Beiträge von Kalll

    Hallo, Ihr Lieben,


    beim Stöbern im Wiesbadener Plattenladen habe ich den Messias unter Boult mit dem LSO und (u.a.) mit Sutherland / Bumbry als Gesamtaufnahme (3 LP's) erstanden.
    Habe den M. als LP noch unter Forster und unter C. Davis. Als CD habe ich die Aufnahme von William Christie.
    Ich muß sagen, daß mir musikalisch die Christie-Aufnahme am meisten zusagt. Aber die 'Neue' unter Boult hat auch ihren Reiz.
    Zuerst dachte ich, daß ist ja vieeel zu langsam. Man(n) gewöhnt sich aber dran. Hab erst die Männerstimmen gehört. Nun ja, der Tenor gefällt mir stimmlich gut. Bin mal auf die Operndiven gespannt...
    Übrigends: der Klang der 1961 aufgenommenen Einspielung ist echt gut. Hat noch jemand diese Aufnahme?


    Herzlichen Gruß
    vom Kalll (Klaus)

    Ihr Lieben,


    gestern abend öffne ich eine original russische LP von Melodia (noch verschweißt) -ich glaub von 1979- und leg das Teil auf. Erwartet hab ich die erste Sinfonie op. 13 von Tschaikowsky, die er mit "Winterträume" überschrieben hat. So steht es zumindest auf der Plattenhülle. Was hör ich? Solo-Klaviermusik. Eine Plattenseite durchgehört. Klasse Musik. Dem Cover konnte ich folgendes entnehmen: 18 Stücke für Klavier, op. 72, gespielt von M. Pletnev. Wenn ich google, finde ich nur eine DG-Aufnahme neueren Datums (glaub 2005). Die kanns ja nicht sein.


    Kennt jemand von Euch diese Platte ?


    Gruß


    Kalll (Klaus)

    Hallo Ihr Lieben,


    Am 28. Dezember 2000 wird das Oratorium "Das Buch mit sieben Siegeln" vom 1.12.2000 aus der Christuskirche in Mainz auf SWR2 übertragen. Wolfgang Schmidt singt die Partie des Johannes.


    28.12. um 19.05 SWR2


    Bachchor Mainz


    Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz


    Leitung: Ralf Otto


    Franz Schmidt: »Das Buch mit sieben Siegeln«, Oratorium nach der Offenbarung des Johannes


    Valentina Farcas (Sopran)


    Barbara Arneke (Alt)


    Wolfgang Schmidt, Stefan Dörr (Tenor)


    Peter Lika, Christof Fischesser (Bass

    bei dieser Aufführung durfte ich als Chorist (2. Baß) mitwirken. Ich hab gestern abend nochmal den Konzertmitschnitt über Kopfhörer nacherlebt.
    Das war schon ein gewaltiges Musikerlebnis. Besonders angenehm habe ich noch Peter Lika als 'Stimme des Herrn' im Gedächtnis. Da wird Wucht und Durchsetzungsvermögen vom Baß verlangt. Wenn auch seine Vokalfärbung nicht immer absolut optimal ist, es war schon eine tolle Leistung.
    Manfred Schmidt als Johannes: so (fast) lyrisch habe ich Schmidt noch nie gehört. Forte-singen kann er ja, nur bei einer Pianostelle hat er den Himmel zu 'Hammel' gemacht. Muß man halt drüberweg-hören bzw. -sehen. Ich meine er hat diese sehr schwierige Partie gut gesungen.

    Als Chor den Boden schwanken zu lassen, ist mir noch -wie gestern aufgeführt- in Erinnerung.
    Würd's gern nochmal singen....


    Herzlichen Gruß
    Kallls (Klaus)

    Hallo,


    es kam die Frage auf, wie die Aufnahmen von Brilliant Classics (Kuchar) einzuordnen sind. Ich hab sie mir zugelegt (Mitbestellung beim Gesamtmozart :D). Mir gefallen die Aufnahmen. Habe gestern die 4. gehört. Tolle, energiereiche Musik.
    Hab beim Klassik-M;agazin gestöbert. Folgendes habe ich gefunden:


    Der Edel-Audiophile mag noch immer die Nase rümpfen ob der Preispolitik des Labels und sich mangels besseren Wissens den oftmals schrecklich überbewerteten Hochpreisprodukten anderer Firmen zuwenden, nur weil dort ein großer Name Vielversprechendes verheißt. Ein solches Versprechen lösen mittlerweile immer mehr die noch weniger bekannten Namen ein. Der 1960 geborene Theodore Kuchar zählt zu ihnen. Als überaus verlässlicher Dirigent hat der frühere Chef des Nationalsymphonieorchesters der Ukraine bereits Aufnahmen für ‚Naxos’ und auch ‚Brilliant Classics’ geleitet. Für die Aufnahmen der sechs Symphonien von Carl Nielsen stand ihm das Janacek Philharmonische Orchester zur Verfügung, ein ebenfalls solides, verlässliches Orchester, das gerne für Schallplattenaufnahmen unter Vertrag genommen wird. Was hier jedoch herauskam, ist nicht bloß eine gewohnt sauber und klanglich zufriedenstellend produzierte weitere Tiefpreis-Box, sondern in der Tat eine kleine Sensation auf dem Plattenmarkt. Im Wettbewerb um die besten Einspielungen der Symphonien Nielsens hat Kuchar mit leichter Hand tatsächlich den verdienten Nielsen-Pionier Ole Schmidt aus dem Rennen geworfen, mit den Aufnahmen von Eugene Ormandy und Leonard Bernstein mindestens gleichgezogen und macht sich jetzt anheischig, Schönwandts Referenzeinspielungen mit dem Dänischen National-Radiosinfonieorchester Konkurrenz zu machen, ihnen Paroli zu bieten und eine echte Alternative zu sein. Doch was sind denn nun die Vorzüge von Kuchars Gesamteinspielung?

    Zum einen hat er die Partituren äußerst sorgfältig studiert und das Innovative Nielsens im Blick auf formale Prozesse und harmonische Fortschreitungen erkannt. Dies setzt er musikalisch auch um. Anders als Ole Schmidt mit dem London Symphony Orchestra, dem mehr an einer einzig bindenden Phrase zu liegen scheint als am Konturenschaffen und Kontrastebilden, arbeitet Kuchar stets mit größtmöglicher Transparenz, zeichnet die Musik in feinen Linien statt mit dem breiten großorchestralen Pinsel nach und erreicht so, dass Nielsens Musik eine unnachahmliche Konturenschärfe bekommt, wie sie eigentlich auf kaum einer anderen dem Rezensenten bekannten Einspielung, ausgenommen der Schönwandts, zu hören ist. Dies betrifft nicht zuletzt auch den ungemein motorisierten rhythmischen Impuls dieser Einspielung. Was in den Noten steht, setzt Kuchar mit dem Janacek Philharmonischen Orchester wunderbar plastisch um, dynamisch volumenreich ausbalanciert und dem Hang zum Überborden nur dann nachgebend, wenn vom Komponisten gefordert. Das Orchester hat ausreichend Energie für alle sechs Symphonien getankt, spielt spannungsgeladen, in allen Gruppen mit tiefer Klangpracht. Kuchar schlägt ab und an recht profilierte, energetische Tempi an, denen das Orchester jedoch mit stringenter Binnenspannung begegnet. Hier und da gibt es ein paar Ungenauigkeiten in der Präzision und in den Holzbläsern ab und an intonatorische Problemstellungen, aber es sind dies Marginalien. Hin und wieder hat die Tontechnik die Subtilität unterschiedlicher dynamischer Schichten nicht in Betracht gezogen und das Klangbild dynamisch egalisiert, doch auch dies in marginaler und seltener Ausprägung.
    Elanvolle, blutvolle Aufnahmen der Symphonien von Carl Nielsen. Der Preis ist ein Witz, die Einspielungen fast unschlagbar gut. Dringend empfehlenswert.


    Gruß
    Kalll (Klaus)

    Hallo, Ihr Lieben Sängerfreunde!


    ich habe auch mein Listchen fertig:



    01. Jussi Björling (Tenor)
    02. Fritz Wunderlich (Tenor)
    03. Joseph Schmidt (Tenor)
    04. Carlo Bergonzi (Tenor)
    05. Alfredo Kraus (Tenor)
    06. Franco Corelli (Tenor)
    07. Giuseppe di Stefano (Tenor)
    08. Nicolai Ghiaurov (Bass)
    09. Thomas Quasthoff (Bass-Bariton)
    10. Cesare Siepi (Bass)
    11. Herrmann Prey (Bariton)
    12. Gottlob Frick (Bass)



    ach ja, die Tenöre.. kommen meist am besten weg...


    mit herzlichem Gruß
    Kalll (Klaus)

    Hallo Heldenbariton,


    ich bin mir sicher, daß es eine Mono-Aufnahme ist. Ich glaube, die von 1953. Orchester spitze, Tempi spitze, Sopran spitze. Fricsay geht das Werk sowohl von den Tempi als auch von der Dynamik toll an. Der Tenor hat ein gewöhnungsbedürftiges Timbre. Insgesamt ein sehr packende Einspielung (trotz Mono)!!


    Gruß
    Kalll (Klaus)

    Hallo, Ihr Lieben,


    gestern habe ich im Schallplattenlädchen in Wiesbaden das Verdi Requiem unter Serafin gekauft. Die 'alte' Aufnahme von ihm mit Gigli hatte ich schon. Diese ist für mich neu. Die Interpreten: Shakeh Vartenisiian (S), F. Cossotte (MS), E. Fernandi (T), B. Christoff (B), Chor und Orchester des Operhauses Rom. Die Aufnahme ist -so weit ich recherchieren konnte- von 1959.
    Ich habe mal ein bißchen reingehört. Es ist immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich das Werk seitens der Tempi angegangen wird. Am Anfang geht Serafin recht flott ran, dann kommen wieder Passagen, wo er doch recht stark das Tempo rausnimmt.
    Die Interpreten sind nicht so homogen wie die - aus meiner Sicht - Spitzenaufnahmen: Fritz Reiner (mit meinem Lieblingstenor J. Björling) und der Guilini-Aufnahme mit Gedda und Co. Wenn man vom Klangbild mal absieht (das fällt mir bei diesem Werk recht schwer), so ist die Toscanini-Aufnahme von 1941 (ebenfalls mit Björling) für mich die werkgetreueste (halt keine Opern-Nähe). Von den neueren Aufnahmen will ich nur mal die Aufnahme von Gardiner rausnehmen. Technisch ist die Aufnahme brilliant. Der Chor singt besser als die anderen (technisch gesehen), aber die Musik (Emotionen) bleiben für mich 'auf der Strecke'. Gesangstechnik: Canonici Oper-riert mir bei seinem Ingemisco-Einsatz etwas zu sehr.
    Fazit: das Verdi-Requiem ist und bleibt für mich eines der Werke, das mich emotional am meisten 'packt'. Und die Interpretationsunterschiede lohnt es sich zu vergleichen. Übrigends: die Aufnahme von Fricsay spricht mich auch sehr an. Hier gefällt mir besonders der Sopran von Maria Stader. Ihr Solopart ist einsame Spitze....der glockenreine Sopran...


    Gruß
    Kalll (Klaus)

    Hallo Alfred,


    ich kann gut nachvollziehen, was Du sagst. Ich habe Kontakt zu einigen Profi-Sängern bzw. zu Gesangsstudenten. Ich glaube, daß es auch an den Gesangslehrern liegt. Hier vermute ich, daß sich diese -vielleicht unbewußt- nach der Aufnahmemöglichkeit des Musikmarktes richten. Da waren / sind ja auch die Spezialisierung auf Barockmusik zu erkennen. Mag ja auch bei manchen Stimmen 'passen'... Ich hatte mal das Vergnügen, in einer Probenpause ( war 2.Baß in einem Konzertchor) mit dem damaligen Solisten R. Kollo zu sprechen. Er sagte mir: 'entscheidend für mich - bei der Beurteilung der Stimme- sind die ersten Sekunden des Vorsingens. Da weis ich (er), welches Potential in der Stimme liegt. Dann beginnt die Arbeit für den Ausbilder und für den Sänger...'. Ich bin davon überzeugt, daß letztendlich die kommerziellen Gründe die entscheidenden sind, die die 'Stromlilienförmigkeit' (mir fällt nix besseres ein) mancher Sänger / Sängerinnen indirekt bestimmen. Quasthoff ist für mich ein positives Beispiel. Er -als Sänger- hat den Mut, seine Stimme auch mal häßlich klingen zu lassen (wenn's passt). Es gibt bestimmt viele sehr gute Stimmen, die aber nicht immer von Ihren Professoren in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Die Vermarktungsmechanismen z.B. bei A. Netrebko tun einem ja schon fast weh...
    es grüßt ein musikverrückter
    Kalll (Klaus)

    Hallo, Ihr Lieben,


    es ist schon komisch. Liegt es daran, daß ich mich in schon vorangeschrittenem Alter (55) befinde? Viel schneller als die Sänger von heute fallen mir da die von 'gestern' ein (Wunderlich, Frick, Ludwig, Björling, Berry, Ferrier...). Von den neuen Stimmen fällt mir da Netrebko spontan ein. Ihre Stimme ist schon herrlich. Wenn sie noch etwas mehr Ausdrucksintensität entwickelt (Violetta)....wenn ich da an unsere unvergleichliche Maria denke. Singt zwar nicht sooo schön wie Netrebko. Aber Callas ist für mich da unerreicht, was Ausdruck und emotionale Tiefe angeht. Wenn ich dann noch an die unglückseligen Marketingversuche bei unseren neuen Stars denke. Netrebko-Tassen... ich glaub, darauf sollte sie verzichten bzw. ihre Leutchen zurückpfeifen. Das täte ihrem Image gut.
    Es grüß Euch herzlich ein nachdenklicher
    Kalll (Klaus)

    Hallo Ihr Lieben,


    ich kann Eure Empfindungen beim Anhören von Ferrier's Stimme sehr gut nachvollziehen. Sie hat eine enorme Ausdruckskraft und Wärme. Ich erinnere nur an das großartige Lied von der Erde, wo sie mit Julius Patzak singt. Es ist zwar eine alte Aufnahme (ich glaube von 1951). Meine alte englische Decca spielt aber trotzdem so gut, daß einem schon mal die Tränen kommen können. Hätte sie als Gesangspartner unser guten Fritz Wunderlich gehabt.....nix gegen Patzak, aber hier ist Wunderlich für mich unerreicht.
    Gruß
    Kalll (Klaus)

    Hallo Ihr Lieben,


    da ich fast ausschließlich Schallplatten höre, ist mir eine relativ neue Schöpfung von Harnoncourt gar nicht bekannt gewesen. Am vergangenen Wochenende hatte ich das Vergügen, diese Aufnahme (u.a. mit M Schade als Uriel) zu hören.
    Gerhaher singt die Bass-Partie, dem es aber für meinen Geschmack einfach Volumen in der Stimme fehlt. Hier hat Harnoncourt offensichtlich auf Durchsichtigkeit und Leichtigkeitin der Stimme mehr Wert gelegt. Nicht das mir die Interpretation nicht gefällt. Hier mag ich aber einfach einen Kurt Moll oder einen Frick (ich glaube unter Jochum) mehr. Habe gestern mal in die Jochum-Aufnahme reingehört. Frick finde ich da profunder. Einfach mehr Saft und Kraft. Kmennt als Uriel ist da schon etwas gewöhnungsbedürftig. Singt mir zu 'abgehackt'. Der gute (alte) Fritz (Wunderlich) bleibt für mich als Uriel unerreicht. :D
    So, nun muß ich an die Maloche.


    Einen schönen Tag wünscht Euch
    Kalll (Klaus)

    Hallo Ihr Lieben,


    ich bin neu in diesem Forum und sehr froh, 'es' gefunden zu haben. Zu dem Thema Karl Richter gäb es sehr viel zu sagen.
    Ich habe bei manchen Interpretationen (z.B. Weihnachtsoratorium / h-moll-Messe) zweierlei Empfindungen beim hören. Da ist einerseits der Glanz, den diese alten Aufnahmen verströmen und auch die gemäßigten Tempi, die grundsätzlich dem Hörer Zeit lassen, das Gehörte in sich aufzunehmen bzw. auf sich wirken zu lassen. Zwar mutet es einem manchmal etwas komisch an, wenn es gar zu langsam abläuft. Mir fallen jetzt at hoc keine konkrete Stelle ein. Vielleicht sind auch durch die sog. historische Aufführungspraxis unsere Ohren einfach anderes gewöhnt. Ich habe bei den Bach-Interpretationen, die dieser Aufführungspraxis folgen machmal den Eindruck, das die Dirigenten in Punkto 'Singbarkeit' (Chor) die Konkurrenz ausstechen wollen. Einer will schneller sein als der andere... Dabei bleibt nach meiner bescheidenen Meinung nach, zumindest manchmal die Musik 'auf der Strecke'.
    Habe selbst als Chorist bei solchen Aufführungen mitgewirkt und habe so manchen 'Rekordversuch' als unpassend empfunden. Ich mache die Beobachtung, daß zumindest dieser Dirigent mit zunehmenden Alter ( er ist zwar erst Mitte 50) so manche Stelle wieder mit gemäßigtem Tempo angeht. Vielleicht war das, was die alten (Richter und Co.) interpretiert haben, ja doch nicht sooo schlecht.