ach schade, ich dachte schon ...
Beiträge von Melot1967
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Zwischendurch vergesse ich das oft, aber wenn ich wieder Chopin höre, erinnere ich mich, dass er einer meiner Lieblingskomponisten ist, was die Klaviermusik betrifft.
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Ich hatte mal die LP (gibt es denn mehr als die eine?). Am Anfang bekam ich jedesmal Bauchweh vor lauter lachen. Aber was den Spaß etwas schmälert ist, dass die Dame so völlig außer Konkurrenz ist. Mir wäre lieber gewesen, das Ganze wäre wirklich ernst und einfach nur schlecht.
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Ich weiß auch nicht, warum, aber ich mag Fugen sehr.
Vor allem bei Bach, aber auch in Bruckners Symphonien, und im Klavierwerk von Beethoven, Brahms, Reger und anderen.
Zurzeit ist es fast wie eine Sucht - aber wer weiß, vielleicht kommt auch wieder mal eine Phase, in der mir Fugen auf die Nerven gehen. Variationen und Fugen.
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ist gerade in Radio Stephansdom:
Khachaturian, Aram (1903-1978 )
FLÖTENKONZERT02:45 1. ALLEGRO CON FERMEZZA
03:00 2. ANDANTE SOSTENUTO
03:14 3. ALLEGRO VIVACETonhalle-Orchester ZürichLeitung: Zinman, David
Solist: Pahud, Emmanuel (Flöte)
EMI Classics 7243 5 57487 2 0Ich höre das Stück zum ersten Mal - und sicher nicht zum letzten Mal.
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Im Deutschlandfunk gab es am 14. Mai am Vormittag eine Sendung Die neue Platte im Deutschlandfunk über Scott Ross' Gesamtaufnahme. Ich kopiere mal den Text von Christiane Lehnigk herein, die die Sendung moderiert hat:
Es war eine diskografische Sensation und eine interpretatorische Meisterleistung, die Einspielung aller Cembalo-Sonaten von Domenico Scarlatti, die der populäre amerikanische Cembalist Scott Ross anlässlich des 300.Geburtstages des Komponisten in Frankreich für Erato Disques aufnahm. Nie zuvor hatte es ein derartiges Schallplatten-Projekt gegeben und ein amerikanischer Kritiker meinte sogar, dass sich dagegen vom Ausmaß her Wagners Ring von Decca wie ein Picknick ausnehmen würde.
Es war ein gemeinsames Projekt von Erato und Radio France, der französische Rundfunk sendete 1985 das gesamte Werk auf 200 Programme verteilt. Der Producer der Plattenfirma war Alain de Chambure, der Tonmeister Alain Duchemin.
Scott Ross, der damals schon erkrankt war und 1989 im Alter von 38 Jahren verstarb, hat sich damit ein beispielloses Denkmal gesetzt. Er war eine illustre Persönlichkeit und glich, von der äußeren Erscheinung auf dem Podium her, eher einem Pop-Künstler wie etwa Elton John als einem "seriösen" Konzertpianisten. Doch er verfügte über eine immense Technik und Disziplin und wurde mit der Zeit zu einem regelrechten "Cembalo-Maniac" mit einem charakteristischen mitreißenden "Drive" im Spiel.
Scott Ross, 1951 in Pittsburgh geboren, ging im Alter von 14 Jahren nach Frankreich und studierte an den Konservatorien in Nizza bei Madame Grémy-Chauliac und in Paris und gewann 1971 den 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb in Brügge. Er setzte damit einen solchen Maßstab, dass bis 1986 kein 1. Preis mehr vergeben wurde.
Neben seiner internationalen Konzerttätigkeit unterhielt er eine Professur an der Universität von Quebec und Sommerakademien in Venedig.
Ross hatte eine enzyklopädische Sichtweise von Musik und so hat er nicht nur erstmals alle Sonaten von Scarlatti eingespielt sondern auch das gesamte Werk für Tasteninstrumente von Rameau und Couperin, Aufnahmen, die zur Zeit nicht mehr erhältlich sind.
Seine Herangehensweise an diese Musik ist eine unakademische, nicht puristisch historische, und er beruft sich dabei auf den Altmeister des Cembalospiels, Gustav Leonhardt, der einmal meinte, man könne nicht authentisch und überzeugend zugleich sein. Dies hat allerdings die Entwicklung der letzten Jahre Lügen gestraft. Dennoch ist Ross' Spiel frei von irgendwelchen modischen Attitüden oder weiteren interpretatorischen Freiheiten und überzeugt durch eine besondere Hingabe an diese Musik und die Verwendung verschiedener Nachbauten italienischer und französischer doppelmanualiger Cembali in dieser Aufnahme zeigt auch ein differenziertes Klangverständnis. Zu seinem Lieblingsstück der insgesamt 555 Scarlatti-Sonaten gehört ausgerechnet die langsamste Sonate Kirkpatrick-Verzeichnis 208 A-dur, wie Ross in dem im Booklet abgedruckten informativen Interview bekennt.
Domenico Scarlatti war, obwohl er auch eine Vielzahl von Vokalwerken wie Opern, Oratorien und geistlichen wie weltlichen Kantaten schrieb, vor allem für seine Musik für Tasteninstrumente berühmt. Dennoch waren nur rund 10 Prozent Prozent dieses riesigen Oeuvres bekannt. Die Autographen der Sonaten haben sich nicht erhalten und nur eine Sammlung von 30 Sonaten ist zu seinen Lebzeiten als Druck erschienen, die anderen waren wohl gar nicht zur Veröffentlichung gedacht. Deshalb können sie auch kaum exakt datiert werden, aber es ist anzunehmen, dass sie zum größten Teil in Portugal und Spanien entstanden, wo er die Infantin Maria Barbara und spätere Königin unterrichtete, der auch die Sonaten gewidmet sind.
Im Vorwort zur der unter dem Titel "Essercizi per Gravicembalo" 1738 herausgegebenen Sammlung schreibt Scarlatti sehr amüsant:
Leser, seiest du nun Dilettant oder Berufsmusiker, erwarte in diesen Kompositionen keine profunde Gelehrsamkeit, sondern eher ein heiteres, sinnreiches Spiel mit der Kunst, das dich der Meisterschaft des Cembalospiels näher bringen soll. Weder die Erwägung meines eigenen Interesses noch ehrgeizige Träumereien haben mich bewogen, sie zu veröffentlichen, sondern allein der Gehorsam. Vielleicht gefallen sie dir; dann werde ich mich nur um so glücklicher schätzen, anderen Weisungen zu folgen, um dich mit einem leichteren und abwechslungsreicheren Stil zu erfreuen. Zeige dich nunmehr eher menschlich als kritisch und vermehre dadurch Dein Vergnügen.
Die erste, allerdings stark bearbeitete Gesamtausgabe aller Sonaten stammt aus dem Jahre 1906 von Alessandro Longo. So richtig wieder entdeckt als vollwertige Kompositionen und nicht nur als Showstücke von Pianisten, wurden Scarlattis Sonaten dann in Folge der Arbeiten von Ralph Kirkpatrick seit den 50er Jahren des 20.Jahrhunderts.
Stilistisch sind die Sonaten schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, dennoch herrscht durchweg eine zweiteilige Sonatenform vor, die formal wenig Innovatives bietet. Doch auffallend ist eine große Freude am Experimentieren und Ausloten aller technischen und harmonischen Möglichkeiten und das verlangte Kreuzen der Hände hat schon manchen Pianisten fast zur Verzweifelung gebracht. Besonders interessant ist auch der spanische Einfluss in der Musik des gebürtigen Neapolitaners, der sich vor allem in rhythmischen und melodischen Schemata wieder findet.
Die Einspielung aller "Clavier-Sonaten" von Domenico Scarlatti mit Scott Ross innerhalb von 18 Monaten, - insgesamt an die 35 Stunden Musik -, war ein einzigartiges Projekt und ist im heutigen schnelllebigen Musikgeschäft kaum mehr vorstellbar.
Ein informatives Textheft, in Englisch und Französisch, lässt den Hörer dabei nicht allein mit der Fülle an Sonaten, sondern nimmt ihn an die Hand, macht neugierig und beantwortet Fragen gleichermaßen. Warner Classics hat diese legendäre Aufnahme jetzt wieder aufgelegt, die mit einem Preis von rund 80 Euro im Handel erhältlich ist, - ein absolutes Muss für jeden Musikliebhaber.
Dennoch soll es keine singuläre Erscheinung auf dem Plattenmarkt bleiben, und so arbeitet der niederländische Cembalist Pieter-Jan Belder für das Label Brilliant Classics seit 2000 an einer neuen Gesamteinspielung, die ebenso wie das Projekt bei Naxos mit verschiedenen Pianisten zum 250.Todestag Scarlattis, 2007 auf dem Markt erscheinen soll.
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Zitat
Original von AcomA
hallo Daniel,wenn ich mich recht erinnere gab es auf LP bei der DG eine gesamtaufnahme der scarlatti-sonaten mit dem exzellenten und temperamentvollen cembalisten kenneth gilbert !
gruß, siamak
Wieviele LPs waren das denn ungefähr? Ich habe die Aufnahme mit Scott Ross, und das sind 34 CDs.
Ich finde leider nirgends einen Hinweis auf eine Gesamtaufnahme der Scarlatti-Sonaten. Vom gesamten Klavierwerk Rameaus und Couperins weiß ich, dass er es eingespielt hat. In folgendem Zitat aus The Canadian Encyclopedia lese ich nur, dass er die Sonaten von Scarlatti sämtlich neu herausgegeben hat (wenn ich es richtig verstehe):
Gilbert began the monumental task of preparing a new edition (from existing editions) of the 555 sonatas of Domenico Scarlatti. 11 volumes were published by Heugel (1971-84). The research was subsidized in part by the Gulbenkian Foundation in Lisbon and the Canada Council. Gilbert also prepared a fasimile edition of the complete harpsichord works of Couperin (Broude 1973) and edited the complete harpsichord works of d'Anglebert (Heugel 1975).
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Zitat
Original von Ulli
Salut,im Landestheater werden die Haussklaven spielen, oder?
Ulli
Ich glaube eher, die viel höheren Preise liegen daran, dass zu den Festwochen Alter Musik Publikum von weiter her anreist als nur aus Österreich und Bayern. Das Festival ist international und hat einen guten Ruf, was ich den Feuilletons bisher immer so entnommen habe.
Sitzplan Landestheater Innsbruck
Übrigens im Juli und ebenfalls in Tirol: Tiroler Festspiele in Erl mit Liederabenden in der Pfarrkirche, z. B. Francisco Araiza mit Winterreise (Karten: 25 Euro) und mit Dichterliebe (Karten: 15 Euro), Klavierabenden. Weiters Konzerte und Oper (Parsifal und Tristan und Isolde) im Passionsspielhaus. Karten für Oper: 70 - 100 - 120 - 150 Euro:
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Zum Landestheater in Innsbruck fällt mir noch was ein:
Während des Jahres kostet Oper (z. B. die Meistersinger, die ich mal gesehen habe) 9,50 - 17 - 22,50 - 26,50 - 34,50 - 43 - 50 Euro.
Während der Festwochen Alter Musik im Sommer sieht es leider etwas anders aus, z. B. für Don Giovanni mit René Jacobs und dem Freiburger Barockorchester: 20 - 35 - 50 - 70 - 95 - 110 - 135 (und Premiere am 12.8. bis 155 Euro).
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In Wien ist eigentlich nur die Staatsoper sehr teuer - die besten Plätze (das sind nicht die teuersten) kosten etwas über 100 Euro und sind im Parkett ganz hinten, früher "Parterre" genannt.
In der Volksoper kann man für 50 Euro ausgezeichnet sitzen, sehen und hören - dort kosten die teuersten Karten 70.
Im Musikverein haben beim RSO Wien (Holl, Boreyko und Lubimov mit Schostakowitsch 13. und Pärt) die teuersten Karten 35 Euro gekostet. -Wenn die Philharmoniker gespielt hätten, hätte es 120 Euro gekostet, glaube ich.
Konzerthaus: als "Mitglied" (Jahresbeitrag 48 Euro, dafür gibt es ein Bonuskonzert) zahlt man noch mal 10 Prozent weniger. Klavierabende oder sonstige Kammermusikstars sowie die meisten normalen Orchester maximal 50 oder 60 Euro. Zwei Ausnahmen sind mir bekannt: bei Jessye Normans Liederabend bin ich für 50 Euro nicht mehr sehr gut gesessen (teuerste Karten etwas über 100, glaube ich), und die Karten für diesen verschobenen Pavarotti-Abend kosten bis 950 - ich musste unbedingt einen Screenshot davon machen als Beweis. Mich würde interessieren, wer 1) zu so etwas geht und 2) noch dazu so viel zahlen würde.
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Hallo Bastian,
du schreibst einen kurzen Brief an das Kartenbüro der Bayreuther Festspiele (Adresse siehe die Homepage der Festspiele), dass sie dir die Bestellformulare schicken mögen.
Diese bekommst du dann jedes Jahr zugeschickt. Es geht alles per Post. Du musst jedes Jahr bestellen, sonst musst du dich wieder "hinten anstellen" beim Warten.
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Der Beckmesser, äh, Kritiker der Wiener Tageszeitung "Die Presse" ist in Bezug auf den Dirigenten (der mich an Herbert Kegel erinnert) nicht ganz der Meinung des Publikums inklusive meiner Wenigkeit, dafür lobt er seinen Kollegen Beckmesser etwas zu sehr, meine ich:
Zitat:
Der Produktion von Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ in der Wiener Volksoper ist sozusagen exterritorialer Status zuzubilligen. Mag da rundum manches nicht nach Plan laufen: Diese Aufführung fungiert, wann immer sie mit viel Probenaufwand aufgefrischt wird, als exzeptionelles Beweisstück für die Leistungsfähigkeit des zweiten Wiener Opernhauses.
Es ist ein Restbestand. Schon als die Inszenierung von Christine Mielitz Premiere hatte, man hatte das Werk zur Feier des 100-Jahr-Jubiläums der Gründung des einstigen Kaiser-Jubiläums-Stadttheaters am Gürtel angesetzt, galt das Unternehmen als transzendentes Wagnis. Wer viel kann, darf sich auch einmal nach der Decke strecken und, setzen wir die Metapher fort, beim Rauchfang herauswinken, aufdass alle sehen mögen, wie hoch er hinaus kann, wenn’s drauf ankommt.
Die Volksoper konnte, das mochte damals viele erstaunen, die „Meistersinger“ auf sensationellem szenischen und mehr als achtbaren musikalischen Niveau aufführen. Sie kann diese Produktion immer noch zeigen, und das glaubt man wohl nach den endlosen Niveau-Diskussionen rund um dieses Haus kaum. Der designierte Direktor, Robert Meyer, hat die Wiederaufnahme interessiert aus der Loge verfolgt und mochte sich seine Gedanken gemacht haben über die Frage, warum ein Ensemble, dem man zuletzt nachgesagt hat, es könne nicht einmal mehr den „Zigeunerbaron“ oder die „Lustige Witwe“ auf dem einst gepflegten wienerischern Operetten-Stand halten, eine der schwierigsten Opern der Musikgeschichte in gewisser Weise beinah mustergültig realisieren.
In gewisser Weise?
Die Inszenierung stellt derzeit – vielleicht neben Peter Konwitschnys Staatsopern-„Don Carlos“ – die vielleicht einzige State-of-the-Art-Produktion im musikalischen Theaterleben dieser Stadt dar. Hier können auch kritische Geister bestaunen, dass das angeblich so verstaubte Wien auch (ich möchte sogar sagen, vor allem) im Zusammenhang mit Musik imstande ist, auf der Höhe der Zeit Theater zu spielen. Da erinnert nichts an die sogenannte konventionelle Spielmanier des altmodischen Opern-Repertoirebetriebs. Zumindest nicht an dessen abgeschliffene Routine-Gestik. Vielmehr hat es Christine Mielitz verstanden, den Text Richard Wagners punktgenau in Bilder umzusetzen, in Bewegung, in Menschen-Charakterisierung, bis zu jenem Punkt, wo jeder einzelne Meister, ja man meint fast, jeder Lehrbub, jedes Bauernmädel auf der Festwiese, seine eigene Persönlichkeit besitzt.
In den Dialogen spitzt sich die meisterhafte Führungskunst oft atemberaubend zu, ob sympathisches Geplänkel oder aggressiv aufgeladener Zwist, ob Liebesgeflüster oder Schaustellerei, alle Möglichkeiten des psychologischen Kosmos, den Wagners commoedia humana bietet, kosten die Darsteller aus, bis hin an den Rand zur Outrage zuweilen, aber eben nur bis an den Rand.
Glänzender neuer Beckmesser
Zu weit zu gehen, davor bewahrt etwa den neuen Beckmesser, Michael Kraus, die offenbar intimste Kennerschaft, die weit über die Noten der eigenen Partie im Klavierauszug hinaus jeden Akzent, jedes Sforzato der Orchesterstimmen verinnerlicht zu haben scheint. Wann dieser hinreißende Komödiant zappelt, zuckt, wann der die Augen verdreht, wann er eine Tür öffnet und, vor allem, in welchem Moment er sie wieder schließt, Wagner hat es ihm vorgegeben, in die Gelenke diktiert, sozusagen.
Schon damit, freilich auch mit einer vokal perfekt auf die Möglichkeiten seines Baritons zugeschnittenen, hochintelligenten und eben nicht nur karikierenden, sondern zu Zeiten auch wirklich kantablen Linienführung, reiht sich dieser Debüt-Auftritt in eine Reihe mit großen Wiener Beckmesser-Darstellern ein.
Ein Glücksfall, der in Johan Botha sein längst bekanntes Gegenstück findet. Der strahlende Tenor krönte mit seinen mühelosen, herrlich sicher und freien Preislied-Strophen als luxruiöser Gast im Ensemble schon die Premiere dieser Inszenierung. Er ist nun wieder da und findet sich – vielleicht zu seinem eigenen Erstaunen – keineswegs in einem unterlegenen Ensemble, sondern unter bemerkenswerten Partnern. Die Eva von Barbara Haveman singt mit kraftvollem Sopran. Der David von Dietmar Kerschbaum ist eine kleine Sensation, denn er gestaltet von den feinziselierten Rosen- und Lerchentönen bis zum artigen Johannis-Sprüchlein sämtliche, auch die halsbrecherischen Facetten seiner Rolle virtuos und prägnant. Klaus Kuttler gibt dem Kothner wohltönendes Profil und so gut wie alle, von der Magdalene der Andrea Bönig und Bjarni Kristinssons immerhin achtbaren Pogner bis zum Nachtwächter von Markus Raab sind liebenswert gezeichnet.
Sachs, am Anfang seines Wegs
Franz Hawlata als neuer Sachs steht am Anfang seiner Beschäftigung mit einer Lebens-Rolle. Er hat sein Rezept gefunden, wie er die mörderischen Anforderungen dieser Aufgabe bis zur Schlußansprache durchhält. Damit ist er schon einer der „achtenswerten Meister“. Doch überdies findet er manch erstaunliche Facette und gibt der vielschichtigen Figur bereits spürbar eigenes Profil. Ein kritischer, wacher Zeitgeist ist dieser Sachs, ein wenig zynisch, sehr allein in seiner Sensibilität, die an Tragischem leidet, wo die andern ringsum noch eitel Frohsinn walten lassen. Das hat schon bemerkenswertes Format und macht neugierig auf kommende „Meistersinger“-Reprisen, die dann hoffentlich nicht von Leopold Hager dirigiert werden, dem einzigen wirklichen Schwachpunkt dieses umjubelten Volksopern-Abends.
Der Musikchef versagt
Zwar, das Orchester läßt sich von seinem Chefdirigenten nicht die Musizierlaune verderben. Wenn man schon einmal eine solche Partitur unter die Finger bekommt, dann spielt man herzhaft auf. Das Engagement, die Lust am Gestalten klingt in jedem Moment aus dem – zuletzt sogar für kurze Zeit auf Bühnenniveau hochfahrenden – Orchestergraben. Doch mangelt es jeder großen Entwicklung an organisatorischem Überblick, wo die Melodik frei ausschwingen sollte, bleibt sie unflexibel straff geführt. Vor allem aber mangelt dieser Aufführung jegliche, aber auch wirklich jegliche klangliche Abstufung. Die spürbare Spielfreude wird niemals sorgfältig oder gar subtil harmonisiert. Jeder spielt drauflos – in den ersten zehn Minuten gewann bei diesem Wettkampf der Mann an der Baßtuba: Ein so gefühllos und klanglich chaotisch ablaufendes Meistersinger-Vorspiel ward in Wien lange nicht, wenn überhaupt je gehört. Dass diese Knallorgie nach Aufgehen des Vorhangs nicht weitergegangen ist, bleibt das einige, was man dem Dirigenten zugute halten darf. Nicht ernsthaft gestört zu haben, ist an einem auf der Bühne so animiert ablaufenden Abend jedoch ganz eindeutig zu wenig. Was hätte ein guter Musik-Chef mit einer solchen Chance anfangen können! Immerhin, der künftige Volksopern-Direktor weiß jetzt vermutlich, worüber er zuallererst nachzudenken hat.
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Servus Austria,
also dass die Meistersinger ein Meisterwerk der deutschen Komik wären, lese ich jetzt zum ersten Mal. Die Meistersinger sind neben Lohengrin, Tristan, Ring-Opern und Parsifal eine meiner Lieblingsopern, und ich bin auch ganz überrascht, dass es so etwas gibt, dass eine Wagner-Hörerin mit den Meistersingern nichts anfangen kann. Als Trost kann ich nur sagen, dass ich auch nicht ständig Meistersinger hören kann. Meistens habe ich keine Lust auf Meistersinger. Anlässlich des gestrigen Opernbesuches ist eben für mich gerade wieder Meistersinger-Zeit - ich nehme an bis übermorgen. Dann ist wieder etwas anderes dran.
Ich könnte mir vorstellen, dass du dich irgendwann noch erwärmen wirst für diese Oper.
Ich finde übrigens in den Meistersingern die subtilere Komik so genial, denn zu lachen gibt es nicht recht viel, höchstens zu schmunzeln, und zwar am ehesten durch Rührung. Beispielsweise die Szene, in der Eva im 3. Akt zu Sachs kommt um zu zeigen, dass sie der Schuh drückt. Eigentlich drückt sie metaphorisch der Schuh. Aus irgend einem Grund hat sie Hemmungen, die Sache beim Namen zu nennen und lässt sich von Sachs tatsächlich die Schuhe begutachten, verlangt aber insgeheim, dass er ihre Herzensprobleme lösen soll. Als er nicht gleich drauf einsteigt und stattdessen sagt, dass mit den Schuhen eigentlich alles in Ordnung sei, reagiert sie ärgerlich "Meister, wüsstet Ihr besser als ich, wo der Schuh mich drückt??" als plötzlich Walther in der Tür steht ... - eine der schönsten Stellen, finde ich.
Austria: Wenn du die Hoffnung noch nicht aufgegeben hast, dann kann ich dir unbedingt die CDs (2 Stück) von Stefan Mickisch empfehlen, mit seinem live Meistersinger-Einführungsvortrag. Was der da zum Besten gibt, entzückt sogar manchen Wagner-"Gegner", und die Stellen, die er auf dem Klavier nachspielt und erklärt, sind geniale eigene Transkriptionen vom Feinsten. Gibt es während der Meistersinger nicht wirklich was zu lachen, nur zu schmunzeln - bei Mickischs Einführungsvortrag musste ich manchmal laut lachen.
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Danke für die Ausführungen.
Ich habe nämlich bloß einen Teil des 3. Aktes gehört, allerdings bin ich im Wochenend-Job, mit vielen Störungen, Getöse der Klimaanlage, und das Radio ist nur so ein kleiner Würfel. So wollte ich gerade fragen, ob diese Aufnahme gut ist. Sind die neueren Bayreuther CDs Zusammenschnitte mehrerer Aufführungen?Den Holl mag ich schon seeeehr gerne, obwohl mir seine Stimme nicht so besonders gut gefällt. Den Seiffert habe ich erstmals vor ca. 15 oder 16 Jahren in Berlin gehört - als Lohengrin ein Traum! Vom Preislied habe ich jetzt leider nicht viel mitbekommen.
Ich würde gerne mal eine Meistersinger-Aufnahme hören, die so klingt wie die gestrige Volksopern-Aufführung, solide musiziert, zügig dirigiert, ... (gibt es eine mit H. Kegel? :wacky: )
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Hallo Christian,
danke für die Anregung. Da bin ich neugierig.
Ich habe nachgesehen: Sie spielt K.32, 43, 45, 49, 93, 133, 144, 213, 216, 220, 282, 291, 308, 386, 391, 481, 490, 517 - es ist kein einziges Pärchen dabei (Kirkpatrick hatte sie ja so geordnet, dass jeweils zwei vermeintlich zusammengehörige derselben Tonart nacheinander gereiht sind). Aber vielleicht steht im Beiheft etwas über diese Auswahl.
Ich würde mir übrigens wünschen, es gäbe mehr Aufnahmen von K.1 bis K.30. Kann jemand dazu eine Aussage machen?
Ich kenne die K.1-30 nur aus der fabelhaften Gesamteinspielung von Scott Ross (Cembalo).
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Lieber Wolfgang,
PN funktioniert bei mir nicht (ebensowenig wie manche andere Funktionen). Da habe ich kein Zugriffsrecht.
Zynismus sollte in meinem Beitrag nicht sein, denn ich freue mich wirklich sehr und finde, dass es ein ausgesprochener Luxus ist, noch einmal derart gut aufpolierte Meistersinger erleben zu dürfen. Ein Glück für alle Anwesenden.
Die Hitze, ein gutes Stichwort! Wir haben wohl alle sehr geschwitzt in dem vollen Haus, und es ist mir immer sehr unangenehm, wenn ich bei einer Veranstaltung so stark schwitze! Aber es hätte noch schlimmer kommen können: immerhin hatte es draußen ja nur ca. 25 Grad. Die Sonne hatte das Haus trotzdem sehr aufgeheizt. Das nimmt man in Kauf, wenn man ein Stück sehen wird, auf das man sich freut. Der Unterschied ist ja nur, dass man bei Meistersinger schon um kurz vor 17 Uhr anfängt zu schwitzen. Hätte es sich um Die lustige Witwe gehandelt, wäre es mir auch dann unerträglich gewesen, wenn die Vorstellung erst um 19:30 begonnen hätte. Ob bei dem Datum der Johannistag eine Rolle gespielt hat, der ja heute ist, weiß ich nicht. Ich fand die Idee aber schön.
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Gestern, am Vorabend des heutigen Johannistages gab es in der Wiener Volksoper eine erfreuliche Wiederaufnahme der Meistersinger in der Inszenierung von Christine Mielitz. Die Regisseurin war selber angereist, um die Darsteller noch mal etwas anzuleiten und den Ablauf durchzugehen - was für ein Glück!
Leopold Hager dirigierte die Pauken, Posaunen und die Tuba - nein, das schien mir wahrscheinlich nur stellenweise so, da ich im 2. Rang etwas seitlich saß und die Gegenüberseite des Orchesters besonders laut hörte. Gleich bei der Ouvertüre war ich etwas schockiert, die Streicher (fast) nicht zu hören, aber immerhin war das mal eine interessante Variante, die Meistersinger so Schlagwerk- und scharf Blech-lastig zu hören.
Ab und an war die Bühne (einzelne Solisten, vor allem manchmal der für mich ganz neuartige Sachs von Franz Hawlata) etwas aus dem Takt, aber ich fand diese paar Momente verzeihlich, denn es wurde insgesamt wunderbar musiziert.Herausragend waren für mich der Kothner von Klaus Kuttler (Wortdeutlichkeit ließ bei wirklich niemand zu wünschen übrig, aber er hat sie alle darin übertroffen - aber ohne dass es lächerlich geklungen hätte, sondern es war einfach wunderschön anzuhören), der Sachs von Franz Hawlata (ein wunderbarer Darsteller) und der original Premieren-Stolzing (die Premiere war 1998 ) von Johan Botha, seit Jahren der beste Stolzing, den ich je gehört habe! Während des Preisliedes fährt der Orchestergraben herauf und Stolzing bewegt sich durch das nun ebenerdige Orchester zum Publikum. Das hätte ich am liebsten zweimal hintereinander erlebt.
Ist die Magdalene so eine unvorteilhafte Partie, oder habe ich einfach noch nie eine gute Sängerin in der Partie erlebt? Dabei habe ich die Meistersinger schon oft gehört.
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Bei der Gelegenheit sei auch auf diese brilliante Aufnahme verwiesen:
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Zitat
Original von tom
Bislang hatte ich leider nicht das Vergnügen den Ring in Bayreuth live zu erleben. Ich mußte vorlieb nehmen mit Stefan Mickischs Solo-Klavier-Geprächskonzert-Zyklus, der parallel läuft. Diese Veranstaltungen erfreuen sich seit Jahren einer zunehmenden Beliebtheit. Es handelt sich hier um Transkriptionen der Ringopern, in der Bearbeitung Mickischs, für Klavier, die es im Übrigen als Livemitschnitt auf 8 CD's, gibt. Ich kann das wirklich einschränkungslos empfehlen. Natürlich handelt es sich nicht um eine ernsthafte Alternative zu Solti, Böhm, Karajan, Furtwängler und anderen. Trotzdem erleichtern sie den Zugang zu diesem Mammutwerk ganz entschieden (Loriots Ringeinführung gehört, allerdings als etwas weniger ernsthafte Variante, in eine ähnliche Kategorie). Als Ergänzungsanschaffung halte ich Mickisch daher für sehr geeignet.Ich kann diese CDs auch sehr empfehlen. Die Einführungen von dem äußerst sympathischen Stefan Mickisch sind ein Genuss für Kenner und Anfänger gleichermaßen, und ich habe schon zwei Bekannte, die über diese Gesprächskonzert-CDs auf den Geschmack gekommen sind.
Es handelt sich (teilweise?) um Mickischs eigene Transkriptionen, die spannender sind als jene von Liszt und anderen. Und genial sind Mickischs besprochene Überleitungen zu anderen Komponisten, zum Beispiel (ist jetzt nicht aus dem Ring) wenn er beim Vorspielen von Teilen der Meistersinger-Ouvertüre plötzlich in Bachs Wohltemperiertes Klavier hinübergleitet, u. v. a. m.
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In einer Radio-Übertragung gab es eine konzertante Walküre vom 18. Juli 2005 (Londoner "Proms", Royal Albert Hall, Orchestra of the Royal Opera House, Antonio Pappano). Das Orchester und die meisten Sänger waren sensationell - so auch der Wotan von Bryn Terfel! Den dritten Akt habe ich seither so oft angehört wie bei sonst keiner Aufnahme.
Wotan: Bryn Terfel
Hunding: Eric Halfvarson
Sieglinde: Waltraud Meier
Brünnhilde: Lisa Gasteen
Fricka: Rosalind Plowright -
Bei mir hat kein richtiger Geschmackswandel stattgefunden. Es ist eher eine ständige Erweiterung, und das neu Dazugekommene ist natürlich das, was man derzeit hört. Manchmal habe ich mich kurz blenden lassen (Beispiel Thielemann mit Wagner) als ob eine Person, eine Interpretationsweise die beste wäre, bin aber zum Glück immer schnell draufgekommen, dass nicht eine Person einen Maßstab setzt, sondern dass verschiedene Musiker mit ihren individuellen Möglichkeiten genial sein können und bei jedem etwas völlig Anderes herauskommen kann.
Ich freue mich zum Beispiel bei Parsifal gleichermaßen, wenn Thielemann dirigiert, Runnicles oder Boulez - in der Hoffnung natürlich, dass es eine gute Vorstellung sein wird. Ich kann nicht sagen, dass mein Geschmack einen der drei bevorzugt. Anderes Beispiel Bach Cembalowerke. Ich könnte nicht sagen, wenn auf Klavier gespielt wird, dass ich den Stil von Gould oder Gulda bevorzuge oder doch lieber Schiff, oder Koroliov. Und ebenso gerne höre ich die Werke mit Cembalo, ob nun Staier, Rampe oder Kirkpatrick gespielt hat. Mich begeistern die Beethoven-Platten von Furtwängler und Klemperer, doch ebenso Harnoncourt und Gardiner.
Mein Geschmacksspektrum hat sich im Laufe der Zeit erweitert. Es ist wie mit den CDs in meinem Regal: es sind durchwegs lauter persönliche Favoriten, und es werden immer mehr (mehr Werke, oder auch mehr Wiedergaben eines Werkes). Das Problem ist höchstens manchmal das der Auswahl.
Wenn ein Wandel stattgefunden hat, dann dahingehend, dass ich es besonders schätze (und es mehr als früher unterscheiden kann), wenn gut musiziert wird. Ich verlasse mich im Gegensatz zu früher mal nicht mehr nur auf glänzend vermarktete Namen, sondern weiß, dass ich das Besondere auch dann erleben könnte (kommt oft genug vor!), wenn es nicht schon im Voraus feststeht, und umgekehrt muss eine glanzvolle Konstellation nichts Besonderes ergeben - wie man an Thielemanns Parsifal-Aufnahme hört.
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Im Radio Ö1 ein Konzert, das ich hervorragend fand
(ist auch über Webradio zu empfangen über http://oe1.orf.atRadio-Symphonieorchester Wien, Dirigent: Andrey Boreyko
Herren des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Robert Holl, Bass; Alexei Lubimov, KlavierArvo Pärt: "Lamentate" für Klavier und Orchester
Dmitrij Schostakowitsch: Symphonie Nr. 13, op. 113, "Babij Jar"
Aufgenommen am 10. Juni im Großen Musikvereinssaal in Wien
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Zitat
Original von Bernd Schulz
unglaublich überzeugend finde idh Hildegard Behrens als Salome in einer alten, mir nur auf LP vorliegenden Aufnahme mit KarajanIch erinnere mich auch an eine Aufnahme, es war eine Produktion bei den Salzburger Festspielen, mit Agnes Baltsa als Herodias. Die hatte ich mal als Musikkassetten. Da fand ich die Behrens auch so toll.
Aber in den Aufführungen, die ich mit ihr gesehen habe, hatte ich oft das Gefühl, dass sie sich bei einigen Stellen einfach so durchschwindelte. Ich erinnere mich, dass ich oft dachte "ja was macht denn die jetzt gerade, was soll das sein, was die da singt?" Und was mich immer sehr gestört hat, war ihr Lispeln. Das ärgert mich ungefähr so sehr wie die schlampige Aussprache von Domingo, wenn er Deutsch singt. Das hätte doch innerhalb weniger Jahre (Jahre?) dahin trainiert werden können, dass es verständlich herauskommt!
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Ich habe in diesem Forum noch nichts zu Hildegard Behrens gelesen. Überhaupt habe ich schon länger nichts von dieser Sopranistin gehört. Dabei - so meine Erinnerung - stand sie in Wien "ständig" auf dem Theaterzettel.
Als Brünnhilde, Elektra, Senta, Isolde oder als Marie in Wozzeck habe ich sie des öfteren erlebt, und ich muss gleich dazusagen: es hat mich nicht immer gefreut, und manchmal war ich einfach nur froh, dass nicht eine andere, ebenfalls berühmte, aber unangenehmere (obwohl - oder weil - lautere) Stimme angesagt war.
Ich habe einige Aufnahmen im Regal stehen, in denen sie mir wirklich außerordentlich gut gefällt:
als Agathe im Freischütz (Kubelik; mit einem fantastischen René Kollo, der übrigens gleich-alt ist wie Behrens)
als Färberin in Die Frau ohne Schatten (Solti; leider mit Domingo)
als Isolde in Tristan und Isolde (Bernstein; mit Peter Hofmann)Nach dem Anhören ihrer Aufnahmen dachte ich immer, dass ich sie live auch gerne mal so toll bei Stimme erleben möchte. Stellenweise war sie auf der Bühne unglaublich gut - darstellerisch sowieso immer äußerst interessant, spannend. Und dann fehlten wieder die Spitzentöne, oder sie klang in der Mittellage oder tieferen Lage als würde sie sprechen oder rufen. Ich war manchmal peinlich berührt, oder ich bekam beim Zuhören selber einen belegten Hals. Nach der Vorstellung gab es immer Bravo-Orkane und Blumenregen. Hatte keiner ein Problem bemerkt? Hatte ich mir nur etwas eingebildet? Oder waren solche stimmlichen Mängel (?) oder gar Ausfälle irrelevant, da es nur auf die faszinierende Bühnenpräsenz ankam (wofür ich ja Verständnis gehabt hätte)? Ich fühlte mich immer ziemlich ratlos und wollte sie auch genau so gerne mögen, aber es klappte nicht ganz, zumindest stellenweise nicht, wenn sie sang.
Dabei ist sie mir äußerst sympathisch. Und ihre Interviews hörte ich auch immer sehr gerne. Ich fand hochinteressant, was sie (meist zu den Stücken) zu sagen hatte. Weiß jemand, ob sie noch singt?
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Saint-Saëns: 3. (Orgel-Symphonie)
Beethoven: 3.
Bruckner: 2., 5., 8., 9.
Brahms: 1.
Schostakowitsch: 5., 8.
Mahler: 3. -
Mir haben die Ponnelle-Inszenierungen in der Staatsoper immer gut gefallen. Die haben nämlich auch noch funktioniert, als sie schon etliche Jahre auf dem Buckel hatten.
Diesen Tristan liebe ich auch sehr. Leider hat das Videoband schon ziemlich bald Tonstörungen gehabt, entweder die Stereo-Spur fällt aus oder es rattert. Hoffentlich gibt es den Mitschnitt inzwischen schon auf DVD. Ich würde ihn mir gerne kaufen.
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P. S. Jetzt habe ich auch schon eine Besprechung gefunden:
"http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=k&ressort=ke&id=564583"
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Musikverein, 10. Juni 2006
Radio-Symphonieorchester Wien
Dirigent: Andrey Boreyko
Herren des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Robert Holl, Bass; Alexei Lubimov, KlavierIch war überwältigt - und das schon von Anfang an. Dabei habe ich "den Pärt" quasi mitgekauft, da ich wegen Schostakowitschs 13. Symphonie hingegangen bin. Arvo Pärt - der bei seinem Stück LamenTate, das 2003 in der Turbine Hall der Londoner Galerie Tate Modern uraufgeführt worden war, gestern anwesend war - gehört jetzt zu "meinen" Komponisten dazu, und ich will natürlich jetzt mehr von ihm hören; neben Schostakowitsch, Dutilleux, Mahler, Debussy und allen anderen, zu denen ich eher spät gefunden habe.
Schostakowitschs 13. Symphonie, deren Musik sich mir bis zum gestrigen Konzert noch nicht so ganz erschlossen hatte, war für mich eine erschütternde und überwältigende Erfahrung. Robert Holl mit seinem dramatischen Vortrag und der von Johannes Prinz einstudierte Männerchor wurden der Eindringlichkeit der Musik und der Wichtigkeit der Gedichte Jewtuschenkos mehr als gerecht. Das RSO Wien spielte dank Andrey Boreyko hervorragend, allerdings habe ich noch nicht viel Vergleichsmöglichkeit gehabt.
Das Konzert wurde aufgezeichnet und kommt am Freitag, 16. Juni um 19:30 Uhr im Radio Ö1. Wer Ö1 nicht empfangen kann, könnte es sich via Web-Radio anhören, wenn die Voraussetzungen gegeben sind (schnelles Internet und guter Sound/Kopfhörer). Das Programm läuft nämlich ständig parallel über Internet:
http://oe1.orf.at ("WEBRADIO STARTEN" klicken)
v. l. n. r.: Pärt, Schostakowitsch, Boreyko, Lubimov, Holl