Beiträge von Harald Kral

    Hier noch ein weiterer Beitrag zum Thema Franz von Suppé beim WDR:


    13.11.2005
    Tage alter Musik in Herne 2005


    Die schöne Galathée


    Komischmythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppé


    Pygmalion, ein junger Bildhauer: Jörg Dürmüller
    Ganymed, sein Diener: Marianne Beate Kielland
    Mydas, Kunstenthusiast: Klaus Häger
    Galathée, eine Statue: Eleonore Marguerre
    Sprecher: Christian Brückner
    Chorwerk Ruhr; Cappella Coloniensis,
    Leitung: Bruno Weil


    Ein Künstler verliebt sich in seine Schöpfung. Diese Geschichte ist so alt wie die Menschheit. Anders als bei seinem antiken Namensvetter, ist die Leidenschaft des Bildhauer Pygmalion in Franz von Suppés "Die schöne Galathée" jedoch schlagartig abgekühlt, als sein zum Leben erwecktes Kunstgeschöpf beginnt, sich zu emanzipieren. 1865 komponierte Suppé diese Wiener Antwort auf die in ganz Europa triumphierende Pariser Operette. Er vertonte das im Grunde hochbarocke Sujet (1689 schon einmal in Wien als Oper von Antonio Draghi) als raffinierte Kombination aus ,moderner' Walzerseligkeit, Wiener Couplet-Tradition und Volksmusik, Gesangsnummern im Stil Jacques Offenbachs, deutschem Melodram und großer italienischer Oper. Oberflächliche Geschwätzigkeit trifft dabei auf tiefes Gefühl, Wiener Sentimentalität auf "Italianità" alla Gioacchino Rossini oder Gaëtano Donizetti. In Herne wird dieser spritzige Stil- und Reminiszenzen-Cocktail zum ersten Mal auf Originalinstrumenten zu hören sein.


    Habe das Konzert miterlebt und war begeistert. Die Dialoge hat man sich gespart und dafür den Schauspieler Christian Brückner als Erzähler eingesetzt.


    Vielleicht findet sich ja eine Plattenfirma, die das mal als CD rausbringt (wie vorher schon den "Freischütz" und den "fliegenden Holländer" mit diesem Orchester und Dirigenten). Müsste übrigens auf 1 CD Platz haben.


    Viele Grüße
    Harald Kral

    Hallo,
    hier ist eine weitere Operette von Franz von Suppe, die vielleicht noch nicht so bekannt ist (nicht von Tschaikowsky):


    Pique Dame
    Operette in 2 Akten von Karl Treumann und Franz von Suppé nach Alexander Puschkin
    Madame Duplesis, eine reiche Witwe: Rena Pieper
    Hedwig, ihre Tochter: Mojca Erdmann
    Henriette: Anneli Pfeffer
    Emma: Svetlana Abramova
    Fanni, Hedwigs Freundin: Juliane Schenk
    Bertha, Hedwigs Freudin: Halianna Laniecka
    Clara, Hedwigs Freundin: Marie Sophie Caspar
    Herr Fabian Muker, Privatier und Hedwigs Vormund: Thomas Dewald
    Emil, ein junger Leutnant: Tom Erik Lie
    Felix, sein Freund: Hein Heidbüchel
    Gebhardt, sein Freund: Gerhard Peters
    Judith: Anjara Ingrid Bartz
    WDR Rundfunkchor Köln, Einstudierung: Jörg Ritter; WDR Rundfunkorchester Köln, Leitung: Michail Jurowski
    Regie: Thomas Werner
    Aufnahme vom 1. Dezember aus der Kölner Philharmonie


    Der Westdeutsche Rundfunk ist schon seit Franz Marszalek aktiv in Sachen Suppé!! - vielleicht demnächst auch auf CD zu haben.


    Viele Grüße
    Harald Kral

    Ich muß Siegried beipflichten, was die Sängerin CHISTINE NAGLESTAD betrifft. Als in der Düsseldorfer Inszenierung unsere Alexandra von der Weth ausfiel, ist Christine Naglestad für sie eingesprungen und hat die Aufführungsserie gerettet! Ich muß sagen, sie war grandios! (Was man nicht von der Inszenierung und von den übrigen Sängern sagen kann, steht bereits an anderer Stelle).


    Im übrigen schätze ich auch die CBS-Gesamtaufnahme mit Renata Scotto sehr, die Liebestraum in die Waagschale geworfen hat. Beim Erscheinen wurde die zwar von den Kritikern verrissen, aber meines Erachtens zu unrecht!


    Überhaupt finde ich, daß es nicht an Alternativ-Aufnahmen zu Maria Callas mangelt. Mir gefällt z.B. die Einspielung aus Rom von 1967 mit ELENA SOULIOTIS auch ganz gut. Unterschätzt wird auch die CD aus Savona von 2000 mit MARIA DRAGONI. Zugegeben, die Mitstreiter sind nicht alle erste Wahl, aber die Dame hat echt Format!


    Über die 60jährige Editha Gruberova möchte ich mich nicht weiter äussern, da würde ich schon eher die Sutherland-Aufnahmen vorziehen.


    Viele Grüße
    Harald Kral

    danke, Herbert, für die schnelle Antwort.
    Die musikalische Bearbeitung und Leitung hatte bei dieser Fernsehproduktion aus der Komischen Oper in Ost-Berlin übrigens Karl-Fritz Voigtmann.
    Die DVD ist bei Dreamliife/Japan erschienen.


    Vor einiger Zeit hat das Deutsche Fernsehen (ZDF Theater oder EINS/Festival) die Opern nochmal gesendet, mit einer ausführlichen Einführung von Felsenstein vorneweg.


    Viele Grüße
    Harald Kral

    Leider bin ich nicht so der Spezialist für DDR-Produktionen, um Genaueres zu erfahren, müßte man wohl direkt beim DRA in Babelsberg und in Leipzig anfragen. Viele von den Gesamtaufnahmen sind – wegen des Mangels an Vinyl – im Laden nur als Querschnitt auf 1 LP erhältlich gewesen. Berlin Classics hat vor ca. 10 Jahren diese Querschnitte auf CD veröffentlicht, paketweise in einer Serie: Oper auf DEUTSCH, mit jeweils 5 – 7 CDs; einmal : Slawische Opern, dann: französische Opern und drittens : italienische Opern. Vieles waren Coproduktionen mit westlichen Firmen wie Electrola und Grammophon, früher auch mit Philips, da die ja auch devisenbringend im Westen verkauft werden sollten. Ein paar wurden weiter oben schon genannt, so der „Figaro“ und der „Barbier von Sevilla“, die ja bis heute Referenzaufnahmen für deutschsprachige Opern sind.
    So auf die schnelle fallen mir noch die folgenden Gesamtaufnahmen ein:
    - CARMEN Leipzig 1960 – Kegel
    - Cosi fan tutte mit Casapietra unter Suitner
    - Boris Godunow – Leipzig 1972 – Kegel
    - Gianni Schicchi – Leipzig 1973 – Kegel
    - Verkaufte Braut – Dresden 1964 – Suitner
    - OTHELLO
    - 1) Leipzig 1954 – Kegel
    - 2) Ost-Berlin 1959 Nöcker/ Neumann (Felsenstein)
    - DVD Cosi fan tutte / Leipzig 1983 – Vonk
    - DVD Hoffmanns Erzählungen – Voigtmann Berlin 1970(Felsenstein)


    Irgendwo müsste ich noch eine BUTTERFLY haben mit Rosvaenge aus Ostberlin von 1958 unter Horst Stein. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Verdi gibt es da noch einiges, FRA DIAVOLO wurde an anderer Stelle schon erwähnt, den Eugen Onegin, die Rusalka gibt es auch noch (Querschnitt?) oder „Salon Pitzelberger“ von Offenbach, Turandot mit Ludovic Spiess usw.


    Ich glaube, man könnte eine Doktorarbeit schreiben über „Opern in der DDR in deutscher Sprache“, da ist sicher vieles noch aufzuarbeiten.


    Viele Grüße
    Harald Kral

    Hallo,
    am letzten Sonntag war folgendes im SWR Radio Kultur zu hören:


    Gioacchino Rossini:
    "La Donna del Lago",
    Melodramma in due atti
    Elena: Sonia Ganassi
    Uberto / il Re: Maxim Mironov
    Rodrigo: Ferdinand von Bothmer
    Malcolm: Marianna Pizzolato
    Douglas: Wojtek Gierlach
    Albina: Olga Perotyatko
    Serano: Stefan Cifolelli
    Prager Kammerchor
    SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern
    Leitung: Alberto Zedda
    (Aufnahme vom 4. November 2006, Kurhaus Bad Wildbad)
    Die Aufführung war konzertant, also erübrigt sich die Frage nach Kostümen und Bühnenbild.
    Sie soll voraussichtlich Ende des Jahres bei NAXOS auf CD erscheinen.
    Ich habe sie auf DAT migeschnitten - großartige Sänger-Leistungen!


    Viele Grüße
    Harald Kral

    Hallo,
    ich habe eigentlich schon immer darauf geachtet, Opern auch in deutscher Sprache zu sammeln. Viele davon sind Rundfunk-Produktionen, da die Plattenfirmen heutzutage meist internationale Konzerne sind, die „global“ denken und nur noch in Originalsprache produzieren. In der DDR hat man länger als im Westen noch Wert auf deutsche Übersetzungen gelegt – siehe Walter Felsensteins geniale Produktionen!


    Hier nur ein paar Beispiele anhand von Gaetano Donizetti


    - ANNA BOLENA – mit Karl Ridderbusch, Teresa Zylis-Gara, Werner Hollweg, Wolfgang Anheisser – Dirigent: Erede – WDR 1967
    - DIE REGIMENTSTOCHTER mit Sunny Joy Langdon, Horst R. Laubenthal, John Janssen – Dirigent: Bader, NDR Hannover 1983
    - DIE FAVORITIN mit Heinz Hoppe, Ira Malaniuk, Otto von Rohr, Raymond Wolansky – Dirigent: Müller-Kray vom SR Stuttgart (leider stark gekürzt) von 1960
    - DON PASQUALE – mit Köth, Rootering, Kusche, Prey – Rossi WDR 1959
    - DER LIEBESTRANK – mit Melander, Schock, Welter, Ostebung – Märzendorfer Berlin 1962


    Natürlich gibt es von fast allen anderen Komponisten ähnliche Beispiele. Selbst ausgefallene Titel wie „Der König hat’s gesagt“ von Leo Delibes oder „Iolantha“ von Tschaikowski gibt es in deutscher Übersetzung in teilweise hervorragenden Einspielungen. Bei Interesse kann ich gerne weitere Titel nennen.


    Viele Grüße
    Harald Kral

    Vielleicht kann ich als Neuling so kurz vor Toresschluß auch noch votieren:
    1) Nicole Cabell
    2) Anja Harteros
    3) Diana Damrau
    4) Joyce di Donato
    5) Jennifer Larmore
    6) Susan Graham
    7) Vessalina Kasarova
    8) Rene Fleming
    9) Cecilia Bartoli
    10) Elina Garanca
    11) Christine Schäfer
    12) Alexia Voulgaridou


    Das sind alles aktuelle Damen aus den "Hitparaden", die alten und toten habe ich nicht berücksichtigt.
    Viele Grüße
    Harald Kral

    Hallo Waldi,


    angefangen hat das ganze bei mir mit dem „Freischütz“ von über 40 Jahren mit einem Querschnitt der Electrola-Keilberth-Aufnahme sowie einem DG-Doppelalbum mit der Jochum-Aufnahme. Als dann 1973 die Carlos-Kleiber-ufnahme erschien, musste ich die natürlich auch haben! Als „bekloppter“ Sammler gabs dann nur ein Ziel: ALLE Aufnahmen zu besitzen! So kamen dann im Lauf der Jahre auch kuriose Platten in meinen Besitz, z.B. in italienischer Sprache aus Turin mit Boris Christoff als Max unter Gui (1955), in französisch (in der Bearbeitung von Hector Berlioz) von Harmonia Mundi France usw. Erwähnenswert ist auch noch eine Remington-Platte aus USA mit einer Einspielung aus Linz von ca. 1952 mit Kurt Wehofschitz als Max! Historisch sind auch 2 Aufnahmen aus Dresden, einmal von 1944 unter Elmendorf mit Lorenz Fehenberger und Margarete Teschemacher unter Karl Elmendorf und von 1949 mit Bernd Aldenhoff und Elfriede Trötschel unter Rudolf Kempe. Bei beiden singt Kurt Böhme den Kaspar. Von 1950 habe ich noch einen Freischütz mit Heinrich Bensing und Maud Cunitz, eine Radioproduktion, bei der Georg Hann den Kaspar und den Eremiten singt. Dirigent war Müller-Kray (ist jetzt bei Walhall billig zu bekommen).


    Wer auf „moderne“ Inszenierungen steht, der ist neben der Züricher DVD, die vorher schon erwähnt wurde (Peter Seiffert, Inga Nielsen, schräge Stahlträger als deutscher Wald), bestens bedient bei der DVD von Arthaus mit der Aufführung der Hamburger Staatsoper in der Inszenierung von Peter Konwitschny. Alfred Dohmen singt den Kaspar, Charlotte Margiano die Agathe, Jorma Silvasti den Max, es dirigiert Ingo Metzmacher.


    Robert Schunk ist mein Jahrgang und Professor an der Musikhochschule in Köln. Ich lernte ihn bei meinen Recherchen zu der Ernst-Kozub-Biographie kennen, er ist mit Kozub befreundet gewesen und sammelt sämtliche Aufnahmen von ihm. Er ist schon seit 1979 als freischaffender Künstler ohne festes Engagement tätig, spezialisiert auf „Einspringen“, wenn irgendwo in der Welt ein Heldentenor ausfällt! So sprang er schon 1977 in Bayreuth für den erkrankten Peter Hofmann ein und hatte riesigen Erfolg als Siegmund in der Walküre. So ist das wohl noch heute.


    Soviel für den Moment,
    Viele Grüße
    Harald Kral

    Hallo Waldi,
    Naan Pöld war seinerzeit (60er Jahre) ein bekannter lyrischer Tenor. Weniger im Opernhaus, umso mehr im Konzertsaal und in Kirchen. Auf CD kenne ich von ihm nur noch „Xerxes“ und „Judas Maccabäus“, beides unter Kubelik. Ist jedoch bekannt als einer der besten Gesangspädagogen über lange Zeit. Zu seinen Schülern in Heidelberg, Hannover und später Hamburg gehören a.u. Bernd Weikl, Wolfgang Schöne, Jörg Dürmüller u.v.a. Mehr weiß ich über seine Vita allerdings auch nicht.
    Viele Grüße
    Harald

    Hallo,
    ich konnte die Sendung leider wegen schwerer Gewitter hier nicht empfangen, deshalb kann ich mir kein Urteil zu Herrn Reiter als Falstaff erlauben, aber ansonsten gebe ich Ihnen recht, die Klee-Aufnahme aus Ostberlin mit Kurt Moll ist wirklich spitze! Das "Büblein klein an der Mutterbrust" hört sich an wie für ihn auf den Leib geschrieben! Aber auch die übrige Besetzung ist klasse, Klee's Ehefrau Edith Mathis und Hanna Schwarz...


    Viele Grüße
    Harald Kral

    Hallo,
    es gibt doch eine ganze Menge Aufnahmen dieser Oper. Nachstehend ein Auszug aus meiner Opernliste:
    NICOLAI
    DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR
    Berlin 1943 Strienz, Beilke, Ludwig, Hann, Windisch, Schilp – Rother
    Frankfurt 1948 Rohr, Gester, Claus, Schilp, Hofmann, Wollinski – Schröder
    München 1949 Hann, Kusche, Traxel, Ebers, Kuen – Altmann
    Leipzig 1950 Böhme, Horand, Kuhnert, Reineke, Markgraf – Kleinert
    Babelsberg 1950 Streich, Mödl, Esser, Krämer – Schmitz (DVD d.DEFA-Spielfilms)
    Berlin 1955 Frick, Köth, Wilhelm, Fischer-Dieskau – Schüchter (Qu.)
    München 1956 Borg, Stader, Klose, Schlemm, Ludwig, Waechter – Leitner (Qu.)
    Bregenz 1956 Edelmann, Lipp, Rössl-Majdan, Terkal, Dönch – Zaun
    Hamburg 1956 Mill, Berry, Lipp, Roth, Terkal, Rössl-Majdan – Schüchter
    Wien 1958 Frick, Braun, Coertse, Rössl-Majdan, Kmentt – Richter
    München 1963 Frick, Gutstein, Engen, Wunderlich, Pütz – Heger
    Bamberg 1964 Crass, Lear, Wagner, Cordes, Haefliger – Löwlein (Qu.)
    München 1965 Borg, Nöcker, Köth, Töpper, Pöld – Rieger
    Berlin 1968 Böhme, Köth, Töpper, Laubenthal, Nicolai – Conz (Qu.)
    Berlin 1976 Moll, Weikl, Schreier, Mathis, Schwarz – Klee
    München 1977 Ridderbusch, Brendel, Ahnsjö, Donath, Schmidt – Kubelik
    New York 1980 Wilderman, Vaness, Cole, Dickson, Freni, Hall – Rudel (engl.)
    München 1985 Moll, Seiffert, Popp, Brendel, Wulkopf, Kaufmann – Sawallisch
    Köln 2003 Hawlata, Henschel, Banse, Klepper, Zednik – Froschauer


    Die Kubelik-Aufnahme ist der Soundtrack zu einer Fernseh-Oper, die ich damals zwar gesehen habe, aber leider nicht als Video oder DVD besitze und bis jetzt auch nirgendwo finden konnte.


    Als Hörer im Sendegebiet des Bayerischen Rundfunks müßten Sie die Aufzeichnung aus dem Prinzregenten-Theater gehört haben, die heute vor einer Woche in Bayern4Klassik gesendet wurde. Leider hat mein Sateliten-Radio gestreikt, sodaß ich die Sendung leider nicht aufzeichnen konnte - vielleicht hat sie ja jemand aufgenommen. Den Falstaff sang übrigens der Bass Alfred Reiter, der als "Daland" in Wagners "Hollländer" Furore macht (Brüssel 2005).
    Am besten gefällt mir übrigens die Aufnahme des Bayerischen Rundfunks von 1965 unter Rieger, mit Kim Borg als Falstaff und Naan Pöld (!) als Fenton.
    Viele Grüße aus dem Rheinland
    Harald Kral

    Hallo,
    hier mal ein kurzer Auszug aus meiner Opernliste betreffend Marschner:


    MARSCHNER
    DER VAMPYR
    München 1951 Oeggl, Sperlbauer, Heppe, Equiluz – Tenner
    München 1974 Auger, Kesteren, Grobe, Böhme, Malta – Rieger
    Rom 1980 Nimsgern, Protschka, Egel, Farley – Neuhold
    Köln 2001 Hawlata, Klepper, Dewald, Kaufmann – Froschauer
    HANS HEILING
    Hamburg 1950 Werth, Welitsch, Guillaume, Friedrich – Schüchter
    Köln 1966 Prey, Kirschstein, Synek, Plümacher, Hering – Keilberth
    Turin 1972 Schröder-Feinen, Weikl, Zeumer, Gilles, Siukola – Albrecht
    Bratislava 1990 Mohr, Markus, Seniglova, Hajossyoviam – Körner
    Berlin 2001 Schöne, Marc, Wottrich, Barainsky, Molsberger – Thielemann
    Cagliari 2004 Werba, Lippert, Fontana, Wulkopf, Antonacci – Palumbo (DAT)
    DER HOLZDIEB
    Hannover 1952 Titze, Pütz, Spengler, Langel, Dickmann – Steiner
    Freiburg 1962 Schier, Ansbas, Fahberg, Hoefflin, Flägel – Gierster
    DER TEMPLER UND DIE JÜDIN
    Wien 1951 Sperlbauer, Dickl, Oegl, Equiluz, Synek – Tenner


    Der "Hans Heiling" aus Cagliari ist kürzlich auch auf DVD erschienen, steht bei Amazon im internet.


    Viele Grüße
    Harald Kral

    Im „teutschen“ Walde....“


    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es keine „Freischütz“-Aufnahme gibt, die in allen Punkten perfekt ist. In einer vergleichenden Diskographie im „fonoforum“ vor ein paar Jahren hat der Autor angeregt, sich selbst aus den vorhandenen Einspielungen sein persönliches „Optimum“ zusammenzustellen, z. B. mit Peter Seiffert als Max, Elisabeth Grümmer als Agathe, Walter Berry als Kaspar, Rita Streich als Ännchen, Kurt Moll als Eremit usw. je nach eigenem Gusto.
    Ommer hat in seiner Liste 33 Gesamtaufnahmen erfasst, ich selbst besitze – incl. Querschnitten und Videos bzw. DVDs über 50 verschiedene Aufnahmen. Jede davon hat ihre Meriten, ganz perfekt ist wohl keine. In den bisherigen Beiträgen zu diesem Thema ist immer nur von ca. einem halben Dutzend Alternativen die Rede, aber es gibt wirklich eine große Anzahl weiterer Aufnahmen, die durchaus hörenswert sind. Bei den neueren denke ich da an die Einspielung aus Berlin von 1994 mit Peter Seiffert, Kurt Rydl, Ruth Ziesack unter Marek Janowski. Interessant ist auch eine (Schulfunk-)Produktion des Norddeutschen Rundfunks von 1958 mit Sandor Konya, Melitta Muszely, Arnold van Mill unter Brückner-Rüggeberg – letztes Jahr als Prämie für Opernwelt-Abonennten neu aufgelegt.
    Die älteste mir bekannte Gesamtaufnahme stammt aus dem Jahre 1939 – vom Reichssender Breslau mit Erich Kunz, Käthe Heidersbach, Marie Madlen Madsen unter Treffner. Schon damals sang Kurt Böhme des bösen Kaspar, den er später noch mindestens 10mal auf Platte gesungen hat! Sehr hörenswert ist auch eine Produktion der Edinburger Festspiele von 2004 unter Charles Mackerras mit Jonas Kaufmann als Max. Bei den Video-Aufnahmen ist die ORF-Produktion von den Bregenzer Festspielen 1983 sehenswert, mit Robert Schunk, Karl Ridderbusch, Mechtild von Gessendorf, Sona Ghazarian unter Adam Fischer sowie eine Aufzeichnung von den Eutiner Schlossfestspielen 2005 unter Griffiths (mit der reizenden Anke Krabbe als Ännchen)! Nicht zu vergessen die Loriot-Inszenierung aus Ludwigsburg und die von Achim Freyer aus Stuttgart und natürlich die Kozub-Aufnahme aus Hamburg.


    Zum Schluß möchte ich noch eine Lanze brechen für Peter Schreier, der so geschmäht wird. In der „Referenzaufnahme“ unter Carlos Kleiber macht er seine Sache doch ganz gut. Auf der Bühne wäre die Stimme zu klein für den Max, aber im Plattenstudio hat er sich doch wacker gehalten! Negativ bewerte ich übrigens die Philips-Aufnahme aus Dresden von 1990 unter Colin Davis. Die Staatskapelle spielt unter seiner Leitung wie die Feuerwehrkapelle aus Kleckersdorf! Dabei sind die Sängerleistungen eigentlich ganz ordentlich.


    Soviel für heute, man könnte dieses Thema aber noch Stunden weiterführen...
    Grüße aus dem Rheinland
    Harald Kral

    Liebe Fra-Diavolo-Freunde,
    eigentlich beteilige ich mich selten an solchen Diskussionen, aber nun ist diese Oper schon lange meine liebste. Dazu hat es aber nicht Dick und Doof gebraucht, sondern 2 andere Herren, nämlich Günther Schneider-Siemssen (Bühne und Kostüme) und Otto Schenk (Regie und Textbearbeitung) – die „Fra Diavolo“ in der Rheinoper Düsseldorf/Duisburg Anfang der achtziger Jahre herausbrachten – mit riesigem Erfolg! Mit Sängern wie Ion Buzea, Emily Rawlins, Peter van der Bilt und Jeanne Piland wurde die Oper vor stets ausverkauftem Haus gegeben und auch von Fernsehen (ZDF) aufgezeichnet und mit großem Erfolg ausgestrahlt Dirigent: Jiri Kout). Die DVD könnte ich mir täglich ansehen, ohne der köstlichen Musik und der Komik überdrüssig zu werden. Der berühmte erste „Striptease“ der Operngeschichte mit Emily Rawlins ist einfach nicht zu toppen! Es gab ein paar Jahre vorher (1973) schon eine Fernseh-Ausstrahlung von Gärtnerplatztheater in München (mit Janet Perry, Frederic Mayer, Anton de Ridder), aber die ist leider mehr klamottenhaft. Von der Bregenzer Aufführung 1961 (Cox, Duske, Rössl-Majdan) kenne ich nur den Soundtrack. Vom WDR gibt es noch eine schöne deutschsprachige Radioproduktion (mit Sandor Konya, Werner Krenn, Lotte Schädle aus den 70ern?), aber an die Produktion aus Dresden von 1944, die Sie in Ihrem ersten Beitrag nennen, kommt keine spätere Plattenaufnahme heran!
    Viele Grüße aus dem Rheinland
    Harald Kral