ironie erkennen, musste aber in Beitrag #543 lesen, daß du die Moderatoren aufforderst, den Thread zu schliessen weil ja nichts mehr kommen kann. Da sehe ich keinerlei Ironie.

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  • Ganz sicher gibt es noch mehr Beispiele dieser Art, wenn man denn im Privatleben von Sängern nachforschen würde.

    Richtig, lieber nemorino, Caruso soll starker Raucher gewesen sein usw. Wir entfernen uns leider zusehends vom Threadthema, ich bekenne mich eindeutig mitschuldig. Vielleicht sollten irgendwann in fernerer Zukunft themenfremde Beiträge ab Seite 7/8 separiert werden. LG...MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Rum mach sexy

    Stimmt in jedem Falle. Wir meinten als Studenten, daß man sich Frauen "schön trinken" kann. Ich weiß aber, daß Du es anders gemeint hast. Ein Schreibfehler mit zweideutiger Interpretation!!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Man kann dir nichts beweisen, das stimmt. Das hast du gemein mit Placido Domingo.

    Der Satz hat mich gefreut. Er zeigt, dass du hier die Verleumdungs- und Beleidigungskultur schon ziemlich gut drauf hast. Damit kann man es hier weit bringen. Übrigens kann man wohl sagen, dass Placido besser singt als ich. Dafür bin ich sicher, dass ich besser singe als du. Dann darf man hier auch alles, z.B. Themen versenken. Da dies mein neues Hobby ist, muss Schütz noch warten.

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Artur Rubinstein, der übrigens ein großer Opernliebhaber und -kenner war, war auch alles andere als ein Kostverächter - sowohl was Affären mit dem weiblichen Geschlecht anging als auch luxeriösem Essen. Das bechreibt er ausführlich vor allem im ersten Teil seiner Autobiographie. Nur fand das alles nie vor, sondern immer nach dem Konzert statt. Geschadet hat es ihm nicht bei seiner robusten physischen Konstitution. :)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Artur Rubinstein, der übrigens ein großer Opernliebhaber und -kenner war, war auch alles andere als ein Kostverächter

    Lieber Holger,


    seine Biographie zu lesen ist ein seltenes Vergnügen! Rubinstein war sicher kein Kostverächter, daraus hat er auch gar kein Hehl gemacht, aber ich bin sicher, er hat bestimmt keine Übergriffe gemacht, dazu war er ein viel zu feiner Mensch. Ihm flogen die Herzen der Frauen zu, und das hat er genossen, fast wie die Musik, von der er sagte, daß er ohne sie gar nicht leben könnte.

    Für mich ist er der sympathischste, liebenswürdigste Künstler, der je auf Erden gewandelt ist. Seine Aufnahmen sind Legion, doch ich kenne keine einzige, die ich auch nur als zweitklassig oder gar schlecht bezeichnen könnte.


    Er war ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, geistvoll, stets guter Laune und voller Humor. Über ihn wird sich keine Frau jemals beklagt haben, weder heimlich noch öffentlich. Solche Menschen sind einfach zu bewundern.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Lieber Nemorino,


    Mit allem was Du über Rubinstein schreibst hast Du vollkommen Recht. Er war absolut integer und hat in allem was er tat sich immer bemüht die Würde zu wahren. Stil und guter Geschmack zeichnen nicht nur sein Klavierspiel aus, sondern auch sein Leben. Da bin ich mir bei so manchem anderen Lebemann, der in die MeToo-Schlagzeilen geraten ist, leider nicht so sicher.


    Schöne Grüße

    Holger

  • 354 Kinder - da muss August der Starke doch ein begnadeter Sänger gewesen sein!

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  • Mein Beitrag ist 24 Stunden alt - und bisher der letzte. Sollte ich den wider Willen versenkt haben, was ja mein neues Hobby ist? Halt - es gibt Nachschub: E-Roller statt Esel. Da bin ich als Theologe natürlich prädestiniert, die unsinnigsten Dinge zu erfinden.

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Mein Beitrag ist 24 Stunden alt - und bisher der letzte. Sollte ich den wider Willen versenkt haben, was ja mein neues Hobby ist?

    Wieso wider Willen? Du hattest es doch willentlich in #563 angekündigt.


    Dein letzter Beitrrag war allerdings so, daß er keine Antwort herausforderte.


    Und - darum geht es ja eigentlich hier - von Herrn Domingo gibt es nichts Neues. Aber da kommt sicher noch was

  • Und - darum geht es ja eigentlich hier - von Herrn Domingo gibt es nichts Neues.


    Oh, es gibt mehr Neues als ihm oder seinen Fans lieb sein wird. Nun hat auch eine ehemalige Angestellte von Sony Classical mitgeteilt von Domingo umarmt und auf den Mund geküsst worden zu sein. Laut seinen Repräsentanten kann sich Domingo nicht an diesen Vorfall erinnern.

    Die künstlerische Leiterin der Seattle Opera, C. Scheppelmann, hingegen - die mehr als zehn Jahre mit Domingo an der Washington National Opera zu tun hatte - ergreift für den Sänger Partei. Es gab zwar Vorfälle mit anderen Künstlern, in denen sie sofort eingeschritten ist. Bezüglich Domingo sei ihr nichts zugetragen worden. Sie gibt auch an, er habe zwar bei Besetzungsangelegenheiten mitgesprochen, er hat laut Scheppelmann in Gesprächen aber nie zu ihr gesagt, dass eine Sängerin einer anderen vorzuziehen sei.


    Inzwischen geht auch der Absagenreigen in den USA weiter, denn auch die Dallas Opera hat ihre Placido Domingo Gala abgesagt. In Europa hingegen sieht es anders aus: Das Teatro Real in Madrid, die Mailänder Scala, und die Staatsopern von Berlin und Wien halten an den Terminen mit dem Sänger in der Saison 2019/20 fest und bestätigen bis dato seine Auftritte.


    Zudem bekommt Domingo immer mehr Unterstützung aus der eigenen Community in den sozialen Netzwerken. Nicht nur von Männern. Ana Maria Martinez - die seit mehr als zwanzig Jahren mit Domingo zusammenarbeitet - erklärte, Domingo habe sie immer mit Würde und Respekt behandelt. Ainhoa Arteta - die ja bekannterweise selbst mal Opfer brutaler Gewalt geworden ist - verteidigt ihn und sagt, er würde eher seine Hand ins Feuer halten, als dass er Frauen belästigen würde. Barbara Frittoli kennt Domingo ebenfalls seit vielen Jahren und erklärt, dass er niemals Gefälligkeiten von Frauen erpressen musste. Die Mezzosopranistin Nancy Fabiola Herrera zweifelt ebenfalls an den Vorwürfen, und stellt die Frage, warum sich denn ein Opfer an die Presse wendet und nicht an die Justiz. Ermonela Jaho bezeichnet Domingo als sehr respektvoll und findet nur Worte der Bewunderung für ihn. Zu seinen weiteren Supportern zählen laut diverser Berichte auch Olga Peretyatko, Teresa Berganza, Arturo Chacon Cruz, Javier Camarena, Sonya Yoncheva, Aida Garifullina, Hui He, Violeta Urmana, Irina Lungu, Maria José Siri, Francesco Meli, Charles Castronovo und und und ...


    Gregor

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