Beiträge von teleton

    Im Laufe der Jahre habe ich viel positives über Paul Paray hier bei TAMINO gelesen.


    Dies hatte ich jetzt zum Anlass genommen, nicht die recht teuren MERCURY-CDs zu erwerben, sondern die abgebildete 10-CD-Box DOCUMENTS (MEMBRAN), die eine ganze Reihe der MERCURY-CDs aus Beitrag 1 enthält:


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    MEMBRAN, 1953 - 1964, ADD


    Die wenigsten enthaltenen Aufnahmen sind in MONO - es sind nur leider die Schumann-Sinfonien Nr.1 und 4. Bei Sinfonie Nr. 2 hat man den Eindruck einer Breitwandwirkung ohne Stereo, sodass der Sound dann nicht aus der Mitte kommt. Die Pauken im Finale kommen wuchtig wie nie ... dennoch wie grosse Donnerbüchsen.

    Wegen dem klanglich historischen Touch dieser Aufnahmen, werden diese wohl kaum bei mir für mehrfache Hörsitzungen in Frage kommen ... aber die durchweg flotten Interpretationen und der enrergische Zugang liegen tatsächlich voll auf meiner Linie. :| Um so trauriger, dass der Sound ausgerechnet bei Schumann nicht stimmig ist.


    :!:Ansonsten spricht der MERCURY-Living Presence-Sound für sich und sein schon damals in den 60ern hohe Qualität und räumlichen Klang.

    Ganz ausgezeichnet und mit einem dicken Schuss Spannung fern jeder Langatmigkeit sind seine Ravel- und Debussy-Aufnahmen. Den Bolero zieht er mit ganzen 13:19 und La Valse mit 11:40 durch ... das Ganze in extreemer Hochspannung.

    Paray hatte eine Affinität zum französischen Repertoire. So konnte ich hier mit Werken von Jules Massenet, Adolph Adam, Ferdinand Herold, G.Meyerbeer, Daniel Auber und Charles Gounod für mich absolutes Neuland ergattern in stuppender Qualität.

    Hocherfreut war ich über die tolle und energetischen Zugang bei Saint-Saens Baccanale, Marche Heroique und Marche Militaire francaise.

    Die Ouvertüren von Auber Die Krondiamanten und Offenbach Die schöne Helene, sind auch Neuland in ausgelebter Energie dargeboten.

    Nie habe ich sowie auch Lalos Namouna-Suite und die Le Roy d´Ys-Ouvertüre so umwerfend gehört.

    Die Werke von Chabrier, wie u.a. auch Espana (6:33) und die Suite Pastorale kann man sich kaum fröhlicher und lebensbejahrender vorstellen.

    Die Berlioz Symphonie fantastique und Saint-Saens Sinfonie NR.3 werden fetzig und zügig dargeboten, doch man hat hier schon zu gute Referenzen zur Verfügung, wie Ormandy (Saint-Saens) und Bernstein / Markevitch (Berlioz) ohne die hier klanglich etwas historische Anmutung.

    Bizets Carmens Suite und LÁrlesienne habe ich noch nicht gehört ...


    8) Der Mann legt eine Power an den Tag ... whow ... dagegen sind manche Dirigenten Totlangweiler !

    Die Box lag beim Kauf bei 20€ (jetzt wieder ein paar Euro mehr) und ist sein Geld wirklich wert. Für die entsprechenden MERCURY-Einzel-CDs wären bis 100€ fällig !

    Diese klanglichen Einschränkungen gelten für die Melodia-Einspielung, die Wolfgang definitiv meint. In #80 verwies ich auf die spätere audiophile Aufnahme aus Stockholm von 1999, bei Weitblick erschienen und z. Zt. schwer greifbar, die ich als meine persönliche Referenz ansehen möchte. Gewiss ist die subjektive Herangehensweise eigen (eben später Swetlanow), aber die gewaltigen Steigerungen habe ich nirgendwo sonst derart ausgekostet erlebt. Die Via Appia ist schlicht und ergreifend umwerfend.

    JA, die CD mit den späteren Swetlanow-Aufnahmen der Triologie ist einfach nicht greifbar. Als Swetlanow-Fan hätte ich die auch gerne.

    Ich weis ja, das Du mit Swety alles an Land ziehst ... Dir gelingt es mehr als mir.


    Der späte Swetlanow liegt mir aber nicht in jedem Falle, weil er in den späten Aufnahmen die Werke unheimlich lang auskostet, bei gleicher Emotion.

    Absolutes Nagativbeispiel ist Strawinsks Pretruschka --- für mich schwer geniessbar !

    Lieber Wolfgang,

    genau die habe ich mir, bevor Dein Beitrag erschien, bestellt! Weshalb nennst Du sie unspektakulär? Fritz Reiner war doch eigentlich (fast) immer für spektakuläre Musikerlebnisse bekannt.

    Lieber nemorino,


    die Fritz-Reiner-Aufnahmen der Pinien und Brunnen ist für sich gesehen referenzwürdig, weil sie alles bringt, was die Werke ausmacht. Ich hatte sie zuerst in den 80ern als meinen Respighi-Einstieg auf LP (RCA). Ein gelungener Einstieg. Erst später erkannte ich, das die Feste von Reiner gar nicht vorliegen (genau wie bei Karajan) und was ich bis dato verpasst hatte. Waren Beide sich zu schade für den absoluten Hammer ??? Ich glaube es war eine LP mit Zubin Metha, der mich in der Richtung Feste dann "weggehauen" hatte.

    Der Vergleich mit Reiner (der auf CD wesentlich besser klingt als auf LP) zeigt deutlich, dass bereits damals Metha und später auf CD zuerst Dutoit (Decca), dann Ormandy (SONY) und dann die Hammeraufnahmen mit Bernstein (SONY) und Maazel (Decca) einfach weit emotionaler und mit ungleich mehr spannender Power ausgestattet sind, als die hyperfeine und astrein ausgehörten einfach braveren Reiner-Aufnahmen.

    Wenn man CDs hat oder kauft, sollte man überlegen ob das überhaupt nötig ist und man die braucht.

    Wegen des Mega-Preises und der ganz guten Kritik hatte ich mir die von Dir gezeigte GA der Klavierkonzerte (Brillant) auch vor einigen Jahren gekauft (10€ für 11CD), aber nur wenig daraus gehört.


    8) Ich habe die GA einem Tamino überlassen, der mehr für Mozart aufgeschlossen ist. Es ist de USER vivelamusic, der derzeit gerne bei Tamino mitließt, aber selber weniger schreibt ... ;)^^ vielleicht, weil er gerade Mozart hört .... mit ihm habe ich abwechselnd bei mir und ihm einige schöne Klassikhörnachmittage hinter mir. Die gegenseitige Erfahrung über Werke und Interpretationen ist sehr anregend ....


    Selber besitze Die GA der Klavierkonzerte mit Brendel / Marriner (Philips-10 CD-Box),

    zwei CDs mit wirklich ausgezeichneten Einzelaufnahmen mit Gulda /Abbado (DG)

    und dann noch die 5 CD-Box mit Casadesus / Szell (SONY) .............. das alleine ist mehr als ich davon überhaupt "verkraften" möchte. Du weisst, dem 20Jhd stehe ich musikalisch näher.

    Hallo nemorino,


    das ist gut, dass Du Respighi wieder einmal in Erinnerung bringst. Ich bin grosser Respighi-Fan und der gefällt mir eindeutig besser als so mancher "Raff und Paff", der hier im Forum oft so hoch gehalten wird ...

    :!:man beachte auch seine Konzerte und Werke für Klavier und Orchester (insgesamt 5 Werke), sowie Die Kirchenfenster, Bekis-Queen of Sheba, Brasilanische Impressionen, Metarmorphosen und die schönen Antiken Tänze I - III; die Sinfonia Dramatica, Befagor -Ouvertüre, ein Violoinkonzert = Concerto gregoriano gibt es auch.


    Die Muti-Aufnahmen der Römischen Triologie drei Sinfonischer Dichtungen ist gut und klanglich TOP ... es waren auch meine Ersten dieser drei Dichtungen; aber es gibt deutlich spektakulärere Aufnahmen ! Auf LP (und heute auch CD) die referenzwürdigen aber letztendlich unspektakulären Reiner-Aufnahmen (RCA).

    Gut bis sehr gut ist auch Ormandy (SONY), Batiz (NAXOS) und Ozawa (DG), Dutoit (Decca).


    :!::saint: Spektakulärer als alle ist wieder einmal Leonard Bernstein / New Yorker PH (SONY) mit den Pinien und den Festen, sowie unglaublich aber wahr Lorin Maazel / Cleveland Orchestra (Decca) mit den gleichen Werken --->Beides MUST HAVE

    Schade, dass Beide die Brunnen nicht dabei hatten .... ^^ das wäre ein Tsunami geworden.


    SONY, ADD


    Decca, 1976, ADD



    Im Prinzip Swetlanow auch der Hammer, besonders bei den Festen, aber er weicht zu sehr von den gewohnten Spitzenaufnahmen ab, kocht seine eigene Suppe und ist dann auch noch klanglich nicht so doll.

    Da hat man den Feinsinn und die Details anderer Aufnahmen im Ohr und das ist dann wegen der eigenen Prägung einfach nicht mehr so geniessbar ... ausser bei den Römischen Festen, wo dieser Hammer in volle Bewunderung umschlägt. Wie der das Werk weg fetzt ist der helle bisher ungehörte Wahnsinn.

    ;) Die Römischen Feste sind übrigens mein absolutes Lieblingswerk von Respighi (und warscheinlich eines meiner absoluten 10 Lieblinge des 20.Jhd.) ... habe davon alle wichtigen Aufnahmen (natürlich keinen klanglichen Historienschrott !)


    Karajan / Berliner PH ist auch nicht zu vernachlässigen .. leider hat er auf seiner DG-CD die Feste ausgespart, dafür sind die Pinien und Brunnen bester Karamalz mit Pepp und alles andere als geglättet !

    Hallo nemorino,


    es ergibt sich hier eine interessante Zeitenblende. Als ich von Bernsteins elektrisierender Aufnahme (SONY) berichtete, schrieben wir das Jahr 2007. Freut mich das diese Dir so gut gefällt wie mir - von Bernstein kann man auch nur das erwarten !


    Inzwischen sind 16-17 Jahre ins Land gegangen und ich sollte Bernsteins Neue Welt unbedingt wieder einmal hören ... da sieht man mal, wie TOP-CDs vor sich hin stauben.

    :!:In der Zwischenzeit wurde ich mehrfach gefragt, warum ich als Solti-Fan seine Decca-Aufnahme nicht kenne und habe ? Ich war halt bereits mehrfach zufrieden eingedeckt !

    Aber ich kaufte mir die Solti-Aufnahme (Decca), die dann bis heute (neben Kondraschin, Fricsay und Bernstein) zu meinem Favoriten für die Neue Welt wurde.

    Mir wurde eben angezeigt, dass ich diese 2015 bestellt hatte.


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    Decca, 1983, DDD


    Es kamen noch die Aufnahmen der Sinfonien Nr. 8 und 9 mit James Levine mit der Staatskapelle Dresden dazu, die auch verdammt gut sind (in der höchst empfehlenswerten 23CD-Box "THe World of James Levine". Ausserdem später dazu die noch besseren Levine-Aufnahmen der Sinfonien Nr. 7 und 9 mit Levine / Chicago SO (RCA).

    Ich zähle bei mir 11 Aufnahmen auf CD ... Am Ende fragt man sich: Was soll man mit so viel Neue Welt ?

    Solti und Bernstein würden voll ausreichen.

    Eine Einspielung, die ich hier beisteuern möchte, ist idiomatisch russisch und dürfte auch ansonsten dem Ideal nahekommen:


    Jewgeni Swetlanow mit "seinem" Staatlichen Sinfonieorchester des Russischen Föderation in der späten Digitaleinspielung für Canyon, die auch bei Warner erhältlich war (Aufnahme: Großer Saal des Moskauer Rundfunks, 17. & 22.-25. Juni 1992). Nach meiner Erinnerung eine tief empfundene Deutung. Spielzeiten: 11:37 - 3:54 - 9:13 - 8:21.

    Dem kann ich nur zustimmen: Jewgenij Swetlanow


    Ich wurde erstmalig auf Eurodisc-LP in dieser Aufnahme auf das Werk aufmerksam. Später war ich dann froh auf CD die Aufnahme wieder zu finden, weil ich ja später alle guten Interpretatonen auf CD erwerben wollte und dies auch umgesetzt habe.

    *** Ich besitze die WARNER - Doppel-CD, die Josef im Vorbeitrag abbildet. (Must have - alleine wegen Francesca da Rimini !)

    Inzwischen ist dies auch meine einzige verbliebene Aufnahme der Streicherserenade ...

    Poulencs Konzert für zwei Klaviere ist in diesem Thread schon mehrfach positiv vermerkt worden. Tatsächlich beinhaltet Poulencs Werkverzeichnis für die Kombination Klavier und Orchester noch zwei Werke. Eines davon ist sein Klavierkonzert in cis-Moll FP 146 aus dem Jahre 1949.

    Als ich gerade den LINK zum Hören angeklickt habe, hatte ich es gleich wiedererkannt (leider hier klanglich etwas hiostorisch). Ein charmantes hörenswertes Werk, dass wie so vieles recht unbekannt blieb.

    Auch ich bin grosser Poulenc-FAN und habe mir alles "Wichtige" von ihm vorliegen.


    Das dieses Klavierkonzert (1949) in cis-moll steht, ist in meinen Textheften gar nicht angegeben. Es ist angegeben, dass er es selbst am Klavier unter Charles Munch mit dem Bosten SO 1950 uraufführte.


    Mir liegen die TOP klingenden Aufnahmen mit Pascal Roge-Klavier, Philharmonia Orchestra/Dutoit (Decca), die auf der CD mit dem Konzert für 2 Klaviere und meinem Poulenc-Lieblingswerk, dem Orgelkonzert = Concerto für Orgel, Streicher und Pauken gekoppelt ist;

    sowie einer ebenso tollen CD

    mit drei Tastenkonzerten: Klavierkonzert (1949), Concert champetre für Cembalo und Orchester und dm Orgelkonzert, hier mit Jean-Bernard Pommier-Klavier, City of London Sinfonia, Hickox (Virgin-Classics) vor.


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    Decca, 1992, DDD

    Schön finde ich den Kontrast zwischen den einzelnen Sinfonien, die jede für sich unverwechselbar macht.


    1. Sinfonie Nr. 4 "Italienische" --- mit Szell für mich der Hammer

    2. Sinfonie Nr. 5 "Reformationssinfonie" --- mit Karajan sehr tiefgründig und höchst beeindruckend

    3. Sinfonie Nr. 3 "Schottische" --- gerne mit Solti oder Dohnanyi

    4. Sinfonie Nr. 1

    ...

    5. Sinfonie Nr.2 "Lobgesang" - Das ist ja eigentlich keine Sinfonie in dem Sinne - wegen des Gesanges bleibt das Werk für mich aussen vor.

    Hallo Alfred,


    die Existenz und den Namen G.F. Malipieros habe ich schon mehrmals aufgeschnappt, aber nie gehört.


    Habe mir jetzt Deinen LINK zu Nutze gemacht und die Sinfonia del mare gehört.

    Mein Eindruck: Ganz nette Musik, eine Naturschilderung im romantischen bis impressionistischen Gewand mit schönen Orchesterfarben. Am Anfang viel Geplänkel ohne Höhepunkte, die mich als Hörer wenig ansprachen. Erst in der zweiten Hälfte kam "anregender" Sturm auf ... ruhiger Abschluss.


    Mal sehen, wie die anderen Sinfonien/Werke sind ........


    Malipieros Landsmann und Zeitgenosse Ottorino Respighi, von dem ich ein grosser Fan bin, liegt mir voll ! Wenn Malipiero auch in die Richtung geht (gehen würde), wäre es eine schöne Neuentdeckung.



    clck 221

    Deshalb an dieser Stelle nochmals die Empfehlung dieser 8 CD-Box, die z.Zt. auf dem Gebrauchtmarkt günstig zu haben ist und eine repräsentative Auswahl seiner frühen Berliner Jahre umfaßt. Die Schubert-Sinfonien Nr. 2 bis 8 sind auch dabei

    Lieber nemorino,


    gerade habe ich mir mal das Programm dieser Maazel-Box mit den frühen Aufnahmen der Berliner PH angesehen. Sicherlich eine feine Maazel-Box, wenn man noch keine Alternativen von den Werken hat. Dabei habe ich festgestellt, dass ich alle Werke entweder in bereits favorisierten TOP-Aufnahmen habe oder den Inhalt bereits besitze: das sind die besprochenen grandiosen Maazel-Aufnahmen der Schubert-Sinfonien Nr. 2 - 8 , sowie die enthaltenen Werke von Respighi, Tschaikowsky 4 und Prokofieff. (Prokofieff - Romeo und Julia in der GA mit Maazel (Decca) ist nebenbei auch ein Muss !)


    :cheers: Der Maazel-Schubert würde mir alleine schon vollends ausreichen ohne weitere Alternativen.

    Die Symphony fantastique - Spezialisten sind sich ja einig, dass es nur wenig andere idiomatische Aufnahmen als die mit Markevitch (DG, 1960) gibt.

    Insofern, war das für mich ein idealer Einstieg auf LP in den 90er-Jahren für das tolle Werk (natürlich liegt die Aufnahme heute bei mir auf CD vor).


    Bei mir gesellten sich aber später einige Aufnahmen hinzu; die hörenswerten Aufnahmen mit Solti / Chicago SO und die abgedrehte Hammeraufnahme mit Bernstein / New Yorker PH (SONY/CBS, 1963) für den absoluten Hörspass. Die französische Bernstein - Aufnahme aus dem Vorbeitrag als angenehme Ergänzung.


    :!: Nun wollte ich meiner Vorliebe der letzten Jahre nachgehen und mir die Fantastique in einer Konzertaufnahme auf DVD gönnen. Viel Auswahl gibt es nicht:

    Ich griff zu einer Konzertaufnahme, die die Berliner PH mit Maris Jansons im Mai 2001 in der Hagia Eirene in Istanbul machten. Ein imposanter Kirchenbau im Grundriss einer Basilika, die der römische Kaiser Konstantinopolis I im 4.Jhd erbauen lies.


    Tolle Akustik und die Verwendung von grossen Kirchenglocken sind schonmal ein Bonus. Jansons liefert jedenfalls ein LIVE-Konzert, dass sich mit den imposantesten Aufnahmen messen kann und baut intensive Spannung auf, die die Philharmoniker mit Hingabe spüren lassen. Der Klang der grossen Trommeln und Pauken, sowie die Kirchenglocken breiten sich mit unsagbarer Wucht aus in dieser Basilika aus. Jansons in Hochspannung LIVE zu erleben empfand ich als äussert begeisterungswürdig. Tolle Bildführung auch aus den oberen Bereichen der Kirche sorgen für ein weiteren optischen Genuss.

    Auf der DVD bietet Maris Jansons neben dem Konzert eine halbstündige Dokumentation über die Symphony fantastique.


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    EURO ARTS, 2001, DTS 5.1



    Der DTS 5.1 - Sound sorgt zu Hause über 4 Standboxen für das absolute Klangerlebnis, bei der so manche CD auf der Strecke bleibt.

    Nebenbei: Der Preis für um die 10Euro ebenfalls der Hammer !

    Espana

    Zitat von Josef


    Bei der Gelegenheit sei der Hinweis gestattet, dass ich kein packenderes und idiomatischeres "España" von Chabrier kenne als dasjenige von besagtem Markevitch mit dem Orquesta Sinfónica de Radio Televisión Española, ebenfalls auf Philips.


    Hallo Chabrier -Freunde,


    bei der Masse an Musikmaterial bleibt da schon gerne mal was liegen. Seit meinem Beitrag 29 von 2007 über die Chabrier-CD mit Ansermet (Decca) habe ich bewusst keinen Chabrier mehr gehört.

    Für mich überraschend, dass es für diesen Komponisten bereits 65 Beiträge gibt.

    Der Beitrag von Josef (im Capriccio espagnole-Thread) hat mich bewogen, heute Espana mit Ansermet zu hören ... und das mit Genuss in bester Decca-Qualität. Die Aufnahme ist von 1964 und war früher auf den Decca-SXL-LPs, die ja damals für beste Qualität bekannt waren.


    Die fetzige Interpretation von Ansermet bietet für mich angesichts der Qualität nun keinen Ansporn, die sicherlich tollen von nemorino und Josef empfohlenen Aufnahmen mit Markevitch (5:40Min) oder Argenta (6:27Min) unbedingt auf CD zu besitzen.

    Ich besitze noch die sicher auch gute Muti-Aufnahme mit dem Philadelphia Orchestra, als Filler auf einer EMI-CD ... Ansermet, der ein einfühlsameres Händchen für das französische Repertoire hat, halte ich für deutlich idiomatischer !


    - leider sind solche Edelsteine nur noch gebraucht erhältlich -

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    Decca, 1961-1967, ADD

    Die komplette Bühnenmusik habe ich nicht, aus dem einfachen Grund, weil sie weitgehend identisch ist mit der Musik zu "Die Ruinen von Athen", natürlich mit anderem Text.

    Interessante Info, lieber nemorino .... bei Tamino lernt man immer dazu. Die Ruinen, habe ich in der GA mit Bernhard Klee (DG-LP).


    Aber zurück zum Thema Die Weihe des Hauses - Ouvertüre op.124

    Ich schätze sie genau so hoch wie Du ... sie scheint aber ein gewisses Schattendasein zu haben. Selbst in zahlreichen Sinfonien - GA ist diese nicht dabei: weder bei Szell, Solti, Ansermet, Leibowitz, Chailly, Walter, Konwitschni, Norrington, Steinberg ... auch bei Karajan in den GA ab 1977 nicht mehr ....


    Ich habe die Ouvertüren - GA mit Karajan (DG, 60er) ... ist klar, das dürfte die Bekannteste und Meistverkaufte für die Ouvertüren sein; sowie mit Bernstein / New Yorker PH (SONY) in der Sinfonien-GA. Auf einer Beethoven-Ouvertüren-CD mit Szell (SONY) ... ist seltsamerweise nur die Weihe nicht dabei.


    Karajan gefällt mir schonmal sehr gut ... aber

    Bernstein / New Yorker PH hat noch mehr pepp, ist ist von noch höherer Spielfreude gekennzeichnet und lässt keinen Wunsch an eine andere Aufnahmen des op.124 entstehen.


    Die Abb ist die aktuellste Version der GA von 2019 im24 bit / 96 kHz-Remastering:


    SONY, 1958-1970, ADD



    Noch nebenbei erwähnt:

    Ich hatte mal vor Ewigkeiten die CD der Ouvertüren mit Zinman (ARTE NOVA) zusammen mit der Sinfonien - GA gekauft ... speziell die Ouvertüren klangen in meinen Ohren so fremd und vollgespickt mit ungewöhnlichen "Zinman-Extras", sodass ich diese wieder verhökert habe ... für mich war da kein Hörspass gegeben !

    Um noch einmal auf Tschaikowskys Maazel zu kommen: Kennst Du seine DGG-Aufnahme von 1960 mit den Berliner Philharmonikern? Die ist durchaus empfehlenswert, aber nicht einzeln auf CD erschienen.

    Da kommen wieder alte und angenehme Gefühle aus meiner Klassik-Anfangsphase in Erinnerung. Damals hatte ich es noch vermieden Dopplungen zu kaufen. An Vergleichshören hat man damals noch nicht gedacht .... So ergab es sich, dass mein Tschaikowsky-Einstieg aus der Karajan-Doppel-LP mit den Sinfonien Nr.5 und 6 (DG, 1964) und die Sinfonie Nr.4 ist eine HELIODOR-LP mit Maazel/Berliner PH (1960) bestand.

    Erst später gesellten sich zwei 3LP-Eurodisc-Boxen mit Swetlanow für die Sinfonien Nr.1 -3 / 4 - 6 dazu. :cheers: In allen Fällen ein höchst gelungener Tschaikowsky - Einstieg !


    Kurz zu Bernsteins Tschaikowsky:

    Du schreibst, dass Du die Bernstein-Aufnahmen mit den New Yorker PH (SONY) nicht hast. Von der Emotion her, so überbordend wie die späteren sehr breiten DG-Aufnahmen (hier nur Nr. 4 - 6).

    Bernstein legte bei den CBS-Aufnahmen noch ein "normales" Tempo vor, was ich eindeutig als Vorteil ansehe - sehr schöne Interpretationen, die alleine schon für die CD-Sammlung ausreichen würden ... gerade auch die Sinfonien Nr. 1 bis 3 mit Bernstein gehören zum Schönsten, was die Diskographie davon her gibt ... altersbedingt sind die Aufnahmen aber klangtechnisch lange nicht so gut, wie sein späterer DG-Hammerwahnsinn !

    RE: Maazel


    Lieber nemorino,


    Du schreibst ja heute in einem anderen Beitrag von Geschmackssache. DAs trifft natürlich auch hier bei den Maazel-Aufnahmen mit den Wiener PH zu ... ich hatte mir diese Tschaikowsky -Sinfonien - GA (Decca) in einer klanglich ausgezeichnet überarbeiteten Neuauflage auf SACD (oder war es BluRay-Audio ?? ... kann es nicht finden -- ist schon wieder gestrichen !!!) zugelegt. Das Rauschen der alten Aufnahmen (hatte auch mal eine LP von dem Zyklus) war wie weggeblasen und der Klang war natürlich. =O Aber was nützt das alles ... ich habe die Aufnahmen lange abgesetzt, denn was Maazel da ablieferte gefiel mir ganz und gar nicht. Es klang für mich fremd und ohne russisches Flair ....


    Ich bin mit Karajans Tschaikowsky "gross geworden", dann folgten die Aufnahmen mit Swetlanow (die ich heute auch in zwei GA auf CD habe). Die recht abgeklärte viel zu brave Roshdestwensky - GA auf LP hatte mich auch nicht überzeugt .. wie anders ist sein Schostakowitsch !!! Später auf CD eine ganze Reihe tolle GA mit Bernstein, Ormandy, Swetlanow, Mrawinsky (4-6), nochmal Karajan (alle verfügbaren auf DG-CD) und natürlich hammermässig Solti (Decca) .. aber was ich dann von Maazel hörte, hat mich total nicht ansprechen können ... alsbald wieder verhökert !


    8) Die Maazel-Aufnahmen können der Karajan-LIVE-Aufnahmen 1973 (gem. Beitrag 62) in keinster Weise das Wasser reichen ...

    Ich will aber keinesfalls sagen, dass Maazel für Tschaikowsky ungeeignet ist: Habe auch zwei CDs mit Maazel / Cleveland Orchestra (CBS) mit den Sinfonien Nr. 4 und 6, die sind aus ganz anderem Holz geschnitzt. Die Klavierkonzerte Nr. 1 - 3 mit Emil Gilels / New Philharmonia Orchestra / Maazel (EMI) gehören für mich zum Besten was man von Tschaikowskys KK hören kann !


    Offenbar gehen die Wiener PH und Tschaikowsky für mich nicht zusammen:

    Das hat sich auch bei Karajans späten Aufnahmen (DG) mit den Wiener PH gezeigt und Bernstein hat für seine späten DG-Aufnahmen gleich von vornherein zu den New Yorker PH gegriffen ... :pfeif:

    Lieber nemorino,


    gerade habe ich meine CD-Sammlung mal durchgeschaut und fest gestellt, dass ich bei nur eine Aufnahme von Capriccio espagnol op.34 besitze. Früher hatte ich das Werk mal auf einer EMI-LP mit Roshdestwensky und auf einer Eurodisc-Doppel-LP mit Swetlanow. Die steht noch im LP-Regal der LP-Restbestände ... aber wie Du weißt, tue ich mir die "Kratzware" heuer nicht mehr an ....


    Das ich dann später auf CD nie nochmal nach Swetlanow gesucht hatte, liegt einfach daran, dass meine CD mit Neeme Järvi / Gothenburg SO (DG) eine ausgezeichente Interpretation aufweist und mich bis heute voll zufriedenstellt und klangtechnisch vom Feinsten ist.


    Capriccio espagnole ist hier in der GA der 3 Sinfonien mit der Russisch Ostern-Ouvertüre enthalten:


    DG, 1987, DDD

    Earl Wild / Jascha Horenstein

    Über die Jahre habe ich eine ganze Reihe Aufnahmen der Rachmaninoff - KK auf CD gehabt ... irgendwie hatte ich bei Rachmaninow immer Aufnahmen, die bei mir immer den Gedanken auslösten die Prokofieff - KK ungleich mehr zu mögen. Meine erste GA der KK dürfte Ashkenazy / Previn (Decca) gewesen sein ... natürlich klaviertechnisch und klangtechnisch Klasse ...


    Wahrscheinlich können wenige nachvollziehen, dass gerade das KK Nr.3 mir immer zu langatmig war ... 8) eben mein Empfinden. Die tolle Horowitz / Ormandy - Aufnahme und die spätere Ashkenazy / Haitink (Decca) (= diese GA finde ich deutlich besser als mit Previn) konnte auch nicht viel daran ändern.


    :saint: Erst Earl Wild / Horenstein, die ich als GA der KK 2014 von einem Tamino bekam und nun in der Chandos Version besitze, hat mit Augen und Ohren geöffnet und mich so richtig begeistern können .. das ist nicht nur bei KK Nr.3, sondern auch bei den weiteren KK und den Paganini-Variationen für mich der Hammer.


    Tchaikowsky - Sinfonien Nr. 4 - 6 , der DVD-Zyklus von 1973 mit den Berliner PH

    Herbert Von Karajan (1908-1989) nahm die Tschaikowsky-Sinfonien 4, 5 und 6 in den 1960er Jahren und erneut 1975 für DG auf; und etwa 1984 mit den Wiener Philharmonikern, ebenfalls für DG.

    Dazwischen gibt es noch Aufnahmen von EMI mit den Berliner PH, die mich bei einer meiner ersten Vergleichhörsitzungen aber nie begeistern konnten (es waren LPs von meinem Stiefvater).


    Ich bin quasi was Tschaikowsky angeht mit Karajan gross geworden. Besonders die DG-Aufnahmen aus den 60ern fand ich immer stärker, als die späteren von 1975, wo er die GA mit allen 6Sinfonien vorlegte. Heute habe ich alle genannten auch auf CD. Die Digitalaufnahmen etwa 1984 mit Wiener PH gefällt mir nicht, die fand ich immer zu abgeklärt und entwickeln überhaupt nicht diese Sidehitze, die diese Werke ausmacht (wie bei Swetlanow und Solti !!!)


    cheers Voller Erfolg war nun mein Kauf der DVD-LIVE-Konzerte von 1973 mit den Berliner PH. :angel: Karajan LIVE und dann noch mit Bild, das ist kaum zu übertreffen.

    Ich kann nur kurz in einem Satz sagen: Besser, aufwühlender und mit voller Gänsehaut als 1973 habe ich Karajan mit den Tschaikowsky noch nie gehört.

    ... und die Klangtechnik in DTS 5.1 rundet das zu einem totalen Klangerlebnis ab !


    :hail: Best Buy mit ****** Sternchen.


    41J-s0Xd42L.jpg..41kDRDzga-L.jpg

    DG, 1973, DVD, DTS 5.1


    :thumbup: Ich habe die ultrapreiswerte 4DVD-Box Grosse Sinfonien mit HvK erworben, in der neben Tschaikowsky die Beethoven-Sinfonien Nr.7 und 9, Brahms Nr. 3 und 4, sowie Bruckner 8 (St.Florian) enthalten sind. (Beethoven und Brahms habe ich bereits in diesen Aufnahmen als GA auf DVD !)

    Tchaikowsky - Sinfonien Nr. 4 - 6 , der DVD-Zyklus von 1973 mit den Berliner PH

    Herbert Von Karajan (1908-1989) nahm die Tschaikowsky-Sinfonien 4, 5 und 6 in den 1960er Jahren und erneut 1975 für DG auf; und etwa 1984 mit den Wiener Philharmonikern, ebenfalls für DG.

    Dazwischen gibt es noch Aufnahmen von EMI mit den Berliner PH, die mich bei einer meiner ersten Vergleichhörsitzungen aber nie begeistern konnten (es waren LPs von meinem Stiefvater).


    Ich bin quasi was Tschaikowsky angeht mit Karajan gross geworden. Besonders die DG-Aufnahmen aus den 60ern fand ich immer stärker, als die späteren von 1975, wo er die GA mit allen 6Sinfonien vorlegte. Heute habe ich alle genannten auch auf CD. Die Digitalaufnahmen etwa 1984 mit Wiener PH gefällt mir nicht, die fand ich immer zu abgeklärt und entwickeln überhaupt nicht diese Sidehitze, die diese Werke ausmacht (wie bei Swetlanow und Solti !!!)


    cheers Voller Erfolg war nun mein Kauf der DVD-LIVE-Konzerte von 1973 mit den Berliner PH. :angel: Karajan LIVE und dann noch mit Bild, das ist kaum zu übertreffen.

    Ich kann nur kurz in einem Satz sagen: Besser, aufwühlender und mit voller Gänsehaut als 1973 habe ich Karajan mit den Tschaikowsky noch nie gehört.

    ... und die Klangtechnik in DTS 5.1 rundet das zu einem totalen Klangerlebnis ab ! :hail:


    41J-s0Xd42L.jpg

    DG, 1973, DVD, DTS 5.1


    Ich habe heute eine Kritik zu diesen LIVE-Aufnahmen gefunden, die treffender nicht sein könnte:

    Zitat

    ÜBERWÄLTIGEND
    Früher galt mal der Spruch "De mortuis nihil nisi bene". Heutzutage scheinbar nicht mehr. Im Gegenteil. Kaum ist jemand Prominentes gestorben, wird über ihn hergefahren. So geschehen zum Beispiel bei Herbert von Karajan. Zu Lebzeiten gerühmt und umjubelt, wurde ihm schon unmittelbar nach seinem Tod nachgesagt, dass er sich mehr um Schönklang als um Tiefe bemüht habe. Und es wurde ziemlich bald ziemlich ruhig um ihn. Es handelte sich da wohl um üble Nachrede. Denn wenn man diese Aufnahme hier hört, kommt man zu einem anderen Ergebnis. Diese Tchaikovsky-Symphonien kommen mit einer Emotion und Leidenschaft daher, die man heutzutage (vermutlich wegen der o.g. Behauptung) weder Karajan noch den Berliner Philharmonikern zutrauen würde. Da ist nicht nur Schönklang entscheidend. Man wundert sich, dass die Streicher am Ende noch Haare am Bogen haben, mit einer solchen Intensität wird hier losgelegt. Man hört atemlos zu, wird von Höhepunkt zu Höhepunkt gerissen, ist sprachlos sowohl ob der Emotionalität wie Kunstfertigkeit dieser grandiosen Meisterwerke, wie über die virtuosen Fähigkeiten des Orchesters.
    Das Einzige, was an dieser DVD gelegentlich stört, ist die Kameraeinstellung. Die Perspektive ist häufig so, dass man meint, Karajan stünde mitten im Orchester und wundert sich, dass er mit seinem Taktstock keinen verletzt, bzw. die Streicher mit ihren Bögen ihn nicht. Man meint, die Berliner Philharmonie sei ein relativ kleiner Raum - man sieht ihn nur ganz zu Anfang in seiner vollen Größe.
    Aber davon abgesehen: Eindeutige Empfehlung. Fünf Sterne sind fast zu wenig für diese Aufnahme.

    Klangtechnisch ist sie den vorangegangenen Ausgaben natürlich klar überlegen (es sind Digital-Produktionen aus 1980/81), aber mehr kann ich, trotz meiner Verehrung für den großen Dirigenten, zu ihrem Lob nicht sagen. Zu einer Empfehlung reicht es jedenfalls nicht. Für mich waren diese Aufnahmen eine nicht gelinde Enttäuschung.

    Lieber nemorino,


    Deine Worte kann ich voll unterschreiben. Auch ich bin im Prinzip grosser Karajan-Fan. In den letzten Jahren habe ich neben massigen CDs auch alles Sinfonische (was mich interessiert) auch auf DVD vorliegen. Karajan am Dirigentenpult zu sehen ist meiner Meinung nach ein Erlebnis. Die Sinfonien von Beethoven, Tschaikowsky, Brahms, Bruckner, Richard Strauss dirigiert er mit genauer Kenntnis ohne Partitur ... auch wenn er nicht wild rumhampelt (was ich andererseits bei anderen Dirigenten wieder schätze), so erreicht er mit seinen Gesten und dem Gesichtsausdruck die Berliner PH zu Höchstleistungen anzuspornen ... ungeahnte Emotionen werden freigelegt !


    Aber zum Thema Haydn mit Karajan:

    Ich besitze die Karajan-GA der Londoner Sinfonien (DG). Die hatte ich mal günstig Ende der 90er auf eine CD-Annonce in BN-Endenich gekauft (damals gab es noch kein Urwaldbestelljedöns) ... parallel dazu hatte ich die Londoner mit Jochum auf LP. Richtiger Haydn-Fan wurde ich ja damit nie, aber habe dann fast alle Londoner mal gehört und musste genau wie Du feststellen, dass Haydn unter Karajan nicht zu den stärksten Aufnahmen gehört.

    Jochum war eindeutig vorzuziehen. Karajan mit Haydn ist im Prinzip nicht total schlecht und hat auch seine Meriten, aber im Vergleich zu meinem Favoriten unten, deutlich zu langweilig mit fehlendem Pepp. Auch Menuette (meist dritte Sätze) sind viel zu breit angelegt; da fehlt es an schmackes.


    Im Jahr 2012 (gem. diesem Thread) wollte ich mir die Pariser Sinfonien zulegen und hatte mich ... :angel: welch ein Glücksfall ... für die in Beitrag 1 und 25 abgebildete feine SONY-Luxusbox mit Bernstein / New Yorker PH entschieden, die alle Pariser und Londoner Sinfonien enthält. :saint: Ab diesem Zeitpunkt, hatten die Haydn-Sinfonien einen deutlich höheren Stellenwert bei mir, den Bernstein hat mir, wie kein Anderer Haydn näher gebracht.

    In der Zwischenzeit hatte ich hier und da schonmal andere überzeugende Aufnahmen mit Szell und Harnoncourt dazubekommen, :cheers: aber Bernstein ist und bleibt mein absoluter Haydn-Favorit.



    Die Karajan-GA der Londoner (DG) hatte ich mal vor Jahren versucht zu verkaufen ... aber was selten vorkommt ... keiner will sie haben. Sie stehen noch im Regal ....

    :D Wer will sie heuer haben ? Bei mir janz billisch ! (^^ Die letzten beiden Sätze sind Österreichisch und Kölsch gemischt !)

    Gerade aktuell von Josef im Thread der Bachianas Brasileiras ausgelöst, ist auch von den Villa-Lobos-Sinfonien die Rede.


    Bei der Masse an CDs ist es auch schwierig alles durch zu hören ... :| ich bin immer noch nicht fertig mit den beiden mir vorliegenden Sinfonien-GA. (Aus dem Grunde, da es an vielen "Hörbaustellen" der Fall ist, kaufe ich derzeit auch weniger CD-Material !)

    :!: In Beitrag 12 von 2022, hatte ich einen Vergleich zwischen der cpo-GA und der NAXOS - GA angestellt, die bei mir zu Gunsten der cpo-GA mit Carl St.Clair / SWF RSO Stuttgart ausging.


    cheers Parallel dazu möchte ich aber auch auf die virtuosen und "noch leichter zu hörenden" Klavierkonzerte Nr.1 bis 5 aufmerksam machen.

    Die Decca-GA mit Christina Ortiz /Royal PO / Miguel Gomez-Martinez macht richtig Spass.

    Die Klavierkonzerte entstanden von 1945 bis 1954, sind tonal. Traditionell nicht mit 3, sondern je 4 Sätzen ausgestattet. Sie einzuordenen ist schwer ... etwa die Nachfolge von Prokofieff, aber letztendlich sehr eigenständig und thematisch mit brasilianischen Einsprengseln. Keine langweiligen Schinken, sondern kurzweilig und sehr kontrastreich.


    NR. 1 (1945), Nr. 2 ((1948), Nr.3 (1952/54), Nr. 4 (1952), Nr. 5 (1954)


    - bei jpc sind sie nicht mehr im Programm -


    DECCA, 1989-1990, DDD

    Erst neulich bin ich vermehrt auf den Komponisten Heitor Villa-Lobos gekommen. Zwar hatte ich es zuvor schon mit dieser und jener seiner Sinfonien versucht, bin aber zunächst nicht recht warm geworden mit dem Gehörten. Viel zugänglicher kommen mir hingegen seine Bachianas brasileiras vor. Kann es sein, dass er in den Sinfonien eine radikalere Tonsprache anschlägt als in den Bachianas?

    Lieber Josef,


    mir geht es im Prinzip ähnlich. Ich habe bereits mehrere Anläufe hinter mir, mal meine GA der Villa-Lobos-Sinfonien komplett zu hören .... habe ich bisher auch nicht geschafft das Vorhaben zu vollenden. Habe die sehr gut klingende cpo-GA mit Carl St.Cliair / SWR RSO Stutgart.

    Ausserdem, dann später noch die GA mit dem SAO Paulo SO / Karabtchevsky (NAXOS, 6CD, 2011-2015, DDD) dazu geholt, die nicht besser ist, als die deutlicher, klarer klingende cpo-GA ! Letztendlich ziehe ich die cpo-GA auch von der aufgewühlteren Int vor. Ich hatte das ja genau umgekehrt vermutet ... dass die Brasilianer noch mehr Feuer und Temperament einbringen, als das SWR RSO Stuttgart ... bisher muss ich das Gegenteil feststellen.

    *** JA, die Sinfonien sind klar radikaler, was ich andererseits auch wieder gut finde.


    Mit der Qualität ist es bei den geschätzten Bachianas genau anderherum:

    Meine GA der Bachianas Brasileirras mit Batiz (EMI, 1985-1987, DDD), die ich bereits 2006 in diesem Thread in Beitrag 4 nannte, ist schon Klasse und eine Empfehlung wert, aber die GA mit dem SAO Paulo SO / John Neschling (BIS, DDD) ist nochmal mind. um eine Klasse besser.

    Diese GA hatte ich vor Jahren, als CD-R von einem geschätzten Tamino erhalten. Dort sind auch die Choros Nr.1 -12 enthalten.

    cheers Die Jungs aus dem eigenen Lande können das bei den Bachianas irgendwie noch besser.


    8) Aber ist klar, von den Bachianas Brasileiras mag ich natürlich nur die ohne Gesangeinlagen. Am liebsten die Nr.2, gefolgt von 4 - 7 - 8 !


    DA die Abb von 2006 nicht mehr da ist, hier nochmal beide GA der Bachianas Brasileiras Nr. 1 -9:


    71iDTjQttKL._SL300_.jpg

    EMI, 3CD, 1984/85, DDD


    BIS, 7CD, 1994-2006, DDD



    Maazels später Schubert-Zyklus mit dem SOdBR hält jedenfalls keinem Vergleich mit den frühen Berliner Aufnahmen stand.

    Lieber nemorino,


    interessant zu wissen, denn diese Einschätzung hatte ich bereits mehrmals über die spätere Maazel-GA der Schubert-Sinfonien mit dem Bayerischen RSO gelesen. Schön, dass die Maazel-Aufnahmen mit den Berliner PH so überragend sind, wir sie haben und schätzen.

    Ich bin aber nun ohnehin nicht so "Schubert-Verrückt", als das ich nun diese GA, oder unbedingt die von Christian favorisierte Jochum-Aufnahme der Unvollendeten aus Bayern auch noch haben müsste.

    Norbert meint ja auch, dass sie stark ist und die straffen Spielzeiten meinen Vorstellungen entsprechen.



    Von Dir lieber Christian, wollte ich nur wissen, wie Du zu dieser Einschätzung kommst, doie Unvollendete mit Jochum /Bayrisches Staatsorchester so gut zu finden.

    Ich hatte dann in Beitrag 16 genau dargelegt, wie ich mir Schuberts 8te=Unvollendete vorstelle ... und somit zu meiner Einschätzung komme Karamalz (DG) am Besten zu finden ...

    Wie ich aus zahlreichen Meinungen und Beiträgen weiß, ist das allgemein nicht die Beliebteste; besonders die 9te auf gleicher DG-CD nicht. cheers Und das ist/sind gerade DIE Aufnahmen die ich favorisiere.

    Ich schon - Jochum hat mit den Bostonern eine der besten „Unvollendeten“ aufgenommen

    Lieber Christian,


    was verstehst Du bei der Unvollendeten, als "eine der Besten" ? Welche Kriterien sind entscheidend ?


    Ich finde es schonmal nicht so angemessen, wenn das Werk unheimlich lange zerdehnt wird und die beiden Sätze je an die 14-15Min dauern. Allegro muss auch als Allegro gespielt werden und con moto im 2.Satz heisst mit Bewegung. Davon hört man in vielen Aufnahmen nichts ... Es muss mich mitreißen, die dramatischen Stellen müssen absolut fetzen.

    Leider gefällt mir die Aufnahme eines meiner Lieblingsdirigenten (Solti) in dieser Hinsicht auch nicht ... 15:47 und 13:30 sind mit zu zerdehnt.

    Meine Lieblingsaufnahme der Unvollendeten bleibt aber (genau wie bei der Neunten Grosse C-Dur) Karajan (DG, 1965), der mit 11:28 und 12:34 meinen Nerv genau trifft.


    Maazel trifft da auch die goldene Mitte und ist mit 10:47 und 11:29 genau "richtig" und hält so auch die Spannung aufrecht. Eine tolle Aufnahme , genau so straff wie die anderen Schubert Sinfonien.

    Den Beinamen "Tragische" für Sinfonie Nr.4 find ich ohnehin etwas übertrieben, aber Maazel lässt dies wenigstens etwas spüren, unterstützt durch ein straffes Tempo - Klasse !


    cheers Danke für die Empfehlung der Maazel-Box in Beitrag 12. Aber damit würde ich mir etliche Dopplungen einkaufen und Werke, die ich bereits in TOP Aufnahmen habe.

    ((Sehr gut in dieser Box ist auch die Rachmaninoff 3, die als einzige Aufnahme das zügige Tempo aufweist, was ich mir für dieses Werk vorstelle; die Erste ist bei ihm allerdings zu lasch .... ))

    Für mich auch nichts,

    aber diese hier mag ich sehr

    Warscheinlich auch mit Gesang ... wenn diese Typen singen ist das für mich der absolute Grauss.


    Ein anderes Beispiel:

    Allan Parsons Projekt ist bekannt für highendige Soundqualität.

    Davon hatte ich früher auf MiniDisc ein paar gute Instrumentalstücke aufgenommen. Nun hatte ich mir kürzlich die BluRay Live in Colombia (2016) zugelegt. =O Ich war geschockt ... da sind gerade mal zwei Intrumentalstücke drauf und beim Rest fängt der Typ auch noch an zu singen, was schonmal furchtbar war. Dann setzt der auch noch einen drauf und hat so einen Kitschsänger (P.J.Olsson u.a. Kanonen) dabei. Das setzte dem Projekt die Krone auf .... selten so einen "Hypermist mit Kitsch hoch drei" gehört.

    Aber diese BluRay ist bereits an Einen, der sowas ab kann, vergeben.

    Ist das schon „Lästerecke“?

    :) Für solche "unverarbeitete" Musik gibt es kaum was angemesseneres als die totale Lästerecke.

    Ich hatte ja schon in Beitrag 2 von dem Concerto berichtet, weil ich dies damals von einem Freund auf LP hatte .. aber nie für erstrebenswert hielt es später auch auf CD zu besitzen.


    Ich werde mir mal die Neuauflage vom April 2021 anhören, die astewes in Beitrag 8 bekannt gab. Bezweifele aber, ab ich das ganz Machwerk durchhalten werde ... bestimmt nicht wenn die dann auch noch mit Gesang einsetzen ... für meine Ohren der Horror !

    Hallo nemorino,


    die beiden von Dir vorgestellten Aufnahmen der Sinfonie Nr.4 kenne ich nicht. Ich bin ja mit meinen GA mit Kertesz (Decca), Harnoncourt (Warner) (nur zufrieden was Nr. 1-6 angeht) und Karajan (EMI) soweit zufrieden.


    Aber eine Empfehlung hier bei Tamino brachte mich im Jahr 2022 auf die herrliche Doppel-CD mit Maazel/ Berliner PH mit den Sinfonien Nr. 2, 3, 4, 5, 6, 8.

    :saint: Eine ganz tolle Empfehlung, denn vorhandenen diese Aufnahmen der frühen Sinfonien incl. der Sinfonie Nr.4 wurden meine Lieblingsaufnahmen.

    Man kann über Maazel sagen was man will, da sind ja bei seinen Interpretationen einige "Klöpse" dabei ... aber Schubert zählt zu Maazels grossem Vermächtnis.


    Ein Jammer, dass sich Maazel später mit den Berliner PH überworfen hat, denn was er mit denen in den 60ern aufgenommen hat ist (von dem was ich davon gehört habe) alles von hoher Qualität.


    - die DG-Doppel-CD wird derzeit nur zu Mondpreisen angeboten -


    41HBHEX205L.jpg

    DG, 1961, 1962, ADD

    Lieber nemorino,


    es freut mich wieder einmal von Dir zu lesen. Du machst Dich ja genau so rar wie ich zeitweise :untertauch: ! Das liegt daran, dass es auch noch Anders gibt als nur Musik und Tamiono !

    Was Szells Aufnahme(n) der Schumann-Sinfonien und insbesondere der Sinfonie Nr.4 angeht, so stimme ich Dir 100% zu (Klemperer kenne ich hier gar nicht !). WAs Szell anpackt hat schmackes und ist nie langweilig.

    Nur was die Klangqualität angeht, so haben da zig geschätzte Aufnahmen Szell bei mir einfach verdrängt ... wie Du weist, Sound ist bei mir schonmal die "halbe Miete".

    Das fängt schonmal an mit den Aufnahmen im ausgezeichneten Decca-Sound von Solti und Dohnanyi an, Karajan (DG) ist auch nicht zu verachten, wenn es um die Aufnahme mit den Berliner PH geht. Karajans spätere digitale LIVE mit dem Wiener PH (DG, 1987) klingt in meinen Ohren fremd und gefällt mir total nicht (genau so wenig wie die Dvorak 8 auf gleicher CD). Dagegen empfinde ich Levine/Berliner PH der als Szell-Schüler genau so forsch ran geht wies ein Lehrer als Gold dagegen.


    Interessant ist auch die Aufnahme mit Gardiner (DG-ARCHIV) mit sehr schönen exponierten Pauken, aber der hippe dünne Orchestersound dort kann mich nicht überzeugen und lässt mich dann doch die Vorgenannten favorisieren. :!:Aber die Gardiner - GA ist absolut wichtig, denn hier sind beide Fassungen der Sinfonie Nr.4 (1841 und 1851) enthalten, die Josef in seinem Beitrag 34 anspricht.


    8) Die genannten CD-Aufnahmen sind alle klanglich astrein und interpretatorisch auf hohem bis höchstem Niveau.


    :angel: Meine Lieblingsaufnahme der Vierten bleibt aber Bernstein / Wiener PH, die ich in der GA nur nicht nur auf CD, sondern auch auf DVD habe und so nicht nur klanglich, sondern auch optisch Bernsteins Emotionen geniessen kann:

    - bei jpc leider nur als teuren Japan-Import verfügbar -


    31j5QE0IIEL.jpg

    DG, 1984/85, 2DVD, DTS 5.1

    Lieber Stolzing,


    es ist zwar interessant zu lesen, welche Brahms-Zyklen Du bevorzugst, aber dafür hätten wir andere Brahms-Threads. Hier geht es um das Ranking in welcher Reihenfolge Du die Brahms-Sinfonien ordnen würdest.


    So wie es sich bei mir nie mehr ändern könnte: 1 - 4 - 3 - 2

    Wieso ausgerechnet die Erste in meinem Uralt-Ranking (13 Jahre her) auf dem letzten Platz landete, kann ich mir beim besten Willen nicht mehr erklären. Heute würde sie definitiv und ohne Wenn und Aber auf Platz 1 kommen. Sie ist bei mir seit Jahren mit Abstand die meistgehörte unter den vieren. Eine Reihenfolge der drei anderen fällt mir schwer. Bei der Zweiten liebe ich den Finalsatz enorm. Die Dritte und die Vierte höre ich vergleichweise selten.

    Wenn es unbedingt sein muss:

    1 - 2 - 4 - 3

    Lieber Josef,


    das hatte ich damals vor 13 Jahren schon nicht verstanden und entsprechend verwundert nachgefragt. cheers Aber heuer hat sich das ja bei Dir relativiert, was mich nicht wundert.

    Kennst Du den Brahms-LIVE-Zyklus mit Karajan (DG, 2 DVD, 1973, DTS5.1) ?

    Dieser übertrifft alle anderen Karajan-Brahms-Aufnahmen auf CD. Das ist schlichtweg Gänsehaut pur, wie packend Karajan LIVE begeistern kann - der Hammer !

    8);) Und das kann ich Dir verraten: Wenn Du diese Sinfonie Nr.4 hörst, dann wird sie in deinem Ranking weiter nach oben rutschen. Endlich mal ein Dirigent, der das Allegro energico des 4.Satzes auch wörtlich nimmt ... da kommen keine Langatmigkeiten auf, wie bei massig anderen Interpretationen, packend bis zum letzten Takt. Karajan hochdramatisch holt das Letzte aus den Berlinern raus.


    Auf CD habe ich alle nennenswerten und zugleich geschätzten Karajan - Aufnahmen: Nr.1 und 3 mit den Wiener PH (Decca) und die beiden GA ADD und DDD mit den Berliner PH (DG).