Beiträge von Theophilus

    für die PC Lösung würde ich den USB Ausgang nicht favorisieren, da du mit dem Wackeltakt des Mainboardoszillators keine gute Übertragungsstrecke zum DAC herstellen kannst.


    ...


    Damit wird fast das ganze Störpotential des PCs eleminiert, das sonst über die USB Strecke in den DAC gelangt.


    Da ist nicht mehr korrekt. Jeder bessere externe DAC betreibt heutzutage ein Reclocking, so dass die USB-Schnittstelle kein begrenzender Faktor mehr ist.


    :hello:

    Ich möchte den Film so sehen, wie er gedreht wurde.


    Das ist ein ziemlich witzloses Argument, denn du siehst grundsätzlich keinen Film so, wie er gedreht wurde. Das Rohmaterial wird erst durch den Vorgang des Schneidens überhaupt zu einem vorzeigbaren Produkt. Und es gibt genug Filme in verschiedenen, durchaus offiziellen Schnittfassungen, teilweise mit und teilweise auch ohne Wohlwollen seitens des Regisseurs. Und so wie man einem Komponisten zugestehen muss, von einem Werk eine Zweitfassung herzustellen, kann wohl auch ein Regisseur Gründe haben, unterschiedliche Fassungen eines Filmes herzustellen.

    Ein Vorteil von Blu-ray Playern ist auch, dass sie den Layerwechsel bei DVDs unsichtbar machen können. Ich habe z.B. die alte Indiana Jones-Box auf DVD (die übrigens ein großartiges Bild hatte, weil man so klug war, ausschließlich den Film auf die Disc zu packen), und im zweiten Teil gab es einen Layerwechsel, wo das Bild immer kurz stillstand, was mich geärgert hat. Sehe ich mir die Scheibe auf dem BD-Player an, gibt es keine Verzögerung mehr, was angeblich daran liegt, dass der Player schon "im Voraus" abtastet, oder so.

    Das ist ein Irrtum. Den Layer-Wechsel unsichtbar zu machen haben auch die DVD-Player im Laufe der Zeit gelernt. Sie verwenden dabei das gleiche technische Verfahren wie BD-Player.



    Ein Irrglaube ist der, dass sich BDs nur bei neueren Produktionen, die in HD gedreht werden auszahlen, und für ältere Filme oder gar Stummfilme eine einfache DVD reicht.

    Ich glaube aber, dass Dein Beispiel des Stummfilms nichts mit mangelnder Qualität der DVD zu tun hat. Es wird eher das Ergebnis einer digitalen Restaurierung sein, die auf BD veröffentlicht wurde. Das gleiche Produkt auf DVD-Format umgerechnet würde wohl kaum nennenswerte Unterschiede ergeben, denn dieses Bild überfordert das DVD-Format ganz sicher nicht...

    Für eine Aufnahme von 1958, trotz s/w, müßte der von der RAI professionell hergestellte Mitschnitt von besserer Qualität sein. Unerklärlich!


    Gar nicht unerklärlich. Die alten Video-Magnetaufzeichnungen befinden sich heute generell in einem sehr bedauerlichen Zustand - egal von welcher Sendeanstalt. Der Alterungsprozess ist hier viel stärker als bei Audioaufnahmen. Es gibt zwar inzwischen Software, die altes digitalisiertes Videomaterial in einem Maße auffrischen kann, dass es an Zauberei grenzt, aber das ist Rundfunkanstalten mit ihren kleinen Auflagen wohl zu kostspielig. Hollywood-Filmstudios machen so etwas bei Neuauflagen alter Klassiker. Auf DVD-Extras wird das gelegentlich dokumentiert und ich habe schon Filme aus Mitte der 60er-Jahre gesehen, wo das originale Filmmaterial dermaßen gelitten hatte, dass es eigentlich unveröffentlichbar war - und nach der digitalen Neuaufbereitung unfassbar gut aussah! In mancher Hinsicht sogar besser als das Original im Neuzustand. Denn die Software kann nicht nur Bildfehler korrigieren und Farbveränderungen sehr überzeugend rekonstruieren, es wird auch Frame für Frame so neu gerechnet, dass eine nahezu perfekte Bildstabilität erzielt wird, was bei Wiedergabe von Analogmaterial grundsätzlich nicht möglich ist.

    Erstaunlich deswegen, weil man idR nichts über die Präsenzzeit erfährt. Wie ich in meinem vorherigen Beitrag schrieb, denkt man (oder dachte ich zumindest), dass ein Chefdirigent eigentlich länger "vor Ort" sein müsste.


    Rein gefühlsmäßig würde ich behaupten, bei Berichten über eine Neuverpflichtung eines Chefdirigenten bei einem renommierten Orchester öfter über die vereinbarte Anwesenheitspflicht unterrichtet worden zu sein als über die festgelegte Gage... ;)


    Außerdem wurden die vereinbarten Anwesenheitszeiten von Chefdirigenten schon mehrmals im Forum angesprochen - die typischen 10 bis 12 Wochen könnten also bereits geläufig gewesen sein...



    PS: Die genannten Zeiträume gelten für Chefdirigenten von Symphonieorchestern. Opernchefs sind in der Regel merklich länger im Jahr vor Ort.

    Ich würde keineswegs zögern, die Mozart-Einspielungen von Arthur Schoonderwoerd als Referenz zu bezeichnen. Für mich bedeutet Referenz keineswegs, dass eine solche Aufnahme die einzig gültige ist, die alle anderen überflüssig macht; auch die Frage, inwiefern die Umsetzung in einem größeren oder kleineren Konzertsaal möglich ist, ob das Instrument nachgestimmt werden muss oder nicht, spielt m. E. für die CD keine Rolle - dort klingt alles so, wie es der Hörer gerne wünscht.

    "Referenz" bedeutet per definitionem, dass sie als Vergleichsnormal dienen kann, also sinnvoll mit anderen Beispielen - in unserem Fall Aufnahmen - verglichen werden kann. Eine quasi "synthetische" Aufnahme wie jene von Schoonderwoerd ist aber nicht sinnvoll mit Aufnahmen zu vergleichen, die jederzeit auch in einem Konzertsaal realisierbar wären. Wofür könnte sie also als "Referenz" dienen?



    Bei einem Streichquartett würde man ja auch nicht eine Referenz fallen lassen, weil man dieses Quartett nicht unverstärkt in einer großen Konzerthalle spielen lassen könnte.

    Die scheint entgangen zu sein, dass die meisten Streichquartette problemlos in großen Konzertsälen spielen. Probleme haben damit nur jene Ensemble mit historisierenden Instrumenten - d.h. Darmbesaitung und keine klangverstärkenden Umbauten. Diese Instrumente sind leiser und haben nicht den dynamischen Umfang modernisierter Varianten und sind daher wesentlich besser in Kammermusiksälen aufgehoben.

    Zitat


    Nun, das liegt eigentlich auf der Hand: Man will Überliefernswertes - oder das was man dafür hält - für kommende Generationen bewahren.


    Bei all den vorgeschobenen hehren Beweggründen - die vielleicht hin und wieder auch zutreffen - sollte man dabei nie vergessen, dass Schallplattenfirmen grundsätzlich Unternehmen sind, die mit ihrem Produkt schlicht und einfach Geld verdienen wollen - wie jede andere Firma auf anderen Gebieten auch...

    Der Langen Rede kurzer Sinn um 1958 waren Stereoplatte schwer verkäuflich, 1955 so gut wie überhaupt nicht


    Obwohl im Forum schon richtig erläutert, grassieren nach wie vor immer wieder die gleichen Fehler. 1955 waren Stereoplatten schwer verkäuflich? Das glaube ich aufs Wort, denn der Westrex Stereo Cutter erblickte erst 1957 das Licht der Welt! In diesem Jahr gab es einige Demonstrationsplatten von kleinen Labels. Eine Art Massenproduktion von Stereoplatten startete im März 1958. Waren 1958 Stereoplatten schwer verkäuflich? Darauf könnt ihr wetten, denn es gab ein kleines Problem: man konnte zwar Stereoplatten kaufen, aber es gab nur ein kleines Angebot an Stereo-Tonabnehmern - und das zu horrenden Preisen. Diesen Luxus konnten sich nur gut betuchte Musikfreunde leisten. Es mussten also zuerst die Preise für Stereo-Tonabnehmer deutlich fallen, bis sich die Stereoplatte auf breiter Basis durchsetzen konnte.


    Übrigens konnte man schon vor 1958 Stereo-Aufnahmen käuflich erwerben. Allerdings weiß ich jetzt nicht, inwieweit das außerhalb der USA möglich war. Nachdem die RCA 1954 begann, Stereoaufnahmen zu produzieren, sorgte sie dafür, dass 1955 die ersten Stereo-Heimtonbandgeräte auf den Markt kamen. Auch das war kein billiges Vergnügen, aber immerhin konnte man durch Kauf von bespielten Tonbändern Zeuge der neuen Ära werden....


    :hello:

    ..., ich empfehle z.B. die @Julie von ESI, eine interne Soundkarte.


    ... die aber auch von €160 aufwärts kostet - eine zweifellos sehr gute Lösung (und sie heißt ESI Juli@). Aber eine interne Soundkarte geht natürlich nur für "echte" PCs - Notebookbesitzer fallen durch den Rost. Außerdem hat die externe Soundkarte meist einen Lautstärkeregler, was schon sehr praktisch ist...


    :hello:

    Wobei "hochwertig" nicht bedeutet, dass man hier hohe Summe ausgeben muss.


    Wohl wahr. Aber richtig interessant wird es wahrscheinlich doch erst ab ca. 150€. Mit ein paar Hundertern kann man echtes High-End erwarten, dennoch sind die Grenzen nach oben neuerdings nahezu offen. So bietet McIntosh einen 12kg-Boliden als reinen KHV mit ein paar Watt Verstärkerleistung an - für Leute, die nicht wissen, wohin mit ihrem Geld...


    :hello:

    Uns ausserdem war alles viel zu leise. Bald hatte ich heraußen, daß der Windows-Player Musik leise, lieb und lustlos wiedergab. Bein Umstieg auf VLC MEdia Player verschwanden die meisten meiner Einwände.


    Das Problem kann mit einer hochwertigen externen Soundkarte mit gutem Kopfhörerverstärker in der Regel deutlich reduziert werden.

    Es kann auch wirklich sein, dass bei der Übertragung manipuliert wird.


    Das ist keine Möglichkeit, sondern absolute Sicherheit! Der Tonmeister muss die vielen Mikrophone ausbalancieren und er wird es so machen, dass es für ihn einen stimmigen Gesamteindruck liefert. Dieser wird sich immer von dem Unterscheiden, was ein Hörer im Saal empfindet. Eine Aufnahme kann man als gelungen bezeichnen, wenn sie klanglich überzeugt und eine hohe Korrelation zum Live-Erlebnis bietet und sie ist anzuzweifeln, wenn der Hörer nach dem Live-Erlebnis die Konserve überhaupt nicht wiedererkennt.


    :hello:

    ..., bei der mir leider der Versuch, aus dem lateinischen Text einen französischen beim Vokal "u" zu machen, den Spaß an der Aufnahme ziemlich verleidet.

    Es ist so, dass die Franzosen lateinischen Text grundsätzlich "französisch" aussprechen, es ist also bei einem anderen angeführten Beispiel sicher nicht Dudamels Idee gewesen, das haben die Franzosen schon selbst besorgt. Es erhebt sich jetzt die Frage, wie Polen in der Regel mit lateinischem Text umgehen. Es ist nicht auszuschließen, dass sie (zumindest bei gesungenem lateinischen Text) dem französischen Vorbild folgen.



    Und da klingt ein lateinischer Text auf Latein besser als auf Französisch.

    Es gibt keine "lateinische" Aussprache, wir haben keine Ahnung, wie die Römer gesprochen haben. Es gibt immer wieder Diskussionen darüber und es gibt Vertreter der Meinung, dass unser Schul-Latein völlig falsch gelehrt wird. Man weiß z.B. nicht, ob Caesar wie "Cäsar" oder wie "Kaiser" ausgesprochen wurde, aber es gibt Befürworter der letzteren Variante.


    :hello:

    Dann muss man sich doch fragen, ob die Herrschaften denn vorher gar nicht geprobt haben.


    Offenbar nicht. Das erinnert mich an eine lustige Anekdote, die Knappertsbusch zugeschrieben wird (ein überzeugter und bekennender Nicht-Probierer!):


    Er tritt zu Vorstellungsbeginn ans Pult der Wiener Staatsoper und gibt energischen Einsatz zur Ouvertüre. Totenstille im Graben, das Orchester rührt sich nicht! Verdutzt wendet sich Kna an den Konzertmeister und flüstert: "Was spielen wir heute?" - "Salome, Herr Professor!" - "Ach so - dann eben keine Ouvertüre."

    Jedes Rätsel ist unvollständig ohne die dazugehörige Lösung. Hier nun die Lösungen zum Tamino-Weihnachtsrätsel 2016:




    1. Schwungvoller Beginn...



    Robert Schumann
    Sinfonie Nr. 1 B-dur op. 38 "Frühlingssinfonie"


    Wiener Philharmoniker
    Leonard Bernstein



    Ich habe das Weihnachtsrätsel nicht ganz stilgerecht mit dem Beginn der "Frühlingssymphonie" gestartet, aber ich konnte keine Quelle finden, die vorschreibt, dass man dieses Werk nur drei Monate im Jahr hören dürfe. Daher habe ich es gewagt...


    Ich bin kein Kenner der Schumann-Diskographie, aber ich kann mir kaum ein mehr begeisterndes Plädoyer für diese Musik vorstellen als diese Mitschnitte aus dem Musikverein - ganz großartig! Musikfreunde, die auch gerne zuschauen, sind allerdings mit den Videos noch besser bedient!


    2. Ach wie so schön...



    Vincenzo Bellini
    Norma


    Montserrat Caballé und Shirley Verrett


    Stelle aus dem Duett Mira o Norma... im zweiten Akt dieser Oper.


    Gibt es noch etwas schöneres an Musik? Ich habe diese Platte schon im letzten Rätsel verwendet - eine Duett-Scheibe für die einsame Insel. Teleton würde in diesem Zusammenhang lakonisch "Hammerscheibe" meinen...


    3. 88 = 52 + 36



    Franz Liszt
    Sonate für Klavier in h-Moll


    Ingeborg Baldaszti auf einem Fazioli F308



    Die Stelle findet sich gegen Ende der Sonate. Interessanterweise hat sich die wohl bekannteste Klaviersonate der Romantik als kleine Herausforderung erwiesen. Ich meinte eigentlich, das erkennt jeder mit dem ersten Takt...


    Die Platte ist inzwischen schwer zu bekommen und wohl auch schon weitgehend vergessen. Schade eigentlich, denn sie ist nicht nur musikalisch sehr gelungen sondern klanglich ein echter Überflieger. Der Fazioli F308 ist bei entsprechender Handhabung die reinste Naturgewalt. Was Ingrid Baldaszti aus ihm herausholte und was die exzellente Tontechnik eingefangen hat bietet höchsten Hörgenuss.


    4. Uno, due, tre, quattro...




    Antonin Dvorak
    Streichquartett Op. 96, "Amerikanisches"


    Stamitz Quartett



    Die Stelle ist aus dem ersten Satz.
    Op. 96 ist Dvoraks populärstes Quartett, eines der bekanntesten überhaupt. aber es lohnt sich wirklich, alle Dvorak-Quartette kennen zu lernen. Bei den frühen gibt es auch echte Überraschungen. Man könnte sich fast vorstellen, so ähnlich hätten Quartette von Richard Wagner klingen können (das längste dauert über eine Stunde!!!). Das Stamitz-Quartett ist übrigens nicht die schlechteste Adresse für diesen Werkkosmos...


    5. Einer gegen viele...




    Johannes Brahms
    Violinkonzert Op. 77


    Jascha Heifetz, Violine
    Chicago Symphony Orchestra
    Fritz Reiner



    Die gesuchte Stelle findet sich im zweiten Satz.


    Diese Aufnahme ist natürlich nicht meine einzige vom Brahms-Konzert, aber aus irgendwelchen Gründen greife ich zumeist auf sie zurück...


    6. Das Ganze ist recht lang...




    Gustav Mahler
    Symphonie Nr. 5


    Wiener Philharmoniker
    Leonard Bernstein



    Die gesuchte Stelle findet sich gegen Ende des fünften und letzten Satzes. Bei Mahler ist die Auswahl jetzt schon recht groß, aber Bernstein ist hier nie verkehrt...


    7. Koloratur...



    Gioacchino Rossini
    La Cenerentola


    Ewa Podles


    Schlussszene der Cenerentola


    Aus einer fulminanten Arien-Platte der großen Ewa Podles. Höchst empfehlenswert!
    Die Cenerentola ist natürlich keine Rolle, die Ewa Podles auf der Bühne verkörpert hat, aber die große Schlussszene einmal von einer atypischen Stimme zu vernehmen hat großen Reiz.


    8. Nicht traurig sondern melancholisch...



    Frédéric Chopin
    Sonate Nr.2 op.35 in b-Moll


    Grigory Sokolov



    Die Stelle entstammt dem Mittelteil des 2. Satzes dieser Sonate, die besonders durch ihren 3. Satz - dem berühmten Trauermarsch - bekannt ist. Fleißige Sokolov-Hörer haben ihn vielleicht sogar an seiner Artikulation erkannt. Die Aufnahme findet sich auch in einer 10-CD-Box, die leichter und auch preiswerter zu bekommen ist.



    9. Nicht ganz original...





    Franz Schubert (1797-1828)
    Arpeggione-Sonate D.821


    Jean-Guihen Queyras, Alexandre Tharaud



    Wir werden hier im 1. Satz fündig. Diese Sonate ist sicher eines der meisteingespielten Werke Schuberts - indes, es wurde für ein Instrument geschrieben, das sicherlich schon längst vergessen wäre, wenn eben nicht Schubert so ein populäres Stück dafür komponiert hätte. Es gibt meines Wissens kein bespielbares originales Instrument, man ist daher auf Nachbauten dieser seltsamen Kreuzung aus Gitarre und Cello angewiesen. Da die Virtuosen dieses Instruments einen sehr kleinen Kreis bilden, haben sich in erster Linie die Cellisten dieses Werks angenommen.


    Die gezeigte Aufnahme ist ganz wunderbar gelungen. "Aufgewachsen" bin mit der zweiten angeführten - Rostropowitsch / Britten. Vollmundig und kraftvoll das Cello und exemplarisch einfühlsam das Klavier ist diese Aufnahme ebenfalls ein Juwel und nicht nur ein Fall für unverbesserliche Nostalgiker.


    10. Jung und Alt...




    Edvard Grieg
    Konzert für Klavier und Orchester op. 16


    Krystian Zimerman
    Berliner Philharmoniker
    Herbert von Karajan



    Der Ausschnitt entstammt dem Finale. Herbert von Karajan hat in seinen späten Jahren eine Reihe von Aufnahmen mit sehr jungen Künstlern als Solisten gemacht. Das Grieg-Konzert gilt heute noch als besonders gelungenes Beispiel dieser Ära...


    11. Nach der Apokalypse das Erwachen im Paradies...




    Dimitri Schostakowitsch (1906-1975)
    Symphonie Nr. 5


    Wiener Philharmoniker
    Mariss Jansons



    Wir hören im Beispiel den sensationellen Stimmungswechsel gegen Ende des ersten Satzes. Mir fällt kaum vergleichbares bei einer anderen Symphonie ein. Dieses Beispiel erwies sich nebenbei bemerkt als die härteste Nuss des ganzen Rätsels!
    Der Zyklus von Mariss Jansons gilt als einer der besten neueren, allerdings meinen Kritiker dieser Fünften, dass die Wiener zu schön und zu wenig russisch spielen. Wird wohl so sein...


    12. Sehr exotisch...




    Georges Bizet
    Die Perlenfischer


    Janez Lotric und Igor Morozow



    Duett Au fond du temple saint


    Wie schon im Rätsel angedeutet, handelt es sich um eine weniger bekannte Oper mit einigen ganz berühmten Gesangsstücken. Wir hören hier einen Ausschnitt eines der bekanntesten Männer-Duette überhaupt. Dennoch machte es nicht geringe Probleme und ich fragte mich, warum eigentlich? Vielleicht liegt es daran, dass noch vor wenigen Jahrzehnten mehr Arien-Platten gehört wurden als heute. Es war damals selbstverständlich, dieses Duett zu kennen, heute ist es offenbar nicht mehr so...


    13. Nicht nur in Weiß-Schwarz...



    Modest Mussorgsky
    Bilder einer Ausstellung (Klavierfassung)


    Byron Janis



    Die Hütte der Baba Yaga


    Na, das war doch ganz einfach, oder? Interessant ist, dass diese Aufnahme jahrzehntelang in den Archiven verstaubte, nie als LP veröffentlicht wurde und erst als CD das Licht der Welt erblickte.


    14. Auf eins, zwei, drei...



    Johannes Brahms
    Klaviertrio Nr. 1, Op.8



    Trio des 2. Satzes.


    Hier handelt es sich um eines der bekanntesten Klaviertrios überhaupt, üppiger hat Brahms wohl nie in Wohlklängen gebadet. Meine launige Bemerkung beim Rätsel bezog sich natürlich auf Menahem Pressler, der Seele des Beaux Arts Trio, das er 1955 gründete und mit dem er mehr als fünf Jahrzehnte lang fleißig musizierte. Er ist mit über 90 Jahren immer noch solistisch tätig und der Zeitraum seiner Aufnahmetätigkeit erstreckt sich nach dem, was ich eruieren konnte, von 1957 bis 2016! Das soll ihm einmal einer nachmachen...


    15. Weder Post noch Jagd...




    Wolfgang Amadeus Mozart
    Hornkonzert Nr. 3, KV447


    Dennis Brain
    Philharmonia Orchestra
    Herbert von Karajan


    Die Stelle ist aus dem dritten Satz.
    Die Mozart-Hornkonzerte mit Dennis Brain sind ein Schallplatten-Dauerbrenner und schon echte Klassiker. In fast unzähligen Ausgabe immer zu haben sind sie wohl nach wie vor die berühmtesten Interpretationen dieser Werke.


    16. Nicht der Satz mit der Reminiszenz...






    Anton Bruckner
    Symphonie Nr. 7


    Royal Scottish National Orchestra
    Georg Tintner



    Die Stelle ist aus dem 3. Satz (Scherzo). Wie im Rätsel angedeutet, war es nicht der zweite. Als Bruckner an diesem arbeitete, erhielt er die Nachricht vom Tode Richard Wagners und hat daraufhin die Coda im Angedenken an den verehrten Meister gestaltet.



    Für jene Musikfreunde, die sich vielleicht über die Wahl der Aufnahme wundern - sie ist ganz vorzüglich!


    Als Naxos in den späten Neunzigern den Bruckner-Zyklus mit Georg Tintner veröffentlichte, war es eine zweifache Überraschung: erstmals gab es einen klanglich hochwertigen und einigermaßen erschwinglichen Zyklus und er war musikalisch hervorragend gelungen! Wenige Naxos-Aufnahmen hatten zuvor ein vergleichbares Renommee erzielt. Irgendwie lustig ist die Tatsache, dass der einst preisgünstigste Zyklus im Laufe der Jahre bedingt durch billige Wiederveröffentlichungen der Majors schließlich eine der teuersten Möglichkeiten wurde, alle Bruckner-Symphonien zu erstehen. Naxos hat dem endlich Rechnung getragen und eine Neuausgabe veröffentlicht, die in einer sparsameren Verpackung wieder preislich attraktiv ist.


    Musikalisch ist Georg Tintner nach wie vor höchst attraktiv. Es ist wohl kein Zufall, dass er neben meinem bevorzugten Bruckner von Volkmar Andreae - dessen bodenständige Lesart die oberösterreichischen musikalischen Wurzeln Bruckners deutlicher zum Klingen bringen als andere mir bekannten Interpretationen - auf völlig gegensätzliche Weise die liebste Art ist, Bruckner zu hören. Dermaßen natürlich, entspannt und fließend ist diese Musik selten zu vernehmen. Volkmar Andreae ist bei Music & Arts nicht leicht zu bekommen und recht kostspielig - obwohl jeden Penny wert - daher für Preisbewusste meine höchste Empfehlung für den Naxos-Zyklus.


    17. Schicksal kann ungerecht sein...




    Giuseppe Verdi
    Don Carlo


    Placido Domingo, Montserrat Caballe, Shirley Verrett, Ruggero Raimondi, Sherill Milnes
    Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden
    Carlo Maria Giulini



    Zu hören ist ein Teil der großen Arie der Eboli - zumeist aus dem 3. Akt, da ja italienisch gesungen wird. Erst neuerdings soll auch Don Carlo in fünf Akten zu sehen sein. Die gezeigte Giulini-Einspielung ist zumindest eine der Referenzen dieser Oper.


    18. Von wem ist keine Frage...?!?




    Ludwig van Beethoven
    Sonate Nr. 18, Op. 31/3


    Friedrich Gulda (1967)



    Wir hören den Beginn der Sonate - also ganz einfach, wenn es auch keines der ganz bekannten Beethoven Schlachtrösser darstellt. Zumindest mit etwas Geduld war dieses Rätsel in jedem Fall zu knacken. Die verwendete Aufnahme hat für mich eine besondere Bedeutung. Guldas Einspielung der Sonate Nr. 18 gehört zu meinem eher kleinen Kreis von absolut vollendeten Interpretationen. Seine gesamten Beethoven-Einspielungen liegen auf sehr hohem Niveau, aber naturgemäß gibt es doch leichte Schwankungen. Hier jedoch stimmt für mich einfach alles - besser geht's nicht...


    19. Mit einem picksüßen Hölzl...




    Wolfgang Amadeus Mozart
    Klarinettenquintett KV 581


    Quatuor Mosaiques
    Wolfgang Meyer, Bassettklarinette



    Die Stelle stammt aus dem 4. Satz. Dieses traumhaft schöne Werk gewinnt meines Erachtens durch das alte Instrumentarium des Quatuor Mosaiques noch zusätzlich. Mozart at his best - und damit einer der Gipfelpunkte der Kammermusik. Die Aufnahme erschien ursprünglich bei Astrée Auvidis, die aktuell greifbaren Ausgaben liefert Naive (ist aber wohl der gleiche Stall).


    20. Ein eher seltenes Soloinstrument...




    Joaquin Rodrigo
    Concierto de Aranjuez


    Angel Romero
    San Antonio Symphony Orchestra
    Victor Alessandro



    Die Stelle ist aus dem 1. Satz.


    Erwartungsgemäß machte der Rodrigo keine großen Probleme - ich habe ja auch ganz brav sein bekanntestes Werk genommen. Ergänzend kann ich nur noch erwähnen, dass die legendäre Mercury-Scheibe immer noch erste Sahne und ein großartiger Musikgenuss ist.


    21. Soll gelegentlich um die Weihnachtszeit herum zu hören sein...



    Johann Sebastian Bach
    Weihnachtsoratorium


    The Amsterdam Baroque Orchestra and Choir
    Ton Koopman



    Eingangschor zu Teil 5


    Wie zu erwarten war, bereitete dieses Beispiel keinerlei Schwierigkeiten.


    22. Es muss nicht immer Carreras sein...





    Ariel Ramirez
    Navidad Nuestra


    Mercedes Sosa



    Nr.1 "La anunciación" (Mariä Verkündigung)


    Dieses Rätsel entpuppte sich auch als eines der schwierigeren, obwohl es über meinen Hinweis auf jeden Fall eruierbar war. Als 1988 Carreras die Kombination Misa Criolla / Navidad Nuestra veröffentlichte, war das ein Coup mit Langzeitwirkung. Nicht nur dass sie eine musikalische Referenz bildete, wurde die Platte auch sehr schnell in audiophilen Kreisen populär. Noch heute wird sie bei Lautsprecher-Tests hinzugezogen, um die Natürlichkeit der Wiedergabe einer männlichen Gesangsstimme zu beurteilen.
    Um dem Dauerbrenner zu entgehen, habe ich die Aufnahme von Mercedes Sosa verwendet. Sie schaffte eine sehr eigenständige und eindringliche Interpretation - eine höchst empfehlenswerte Alternative bzw. Ergänzung zu Carreras.
    Es muss noch hinzugefügt werden, dass man prinzipiell die Möglichkeit hat, zu den Wurzeln zurückzukehren. Die Ersteinspielung der beiden Hauptwerke von Ariel Ramirez fand unter Beteiligung des Komponisten statt. Leider ist die CD-Replica der Original-LP zur Zeit in unseren Breiten nicht zu haben, es gibt nur eine Wiederveröffentlichung einer späteren LP, wo Philips für Europa die Misa Criolla mit der Misa Flamenca kombiniert hat, was für unser Rätsel leider bedeutungslos ist...


    23. Ein Versuch, die werten Rater aufs Glatteis zu führen...




    Peter I. Tschaikowskij
    Der Nussknacker


    Kirov Orchester
    Valery Gergiew



    Zu hören ist die vorletzte Nummer des 1. Aktes, ganz prosaisch zumeist "Im Tannenwald" benannt. Tatsächlich ist es ein Pas de deux von Clara (Mascha) und ihrem in einen Prinzen verwandelten Ex-Knackie - pardon, Ex-Nussknacker und damit ein sentimentaler Höhepunkt des ganzen Balletts (dass es dabei nicht ums Zählen von Tannenzapfen geht, kann man der Musik anhören - wie ich meine ;) ). Und was hat Der Nussknacker mit Weihnachten zu tun? Nun die Handlung, die zum größten Teil eine Traumerzählung darstellt, spielt an einem Heiligen Abend und in der darauf folgenden Nacht...


    24. Vielleicht keines der bekanntesten, aber sicherlich eines der schönsten...


    Max Reger
    Mariä Wiegenlied op.76, Nr. 52


    Genia Kühmeier




    Überraschung!


    Als ich dieses Lied kennenlernte und auf der LP nach dem Namen des Komponisten suchte, war ich nicht wenig erstaunt. Max Reger ist der Schöpfer des für mich schönsten Weihnachtsliedes! Seither ist viel Zeit vergangen und obwohl dieses Lied nicht der große Renner ist, haben es viele namhafte Sängerinnen auf ihren Weihnachtsplatten eingespielt. Eine entsprechende Suche wird schnell fündig werden. Mein Beispiel stammt aus dem Konzert Christmas in Vienna - 2008, der entsprechende Ausschnitt ist hier zu sehen. In ihrer Schlichtheit und Innigkeit ist die wunderbare Genia Kühmeier für mich die ideale Interpretin schlechthin...


    Noch ein Wort zu Genia Kühmeier: beim Stöbern auf YouTube stolperte ich über ein Video in lausiger Bildqualität mit einem Ausschnitt aus einem Konzert in Grafenegg, wo sie die wohl schönste Version vom Lied an den Mond aus Dvoraks Rusalka sang, die ich je gehört habe. Man könnte ins Grübeln kommen angesichts der Tatsache, dass diese fabelhafte Sängerin kein internationaler Star ist. Mein nächster Wunsch an den Weihnachtsmann wäre, sie in Mahlers Vierter hören zu können. Ich kann mir zur Zeit keine idealere Interpretin dafür vorstellen.


    Nun wieder Rückblende: ich lernte dieses Lied auf der Proprius-LP Cantate Domino kennen. Als diese LP 1976 herauskam, sorgte sie in den Hi-Fi-Zirkeln sehr schnell für Furore. In einer Kirche aufgenommen schaffte sie es wie keine andere damals bekannte Scheibe, tiefe Orgeltöne höchst attraktiv ins Wohnzimmer zu pumpen. Sie war eine Zeit lang DER Renner unter den Audiophilen. Proprius war in den späten Analogzeiten neben Opus 3 das bekannteste schwedische audiophile Label. Man hat auch sehr großen Anstrengungen unternommen, um den Flair der legendären LP möglichst authentisch auf das CD-Format zu übertragen. Cantate Domino ist heute noch nach dem ewigen Dauerbrenner Jazz at the Pawnshop die bekannteste Proprius-Scheibe.


    Übrigens noch ein Treppenwitz der Schallplattengeschichte: wer glaubt, dass Proprius seinen Klassiker mit Einsatz aller damals zur Verfügung stehenden technischen Mittel produzierte, wird bei etwas Hintergrundforschen mit einer weiteren Überraschung konfrontiert: die ganze Platte wurde unter Einsatz einer einzigen ReVox A77 aufgenommen! Auch so kann eine audiophile Legende entstehen!


    25. Ein phänomenales Orchester...




    Richard Strauss
    Don Juan


    Pittsburgh Symphony Orchestra
    Manfred Honeck



    Der obligate Richard Strauss: bekannter Komponist, bekanntes Werk - auch Gelegenheits-Strauss-Hörer werden nicht allzu lange zu suchen gehabt haben. Das einzig interessante hier ist die Einspielung. Wir sind heute in der glücklichen Lage, praktisch jede Art von Musik technisch nahezu vollendet realisiert zu bekommen. Der Qualitätsstandard der besten Orchester ist so hoch, dass dieser Punkt für den "Normalhörer" überhaupt kein Thema mehr ist. Im Gegenteil, heute erscheinen Aufnahmen von Orchestern, die vor 50 Jahren keine Chance gehabt hätten, für eine Schallplattenaufnahme engagiert zu werden - und sie machen in der Regel ihre Sache vorzüglich!
    Man konzentriert sich also zumeist nur mehr auf die Interpretationsfrage. Aber gelegentlich passiert dann doch noch das Außergewöhnliche: als ich diese Platte einmal zufällig gehört habe, saß ich ganz fasziniert da und dachte bei mir - um Gottes Willen, die spielen ja geradezu unglaublich gut! Sie - das sind die Musiker des Pittsburgh Symphony Orchestra und ihr Chefdirigent Manfred Honeck. Manfred Honeck - Ex-Bratschist der Wiener Philharmoniker, der sich zu einer Dirigentenkarriere durchgerungen hat und eines der vielen Geschwister des Philharmoniker-Konzertmeisters Rainer Honeck ist - hat aus den Pittsburghern eine echte Supertruppe geformt. Ich kann unseren Musikfreunden nur wärmstens empfehlen, nach Platten dieses Gespanns Ausschau zu halten!


    26. Da fehlt doch was...





    Richard Wagner
    Die Meistersinger von Nürnberg


    Schwarzkopf, Edelmann, Hopf, Kunz, ...
    Orchester der Bayreuther Festspiele
    Herbert von Karajan



    Ausschnitt aus dem Quintett im dritten Akt.


    Quintett? Aber da singt doch nur eine! Nun ja, (hinter-)listig wie bin habe ich nach der Solo-Einleitung der Eva ausgeblendet, so dass die werten Rater um den vollen Genuss dieses musikalischen Kleinods kamen. Es soll ihnen ja nicht zu einfach gemacht werden...
    Wie im Rätsel angedeutet, ist das ein historisch wichtiger Mitschnitt aus Bayreuth, für Meistersinger-Fans ein Muß, aber sicher kein Erstkauf. Für den Einstieg in die Meistersinger würde ich die Kubelik-Aufnahme empfehlen. Diese Rundfunk-Produktion kommt dem Ideal sehr nahe, leider hat auch der Herausgeber ziemlich "ideale" Preisvorstellungen (die ursprüngliche Ausgabe von CALIG gibt es nicht mehr)...


    27. Das könnte Urlaubserinnerungen auslösen...




    Enrique Granados
    Spanische Tänze


    Alicia de Larrocha



    "Andaluza" (Nr.5 aus 12 Danzas espanolas)


    Dieses Rätsel hat einiges Kopfzerbrechen bereitet. Habe ich mich doch erdreistet, ein wenig vom geläufigen Kanon abzuweichen. Dabei empfinde ich das Musikbeispiel als deutlich "spanische" Musik - und wenn man so weit ist, sollte man auch fündig werden, so unbekannt sind die Spanischen Tänze auch wieder nicht....


    28. Der einsamste Job der Welt...






    Johann Sebastian Bach
    Cellosuite Nr. 5


    Janos Starker



    Die Stelle stammt aus dem 5. Tanz Gavotte.


    Mein Kommentar beim Rätsel bezieht sich natürlich nicht nur auf die 5. Suite sondern auf die Gesamtheit aller sechs Suiten. Für mich ein herausragendes Werk und eines meiner Monumente der Musikgeschichte.


    Beim erneuten Durchhören der legendären Mercury-Aufnahme von Janos Starker erneuerte sich meine Meinung, dass sie nach wie vor einen vollwertigen "Erstkauf" für dieses Werk darstellt. Sie lässt auch klanglich nichts zu wünschen übrig. Für Vielhörer gibt es aber eine große Zahl teilweise sehr unterschiedlicher Interpretationen - quasi für jeden Geschmack etwas. Aber um eine Aufnahme kommt man hier nicht herum: die erste Einspielung überhaupt von Pablo Casals ist immer noch das Urmeter für Bachs Cello-Monument. Die hier gezeigte Veröffentlichung von Ward Marstons Transfer für Naxos war bei ihrem Erscheinen der EMI-Ausgabe klanglich klar überlegen. Es gibt aber eine Neuveröffentlichung jüngeren Datums (noch von EMI), über deren klangliche Qualitäten ich aber nichts weiß. Die Aufnahme ist aber trotz ihres Alters gut hörbar und in ihrer Art nach wie vor einzigartig. Bei den klanglich hochwertigen Aufnahmen kommt wohl Heinrich Schiff dem Geiste Casals am nächsten.


    Einige Alternativeinspielungen sind auch wegen der Instrumente interessant. Als Beispiel führe ich eine relativ neue (und schon seine dritte!) Aufnahme von Pieter Wispelwey an. Hier ist sein Instrument auf sage und schreibe 395Hz gestimmt! Das ist ein Ganzton tiefer als unser heutiger Kammerton und gibt den Suiten in Verbindung mit seiner Interpretation einen ganz eigenen Charakter - hörenswert!


    29. Vorsicht Glatteis!



    Béla Bartók
    Konzert für Orchester


    Radio-Symphonie-Orchester Berlin
    Ferenc Fricsay



    Mein fehlgeschlagener Versuch, die Rater nachhaltig zu irritieren. An dieser Stelle ist ein Konzert angesagt, aber es wurde kein Solistenkonzert sondern das Konzert für Orchester von Bela Bartok. Ich hatte es ähnlich schwierig eingeschätzt wie den Schostakowitsch - aber dem war nicht so. Von diesem Werk gibt es viele empfehlenswerte Aufnahmen, aber der Fricsay-Oldie hat immer noch einen guten Ruf...


    30. Es muss kein 100-Mann-Orchester sein...




    Franz Schubert
    Fantasie in C-dur D.934


    Adele Anthony, Violine
    Jonathan Feldman, Piano



    Wir hören im Beispiel den unglaublichen Übergang zum Finale. Erstaunlicherweise war dieses meiner Einschätzung nach nicht ganz so bekannte Werk kein ernsthafter Prüfstein für unser Rateteam. Die sehr schöne Aufnahme präsentiert Adele Anthony, die von Downunder kommend (genauer: aus Tasmanien) die Musikpodien eroberte. Sie ist mit dem Geiger Gil Shaham verheiratet und da es schon dreifachen Nachwuchs gibt, ist wohl für eine weitere Musikergeneration gesorgt...


    31. Alfred müsste man heißen...




    Franz Schubert
    Impromptu in As-dur, D.945 #2


    Alfred Brendel (1988)



    Mit Sicherheit eine der besseren Schubert-Klavier-Platten auf dem Markt. Der Komponist ist wohl klar identifizierbar und vermutlich hatten die Rater weniger Probleme, die Stelle zu identifizieren, als ich um mich für sie zu entscheiden...


    Die Beschränkung auf fünf mag hart sein, allerdings hatte ich Bedenken, dass nicht wenige hier gar keine zehn Lieblingsopern des 20. Jahrhunderts überhaupt zusammen bekämen.


    Ein guter Witz!


    Salome - Elektra - Der Rosenkavalier - Ariadne auf Naxos - Die Frau ohne Schatten - Arabella - Madama Butterfly - La fanciulla del West - Il trittico - Turandot - ...


    Den Rahmen könnte man also schon mit zwei Komponisten sprengen. Dabei gäbe es noch Janacek, Debussy, Korngold, Berg, Schreker, Braunfels, Orff, Britten - aber auch Der goldene Hahn von Rimsky-Korsakoff ist nicht zu verachten....

    Was mich allerdings verwundert, daß die Aufnahmetätigkeit in etwa um 2008 zu enden scheint, wobei die meisten Aufnahmen aus den 1990er Jahren zu stammen scheinen



    Der Schein mag trügen. Die gezeigten Boxen haben Aufnahmedaten 1949-2016, 1961-2013, 1978-2011 und 1949-2014. Außerdem hat sie die 75 bereits überschritten, wird von den Plattenfirmen nicht mehr für Neueinspielungen bereits vorhandenen Repertoires verpflichtet und veröffentlicht nur mehr auf ihrem eigenen Label...



    Noch eine kleine Anmerkung zu ihrem Repertoire, die offenbar noch nicht gefallen ist: sie ist die einzige, die Beethovens gesamtes Klavierwerk plus die Symphonie-Transkriptionen von Liszt sowohl öffentlich aufgeführt als auch für Schallplatte eingespielt hat!


    :hello:

    Hier nun die reduzierte Liste für den jeweils nächsten Preisträger (sie werden der Reihe nach von mir angeschrieben):




    Nr 4 Wilhelm Peterson-Berger: Sinfonie Nr 1 "Baneret"



    Nr 6 Wilhelm Peterson-Berger: Sinfonie Nr 4 "Holmia"



    Nr 7 Antonin Dvorak: Streichquartette Nr 10 und 14



    Nr 19 - Mozart Klavierkonzerte Nr 21 und 26



    Nr 20 - Henry Sauguet - Sinfonie Nr 2 "Allegorique"



    Nr 25 Johann Strauss Edition V15



    Nr 26 Johann Strauss Edition V 16



    Nr 27 Johann Strauss Edition V 16



    Nr 28 Johann Strauss Edition V 41



    Nr 29 Adolphe Adam - Giselle



    Nr 33 - Luigi Boccherini: Opera con titoli (Cover weicht von Abbildung ab)



    Nr 36 -Toti dal Monte Preiser LV (historisch 1928) Bellini Donizetti Thomas Bizet Verdi



    Nr 37 - Margarete Arndt Ober (historisch 1910-1915) Meyerbeer Bizet Saint-Saens Wagner Verdi Ponchielli etc...



    Nr 38 - Olimpia Boronat (historisch 1904 -1908) Bellini Donizetti Verdi Flotow Meyerbeer etc...



    Nr 39 - Pasquale Amato II (historisch 1909)



    Nr 40 - Pasquale Amato II (historisch 1909)



    Nr 41 - Mathieu AHLERSMEYER (historisch 1938/39) A



    Nr 45 und Nr 46 - Luigi Boccherini - Sinfonien (Doppel CD auF Phoenix Edition usprüngl Capriccio)
    nur komplett abzugeben, da nicht trennbar, zählt beim Rätsel als 2 CDs



    Nr 47 - Luigi Boccherini Streichquartette Nr 90/G248 - Nr 19/G177 - Nr 36/G194 - Nr 55/G216



    Nr 66 Bohuslav Martinu - Klavierwerke Vol 2



    Nr 67 Lucia Aliberti singt Arien aus "Beatrice di Tenda" und "Il Pirata" von Bellini



    Nr 68 Nina Piccaluga - (historisch 1920-1928 mono)
    Arien von Verdi, Meyerbeer, Bizet, Massenet, Giordano, Mascagni, Leoncavallo, Puccini



    Nr 69 und 70 Rossini "Il Barbiere di Siviglia" (Gesamtaufnahme 1960 - Stereo)
    Zählt für 2 Nummern - ist nicht trennbar



    Nr 71 Francesco Geminiani - Pieces de Clavecin



    Nr 73 Jack Teagarden: Chicago and all that Jazz (1961-Stereo)



    Nr 74 Anton Rubinstein Fantasie op 84 und Konzertstück op 113



    Nr 76 und 77
    Luigi Boccherini: Streichquartette und Streichquintette
    ACHTUNG Überschneidung mit anderen Angeboten dieser Liste !!
    Zählt für ZWEI Punkte und ist untrennbar...