Danke JL für den Bericht. Das Hamburger Rheingold habe ich ebenfalls schon gesehen und war musikalisch angetan - ich freue mich, dass Oehms den gesamten Ring schrittweise veröffentlichen wird. "Der rote Punkt" hat sich auch bei mir eingebrannt...
Im Oktober bin ich dann im Lübecker Rheingold, am Tag zuvor in der Hamburger Walküre bzw. am Tag darauf im Bremer Rienzi.
Da freu ich mich schon auf geballten Wagner !
Beiträge von ulfk179
-
-
Ich höre mir gerade eben zur Vorbereitung auf meinen diesjährigen Bayreuth-Besuch den Thielemann'schen "Parsifal" mit Domingo/Meier an - genauer gesagt, einen Radiomitschnitt vom 30.6., also NICHT die DG-Veröffentlichung.
Nun stellte ich beim ersten Akt fest, dass nach Gurnemanz' Frage an Parsifal "Und bangt es dich nicht vor Tat ?" die Gralsritter mit "Strafe dem Frevler !" nicht zu hören sind, so dass Gurnemanz direkt an "Unerhörtes Werk..." anknüpft.
Kann es sein, dass der Chor just an dieser Stelle ungünstig positioniert ist, so dass die Mikrofone diese Stelle nicht einfangen konnten ? Ich habe die Inszenierung zwar bereits gesehen, sie ist mir aber nicht mehr sonderlich präsent. Kann es wirklich sein, dass der Chor hier kollektiv geschlampert hat...? -
Vor kurzem hat die Royal Opera auf einem hauseigenen Label die "Meistersinger" unter Haitink mit Tomlinson, Allen, Winbergh und Gustafson herausgebracht - nicht einmal jpc führt die Aufnahme im Sortiment !
Wer hat bereits akkustischen Eindrücke gesammelt....? -
Zitat
Original von Diabolus in Opera
Ich bin am 01.06. drin. Bin ja mal gespannt, ob Stephan Vinke dann wieder fit ist
Am 6.5. sang Vinke in Mannheim schon wieder den Erik, allerdings hörte man ihm seine eingeschränkte Stimme an - in guter Form ist Vinke aber wirklich empfehlenswert: sein Mannheimer Lohengrin vor ca. einem halben Jahr war für mich eine echte Entdeckung... -
Das "Rheingold"-Vorspiel in der ausverkauften Staatsoper der Hansestadt begann gestern atmosphärisch dicht gespielt im vollkommen abgedunkelten Orchestergraben - Simone Youngs Dirigat war sängerfreundlich und trug dem Charakter dieses Konversationsstücks gebührend Rechnung ohne in den Zwischenspiele dahinplätschern zu lassen.
Claus Guths Regie hat einige gute Einfälle, manche haben sich mir weniger erschlossen. Zu ersterem zählt das Geschehen im Heizungskeller der dritten Szene, sowie die Überlegung, Szene 2 und 4 auf einem (als Kontrast zu Alberich) Dachboden mit riesiger Modelllandschaft für Walhall (eigentlich fehlt nur noch die Miniatureisenbahn....) spielen zu lassen, wo die Götterherren ihre Machtphantasien ausleben können. Weniger verständlich das riesige Bett auf dem noch größeren Fenstersims (Wortspiel: Flussbett ? Verlorenene Unschuld der als Kinder dargestellten Rheintöchter ?). Man darf auf die Fortsetzung gespannt sein.
Mit Ausnahme des darstellerisch wie sängerisch omnipräsenten Falk Struckmann als Göttervater Wotan gaben sich Rollendebütanten die Ehre - (leider als einziger) herausragend Wolfgang Kochs Alberich. Peter Galliards Loge kann man wenig vorwerfen - aber wenn man bedenkt, was andere aus dieser Partie machen, ist seine Leistung noch ausbaufähig. Froh und Donner erfüllten ihre kleineren Rollen überzeugend, Freia und vor allem Fricka weniger. Die Rheintöchter kamen über sängerisches Mittelmaß nicht heraus - eine Wertung, die für die beiden Riesen im negativen Sinne nicht mehr zutreffend ist. Ein starken Auftritt gab es jedoch von einer jungen und klangschönen Erda.
Fazit: Simone Young macht Vorfreude auf die anstehende "Walküre" - wenn man bedenkt, dass dort erfahrenere Sänger ihres Amtes walten werden, dürfte sich ein erneuter Besuch in Hamburg sicher lohnen. Ein vorschnelles Urteil über Guths Regieleistung sollte meines Erachtens nicht gefällt werden, sie macht in jedem Falle neugierig.
-
Zitat
Original von Ingrid
Welch ein Glück, dass es noch die Musikliebhaber und -kenner in den oberen Rängen gibt
Und von dort gab es am Gründonnerstag auch einige Buhufe für Rydl. -
Meine reinen Höreindrücke sind mit meinen Vorschreibern deckungsgleich - insbesondere was R.D.Smith betrifft. ALLERDINGS haben Leute, die das Stück live in der Met gesehen haben, meine Befürchtungen (nach seinem Wiener Tristan 2006) bestätigt: Smith war oft überhaupt nicht zu hören, die Aufnahmemikros haben uns zuhause bzw. im Kino etwas vorgetäuscht....
-
Zitat
Original von Melot1967
Eine Frage hätte ich zu den Live-Übertragungen aus der Met in die Kinos: Wie ist denn die Optik, speziell was die Kameras betrifft? Gibt es da auch so viele Schnitte wie bei einer Übertragung fürs Fernsehen? [...] Ich freue mich jedenfalls auf Samstag: Tristan und Isolde.
Ich habe damals die "Trittico"-Übertragung aus der Met gehört und konnte in etwa eine ähnliche Bildregie konstatieren wie für's Fernsehen - jedenfalls was die Schnitte betraf.
Eine andere Sache war jedoch die Frage des "Framing". Es wurde sinnigerweise auf close-ups verzichtet und eher "medium shots" angewendet. Asnosnten könnte man auf einer überlebensgroßen Leinwand mit dem Mitesserzählen beginnen.... :wacky: -
Ich bin am Gründonnerstag im "Parsifal" - die Insznierung habe ich mittlerweile fünf Mal gesehen und bin jedes Mal begeistert. Konwitschny ist hier relativ brav - es gibt jedenfalls keinen Aufreger wie in seinen "Meistersingern" (unterbrochnene Sachs-Ansprache) oder "Lohengrin" (im Klassenzimmer).
Allein Naganos Dirigat lohnt den Besuch, ihm zuliebe war ich letztes Jahr bereits zwei Mal anwesend. Dieses Jahr bin ich auf Volles Amfortats gespannt - das kann richtig gut werden.... Leider hat man den Eindruck, das KBB macht sich eine Freude daraus, dem "Musikkochkünstler" Zutaten von gestern zu geben - Soffel hat ihre besseren Tage hinter sich und Rydl hat diese vielleicht nie gehabt. Schukoffs Parsifaldebüt war im letzten Jahr ganz interessant - vielleicht kann er noch ein bisschen zulegen.... -
Mit welcher Sinfonie man beginnen sollte, hängt meines Erachtens von den bisherigen Hörpräferenzen ab.
- Hört man gerne Mozart, bietet sich 1./2. an, bei der 3. ist das dann ein riesiger Sprung. (Ich glaube, hier wurde zum ersten mal ein "fff" notiert - bin mir aber nicht sicher)
- Wer Hadyn schätzt, würde ich die 8. empfehlen.
- Wer vielleicht gerne selber singt, hat bei der 9. einen geeigneten Einstieg.
- Wer gerne musikalische Landschaftsmalerein liebt, ist die 6. ans Herz zulegen.
- Und wirklich nichts falschmachen kann man hingegen mit der 7., am besten Kleiber. Wenn es da nicht zündet, weiß ich auch nicht...
-
Oehms bringt (wieder mal) Auszüge von "Tristan und Isolde" heraus. Die Titelrollen singen Deborah Polaski - und Johan Botha !!!
-
Zitat
Original von pbrixius
Eine Wagneroper hätte ich gerne in HIP - sie würde so klingen, wie man es von den alten Toscanini-Aufnahmen kennt, leicht, transparent, mit südlicher Sinnlichkeit - ein unwiderstehlicher Wagner!Die gibt es sogar - und zwar den "Holländer " unter Bruno Weil in der Pariser Fassung - da heisst der Erik z.B. noch Georg und Daland immerhin Donald...
Abgesehen davon ist die Aufnahme überaus stimmig - am besten sind jedoch der Erik, pardon: Georg, sowie der Stuermann der eher in der Oratoriennische arbeitenden Jörg Dürmüller bzw. Kobie van Rensburg. Donald und Holländer sind mit Selig und Stensvold wiederum wagner-typisch besetzt. Die Senta gibt (natürlich in der Originaltonart - auch wenn das im konkreten Fall kein akkustischer Gewinn ist) Astrid Weber.
Der Klang ist fulminant - das klingt deutlich mehr Freischütz und Vampyr als Parsifal...
Aber pardon - ich wollte nicht vom Thema ablenken... -
Eine Rattle-"Walküre" ist mir bisher noch nicht untergekommen, das Rattle-"Rheingold" wurde damals im Radio übertragen, also gibt es sicher irgendwo einen Mitschnitt. Allerdings dirigiert er nicht die Berliner, sondern das Orchestra of Enlightment.
-
Zitat
Original von Erna
Thielemann hat mir bei der Premierenserie sehr gut gefallenHat nicht Runnicles die Premiere dirigiert....?
-
Zitat
Original von Diabolus in Opera
@ ulfk179: Wie werden diese CDs ausgeliefert? Mit Cover und Heftchen oder ganz "roh"?
So roh wie irgend möglich in der üblichen CD-Box. Wie gesagt - diese Aufnahmen haben null repräsentative Funktion, sie dienen einzig und allein dem Stimmsucher... I'd say: Go for it... -
Unter http://www.premiereopera.com/p…53ef09356396c93f736670d7e gibt es zumindest einen Mitschnitt der "Walküre". Ich habe dort so einige CDs erworben, die nie offiziell herausgegeben wurden. Und bei dem günstigen aktuellen Dollarkurs....
-
Abgesehen von den Abenden, an denen ich Angela Denoke erleben durfte und meinem ersten durchgehend besichtigten "Ring" in Nürnberg - eindeutig die Barry Kosky-Inszenierung von "Tristan und Isolde" am Aalto-Theater Essen. Allein die Tatsache, dass ein Theater bis auf die weibliche Titelrolle (Herlitzius) ein solches Stück derart solide mit Ensemblemitgliedern (Tristan-Dowd) aufzuführen vermag straft all diejenigen Intendanten Lügen, die der Meinung sind sie müssten für exorbitante Summen abgehalfterte Tagelöhner von anno dazumal engagieren. Sicher wird es für jede einzelne Rolle eine objektiv bessere Besetzung geben, aber dieses Zusammenspiel auf der Bühne hat die wenigen Kritikpunkte (sogar Soltesz als mitsingenden Dirigenten !) mehr als nur wettgemacht.
Hinzukommt eine Inszenierung - insbesondere im zweiten Akt - von einer dramturgisch-poetischen Dichte, die einem den Atem stocken ließ. Den sich immer stärker drehenden Kubus während des Liebesduettes werde ich so schnell nicht vergessen.
Summa summarum konnten da weder der Münchner (Nagano, Treleaven, Watson) noch der Baden-Badener Tristan (Stemme, Gambill) mithalten. -
Zitat
Original von Gurnemanz
... meine Frage also an die Kenner/innen: Ist es lohnenswert, diese Aufführung zu besuchen? Muß dazu bekennen, daß ich kein ausgesprochener Thielemann-Freund bin: Habe ihn vor Jahren in Berlin mit ebendiesem Parsifal erlebt und war von den breiten Tempi nicht begeistert.
Deshalb: Wer kann und mag mir Wissenswertes über den Wiener Parsifal sagen (auch über die Inszenierung, die seit 2004 läuft)?Die Inszenierung geht in Ordnung, aber herausragend ist sie sicher nicht. (Das mag vielleicht drana liegen, dass Mielitz ihren Parsifal auf die damaligen Darsteller zugeschnitten hat, die Einspringer haben da manchmal nicht so ganz reingepasst.) Bei der Besetzung gibt es weder Ausreißer nach oben oder unten. Fujimuras Kundry hat vor ein paar Jahren keine sonderlich guten Kritiken erhalten, Moser hat in letzter Zeit häufig abgesagt und Milling hat einen passablen Bass, zumindest was seinen Marke in Baden-Baden betraf. Struckmanns Amfortas ist ja ziemlich expressiv - vorsichtig ausgedrückt.
Thielemann dirigiert den ersten Akt jedoch ziemlich flott, erst im dritten dehnt er sehr. Seine Generalpause im zweiten Akt nach "und lachte" ist weniger effektiv als vielmehr manieriert.
Kurzum: ich würde die WSO nur dann besuchen, wenn ich irgendwo günstige Karten erwerben könnte. Anosnten würde ich's sein lassen... -
Falls noch nicht bekannt: Mitte Januar erscheint ein Kaufmann-Recital ("Romantic Arias") mit bunt gemischtem Repertoire (Verdi, Wagner, Puccini, Flotow, Massanet, Bizet) - Ausschnitte sind auf der wohl erst kürzlich online gegangenen Homepage http://www.jonas-kaufmann.com zu hören.
Die ersten akkustischen Eindrücke sind vielversprechend - allerdings empfinde ich den Ausschnitt aus den Meistersingern ziemlich "geknödelt" - oder geht das nur mir so...? -
Jetzt ist's amtlich: Uusitalo wird durch Oskar Hillebrandt ersetzt.
-
Zitat
Original von severina
Bei der GP fand ich Uusitalo ganz gewaltig. [...] Sollten die Buhs jetzt am Aktschluss Uusitalo gegolten haben? Das wäre aber doch übertrieben, oder???Ich bin sicher, dass die Buhs Uusitalo gegolten haben - sein Auftritt zum Ende des zweiten Aktes war wirklich schwach. Ich habe leider erst zur Todesverkündigung einschalten können - Johannson wie immer eine Heulboje mit übelsten Vokalverfärbungen, Stemme gut, Botha mit herrlich kernigem Tenor das Opfer seiner deutlichen Diktion - die Textunsicherheiten treten paarmal zu Tage. Sei's drum.
-
Zitat
Original von Siegfried
Ein Stolzing freilich oder ein Lohengrin rückt schon in den Bereich des Vorstellbaren. Wurden diese Rollen doch auch schon von lyrischen Sängern wie Rudolf Schock sehr gut bewältigt.Hallo Siegfried,
den Stolzing hat Kaufmann bereits gesungen, wenn auch nur konzertant in Edinburgh im letzen Jahr.
Als Loge hätte ich ihn mir nur schwer vorstellen können - als Parsifal, Erik oder Siegmund in jedem Fall. -
Ich kann leider keine Hitliste beitragen - dazu gibt es einfach (Gott sei Dank !) (noch) zahlreiche Rundfunkorchester.
Welches ich ungemein schätze ist jedoch das RSO Stuttgart unter der Leitung von Norrington. Nun kann man zu Norrington stehen wie man will - und ich stehe seinen Experimenten sehr positiv gegenüber - aber die Resultate sind oft verblüffend. Besonders in Erinnerung bleiben wird mir sein Benjamin Britten-Abend vor einem Jahr, der wie immer ohne Vibrato bestritten wurde - was musikhistorisch eigentlich Blödsinn ist. Trotzdem zauberte er ein wunderbares Klangbild... -
Die Zeitschrift "Opernwelt" hat ihre diesjährige CD C.Ligendza gewidmet. Sie enthält Arien von Puccini (Liu), Wagner (Senta, Elsa, Isolde), Verdi (Desdemona), etc.
Leider ist die CD nur im Abo erhältlich....Kennt denn ein hier jemand die "Tristan"-Aufnahme mit ihr und Wenkoff aus der Scala ? Lohnt sich die Anschaffung, falls man sie irgendwo finden sollte...?
-
Die Barenboim-Aufnahme wäre wirklich klasse, wenn statt Jane Eaglen Angela Denoke oder Emily Magee die Elisabeth eingesungen hätte. Solide empfinde ich die Haitink-Aufnahme mit dem vielleicht etwas langweiligen Klaus König in der Titelrolle, dem aber Waltraud Meier, Lucia Popp, Bernd Weikl und Kurt Moll zur Seite stehen.
-
Orfeo hat den Wiener "Freischütz" aus dem Jahr 1972 ausgegraben, es singen u.a. King, Janowitz und Riddersbusch unter der musikalischen Leitung von Karl Böhm. Kennt jemand diese Aufnahme und will davon berichten ?
-
Ich habe ihn einmal gehört, und das war in seiner heldentenoralen Nachspielzeit - als Siegmund 1999 an der WSO. Ich finde seine Stimme eher spröde, und mit dem Siegfried bzw. Tristan übernimmt er sich meiner Meinung nach einfach....
-
Wirklich empfehlenswert: das Musical "Elisabeth", das auch auf DVD erhältlich ist und jahrelang im Theater an der Wien lebt. Intelligent gemachtes Stück, eingängige Melodien, tolle Optik bzw. Regie (Harry Kupfer !)
-
Philippe Jordan, Sohn des neulich verstorbenen Armin Jordans, der seinem Sohn bessere Dirgentenqualitäten als sich selber attestierte. Nachdem er als Kapellmeister in Ulm war (ich besitze Ausschnitte seines Onegins mit Angela Denoke) wurde er Assistent Barenboims unter den Linden, wo er mich immer wieder überzeugte. Später folgte der GMD-Posten in Graz, ab der übernächsten Spielzeit wird er in Paris eine Leitungsposition übernehmen.
Obwohl mir bisher keine offiziellen Aufnahmen mit Philippe Jordan bekannt sind, dürfte sich das bald ändern. Für mich jedenfalls ein Favorit für die nächsten Jahre ! -
Hallo Mikko,
Siegfried war Herr Zakhozhaev, Brünnhilde Frau Butaeva.
Grüße,
Florian