Beiträge von adriano

    Joseph II. (Zum Thema Florent Schmitt)

    Stimmt, Joseph :-)

    "La Palais hanté" hatte ich vergessen... Davon finde ich in meiner Sammlung (11 Schmitt-CDs plus 2 LPs und weiteres, Nicht-Kommerzielles) auch die Aufnahmen von Prêtre und Tortelier.

    Zu den "Schmitt-Raritäten" gehören auch die "Suite en Rocaille" (für Flöte, Streichtrio und Harfe) und "Janiana" (Symphonie für Streichorchester) - Beide auf einer Erato-2CD-Ausgabe. "Rêves" habe ich ja auf der MarcoPolo-CD mit Segerstam.

    Auf der erwähnten Erato-CD gibt es noch "Lied et Scherzo" für Horn und Klavier.

    Von der "Tragédie de Salomé" habe ich noch 2 tolle 78er-Touren-Aufnahmen aus 1930, eine dirigiert vom Komponisten und die andere von Piero Coppola. Die habe ich selber digitalisiert.

    Schmitt's lyrische Kantate "Sémiramis" wurde mal von Radio-France gesendet, man findet sie auf YouTube oder auf Forgotten Records (gekoppelt mir "Oriane" und "Danse de Devadasis").

    Doch ein wirkliches Meisterwerk ist Schmitts 55-minütiges, echt anspruchsvolles Quintett für Klavier und Streicher! Davon gibt es eine Naxos-Aufnahme (gekoppelt mit "A tour d'anches"), doch die ältere (Accord-) CD mit Werner Bärtschi und dem Berner Streichquartett finde ich spannender. Die Aufnahmen mit Christian Ivaldi und dem Quatuor Stanislas habe ich noch nicht, wie auch die Naxos-CD mit "Salomé", "Musique sur l'Eau", "Oriane" und "Légende" - diese Hinweise finde ich soeben und ich bin erstaunt, dass ich davon noch nicht wusste.

    Aber es gibt noch viel mehr Schmitt auf CD, vor allem Klavier- und Kammermusik - doch man muss nicht immer alles haben :-)

    Zum Thema Edgar Allan Poe: Die damalige EMI (später auch CD) mit Georges Prêtre ist echt toll; nebst dem erwähnten Schmitt-Stück enthält sie nicht nur Debussy's Fragment seiner Poe-Oper, sondern auch Caplets "Conte Fantastique" (in der Orchesterfassung). Dieses Stück (Original für für Kammerensemble) ist ein Meisterwerk!

    So, jetzt sollte ich über dieses Thema genug gequasselt haben :-)

    Joseph II. Lieber Joseph.

    Diese Chandos-Aufnahme ist sicher hervorragend, werde sie mir besorgen :-)

    Schmitt's 2. Symphonie wurde bereits 1991 von Patrick Davin und dem Rheinland-Pfalz Philharmonic auf Marco Polo eingespielt.

    Es gibt davon noch eine (ex-EMI) Aufnahme von 1960 mit Jean Martinon auf dem Label Forgotten Records.

    Die beiden Suiten aus "Antoine et Cléopâtre" spielte 1988 Leif Segerstam auf dem Label Cybelia ein.

    Und, last but not least: Die komplette "Tragédie de Salomé" (in der Originalfassung für kleineres Orchester) wurde von Patrick Davin ebenfalls 1991 auf Marco Polo eingespielt. Die spätere Suite ist aber definitiv genialer in der Orchestrierung: Da finde ich die 1973er Aufnahme Martinons (gekoppelt mit Schmitts genialem "Psalm 47") die beste - dies auch was die Tontechnik betrifft.

    Als ich früher mal Schmitts (Filmmusik-)Suiten von "Salammbô" Marco Polo vorgeschlagen hatte (die Partituren hatte ich bereits studiert), wurde dieses Projekt plötzlich abgeblasen; man fand es zu ausgefallen. 1991 erschien es dann immerhin mit dem Dirigenten Jacques Mercier auf dem Label Adès...

    Sehr empfehlenswert ist auch Schmitts Ballett "Oriane et le Prince d'Amour" (auch vorhanden auf der erwähnten Forgotten Records-CD) - oder dessen Suite mit dem Rheinland-Pfalz-Orchester unter Pierre Stoll (Label: Cybélia).

    Und ja nicht Schmitts genialen Schmachtfetzen "Chant Elégiaque" für Cello und Orchester (vor allem die Einspielung David Geringas') vergessen :-)

    Zu meinen bevorzugten Franck-Dirigenten gehören (was die Orchesterwerke betrifft):


    Maazel (Symphonie, beide Einspielungen)

    Karajan (inkl. Variationen)

    Paray

    Furtwängler

    Ansermet (inkl. Le Chasseur maudit und Les Eolides) und

    Martinon (inkl. Variationen)

    Fournet (der damals auf Supraphon auch die Symphonischen Dichtungen, Psyché und die Variationen aufgenommen hat).

    Plasson (inkl. Variationen und Rédemption)

    Cluytens (Symph. Dichtungen)

    Otaka (Psyché)


    Sehr beachtenswert ist die rezente Fuga-Libera Box (4 CDs) mit Francks sämtlichen Orchesterwerken mit dem Orchestre Philharmonique de Liège (unter versch. Dirigenten; alles Urfassungen)


    Sehr schön sind auch Henri Büssers Orchestrierungen von 9 Orgelstücken aus Francks Sammlung "L'Organiste" - 1978 auf Schwann erscheinen, zusammen mit der Erstaufnahme von "Ce qu'on entend sur la montagne" (ein symphonisches Gedicht, das einige Jahre früher als demjenigen Liszt entstanden ist und angeblich als die erste symphonische Dichtung der Musikgeschichte überhaupt betrachtet wird).

    In Memoriam Gabriele Lechner, am 28.11. dieses Jahres verstorben:



    Wie waren seit 30 Jahren befreundet; ich erlebte viele tolle Vorstellungen mit ihr am Zürcher Opernhaus. Und, nachdem sie Pereira entliess, kehrte sie nach Wien zurück, wo sie als Gesangs-Professorin tätig wurde. Bei jedem meiner späteren Wiener Besuche freute ich mich so sehr, sie wiedersehen zu dürfen!

    Aus dieser wundervollen Oper von Grétry stammt die Arie "Je crains de lui parler la nuit", die die alte Gräfin in Tschaikowskys "Pique Dame" nachts in ihrem Sessel vor sich her summt - bevor sie von Hermann überrascht wird und dann einen Herzschlag erleidet.

    Eine grossartige Einspielung: DVD und CD im Gleichen aus dem Theater von Schloss Versailles!


    Joseph II.

    Danke! Werde sicher mit Dir einverstanden sein, wenn ich einmal diese "russische" Aufnahme gehört habe :-)

    Und jetzt schon damit, dass sich diese Symphonie nicht mit den vorangehenden 4-6 vergleichen lässt. Eigentlich mag ich die Klavierkonzertfassung besser (mit Haas oder dem verrückten Ponti...)

    Joseph II.

    Zu Tschaikowskys "7. Symphonie".

    Danke sehr für die Info! :-)

    Dann ist sicher diese die Welt-Ersteinspielung!

    Ein EBay-Verkäufer bietet die Melodiya-Originalpressung für 147 US$ an, dem viel Glück!

    Sehe gerade, dass diese LP sogar von EMI in Lizenz genommen wurde.

    Diese Pressung wird auf EBay von einigen Verkäufern echt preisgünstig angeboten. Hab soeben eine gekauft und werde sie selber digitalisieren :-)

    @ rolo betman

    Hallo Rolo und Danke für Deine Anfrage :-)

    Ich befasse mich mit dem Werk Tschaikowskys seit über 40 Jahren und habe auch (seit 1994) in meinen vielen Moskau-Aufenthalten in Bibliotheken und Archiven recherchiert. War sogar ein ganzer Tag lang in Klin, ausserhalb Moskaus, im Sommerhaus, wo Tschaikowsky gewohnt hat, wo alles noch so aussieht, als würde der Komponist gleich zurückkehren (ehrlich gesagt, es kamen mir die Tränen, als ich vor dem kleinen Arbeitstischchen im Schlafzimmer stand, wo die "Pathétique" komponiert wurde).

    Sehr bemerkenswert ist auch Michael Pontis Gesamteinspielung von Tschaikowskys Solo-Klavierwerk!

    Natürlich besitze ich auch einige seltenen Partituren und, natürlich, viele Tschaikowsky-CDs (alleine 25 verschiedene Gesamt-Einspielung seiner Symphonien usw.). Auch seine Opern, Lieder und Kammermusik liebe ich und kenne ich gut!

    Seit 2014 habe ich mich entschlossen, aus politischen Gründen nicht mehr nach Moskau zu reisen - das Moscow Symphony Orchestra vermisst mich sehr - und vermisse viele russische Freunde - und diese faszinierende Stadt, die vermutlich diejenige ausländische ist, die ich in meinem Leben am meisten besuchen durfte.

    @ rolo betman

    Zu Tschaikowskys 3. Klavierkonzert /alias 7. Symphonie:

    Tschaikowskys 3. Klavierkonzert entstand aus dem Material einer neuen ("Sechsten") Symphonie, womit er nicht zufrieden war. Diese hätte den Titel getragen "Eine Lebens-Symphonie". Angeblich war es der geliebte Neffe Bob Dawydov, der dem Komponisten die Idee gab, daraus ein Konzert zu machen. Daher also die "symphonische" Struktur dieses 15-minütigen Satzes. Die ursprüngliche Symphonie hätte ein Finale bekommen, worin es um das Thema Tod und Abschied nehmen von der Welt ging und so endet dann auch die "Pathétique".

    Die Idee, diesem Konzertsatz Tschaikowskys "Andante und Finale" Op. 79 (eine posthume Nummerierung) hinzuzufügen ist nicht einmal so schlecht: Somit haben wir ein schönes dreisätziges Konzert. Und angeblich stammt diese Musik (Skizzen, bearbeitet von Sergey Tanejew) ebenfalls aus der verworfenen Symphonie.

    Eine wundervolle Einspielung des "3. Klavierkonzerts" (mit Andante und Finale) ist diejenige mit Werner Haas und Eliahu Inbal (Philips, 1970/72). Aber auch diejenige mit Michael Ponti und Louis de Froment (Vox, 1980er Jahren?) ist bemerkenswert! Die Aufnahme (Koch,-Schwann, 1998) mit Andrej Hoteev und Vladimir Fedoseyev finde ich etwas langweilig - wobei sie sich in einer 3-CD-Box befindet mit einigen hochinteressanten Tschaikowsky-Klavier-und-Orchester-Raritäten!

    Und die Idee, diese drei "Konzert"-Sätze wieder in eine Symphonie ("Nr. 7") zurück-zu wandeln, die dem Komponisten Semon Bogatyriev zu verdanken ist (der noch ein Scherzoso-Klavierstück dazu orchestrierte, um ein viersätziges Werk zu bekommen) ist auch sehr gelungen.

    Wenn ich mich nicht täusche, wurde diese "7. Symphonie" erstmals 1962 von Eugene Ormandy auf CBS-LPs-eingespielt. Ein CD-Remastering war sehr kurzlebig. Dann aber erschien 1993 die Chandos-Aufnahme mit Neeme Järvi, worauf auch der erste Satz des "Klavierkonzerts No. 3" zu hören ist.

    Es gibt auch noch eine russische CD-Aufnahme (Labels: Talent und Musical Concepts), wo die Symphonie von Sergey Skripka dirigiert wird. Dort wird die Symphonie "Symphony of Life" betitelt, was in dem Fall (also ohne das geplante todesschwängere Finale) völlig daneben liegt.

    Track 1 von CD 1 hört sich für mich sehr brav gespielt an, bleibt hoffentlich nicht so. Also weiter.

    SCOTT JOPLIN: Complete Piano Works (Decca): Stimmt, Johannes und es geht leider weiter so... Da ist die 1975 auf RCA erschienene 5LP-Box mit Dick Hyman viel "authentischer". For me the best! Schade, dass diese Box bisher nicht auf CD remastered wurde! Aber auch die Einspielung von Richard Dowling (Label: Rivermont) und Richard Zimmermann (Label: Bescol) sind empfehlenswert. Die Naxos-Aufnahmen kenne ich nicht; davon sind ja erst 2 "Volumes" erschienen. Jedoch meinte man damals auch, dass diese Musik nicht schmissig, sondern eher gemächlich wie ein Blues oder eine Habanera auf der Tastatur interpretiert werden soll. Scott Joplin, der seine Ragtimes als "Classic Ragtimes" bezeichnete, vermerkte oft in seinen Noten: Do not perform this piece fast. It is never right to perform ragtime fast." Doch bereits frühere "jazzige" Ragtimes in Dancing Halls wurden natürlich auf Banjos und durch Ensembles schneller gespielt. Rags wurden auch in Warteräumen von Bordellen gespielt; Scott Joplin hatte eine Zeitlang als Bordellpianist sein Geld verdienen müssen...

    Und nicht vergessen: Auch Debussy hat Ragtimes komponiert!

    Apollon

    Matti Kastu: Der (2015 verstorbene) Heldentenor der Dorati-Aufnahme von "Die Ägyptische Helena" aus 1979 ist ziemlich grauenvoll... Der "Gramophone" meinte damals, seine Stimme klinge "wie eine rostige Laubsäge". Aber auch Dame Gwyneth ist dort nicht mehr sehr gut drauf... Leider war dies damals die erste und einzige (vollständige) Gesamtaufnahme; Strauss-Liebhaber mussten sie halt haben... Die Kritik meinte, man müsse wohl oder übel mit dieser Einspielung leben, bis was besseres herauskommen würde; die geschah dann erst 2003 mit der Einspielung von Leon Botstein.

    Amdir

    Damals druckte Brilliant übrigens noch zusätzliche (und dick beschichtete) Dekorativ-Graphik auf die Etikett-Seite, was auch eine sehr riskante Angelegenheit ist und auf der Audioseite Fehler verursachen kann.

    Hoffe, Du kriegst einen sauberen Ersatz; diese wundervolle Box hat Brilliant 2012 veröffentlicht; Amazon führt sie praktisch nicht mehr. Nun hoffe ich, dass sie Dir Medimops ersetzen wird, denn sie ist allgemein nicht mehr leicht zu finden.

    @Alfred

    Na ja, Alfred: Toccata veröffentlich inzwischen derart viel, dass Martin Anderson scheinbar den Überblick verliert :-)

    Was das Design betrifft, liegen immerhin 5 Jahre dazwischen. Damals rechnete Toccata vermutlich noch nicht damit, dass man eines Tages derart produktiv weiterproduzieren würde.


    Was die falschen Texte betrifft, dies ist halt schon etwas amateurhaft. Sind nicht die Einzigen :-)


    Hab grad letzte Woche eine LP in der Hand gehabt, wo der Komponist auf dem Cover "Manuel Da Falla" heisst. Und die Tschaikowsky-Box mit Fedoseyev (manchmal mit einem, manchmal mit zwei "s" geschrieben) vom Label RELIEF besteht aus einem sonderbaren und Sprach-Mix, mit Blüten wie "Romeo and Julia"... Die Tonart der "Pathétique" wird im inneren Cover "in H Minor" angegeben, im Booklet und auf dem Schuber immerhin korrekt...

    EMI und Naxos haben ihre Logos, Präsentationen und Designs auch schon gewechselt. Gut, z.B., dass Naxos auf ihre früheren biederen kleinen zentrierten Bildchen auf weissem Hintergrund verzichtet hat und nun full-cover-Fotos umgestiegen sind :-)


    Ich teile Deine Meinung über die Notwendigkeit solcher Arrangements...

    Nimmt mich nur wunder, was die Verkaufszahlen dieser CDs sind... Sicher Produktionen, die von den Musikern gesponsert wurden. Auch bei Toccata geht's nicht anders...

    Amdir Ich besitze sämtliche (bisher 17) Aufnahmen von Busonis Konzert.

    Die erste ist eine Live-Aufzeichnung von 1948 mit dem damals 26-jährigen, genialen Pianisten Noel Mewton-Wood, der 1953 Selbstmord beging. Dirigent ist Sir Thomas Beecham, dem Noel sogar auf Fehler in der Partitur hingewiesen hatte, die der Maestro nicht kannte.

    Zum Thema "Opfer der St. Petersburger Mafia" (oder "Netzwerk" für eventuelle Zensoren etwas milder ausgedrückt) - ohne die der kleine KGB-Angent Putin nicht geworden wäre was er heute (leider) ist, könnte vermutlich auch der Fall (in beiden Bedeutungen des Wortes) des Sängerin Galina Gorchakova gehören. Peter Schünemanns wertvolles Tamino-Posting vom 1. März 2021 erwähnt dies - wenn auch indirekt...

    Es führt alles auf Putin und sein "Netzwerk" zurück, auch bis ins kleinste kulturell-administrative Detail. Danke übrigens, Alfred, für Dein Posting zum Fall Lubtchenko - der brannte mir schon lange in den Tasten.

    Wer dies alles nicht als "mafiös" (pardon: "netzwerkerisch") erkennt, soll weiterträumen und seine Stiefel leckendeund profitierende Idole bedingungslos anhimmeln - und Musik von Politik getrennt geniessen. Gerghiev, wenn er schon Putins Busenfreund ist, ist es sicher nicht aus rein gefühlsmässigen, musikalischen oder philantropischen Gründen geworden; der muss zum Netwerk gehören und mitmachen- und natürlich mitkassieren, sonst wäre er längst schon abgeschrieben.

    In Moskau habe ich von 1994 bis 2014 dirigiert und dies jeweils 1-3 Mal pro Jahr. Pro Mal waren es 5-10 Tage. Wenn es Dich interessiert, sende ich Dir einen Artikel über meine Moskauer Erlebnisse, aber dies tue ich nicht mehr durch einen offiziellen Download, denn damit hatte ich nämlich mal Schwierigkeiten gekriegt.