Beiträge von lohengrins

    Danke, Hans Heukenkamp, für deine Antwort. Und wer weiß, vielleicht hätte ich den 3. Aufzug auch überzeugender gefunden, wenn er mir dargestellt worden wäre. Genau dies passierte jedoch nicht. Im 3. Aufzug war dieser Tristan so springlebendig (im Wortsinn) wie in keinem der vorherigen Aufzüge. Jemand, der sein (offenkundig sehr langes) Leben lang vergebens auf eine Frau wartete, würde für mein Empfinden anders agieren.


    Nun kann man lange darüber diskutieren, ob der Liebestod Triumph der (romantischen) Liebe ist, oder ob hier am Ende zwei Menschen jeder für sich sterben, weil ihre Liebe an der Lebenswirklichkeit (oder Tristans Todessehnsucht) gescheitert ist. Diese Mehrdeutigkeit ermöglicht gewiss auch eine Lesart wie die von Vick. Sie müsste mir nur besser (auch darstellerisch) vermittelt werden. Mein Grundproblem ist wahrscheinlich, dass mir die Liebe der beiden nicht überzeugend dargestellt wurde. Und dann ärgern mich Verrätselungen wie die Nackten, der Sarg, die Grube, die Obelisken undsofort umso mehr, weil sie mich irgendwie doch ablenken (ich kann leider nicht alles ignorieren, was nicht singt ;)).


    Die Tristesse einer bürgerlichen, materiell sorglosen Existenz, eingezwängt in gesellschaftliche Normen, und die Unfähigkeit, sich davon zu befreien.

    Das zeigt für mich die Gefahr dieser Inszenierung: Dass sie die Sicht einengt und dem inneren Drama zu wenig Raum lässt.


    Aber um Schiffe und Seefahrt geht es ganz sicher nicht.

    Ach nein?

    Da wir uns in diesem Jahr einen Bayreuth-Verzicht auferlegten, ist nun das Ziel, hier in Berlin einiges an Wagner mitzunehmen. Und so gelangten wir gestern in die Deutsche Oper in der Bismarckstraße.


    Zunächst: Zuletzt waren wir üblicherweise in der Staatsoper Unter den Linden. Und im Vergleich damit finde ich die DOB vom Architektonischen her in ihrer Klarheit und Weite ganz großartig. Und wie viel besser kann man sehen! Wir saßen hinten im 1. Rang und haben es genossen. Ob der Platz akustische Nachteile hatte, kann ich mangels abrufbarer Erinnerung an andere Plätze nicht sagen, aber dazu komme ich noch.


    Sir Donald Runnicles dirigierte, und ich muss gestehen, dass ich mir davon wenig erwartete, weil mich Runnicles bislang nicht überzeugte. Aber er machte seine Sache gut, wie auch das Orchester. Er eilte nicht, er gönnte sich und uns ruhige Passagen - schön, wie das Vorspiel zum 1. Aufzug aus dem Nichts anhob. Im 3. Aufzug dann zog er aber merklich an, auch in puncto Lautstärke. Auch die Sänger drehten dann mehr auf. Meine Vermutung: Namentlich das Titel-Paar sollte ein wenig geschont werden, um im 3. Aufzug abliefern zu können.


    Leider überzeugten mich Tristan (Clay Hilley) und Isolde (Stéphanie Müther) ohnehin nicht. Müther tremolierte in den ersten Tönen so heftig, dass ich mich schon sorgte. Das wurde immerhin nicht schlimmer, sie schien sich zu fangen, auch wenn eine Tendenz zum Tremolieren blieb. Überhaupt war mir ihre Stimme zu hell/schrill, es fehlte mir an Fundament. So ließ mich sogar der Liebestod eher kalt, weil ich mich dauernd fragte, ob sie diesen Höhepunkt meistert (ich denke schon, aber dies auch am Rande ihrer Möglichkeiten - meine Frau war gleichwohl berührt, mag also mein Problem gewesen sein). Bei Hilley ging es mir nicht anders. Er traf schon die Töne, aber er füllte nicht den Raum. Gut, das mag an unseren Plätzen gelegen haben - zu weit weg -, aber eigentlich glaube ich das nicht. "O sink hernieder" ließ mich beispielsweise komplett kalt und dafür braucht es ja weniger Lautstärke als Gefühl und Möglichkeit zur Steigerung. Für mich funktionierte das Paar gestern Abend jedenfalls nicht.


    Dass der Tristan in dieser Aufführung im 3. Aufzug am lebendigsten wird, und sogar ein, zwei Hüpfer sehen lässt, brachte mich dann überdies raus. Aber das ist wohl vor allem ein Regie-Problem. Dazu gleich mehr. Die Brangäne (Annika Schlicht) überzeugte mich ebenfalls nicht. Ihr Ton war seltsam verhangen. Erst im 3. Aufzug fand ich sie klarer und überzeugender. (Wenn fast alle Sänger im 3. Aufzug besser werden, wurden sie dann zuvor zu sehr geschont?) Marke (Derek Welton) gefiel mir noch am besten. Als Bass-Bariton bringt er Beweglichkeit mit, auch wenn ihm die ganz große, sonore Autorität abgeht. Kurwenal (Leonardo Lee) kam mit der größten Spielfreude auf die Bühne. Das war mir fast ein bisschen drüber, aber immerhin hatte er Freude an seiner Stimme und wirkte agil; mich störte allein, dass seine E's und U's gefärbt klangen, aber er sang textverständlich. Zu Melot schreibe ich nichts.


    Die Regie (Premiere 13. März 2011) stammte von Sir Graham Vick. Für mich der größte Kritikpunkt des Abends. Nun bin ich durchaus ein Freund des sogenannten Regietheaters (Kratzers Bayreuther "Tannhäuser" ist nicht nur Publikums-, sondern auch mein Favorit), aber es sollte eben gekonnt sein. Wir finden uns also beim DOB-Tristan nicht auf einem Schiff wieder, sondern in einem Bungalow. Ok. Nun kann ein Bungalow eine ähnliche Enge wie ein Schiff haben, aber natürlich wird es stets etwas albern, wenn man aus diesem Bungalow Ausschau nach Schiffen halten muss. Aber gut, darüber kann ich hinwegsehen.


    Warum aber immer mal eine nackte Frau über die Bühne schreitet oder ein nackter Mann eine Grube aushebt - keine Ahnung. Warum sich Steine (Obelisken) auf der Bühne finden - keine Ahnung. Liegt in dem Sarg, der sich in jedem Aufzug auf der Bühne findet, Morold - keine Ahnung. Es gibt natürlich keinen Liebestrank - beziehungsweise er wird sich gespritzt. Große Ekstase wird dargestellt, indem sich die Hände des mehr oder weniger weggetretenen Paars nach dem "Liebestrank" berühren. Nun ja. Personenregie findet ohnehin nicht statt.


    Dann sitzt da im gesamten 1. Aufzug noch ein Mann (vielleicht nackt) in einem Sessel und schaut offenbar durch die Terrassenfenster. Diese scheinen die Grenze zum Tod zu sein, womit ich immerhin ein bisschen was anfangen kann. Jedenfalls verlässt beispielsweise Tristan die Szene dann auch durch eine Terrassentür. Warum aber die handelnden Personen im 3. Aufzug allesamt zu Greisinnen und Greisen geworden sind, verstehe ich schon wieder nicht so. Geht es um die mausgraue Tristesse des Lebens, um das Dahinwelken in einem (bürgerlichen) Bungalow? Gibt es dazu nicht eigene Stücke?


    Schade. Kein schöner "Tristan" für mich. Dafür wurde mir wieder bewusst, was für ein wunderbares Opernhaus die DOB ist. Spätestens im April zum "Tannhäuser" bin ich wieder da, vermutlich schon früher.

    Ja, die Mehrheit. Du bist kein Jurist, nicht wahr?

    Und es kommt noch die gefühlte Mehrheit hinzu. Auf die - natürlich - unablässig eingedroschen wird. Und das - natürlich - von einer kleinen Gruppe (hier: das politisch linke Milieu). Aber, Achtung! Lange lässt diese Mehrheit das nicht mehr mit sich machen! Denn irgendwann bricht ja der Krug! Merkst du selbst, oder?

    Ich weiß auch nicht, wo die Mehrheitsunterdrücker in deine Mehrheitsrechte eingreifen. Welche Repressalien musstest du schon wegen, sagen wir mal, mangelhaften Genderns erdulden? Oder geht es eher darum, dass die "Minderheit" dir das Gefühl gibt, "rückständig, rassistisch, faschistoid, sexistisch, inhuman, ausgrenzend" zu sein?

    Noch ein Nachtrag hierzu:


    Es sind verschiedene Instrumentalwerke von Luke Bedford zusammengefasst. Es spielt wieder die Holst-Sinfonietta mit Klaus Simon. Wieder, weil sie auch in der Nummer 7 des bastille musique-Katalogs bei der Einspielung von Bedfords ebenfalls sehr hörenswerter Kammeroper "Through his teeth" samt Klaus Simon dabei war.


    Wer auf Melodien angewiesen ist, um das Label "Musik" auf ein Werk zu pappen, muss sich diese Einspielung nicht geben. Wer auch ohne Melodien auskommt, kann hier viel erleben. Wie stets sehr lesenswert ist das Booklet zur CD mit zwei Texten zu den Werken und einem Interview mit Bedford.

    Bei uns tut sich in puncto Konzert und Oper auch wieder etwas.


    "Tristan" am Sonntag in der Deutschen Oper Berlin. Ist besetzungsmäßig für uns eine ziemliche Blackbox, ich bin auch kein Fan von Runnicles. Aber vom "Tristan". Und da wir uns in diesem Jahr gegen Bayreuth entschieden (namentlich auch gegen den dortigen "Tristan", den wir '24 besuchten), müssen wir für unser Quantum Wagner eben andernorts sorgen.

    "Fin de partie" am Mittwoch in der Staatsoper. Große Vorfreude.

    Und am 26. dann ein Konzert des DSO in der Philharmonie. Leonidas Kavakos am Pult. Die Werke stammen von Chin, Mozart und Prokofjew. Nächste Saison werden wir wohl eher wieder Abonnenten der BPhil, zumal mir das DSO ohne Ticciati weniger gefällt - und mW auch unklar ist, wer dort als Chef folgen soll.

    Wir überlegen zudem noch, "Frau ohne Schatten" in der Deutschen Oper zu besuchen. Regie: Tobias Kratzer! Vielleichtt schafft er es ja, mir meine angewachsene Strauss-Abneigung zu überwinden. Allerdings: Meine Frau will das Werk wenigstens einmal vorab bei uns hören, um zu sagen, ob sie da mitgeht. Das wird spannend.

    Es sind diese dauernden moralischen Selbstüberhöhungen bzw. das Abwerten der anderen Meinung zu etwas moralisch Verkommenem, das in all den Vorwürfen von ...ismen oder "Auslöschungen" etc. mitschwingt. Und das ist immer nur von linker Seite zu hören. Einen Libkon habe ich noch nie mit dieser Argumentation erwischt, normalerweise sind die Leute zu moralisch gefestigt, um sich solcher Schmutzargumentation zu bedienen.

    Nur für mein Verständnis: Du bezeichnest die Argumentation, die Christian hier angebracht hat, konkludent als etwas, das nur von jemandem kommen kann, der "moralisch nicht gefestigt" sei. Was daran ist keine "Schmutzargumentation"?

    Ein Nielsen geht noch, zum Ausklang des Hör-Nachmittags diese hier:



    Klingt vorwiegend entspannend, was jetzt willkommen ist. Aber ich denke, auch da geht noch mehr. Die Virtuosität der Solisten (aller Beteiligten) ist unzweifelhaft, aber so richtig macht es bei mir nicht "Klick!". So zum Ausklingen ist es vielleicht ganz passend.

    Danke, Thomas, für deine Antwort!

    Aktuell müsste man den Begriff "Generation" in pkt. technischer Entwicklung ohnehin neu fassen.

    Absolut - s. auch KI. Ich sehe es an mir selbst: Neuerungen, Neues an sich fand ich immer gut, aber ich merke nun auch, dass es mir schwerer fällt, Neues umzusetzen. Glücklicherweise habe ich erfahren können, dass schlichtes, ehrliches Nachfragen hilft. Aber Taktgeber werde ich nur noch schwer sein können.

    Und der Genderwahn gehört für mich dazu, da für mich in keiner Weise erkennbar ist, wie sich die Situation der Menschen im Sinne von Gleichberechtigung dadurch ändern soll und wird, da wir hier lediglich von einem Spracheingriff sprechen können, weniger von einer damit einhergehenden Haltungsveränderung.

    Und ich denke, dass mit der Sprachänderung auch eine Haltungsänderung erfolgt. Wenn die Leute nicht mehr automatisch "Frau Bundeskanzler" sagen, sondern akzeptieren, dass es eben auch eine Bundeskanzlerin geben kann, ist doch etwas gewonnen. Dazu muss aber das Wort Bundeskanzlerin erst mal existieren/im Sprachgebrauch sein. Wenn wir für etwas kein Wort haben, existiert es nicht.

    In dubio wird der Eindruck erweckt, dass alle anderen Quellen korrumpiert seien.

    Halte ich auch für ein Riesenproblem. Und dann bewegen sich die Leute nur noch in ihren "Blasen". Ich hatte eine Kollegin, die innerhalb kurzer ein in so krude Verschwörungstheorien abdriftete, dass es einem Angst werden musste.

    Gleichzeitig gehen die Auflagenzahlen der Printmedien zurück, ganze Regionen sind ohne eigene Tageszeitung, in Redaktionen wird beim verbleibenden Rest -wie bei uns in Dortmund- kein Geld gesteckt, das Ergebnis ist indskutabel. Da bin ich dann doch sehr dankbar für die Angebote der öffentlich-rechtlichen

    Wieder beim Thema: Die Öffentlich-Rechtlichen werden vom Staat subventioniert und breiten sich zu Lasten der "Zeitungen", also der lokalen Nachrichtenkanäle, gnadenlos im Netz aus.

    Habe Nielsen 6 jetzt mit Luisi gegengehört. Klangtechnisch spricht (trotz Hall) einiges für Luisi, interpretatorisch bin ich eher bei Schmidt. Luisi ist mir teils schlicht zu laut und häufig zu schön, nimmt mir damit etwas vom leicht Rätselhaften der für mein Dafürhalten keineswegs "einfachen" Symphonie. Mal sehen, Blomstedt, Schønwandt und Oramo sind die nächsten auf meiner Liste.

    Ich lebe zumindest teilweise in einem Berufsumfeld, in dem das Thema komplett anders betrachtet als es die meisten hier tun. Viele fühlen sich durch das Gendern nun besser wahrgenommen und wertgeschätzt, das sollte man nicht ignorieren - und deswegen wird es auch keinen Weg zurückgeben, meines Erachtens.

    Ich lebe darin sogar komplett. Wobei es in meinem Lebensumfeld eigentlich auch nicht anders aussieht.


    Auch deine Kritik an Gender-* und ähnlichem teile ich. Wie meine Umfelder (größtenteils) auch;)

    Lieber Thomas, ich bin etwas ratlos, was dein zuletzt aufgeführtes Zitat bedeuten soll. Goebbels hatte recht? Wer sich mit "Kindereien" wie Genderfragen befasst, ist einfach "nicht ganz ausgelastet"? Immerhin hatte Goebbels dafür im von dir nicht Gänze zitierten Satz eine Lösung parat: Wer so etwas mache, sollte "zweckmäßigerweise in eine Munitionsfabrik gesteckt oder an die Front geschickt" werden. Und heute?


    Im Übrigen: "Deutungshoheit" hat bei mir nichts mit Diskurs- oder Lernunwilligkeit zu tun. Es steht für mich dafür, dass man "am Drücker ist", dass man Begrifflichkeiten und Bedeutungen festlegt. (Wobei beispielsweise Garaguly für sich und die anderen Woke-Gegner nun auch nicht den Eindruck übertriebener Lernwilligkeit an den Tag postuliert, wenn er sagt, dass er seine Meinung bei anderen Argumenten eben nicht "anpassen" würde.)


    Der Verlust der Deutungshoheit ist in meinen Augen einfach eine Notwendigkeit, weil man altersbedingt irgendwann nicht mehr an den Schalthebeln sitzt, weil das Neue das Alte überformt. Vielleicht ist mancher ja gerade aufgrund dieser einsetzenden Ohnmacht so zornig.


    "Anbiedern an den Zeitgeist" oder "tempora mutantur (nos et mutamur in illis)"?

    Für sich genommen kann man auch die "Forschenden" oder "Waldbesitzenden" vernachlässigen, wenn es den MEINUNGSMACHENDEN nicht um eine radikale Veränderung und Umkehrung unserer Sprache und der abendländischen Kultur ginge.

    Der ganze Genderwahn ist lediglich die Spitze des Eisberges hin zu einem vollends manipulierbaren Volk.

    Gut, da verstehe ich, dass man nurmehr "besorgte Grüße" entsenden kann.

    Hätte die Sprache einen Einfluss auf die Stellung der Frau

    Ich erinnere mich an mein Jura-Studium Ende der 80er in Kiel. Damals waren im Kommunalgesetz Formulierungen neu eingeführt worden wie "der Bürgermeister/die Bürgermeisterin". Ich regte mich darüber - wie alle meine männlichen Kommilitonen - auf. Und lernte dann eine Frau kennen, die gerade Zweites Examen machte, mit der ich darüber redete. Seitdem stelle ich das nicht mehr in Frage. Und ehrlich gesagt stellt keine Frau, mit der ich darüber rede oder redete, in Frage, dass es natürlich eine Bedeutung hat, wenn im offiziellen Sprachgebrauch vorgesehen ist, ob auch eine Frau eine Verwaltung leiten kann.

    Man muss ja nur den umgekehrten Fall annehmen: dass von Gesetzes wegen nur die Bürgermeisterin, die Landrätin, die Bundeskanzlerin genannt werden. Fühlt man sich als Mann dann auch mitgemeint?

    Ich kenne kommunale Satzungen, in denen es so gemacht wurde - sehr zum Missfallen der (Überraschung!) überwiegend männlichen Kommunalpolitiker.


    Ich habe bei Diskussionen wie diesen hier schlicht das Gefühl, dass Leute nicht akzeptieren wollen, dass sie generationsbedingt die Deutungshoheit verlieren - und das nicht akzeptieren wollen.

    da höre ich diese Kombination

    Oh, schön. Da bin ich gespannt, wie es dir gefällt.


    Ich höre gerade diese hier:



    Darüber bin ich einfach zufällig unter "Carl Nielsen" bei Qobuz gestolpert. Nun bin ich kein besonderer Norrington-Freund oder -Feind, ih dachte nur, dass das interessant werden könnte. Und das finde ich auch. Ich mag den grundsätzlich eher schlanken Klang bei Norrington. Mal sehen, wie es weitergeht.

    Und was haltet ihr von dieser Einspielung?



    Ich mag sie, habe aber keine Vergleichseinspielungen, an denen ich mich orientieren könnte.


    P.S.: Sehe gerade, dass man nicht auf den ersten Blick erkennt, wer hier agiert: Fabio Luisi mit dem Danish National Symphony Orchestra.

    Der Auftrag der ÖRR besteht eben nicht darin, mit privaten Anbieter zu konkurrieren, aber genau das tun sie.

    Genau. Ich beziehe mich da vor allem auf Print, heutzutage also Online. Aber du hast recht, das gehört nicht hierher.


    Bezüglich des Streamens: Ich habe bei Arte Yasujiro Ozus Filme gesehen. Es waren, glaube ich, zehn. Wie ich gerade lerne, wäre das nicht mehr möglich, sie sind dort nicht mehr verfügbar. Schade. Ich finde, dass dies genau der Bereich ist, in dem der ÖRR auch als Streaming-Anbieter aktiv sein sollte. Bei Filmen, die künstlerische Bedeutung habe, aber eher keine Blockbuster sind. Ozus Filme kann ich derzeit - so weit ich das sehe - nirgends streamen. Da könnte der ÖRR doch gut seinem Bildungsauftrag nachkommen.

    Hier gerade das Silvesterkonzert der BPhil. Der Arte-Mediathek sei dank.

    Das Wesentliche zur Qualität wurde hier ja schon mehrfach angemerkt. Ich mache meine Frieden mit Petrenko. Im Februar sehe ich ihn erstmals live mit den BPhil. Nach dem jetzt Gehörten freue ich mich sehr darauf.

    Aber was für ein Orchester das auch ist! Stefan Dohr, so sicher zum Beginn. Wenzel Fuchs, Ludwig Quandt, natürlich auch die Diven Meyer und Pahud. Was für eine Freude, ihnen und ihren Kollegen zuzuhören. Natürlich auch Trifonov - beeindruckend, zu sehen, wie offenkundig beglückt er selbst über das Konzert war. Wenn man die Worte Quants im Pausen-Interview zur Bedeutung von Musik bedenkt, dann ergibt so ein Silvesterkonzert viel Sinn, weil es tatsächlich Hoffnung auf ein gutes neues Jahr geben kann.