Beiträge von Gerrit_Stolte
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Original von Ulli
Salut,
das hätte ich jetzt doch bitte etwas genauer umrissen...
Cordialement,
UlliNee, lass mal, das könnte nur zu Streit führen.
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Da es offensichtlich nicht erwünscht ist, seine Meinung zu diesem Thema zu äußern, ohne dass sich ein paar Arschlöcher auf den Schlips getreten fühlen, kommen von meiner Seite keine Rezensionen mehr.
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Ich kann - leider - nicht widerstehen zu antworten und versuche dies so wertneutral wie möglich, auch wenn es schwer fällt. Grundsätzlich fühle ich Mitleid für Menschen die NICHT ZUGLEICH das Schöne in Mozart UND Schoenberg, Beethoven UND Nono, Haydn UND Boulez hören können.
ZitatOriginal von Ulli
Salut,Zunächst habe ich meine Definition von Schönheit in Form eines Sonnenaufgangs dargestellt und gehe wohl auch recht in der Annahme, dass dies vielleicht manch einer als langweilig, niemals aber als hässlich oder unschön bezeichnen würde. Es dürfte sich demnach um eine „allgemeinverbindliche“ Definition von Schönheit handeln, sofern man sich auf einen Sonnenaufgang bezieht.
Zwei Repliken dazu: Zunächst widersprichst Du Dir selbst. Hier schränkst Du Deinen Schönheitsbegriff auf den "Sonnenaufgang" ein, in Deinem vorherigen Posting hast Du genau diesen aus dem Sonnenaufgang erwachsenen Schönheitsbegriff zur Beschreibung/Bewertung von Musik verwendet (auf die Implikation des von Dir eingebrachten Allmächtigen gehe ich bewusst nicht ein). Dass Du mit deiner Verallgemeinerung des von Dir gefundenen Schönheitsbegriffs in jeder halbwegs vernünftigen Philosphischen Fakultät das Proseminar "Logik" nicht bestehen würdest, dürfte klar sein.
ZitatSchließlich entscheidet der Menschliche Verstand, wenn er (zum ersten Mal) auf einen ihn fremden Menschen trifft, nach der Seele seines Gegenüber. Wenn diese hässlich ist, so wirst Du zugeben, dass Du mit dieser Person weiteren Kontakt meidest.
Sympathie, Verständnis, Liebe, Hass, Abneigung als Verstandesentscheidung zu definieren, ist eine (unzulässige) Vereinfachung. Leider sind sie keine Verstandesentscheidungen sondern Gefühlsregungen. Wären sie Verstandesentscheidungen, sähe die Welt ein wenig besser aus - man könnte sie nämlich lehrend vermitteln.
ZitatIch gebe zu, dass dieser Thread ein Pendant zu bubba’s Wiener Klassik ist.
Bubba hat jedoch nicht in Kategorien wie "schön"/"hässlich" gesprochen, sondern lediglich seinen mangelnden Zugang zur Wiener Klassik angesprochen, sein Unverständnis (im Sinne von *nicht nachvollziehbar, weil ich es nicht schaffe* und nicht *unverständlich, weil hässlich*). Es erstaunt mich, und wahrscheinlich auch Claus, immer wieder, wie schnell man mit diesen Objektivität reklamierenden und dabei diffamierenden Begriffen wie *langweilig*, *oberflächlich*, *hässlich*, *erbärmlich* über Musik spricht, die einem nur nicht zugänglich ist, die man nicht mag. Dass man sie nicht mag, ist a. nicht schlimm und könnte b. an einem selbst liegen (bei Bubba genau wie bei Dir).
Erstaunlich moderate Antwort
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Original von Norbert
Eugen Jochum hat, wenn ich keiner Fehlinformation unterliege, Bruckners 5. insgesamt fünfmal aufgenommen
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Jein. Es gibt zwar all diese Aufnahmen und noch zwei weitere, allerdings ist die letzte von 1986 ja nicht bewusst aufgenommen worden. So gibt es eigentlich nur vier von Jochum auch autorisierte Aufnahmen.
ZitatSein Bruckner ist sehr weihevoll, aber fernab von jeglicher Effekthascherei.
Also fernab würde ich nicht unterschreiben, weihevoll ja, aber da ist auch viel Effekt (Tempovariationen) drin, die man bei vielen anderen Bruckner-Dirigenten nicht mehr hört.
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Leslie Howard spielt Schubert/Liszt, Volume 2 (3CD)
darunter auch Transkriptionen der Winterreise und des Schwanengesangs. Wird wohl nicht mehr ganz reichen heute - sind wieder über 3,5 Stunden.
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Deutlich besser als opus 18. Hier wird munter drauf los musiziert, mit Verve, Elan und Sprizigkeit. Im ersten Satz gehören ABQ zu den wenigen Quartetten, die das vorgegeben Tempo (Viertel = 88 ) spielen und haben dabei Erfolg (den leichten Intonationsproblemen zum Trotz).
Das Allegretto leidet teilweise an der zu expressiven Sichtweise des Quartetts, das ist aber nur ein marginaler Vorwurf - das Spiel ist insgesamt sehr lebendig und lebt dabei von der Interaktion.
Der langsame Satz ist sehr schön *gesungen*, hier geht es im Gegensatz zu den dramatischen Passagen der vorherigen Sätze und des folgenden Finales sehr gediegen und *schönklangig* zu. Mir ist das zu wenig. Das Tempo wirkt zwar richtig, aber die Musiker nutzen die daraus potenziell erwachsenden Möglichkeiten nicht. Kein Verharren, kein Nachhaken.
Das Finale ist wiederum spritzig und swingend, wenn auch nicht auf dem Niveau wie die ersten beiden Sätze. Hier wird der Klang auch ein wenig metallisch und dünn. Insgesamt jedoch eine sehr gute Einspielung:
Interpretation: 8-9
Klang: 7 -
Bruckner, Anton: The Complete Symphonies
Eugen Jochum, (Sächsische) Staatskapelle Dresden
Aufgenommen vom Dezember 1975 (4.) bis Juli 1980 (2.)
Lukaskirche Dresdendaraus:
Symphonie Nr. 5 (21'25/19'15/13'04/23'41, macht 77'25)
aufgenommen im Februar und März 1980Jochum lässt es in dieser Aufnahme auf den ersten Blick gemächlich zugehen. Wer aber Jochum als Brucknerianer kennt, weiß dass das nur oberflächlich so ist: EJs Bruckner ist ein nervöser und zupackender, er beschleunigt oder verlangsamt, um die Stellen, die ihm wichtig erscheinen zu betonen. Die Folge ist: die knapp 80 Minunten kommen mir wie 60 Minuten vor.
Das Adagio ist mit fast 20 Minuten wahrlich langsam, aber entwickelt eine fesselnde Binnenspannung. Die die beiden Ecksätze einleitenden langsamen Passagen sind *normal* langsam, wobei es im Finalsatz nach dem sehr zügigen fast schon brachialen Scherzo, wie eine Erlösung daherkommt. In den Choralpassagen ist schepperndes Dresdner Blech zu hören - im guten, wie im schlechten Sinn: Die anderen Instrumente treten völlig in den Hintergrund, die Intonation ist nicht immer über jeden Zweifel erhaben. Darf aber in der Hitze des Gefechts durchaus passieren.
Insgesamt kann mich die Aufnahme allerdings nicht restlos überzeugen, vor allem das Finale finde ich insgesamt zu brav.
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Original von Norbert
Zur Vorbereitung und Fortführung meines Monologs im entsprechenden Forum:Nach der sehr interessanten Einführung im entsprechenden Thread dachte ich eigentlich, daß auch noch der ein oder andere Aufnahmen vorstellen würde...
Ja, ja, ist ja gut.
Damit das Gejammer
ein Ende hat, höre ich mir gleich Jochums B5 (Dresden/EMI) an.
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Bevor ich selbst auf einige Aufnahmen eingehe, hier noch ein paar allgemeine Hinweise zu den Aufnahmen: Richter hat eigentlich für alle Plattenfirmen aufgenommen. Bis 1960 vor allem für das sowjetische Melodiya-Label sowie für die DG und Supraphon aufgenommen, danach für RCA/Columbia, EMI, Olympia (ein russisches Label mit englischer Lizenz?), später auch für Decca und Philips. Live-Aufnahmen gibt es bei Praga (Chant Du Monde), BBC Legends, Orfeo, Stradivarius, Doremi, Parnassus etc.
Will man Richters verschiedene Phasen sammeln so bieten sich an:
1. Melodiya-Edition (10 CDs) bis 1960
2. EMI-Edition (4 CDs), einzelne DG- und RCA-Aufnahmen (späte 50er- bis Ende 60er Jahre)
3. Olympia-Edition (10 CDs) für die 70er-Jahre, z. T. auch 80er-Jahre
4. Philps-Edition, vorrangig 90er-JahreÜber allem trohnt (oft auch musikalisch) die Box "Richter in Prague". 15 CDs mit Aufnahmen von den 1950ern bis zu den 1980ern.
Bei vielen Richter-Aufnahmen ist zu beachten: Audiophil sind sie meistens nicht (gelll, Alfred?
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Original von tastenwolf
(der Text ist etwas in Eile formuliert, daher nicht so durchdacht...)Ciao,
WolfgangLas sich aber durchaus so.
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Ein "wenig" Schubert/Liszt von Leslie Howard. Erste 3er-CD von ingsesamt drei, plus diversen Einzel-CDs
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Hallo zusammen,
ein oberflächlicher Blick in unsere Archive offenbart, dass Richter kein eigener Thread gewidmet ist. Muss geändert werden
Sviatoslav Teofilovic Richter wurde 20. März 1915 im ukrainischen Z(S)hitomir geboren und verstarb am 1. August 1997 im Moskau. Dazwischen lag ein der eindrucksvollsten Karrieren der des letzten Jahrhunderts, die man in verschiedene Phasen unterteilen kann:
1920 (1937) bis 1945: Ausbildungsphase
Richter war zunächst weitesgehend ein Autodidakt und hat oft nachgespielt, was er selbst gehört hat. Sein Vater war zwar Lehrer am Konservatorium in Odessa, ob der junge Sviatoslav dort selbst unterrichtet wurde, ist mir allerdings nicht bekannt. Immerhin wirkte er in den frühen 30-er Jahren als Korrepititor am dortigen Opernhaus - und hatte sogar eine Karriere als Dirigent im Sinn. Den entscheidenden Impuls zur Änderung seiner Karriereplanung bekam Richter am 19. Februar 1934, als er in Odessa sein erstes Solokonzert als Pianist gab. Drei Jahre später, mit 22 (einem Alter in dem heutzutage schon manch Pianist verschlissen ist) begann Richters eigentliche Ausbildung am Moskauer Konservatorium unter Heinrich Neuhaus. Noch während seiner Studienzeit, im Jahre 1940, gab Richter in Moskau sein Konzertdebut (u. a. mit 6. Sonate von Prokofiev). Der Komponist war derart angetan, dass er Richter mit der Weltpremiere der 7. Sonate 1943 beauftragte. Als Schlusspunkt dieser ersten Phase kann der "All-sowjetische Künstler Wettbwerb" von 1945 in Moskau bezeichnet werden. Richter bekam den ersten Preis verliehen, von einer Jury, der Shostakovich vorstand und in der auch Gilels Einsitz nahm1946 bis 1960: Karriere im Heimatland und im (befreundeten) Ausland
Im Gegensatz zu vielen anderen erstrangigen Konservatoriumsstudenten hat Richter nie selbst eine Lehrtätigkeit ausgeübt, sondern sich - im eigentlich schon betagten Alter von 30 Jahren - ausschließlich seiner Karriere als Konzertpianist gewidmet. Dabei hat er sowohl konzertanten Repertoire als auch Kammermusik und natürlich umfangreiche Soloklavierliteratur gespielt. Zunächst konzentrierte sich diese Karriere jedoch auf den sowjetischen Einflussbereich. Lediglich Reisen in die CSSR, Bulgarien, Polen etc. sind bekannt. Als Emil Gilels 1955 bereits in den USA gefeiert wurde (und bescheiden auf Richter hinwies), durfte Sviatoslav immerhin die ersten Aufnahmen für westliche Plattenfirmen machen: Die von der Deutschen Grammophon publizierten Schumann-Aufnahmen ließen Richter über Nacht berühmt werden. Weitere Konzertreisen folgten, darunter auch der mittlerweile legendäre Auftritt in Sofia am 24. Februar 1958, bei dem SR die "Bilder einer Ausstellung" zum Besten (im wahrsten Sinne des Wortes) gab.1960 bis 1980: Blütezeit der Karriere
Das Ende dieser Periode ist artifiziell gesetzt, da es eigenlich keinen Termin gab, zu dem Richter seine Karriere drastisch änderte. Deshalb wähle ich einfach unser reguläres "Renteneintrittsalter" als Endpunkt. Dafür ist der Startpunkt umso leichter zu wählen: Der 10. Mai 1960. An diesem Tag gab Richter in finnischen Helsinke sein erstes Konzert im nicht-kommunistischen Ausland. Auf dem Programm standen Beethoven-Sonaten sowie Zugaben von Schumann, Schubert und Rachmaninoff. Nach einer kurzfristigen Rückkehr in die UdSSR kam dann am 15. Oktober 1960 der erste Auftritt in den USA. Er spielte Brahms' 2. Konzert in Chicago, am Pult stand Erich Leinsdorf. Bis zum Jahresende folgte eine ausgedehnte USA-Tournee, die diverse Plattenaufnahmen für RCA und Columbia beinhaltete und Richter gleich sieben Mal in die New Yorker Carnegie Hall führte. In den folgenden Jahren trat Richter in vielen europäischen Ländern (Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweiz, Österreich, Belgien etc.) auf, war viel gesehener und gehörter Festivalgast (vor allem bei kleinen Festivals). Der erste Auftritt in der damaligen Bundesrepublik fand erst Ende Juli 1970 in München statt. Zuvor war er nur zu Plattenaufnahmen (Brahms Triplekonzert in Berlin vorstellig geworden). Die verschiedenen im Internet zugänglichen Quellen sind allerdings nicht unbedingt aussagekräftig, er kann durchaus schon früher hier aufgetreten sein.1981 bis 1995
So selten Richter in den ersten Jahren seiner Blütezeit in der BRD auftrat, so häufig tat er im Spätherbst seiner Karriere. Seine letzten beiden Konzerte überhaupt fanden am 28. März 1995 in Bremen und am 30. März 1905 in Lübeck statt (Privatkonzert). Richter hatte übrigens in diesen Jahren bei einem Konzert einen Totalausfall. Spielte er bis zu diesem Zeitpunkt oftmals ohne Partitur oder las nur kursorisch, so spielte er in den letzten Jahren fast nur vom Papier - gleichzeitig waren die Bühne und Saal bis auf ein kleines Licht auf Richters Flügel vollkommen dunkel. Zu bedenken ist auch, dass Richter nach eigenen Angaben in den letzten Jahren zunehmen schlechter hörte. Dennoch wagte er sich Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre häufig ins Tonstudio und die so genannten "Autorisierten Aufnahmen" für das Label Philips aufzunehmen. 21 CDs, die fast seine gesamte Bandbreite abdecken, ergänzt mit ein paar Aufnahmen, die schon in den Jahrzehnten zuvor entstanden sind.In den folgenden Tagen werde ich die Plattenaufnahmen Richters vorstellen. Wäre schön, wenn sich auch andere daran beiteiligen könnten.
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Andere Ausgabe:
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EMI 5 55035 2
Composers In Person: Aram Khachaturian1. Masquerade Suite
2. Violinkonzert in d-Moll (Oistrakh)
3. Gayaneh - OrchestersuitePhilharmonia Orchestra/Khachaturian
Aufnahmen vom November und Dezember 1954
nicht mehr erhältlich? -
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Original von C.Huth
Hallo Gerrit,
Ich erinnere mich an diesen Berliner Mitschnitt (danach gab es Ravels G-Dur Klavierkonzert, oder?)Jauuu, mit Mustonen am Flügel.
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, und ich weiss noch, dass ich die Variationen erst in der Aufnahme mit dem L.A.Philharmonic richtig schätzen gelernt habe.Also muss ich doch noch mal was bestellen. Hatte mich gerade daran gewöhnt, dass der Stapel ungehörter CDs kleiner wird.
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Original von C.Huth
Hallo Gerrit,danke für Deine Worte zu der neuen CD - mal schauen, irgendwann werde ich sie mir kaufen.....
Ich kenne bisher nur die Werke, die auf der Sony-CD mit Salonen-Kompositionen drauf sind, nämlich die L.A.-Variations, die "Five images after Sappho", Mania, Giro und Gambit. Insgesamt habe ich einen besseren Eindruck im Schnitt in Erinnerung als Du von der neuen CD, mir sind nur die "images" und "Gambit" als deutlich schwächer in Erinnerung.
Aber ich muss mal wieder in Ruhe hören, obwohl neulich erst getan, werde ich dann meine Eindrücke hier gerne noch vertiefen.
Beste Grüsse,
C.
Die L.A variations finde ich sehr gut, ich habe einen Mitschnitt eines Konzerts,d ass Salonen Ende des letzten Jahrhunderts in Berlin gab. So etwas hatte ich erhofft, sah mich aber (teilweise) enttäuscht.
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Original von Gerrit_Stolte
Gilels/Maazel spielen Tchaikovsky-Konzerte
Richter/Maazel spielen Bartok 2 und Prokofiev 5Mich selbst beantwortend, hier nur ein paar (zwiespältige) Anmerkungen zu dieser CD. Zunächst das Negative: Bei den Richter-Einspielungen springt der Funke nicht über. Es gibt (von anderen Pianisten) bessere Einspielungen von Bartók 2 (Kocsis, Kovacevic, Anda etc.) und von Richter selbst eine *bessere* Prokofiev 5 (DG). Tchaikovsky 3 ist nicht sonderlich interessant, da es sich nur um ein Torso handelt, Tchaikovsky 1 ist zumindest beachtenswert, da Gilels/Maazel nicht in diese abgedroschene "Ich muss jetzt noch schneller und dramatischer spielen"-Dilemma verfallen, wie viele Pianisten seit den packenden Einspielungen von Horowitz oder Argerich. Es ist ein relaxte und zurückgenommene Einspielung, ohne deswegen so schwergewichtig zu werden wie vor einigen Jahren (Jahrzehnten) Sokolov/Järvi. Das besondere ist jedoch das 2. Konzert von Tchaikovsky, leider nur in der von Siloti verkürzten Version zu hören: Was Gilels da an pianistischem Feuerwerk abbrennt ist vorzüglich - man fragt sich, warum dieses Werk so selten gespielt wird. Die CD ist auf amazon teilweise für 7 Euro plus Versand zu haben - unbedingte Kaufempfehlung, wenn auch nur für 36 von 150 Minuten.
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Original von Markus Schirmer
13.April, 20 Uhr - Aula der alten Universität Heidelberg- Zeit für "A" -
Ligeti: Musica ricercata Nr.1 in A
Beethoven: Sonate op. 2, 2 in A
Grieg: Vision in A
Liszt: Mephistowalzer in A---
Debussy: Der kleine Schafhirte in A
Prokofieff: Sonate Nr. 6 in Alg.
M.Schirmer
Musik aus drei Jahrhunderten, sehr schön. Ich versuche, zu kommen. Aber ich hoffe auf eine Skjabin-Etüde zur Belohnung
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Original von Markus Schirmer
Es klingt natürlich eigenartig, wenn man SEINE eigene CD zu loben beginnt - ich möchte keinen einzigen Satz über meine Interpretation verlieren, das obliegt meinem Publikum bzw. div. Rezensenten - aber ich darf über den Klang sagen, dass ich, der ich selbst sicher weit über 1000 Klavier-CDs besitze, einen solch weichen, homogenen, aber dennoch offenen und präsenten Klang ganz selten gehört habe. Und das freut mich natürlich. Aber auch dies ist eine persönliche Meinung und muß sich nicht mit der allgemeinen decken.Deine Beschreibung macht Lust, die CD zu hören.
Zitatzwischen dem "Ackern" an der 6. Prokofieff-Sonate und Liszts Mephistowalzer, welche ich in Kürze beim "Heidelberger Frühling" im Rahmen meines dortigen Rezitals musizieren werde, falls jemand aus der Gegend kommt)
Toi, toi, toi. Wann ist das Konzert?
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Original von bubba
Nein, denn ich sagte ja genau das, nämlich, dass,auch ohne sich tiefergehend mit Perahia beschäftigt zu haben, womit ich nicht meine, sich nur ein paar seiner Aufnahmen angehört zu haben, sondern vielleicht etwas über ihn gelesen zu haben, etwas von ihm gelesen zu haben, Interpretationsvergleiche einiger Stücke, z.B. Variation 26 der Goldbergvariationen Gould1981 im Vergleich mit Perahia angestellt zu haben, ihn live gehört zu haben,etc., man sehr schnell merken kann (die Form 'man' verwende ich, wie viele andere auch, für 'ich'), dass er zu den Größten gehört.
Viele sprachlich kantradiktionäre GrüßeDas stimmt nicht. Du schriebst, Du kannst ihn nicht wirklich beurteilen, tust es dann aber doch.
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Gilels/Maazel spielen Tchaikovsky-Konzerte
Richter/Maazel spielen Bartok 2 und Prokofiev 5 -
Beethoven: The Complete String Quartets
Vegh Quartet (1952)
Sandor Vegh (1. Violine)
Sandor Zöldy (2. Violine)
Georges Janzer (Bratsche)
Paul Szabo (Cello)Music & Arts CD-1084-2
Wie bei den frühen Quartetten eine sehr direkte Art der Interpretation. Keine kontroversen Passagen wie beim späteren Zyklus auf Astrée/Valois (mittlerweile Naive).
Vegh steht als Primarius weniger im Rampenlicht, es handelt sich eher um ein lustvolles Miteinander. Spitzig, ausdrucksstark, allerdings mit weniger Dramatik als sie etwa vom Takacs geliefert wird.
Das Allegretto huscht für meinen Geschmack zu schnell vorrüber - obwohl das Tempo nicht dramatisch schneller ist als bei anderen Einspieungen. Der 3. Satz hat weniger Tiefgang als bei der späteren Aufnahme des Quartetts.
Die beiden Ecksätze kommen aber ziemlich gewaltig daher und sind dennoch leichtfüssig, federnd, jede Melodie bis ins kleinste ausgeleuchtet. Die Klangqualität ist wieder erstaunlich gut.
Interpretation: 8
Klang: 7 -
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Harnoncourt Bruckner 5 muss ich noch mal in aller Ruhe hören. Der erste Eindruck war jedenfall gut, war aber zu sehr abgelenkt.
In der Zwischenzeit eine große Einspielung eines, insgesamt, unterschätzten Tastenkünstlers
Ein Schubertianer ersten Ranges, dessen Berherrschung des Fortepiano, in meinen Ohren (die man ja vergessen sollte) seines Gleichen sucht. Eine Einspielung, die auch Fortepiano-Gegnern gefalen könnte.
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Original von Rienzi
Lieber Gerrit,Ich könnte ja auch schreiben, daß Deine Musik-Empfehlungen zum Vergessen sind.
Kannst Du gerne machen, Gerwald
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Hallo zusammen,
Claus hatte mich gebeten, ein paar Zeilen, zu folgender CD zu schreiben:
Der Chefdirigent des Los Angeles Philharmonic Orchestra hat in den 70er-Jahren an der Sibelius-Akademie in Finnland Komposition und (im Nebenfach) Dirigieren studiert. Über Jahre hinweg war er primär als Dirigent tätig, hat das LAPO, imo, zu einem der führenden amerikanischen Orchester geformt. Im Jahr 2000 hat er allerdings Pause vom Dirigieren gemacht und sich verstärkt der Komposition gewidmet. Drei der Resultate werden - als Ersteinspielungen - auf dieser CD vorgestellt. Das Resultat sieht gemischt aus.
Das Titelstück - Wing on Wing, entstanden im Jahr 2004 - ist ein Auftragswerk seines Orchesters, komponiert zur feierlichen Eröffnung der neuen Konzerthalle in LA. Und so klingt es auch: Vorrangig gewaltige Klangmassen, rhytmisch eintönig, Aneinanderreihung von Akkorden, aufgelokert durch die wortlosen Beiträge der beiden finnischen Sopranistinnen Anu und Piia Komsi und die die Stimme des Architekten, Frank Gehry. Das Werk wirkt wie geschrieben, um die Akustik des neuen Saales zu testen. Ziemlich ideenlose 25 Minuten.
Davor waren die "Foreign Bodies" zu hören (komponiert 2001), ein dreisätziges Werk ohne Pausen. Zwiespältiger Eindruck. Hervorragend gespielt, allerdings bleibt von der Komposition an sich nichts haften. Das Stück "handelt" von einer Maschine, die immer menschlicher wird. Na ja, als alternative Erklärung wird noch nachgeschoben, es handle sich um "Fremdkörper", die nach und nach in ihrer Umgebung heimisch werden. Bla, bla, bla. Die Musik wirkt ohne Erklärung nicht sonderlich. Erinnert ein bisschen an Varése light.
Von ganz anderem Kaliber hingegen das älteste Werk auf der CD: Insomnia. Geschrieben 2001, uraufgeführt beim SHMF und Christoph Eschenbach gewidmet sprüht es vor Ideen: Die verschiedenen Instrumentalgruppen werden nicht zu einem großen Klangbrei vermischt, sondern bekommen (charakteristische?) Passagen auf den "Körper" geschrieben. Rhytmisch sehr vertrackt. Ich bin gefesselt. 20 Minuten, die noch länger dauern könnten, aber irgendwie kürzer wirken.
Die Musik verharrt insgesamt in der Tonalität - bewusst, wie Salonen selbst erklärte: Er hatte keine Lust, atonal um der Atonalität (Modernität) willen zu sein. Recht hatte er.