Beiträge von SMOB

    Liebe Freunde der Bachkantaten,


    ich weiss, dass viele von euch generell die gesamten Stuecke der Bachkantaten
    als Meisterwerke ansehen, aber fuer mich gibt es da noch
    verschiedene Abstufungen. Ich finde es zwar nicht richtig ein “Ranking” (sorry)
    vorzunehmen, aber ich wuerde gerne an dieser Stelle Highlights praesentieren, also
    die Stuecke, die euch nicht mehr loslassen und nachhaltig beeindruckt haben.


    Fuer mich sind das bisher:


    Kantate 54 1. Widerstehe doch der Suende (Aria Alt)
    Kantate 21 5. Baeche von gesalznen Zaehren (Aria Tenor)
    Kantate 57 3. Ich wuenschte mir den Tod (Aria Sopran)
    Kantate 57 7. Ich ende behende (Aria Sopran)
    Kantate 82 3. Schlummert ein, ihr matten Augen (Aria Bass)
    Kantate 166 2. Ich will an den Himmel denken (Aria Tenor)


    Ich habe mein momentanes Lieblingsstueck :jubel: vergessen:


    Kantate 156 2. Ich steh mit einem Fuss im Grab (Aria/Choral Sopran/Bass)


    :hello:

    Hallo,


    schoen, dass das Thema wieder aufgekommen ist.


    Um auf Hildebrandts Nachfrage einzugehen: Ich meine tatsaechlich die Reihenfolge mit der die einzelnen Stimmen einsetzen und nicht zeitliche Reihenfolge (also nach 3 Takten zum Beispiel).


    Gerade hoere ich zum Beispiel intensiv die genialen Bachkantaten an und ich stelle
    fest, dass die Reihenfolge der Einsetze unterschiedlich ist (mal SATB, mal STAB usw.) und da fragt man sich natuerlich, ob es dafuer eine Erklaerung gibt, die ueber die Klangschoenheit hinaus geht. Wahrscheinlich haben mich die Erbsenzaehler angesteckt, die hinter Takt-, Noten- oder Vorzeichenanzahlen zitierte Bibelstellen sehen wollen...


    :hello:

    Eine sehr schoene Sendung ueber TB:


    "Das war Thomas Bernhard"


    "http://www.youtube.com/watch?v=JVpdkOTSytk&mode=related&search=
    (Teil 1, die restlichen koennen einfach angeklickt werden)


    :hello:

    Hallo,


    im Moment habe ich mich ein wenig an den Goldbergvariationen sattgehoert,
    die jahrelang zu meinen Favouriten gezaehlt haben.


    Aber eigentlich bin ich recht ausdauernd. Seit 3 Monaten hoere ich meine
    4-5 Lieblingsstuecke der Kunst der Fuge gezwungenermassen taeglich 2-3
    Mal, weil ich das Verbindungskabel zu meinem MP3-Player verloren habe :evil: ,
    und also keine andere Musik draufladen kann, und mir das Busgefahre
    ohne Musik zum Hals raushaengt. Aber ich sage Bescheid, wenn
    ich mich satt gehoert habe...


    :hello:

    Was ich dazu sagen moechte ist, dass gerade DJs oft kontrapunktisch
    arbeiten, also mehrere Ideen ineinander verweben, und das kann man als Klassikfan doch durchaus wuerdigen, oder nicht? Aber oft spielen die DJs keine Popmusik
    in dem hier gemeinten Sinne.


    Darueber hinaus mag ich auch kontrapunktisch "minderwertigere" Popmusik:
    Travis, Radiohead, Oasis, Belle & Sebastian, the doors, frueher MJ...

    Hallo an alle Gouldianer!


    ich gehe mit Pius bezueglich der 3 Werke d'accord,
    wobei ich die GBV an den 3. Platz in der 55` Version
    (nein, ich leide nicht an Herzrasen) setzen
    und die beiden anderen Werke einfach einen
    Platz nach oben setzten wuerde.


    Diese Werke sind mein taeglich Brot!
    :hello:

    Also mir ist Mozarts Zauberfloete als praegendes erstes klassisches Werk noch
    gut in Erinnerung. Danach einer Auffuehrung war ich dann sogar im Radio,
    ich wurde gefragt, welcher Charakter mir am Besten gefallen wuerde ("Papageno" natuerlich). Ich konnte damals wohl die bekannten Arien auswendig.


    Nach vielen Jahren stiess ich dann auf das "Schweigen der Laemmer" und
    die Goldbergvariationen und somit Bach. Also vielen Dank an Thomas Harris.


    :jubel:

    Hey super Beitrag Glocki! Das macht Lust auf mehr.


    Und im September kommt sie nach Mexiko-City und ich bin
    dann zwei Stunden davon entfernt!!! freufreufreu


    Im Oktober spielt sie im "Glenn Gould Studio". Da waechst sie
    bestimmt ueber sich hinaus. Aber ich bin ja leider nicht reich
    und kann da mal eben hinjetten. :evil:


    Gruss, smob


    Da ich ja gerade in Mexiko bin, kann ich ja auch mal was spanisches Lesen.
    Aber der Langenscheidt muss immer noch dabei liegen, dafuer ist es doch
    zu anpruchsvoll. Stilistisch sehr schoen, ich muss mich immer beherschen
    auf den Inhalt zu achten; so ist es mir beim Werther gegangen. Ich war
    so fasziniert von der Sprache, dass ich fast nichts vom Inhalt behalten habe.

    Zitat

    Deshalb habe ich ihn oft mit Stücken gehört, die ich selber noch nicht gespielt hatte. Zum Beispiel mit dem zweiten Beethovenkonzert. Da saß ich da und dachte: Das ist ja super. Dann ging ich nach Hause, lernte irgendwann das Stück, und als ich es später wieder einmal hörte, war ich unheimlich enttäuscht. Das war Murray Perahia.


    Bei aller Sympathie für gesundes Selbstbewusstsein. Diese Arroganz finde ich zum :kotz: .


    Und die notenfixierte Kritik finde ich überflüssig. Wenn ein Interpret von den Noten abweicht, zeigt das doch, dass er denkt. Pianisten auf diesem Niveau werden doch kaum
    anfangen zu schlampen. Dann sollte man als Außenhstehender die Abweichungen analysieren, sich fragen, was der Interpret uns damit sagen will, und dann ein objektiveres subjektives Urteil sprechen. Aber jede Abweichung vom Notentext als Schmarrn abzutun zeugt IMO
    von Engstinigkeit.


    @Michael: Warum sollte ein ausführender Musiker zu einer Kritik eher berechtigt sein als
    ein nicht selber spielender Kritiker? Weil er die technischen Ansprüche besser einschätzen kann? Allerdings beziffert Korstick den Anteil der Technik ja nur mit 10 %! Und die Musikalität (90 %) kann doch ein Hörer genau so gut bewerten wie ein Spieler. Es gab ja auch so schöne Experimente, die zeigten dass die Hörer oft besser abschneiden.
    :hello:


    Nö, ich finde ja, dass Gould sich bemerkenswert zurückhält wenn er Kammermusik
    spielt. Wo gibt es eigentlich diese Smileys, bekommt man die erst ab einer bestimmten
    Anzahl von Beiträgen. ?(

    Die beste h-Moll-Messe kommt vom hamburger Harvestehuder Kammerchor.
    Sie wurde im Februar diesen Jahres eingespielt und es existiert ein Live-Mittschnitt
    Leider ist sie aus rechtlichen Gründen nicht im freien Verkauf erhältlich .
    Aber vielleicht bekommt kommt ihr ja irgendwie auch so an sie heran...

    Zitat

    Das cis-moll Paar scheint mir von der Anlage her recht grüblerisch zu sein - nicht so sehr meine Favoriten, auch die dritte Aufnahme, die ich heranziehen kann - Joao Carlos Martins - bringt da keine vom Grundsatz her andere Interpretation. Für das Präludium braucht er übrigens noch länger als Gould, etwas über 3 Minuten, während Berben mit deutlich unter 2 Minuten auskommt.


    Und auch die Fuge ist bei Martins soooo langsam, daß die einzelnen Anschläge fast als unverbundene, singuläre Ereignisse im Raum stehen - die Struktur ist noch erkennabr, aber man muß fast schon selbst die Bögen spannen. Dafür haut eher zum Schluß der Fuge Martins sehr energisch in die Tasten, als wolle er Thema und Variation in die Köpfe der Zuhörer hineinhämmern - insgesamt nicht so mein Geschmack, keiner der drei Interpreten hat imho einen Lorbeerkranz verdient.


    Natürlich drängt sich die Frage auf - kennt ihr "bessere" Interpretationen?


    Da musst du mal Ulli fragen, ob er dir nicht eine eigene Aufnahme schicken kann. Dem ist das nämlich sein Lieblingspräludium (cis-Moll). ;)

    Eine sehr schöne Idee!


    Dann mach ich mal weiter:


    Präludium und Fuge in c-Moll.


    Das Präludium gehört zwar nicht zu meinen Lieblingen unter den Präludien, aber es
    birgt ein gehöriges rhythmisches Potential und Spannung. Es muss dafür aber IMO schnell und druckvoll gespielt werden; ist diese Limitation eine Schwäche? Auf dem hohen Niveau des WTK s vielleicht schon.


    An der Fuge hat sich fast jeder wohl schon mal versucht. Mir gefällt sie ausgesprochen gut. Woran liegt das? Am Thema. So sollte ein Thema eben sein: einfach, kurz, prägnant, gute-Laune-machend. Und die Bassläufe machen sehr viel Spaß beim Spielen. Und man kann die Fuge in jedem Tempo spielen; und es klingt immer (vgl. Präludium).


    Fazit: Bach hatte sich in dem Paar in C-Dur warmgemacht und legt los. :hello:

    Ich denke schon, dass uns mehr Pausen gut tun würden. Zumindest mir geht
    es so. Dadurch, dass ich relativ viel höre und spiele, habe ich das Gefühl, dass
    ein Teil meines Gehirns immer mit Musik beschäftigt ist. Verschiedene Sequenzen
    gehen mir nicht aus dem Kopf. Gerade vor Klausuren leg ich daher eine
    Pause ein, denn es ist äußerst störend, wenn man in einer Kostenrechnungsklausur
    nach einer halben Stunde plötzlich das Kyrie aus der h-Moll-Messe hört :wacky: .


    Aber mit uns exzessiven Klassikhörern ist es wohl nicht viel anders als
    mit Alkoholikern: ganz oder gar nicht. 3 Tage ohne Bach nagen schon sehr
    an mir. 2 Wochen sind der Horror.


    :hello:

    Da gerade sein Klarinettenkonzert ertönt, biete ich auch meine Meinung an:


    Man kann Mozart sicherlich nicht mögen. Häufig trifft das auch auf mich zu.
    Wobei "mögen" der falsche Ausdruck ist. Ich mag ihn schon, aber ich "liebe"
    ihn nicht wie z.B. Bach (JS) (Marten t`Haag sprach mal davon, dass er in erster
    Linie mit Bach verheiratet ist; erst dann kommt seine Frau :hahahaha: ).
    Das trifft in keinem Fall auf meine Beziehung zu Mozart zu.


    Aber wenn ich in der richtigen Stimmung bin und vor allem entweder nicht auf den
    Kontrapunkt achte, oder falls das nicht geht, neben den Hören etwas anderes zu
    tue (wie zum Beispiel jetzt.), kann ich mir durchaus von Zeit zu Zeit Mozarts Musik
    mit Wohlwollen anhören.


    Ich habe da so meine eigene Theorie, dass die Beziehung von Mensch zu Mozart
    dreistufig ist. Als Kind liebt man ihn. Als Erwachsener liegt man zwischen Verachtung
    und "mögen". Und im hohen Alter findet man wieder zu ihm.


    :hello: