Hier noch ein weiterer Beitrag zum Thema Franz von Suppé beim WDR:
13.11.2005
Tage alter Musik in Herne 2005
Die schöne Galathée
Komischmythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppé
Pygmalion, ein junger Bildhauer: Jörg Dürmüller
Ganymed, sein Diener: Marianne Beate Kielland
Mydas, Kunstenthusiast: Klaus Häger
Galathée, eine Statue: Eleonore Marguerre
Sprecher: Christian Brückner
Chorwerk Ruhr; Cappella Coloniensis,
Leitung: Bruno Weil
Ein Künstler verliebt sich in seine Schöpfung. Diese Geschichte ist so alt wie die Menschheit. Anders als bei seinem antiken Namensvetter, ist die Leidenschaft des Bildhauer Pygmalion in Franz von Suppés "Die schöne Galathée" jedoch schlagartig abgekühlt, als sein zum Leben erwecktes Kunstgeschöpf beginnt, sich zu emanzipieren. 1865 komponierte Suppé diese Wiener Antwort auf die in ganz Europa triumphierende Pariser Operette. Er vertonte das im Grunde hochbarocke Sujet (1689 schon einmal in Wien als Oper von Antonio Draghi) als raffinierte Kombination aus ,moderner' Walzerseligkeit, Wiener Couplet-Tradition und Volksmusik, Gesangsnummern im Stil Jacques Offenbachs, deutschem Melodram und großer italienischer Oper. Oberflächliche Geschwätzigkeit trifft dabei auf tiefes Gefühl, Wiener Sentimentalität auf "Italianità" alla Gioacchino Rossini oder Gaëtano Donizetti. In Herne wird dieser spritzige Stil- und Reminiszenzen-Cocktail zum ersten Mal auf Originalinstrumenten zu hören sein.
Habe das Konzert miterlebt und war begeistert. Die Dialoge hat man sich gespart und dafür den Schauspieler Christian Brückner als Erzähler eingesetzt.
Vielleicht findet sich ja eine Plattenfirma, die das mal als CD rausbringt (wie vorher schon den "Freischütz" und den "fliegenden Holländer" mit diesem Orchester und Dirigenten). Müsste übrigens auf 1 CD Platz haben.
Viele Grüße
Harald Kral