Beiträge von ulfk179

    Hallo Edwin,


    auf welchem Label ist denn die russische "Tosca" erschienen ?
    Nachdem ich den russischen "Lohengrin" mit Koslowski entdeckt habe, würde mich nun auch eine russischsprachige Umsetzung eines Verismowerks interessieren - vor allem mit der ersten Oper, mit der ich Bekanntschaft gemacht habe.
    (Ich erinnere mich noch gut: Während die anderen Kinder im Kindergarten glückliche Kühe auf blauen Weiden, grüne Sonnen und andere surreale Dinge aufs Papier bannten, malte ich die von der Engelsburg springende Tosca, neben dem verstorbenen Scarpia. Der Realismus schockierte die christkatholischen Betreuerinnen... :D)


    Grüße,


    Florian

    Hallo Padre,
    ich habe die Münchener "Billy Budd"-Produktion vor einem Jahr gesehen - und war mehr als angetan. Ich hatte ebenfalls von Britten vorher nichts gehört - mit Ausnahme der Sea Interludes - und habe ein spannendes Stück Musiktheater erlebt. Selten, die "Lulu" nicht mitgezählt, hat mich modernes Musiktheater bereits im Saal gepackt. Nicht nur dramaturgisch, sondern eben auch musikalisch.
    Viel Vergnügen !

    So, ich habe mir nun die bereits erwähnten Hornkonzerte des frisch aufspielenden Mozarteum Orchesters unter der Leitung von Ivor Bolton geleistet - und den Kauf gewiss nicht bereut. Der junge Hornist (30 Jahre) Johannes Hinterholzer spielt Konzerte 2-4 und KV 494a mit dem Ventilhorn, Konzert 1 sowie die beiden Rondos hingegen auf dem Naturhorn was faszinierende Vergleiche innerhalb einer CD ermöglicht. Interessant finde ich, dass Hinterholzer nicht unbekümmert drauf los spielt wie bei einer Jagd, sondern ist sein Stil fast schon als "schüchtern" zu charakterisieren, ohne dass das negative Auswirkungen auf die teils halsbrecherischen Stellen hätte. Hinterholzer zeichnet sich zudem für die Kadenzen der Stücke verantwortlich - und hat leider dabei nicht immer so ein glückliches Händchen: zu intellektuell, zu durchdacht als auf die Unbekümmertheit hin konzipiert wirken die Eigenkreationen auch beim mehrmaligen Hören. Auch den Rekonstruktionen von John Humphries hört man an was sie sind - also Rekonstruktionen, die sich nicht immer organisch ins Gesamtbild fügen wollen - ganz im Gegensatz zu Süßmayers Komplettierung des Rondos KV 514. Da soll mir einer etwas Negatives über Süßmayer sagen....
    Das hört sich jetzt alles kritischer an als es gemeint war - es handelt sich auf jeden Fall um eine nachdenkliche Version der Hornkonzerte, in den Mittelsätzen sogar um (sehr) frühe Vorläufer des Waldwebens. Eine Referenzaufnahme ist diese CD dennoch nicht. Und bei Gelegenheit sollte Oehms Grafiker engagieren, die in Zukunft optisch ansprechendere CD-Cover entwerfen....

    Einen klanglich einwandfreien Mitschnitt eines kontertanten "Tristan" aus Freiburg diesen Sommer mit Deborah Polaski (debütierte 1985 mit dieser Rolle in Freiburg) und Thomas Moser in den Titelrollen, die weiteren Rollen wurden von Freiburger Ensemblemitglieder übernommen.

    Hier ein Tipp für Sammlerwütige - das Mittelsächsische Theater Freiberg/Döbeln hat vor zwei Jahren in der Nikolaikirche Freiberg eine semikonzertante Aufführung des dritten Aufzugs aufgeführt und das Ganze unter dem Titel "Die Meistersinger in St. Nikolai" auf Doppel-CD verewigt. Kein Meisterwerk, sicherlich, aber allein die grandiose Akkustik bietet ein lohnendes Gegenprogramm zum "Bayreuther Deckel". Die Besetzung hat wenig Wagnererfahrung aufzubieten - und macht aus Wagners "komischer" Oper ein buntes Potpourri. Der Freiberger Hans Sachs ist fernab der Wotansattitüde und könnte aus einer deutschen Spieloper entsprungen sein, Beckmesser überzeugt als klasssischer Liedsänger, der Walther schluchzt a la belcanto....
    Fazit: kein Muss, aber hörenswert !

    Wie gesagt: Es handelt sich um eineinoffizielle Aufnahme aus dem Jahr 1998 mit Heppner, Polaski, Dohmen, Lipvosek, Salminen. Dirigent: Abbado. Die Aufnahmequalität ist schlecht....
    Zu erwerben ist diese Aufnahme aber bei House of Opera, welches Radio- und Livemitschnitte verkauft. Prinzipiell ist von dieser Aufnahme aber abzuraten - ich habe sie mir gekauft, als es die DVD aus Barcelona mit Polaski und Trealeaven noch nicht gab...

    Ach so, dann war das ein Missverständnis. Ich hatte das auf die "Gründe" bezogen - denn im 20. Jahrhundert finden sich selten religiöse "Begründungen" (Jesusmörder, etc.) des Antismitismus. Natürlich stimmt es, dass viele säkulare Juden sich im 19. Jahrhundert taufen ließen und dann hatte alles "seine Ordnung" - auch wenn es ihnen im 20. Jahrhundert dann nichts "genützt" hat - was wiederum zeigt, dass das Bekenntnis nichts mehr mit der "Rasse" zu tun hatte...

    Hallo Edwin !


    Zitat


    Es gibt zwei Formen des Antisemitismus: Konfessionellen und rassischen, wobei der rassische den konfessionellen zwangsläufig miteinschließt.


    Pardon, aber das stimmt nicht. Die größten Antisemiten des 20. Jahrhunderts haben so gut wie nie religiöse "Gründe" für ihren Antisemitismus angeführt.


    Zitat


    Meiner Meinung nach beginnt Ausgrenzung dann, wenn man jemanden wegen seiner Abstammung ablehnt. Es ist also relativ gleichgültig, ob man einen Schwarzafrikaner ablehnt, weil es ein Schwarzafrikaner ist, einen Inuit, weil er ein Inuit ist oder eben einen Juden, weil er ein Jude ist. Jede Form rassischer Diskriminierung ist ein erster Schritt zu einem Verbrechen. Soviel dazu.


    Vollkommen d'accord !


    Zitat


    Was Wagner betrifft: Wenn Du Dir seine Biografie genauer anschaust, wirst Du merken, daß Wagners Antisemitismus genau eine Person betraf: Giacomo Meyerbeer. Ihn beneidete Wagner wegen des Erfolgs, ihn haßte er, weil er so leben konnte, wie er, Wagner, es gerne gewollt hätte. Wäre Meyerbeer Indianer gewesen, wäre Wagner Anti-Indianer geworden. Diesen Haß auf den Juden Meyerbeer übertrug Wagner auf jene Juden, die sich gegen ihn stellten. Und da Wagner den Hang zu übertreibenden Generalisierungen hatte, wurde daraus "Das Judentum".


    Eiverstanden. Aber genau das macht Antisemitismus, "Anti-Indianerismus" aus: Man verwendet ein vereinfachtes Erklärungsmuster, warum die Dinge so sind wie sie sind. Wagner war Antisemit - ohne dass das für seine Werk besonders prägend gewesen wäre. Gegenteiliges habe ich nicht behauptet.


    Zitat


    Wagners Antisemitismus basiert also weder auf einem philosophischen Konzept noch ist er konsequent durchdacht. Deshalb ist Wagner auch nicht der Wegbereiter Hitlers - der hat seinen Antisemitismus nämlich nicht in den "Meistersingern" gelernt, sondern im ständestaatlichen Wien, wo es einen dezidiert antisemitischen Bürgermeister gab und diverse antisemitische Zirkel, in denen vor allem der rassische Antisemitismus gepflegt und systematisiert wurde.


    Die wenigsten antisemitischen Schmähschriften des 19./20. Jahrhunderts basieren auf einem philosophischen Konzept oder sind gar konsequent durchdacht, sondern willkürliche Aneinanderreihungen haltloser Anschuldigen. Da reihst sich Wagner nahtlos ein. Dass Wagners Antisemitismus stark vom Vorkriegswien geprägt wurde, ist mir klar. Frau Hamann hat das ja anschaulich beschrieben.


    Zitat


    Und Beckmessers Verbalhornung des Walter-Liedes ist Entartete Kunst? Nur, daß es den Begriff damals nicht gab.


    Das ist mir doch klar, ich habe mich aber leider unscharf ausgedrückt. Aber ich hatte nun einmal diese Assoziation - ich glaube ein Taminomitglied hat Beckmessers Lied sogar mit Dada verglichen - durchaus passend, wie ich finde, obwohl es diese künstlerische Richtung zur Zeit Wagners auch nicht gegeben hat...


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    Was hingegen geschieht, ist, daß man den "Meistersingern" (und nicht nur ihnen) rückwirkend aus heutigem vermeintlich besseren Wissen den antisemitischen Mantel überstülpt. Das kann man freilich mit jeder Oper- und auch mit jedem Drama - machen.


    Ich habe nie das übliche Erklärungsmuster "Hitler liebte Wagner, deshalb sind seine Werke antisemitisch" verwendet. Im übrigen tut das die Inszenierung auch nicht so plump, wie der Eindruck entstehen konnte. Nel hat in vielerlei Hinsicht sehr wohl genau mit dem Text gearbeitet. Wieviele Inszenierungen gibt es z.B., in denen sich Beckmesser und Sachs am Ende irgendwie versöhnen - obwohl er laut Libretto schon längst von der Bildfläche verschwunden ist - und niemand erhebt dagegen Einspruch.


    Leider hat unsere Diskussion nicht mehr viel mit Tonträgern zu tun. Vielleicht kann der Administrator einenen passenderen Thread finden oder wir können ja per PN weiterdiskutieren, wäre das okay für dich ?


    Schönen Abend noch und Grüße nach Wien!
    Florian

    Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen lief neben dem "regulären" Idomeneo auch eine Bearbeitung durch Richard Strauss (mit Robert Gambill in der Titelrolle). Kennt jemand diese Bearbeitung, und wenn ja: taugt sie was, und wenn ja: gibt es davon irgendeine Aufnahme ? Bisher wurde ich nicht fündig, was angesichts der doch zahlreichen Aufnahmen und der offenkundigen Qualität des ursprünglichen Werkes verwundert...

    Hallo Misha,


    meine Argumente zu 1. hatten auch nichts mit den Meistersingern per se zu zun. Ich wollte lediglich deutlich machen, dass es einen personenbezogenen Antisemitismus nicht gibt.


    Klar, nur weil Adorno etwas sagt, muss es nicht stimmen. Aber darüber nachzudenken lohnt allemal...


    Wie das Werk über "Bühnencodes" hieß, weiß ich leider nicht mehr - die Lektüre ist auch ein Welichen her. Ich bitte das zu entschuldigen, ich hätte den Titel sonst angeführt. Der Aufsatz stammt, soviel ich mich erinnern kann, aus einem Sammelband. John Weiss' Holocaustbuch ist übrigens ein spezieller Fall, Goldhagen nicht unähnlich - vieles ist erhellend, manches empfinde ich als überzogen.


    Was du über Juden im 16. Jahrhunder schreibst, stimmt alles, gar keine Frage. Nur, und das sollte man nicht vergessen, kann man ein Werk nicht ausschließlich aus der zeitlichen Perspektive der Handlung deuten, sondern auch im Licht der Entstehungszeit, also des 19. Jahrhunderts lesen. Ich sage ja nicht, dass Beckmesser Jude ist, ich halte es aber für eine gültige Interpretation.


    Deine Meinung zu Beckmessers Musik, teile ich - siehe Punkt 3 meines vorherigen Beitrags, in dem ich die "Operettenseligkeit" des Walter'schen Preisliedes anführe und mit dem modernen Klang Beckmessers vergleiche.


    Einen sonnigen Samstag noch !
    Florian

    Hallo Edwin,
    leider muss ich dir widersprechen.


    1. "Personenspezifischer Antisemitismus" ist eine Tautologie. Selbst überzeugte Antisemiten haben jüdische Bekannte, Nachbarn, Kollegen, etc. Sie verwenden den "Vorwurf" des Judentums erst dann, wenn es ihnen genehm, passend ist. Beispiel, wenn auch sehr vereinfacht: Solange der jüdische Kollege sympatisch ist, ist er einfach nur nett. Bekommt der jüdische Kollege aber die für sich selbst erhoffte Beförderung, Lohnerhöhung, etc. dann werden Gründe bemüht, dass das mit seinem Judentum zu tun hat, also z.B. jüdischer Konzernchef, etc. Ähnliches ist bei Wagner zu beobachten, übrigens sogar bei Hitler, der z.B. dem jüdischen Hausarzt seiner Mutter ins Exil "geholfen" hat.
    Kurzum: Antisemitismus liegt dann vor, wenn man den jüdischen Glauben einem Juden zum "Vorwurf" macht.


    2. Nels Interpretationsansatz ist keineswegs Quatsch. Leider weiss ich nicht mehr, wo ich es gelesen habe, aber in diesem wissenschaftlichen Aufsatz stand geschrieben, dass es zu Wagners Zeiten einen "Code" gegeben hat, wie ein Klischeejude dargestellt wurde und der für das damalige Publikum leicht zu verstehen war. Der Autor hat m.E. überzeugend dargestellt, dass viele dieser Eigenschaften auch auf Beckmesser zutreffen. Adorno, nun wirklich eine kompetente Person, schrieb irgendwo, dass alle gepeinigten Charaktere bei Wagner Juden seien.
    Unabhängig davon: Liest und hört man die "Meistersinger" in der Perspektive ihrer Entstehungszeit, also zweite Hälfte 19. Jahrhundert, muss man nüchtern konstatieren, dass es damals zahlreiche Juden gegeben hat, die hohe Ämter bekleideten und trotzdem Neid und Missgunst sogar von den gleichen Leuten ausgesetzt waren, die ihnen den Zugang zu diesen Ämtern (Justiz, Wissenschaft, Kunst) nicht verwehren konnten. Nachzulesen in jedem Standardwerk zur deutschen Geschichte. Und aus diesem Blickwinkel betrachtet könnte das sehr gut auf Beckmesser zutreffen: Der "Quotenjude", der als Stadtschreiber der einzige Intellektuelle unter Handwerkern ist, dem ob seiner Bildung der Zugang zur Meistergilde kaum verwehrt werden kann. Zudem scheint das Amt des Merkers nicht sonderlich beliebt zu sein. Beckmesser himself sagt ja: "Ein saures Amt, und heut zumal" und später "sei Merker fortan wer danach geizt." Ein Traumjob hört sich für mich anders an. (Erinnert mich persönlich an das heutzutage so unbeliebte Amt des Kassenwarts.) Hier lasse ich mich aber gerne eines Besseren belehren....!
    Fazit: Freilich muss man das alles nicht unbedingt zum Dreh- und Angelpunkt einer Inszenierung machen, aber gültig ist es durchaus.


    3. Auch wenn Wagner hier keinerlei Schuld trifft - Beckmessers Vortrag auf der Festwiese ist ein Paradebeispiel für entartete Kunst, insbesondere im Vergleich zur Operettenselligkeit des Preislieds von Walter.


    Grüße,
    Florian

    Hallo Frau Kirch,
    ich kann mich Ihrer positiven Bewertung hinsichtlich des Beckmessers nur anschließen. Da ich in der ersten Reihe saß, kann ich mich nur schwer zur Lautstärke des Orchesters äußern - für mich waren alle Sänger verständlich. Die Inszenierung war sicher gewöhnungsbedürftig - Meistersinger fernab von Dürer und Butzenscheibenromantik - aber trotzdem überzeugend. Schade, dass Sie das Ende sausen lassen mussten. Schon merkwürdig, dass die Oper Frankfurt auf Ihrer Homepage schreibt, die Vorstellung sei nach 5h15min bereits zu Ende, obwohl man sage und schreibe eine Stunde mehr brauchte. Ich bin gestern "abend" um 4:30h ins Bett gekommen - aber das Ganze hat sich gelohnt...

    Da war ich auf Nilssons Sieglinde gespannt - und freue mich nun in erster Linie nun über einen furiosen Siegmund von Herrn Svanholm, der mit imposanten Wälserufen und einfühlsamen Winterstürmen imponiert. Neben einem tollen Hunding von Herrn Greindl erreicht La Nilsson nur Bronze. Das Orchester des NDR spielt wunderbar, noch nie habe ich das Holz und Harfe so gut herausgehört. Selten waren 3 Euro so gut investiert...

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf den tolen Roman "Der Klang der Zeit" von Richard Powers verweisen - beim öffentlichen Auftritt Marian Andersons in Washington lernen sich zwei der Hauptpersonen, ein emigrierter deutscher Jude und eine schwarze Gesangsstudentin kennen - und lieben. Der Roman pendelt zwischen ihrer und der Geschichte ihrer drei Kinder, die auch als "Mischlinge" mit ihrer Herkunft Problemen ausgesetzt sind. Die beiden älteren werden Pianist bzw. Tenor, während die jüngste Tocher sich den "Black Panthers" anschliesst.
    Das Buch ist voller Anspielungen aus der klassischen Musik und verbindet sie gekonnt mit der Rassenproblematik der USA. Absolut lesenswert !

    In Augsburg lief dieses Jahr der "Maschinist Hopkins" - allerdings war ich nicht soooo begeistert, was weniger an der Musik, sondern an der dramaturgischen Ausrichtung des Stückes lag.

    Hallo Bernd und Thomas !


    Ach du herrje, wollte soeben die Satzfolge niederschreiben, da entdecke ich doch den Zusatz "Original für Oboe", der sich aber nur im Booklet findet. Damit hätte sich die Angelegenheit wohl erledigt.
    Hier dennoch die Satzfolge:
    Andante - Allegro molto - Largo - Allegro
    Manchmal sollte man vielleicht erst selber nachdenken als gleich um Hilfe zu rufen.... Genug der Selbstkritik - danke fürs Angebot !


    Grüße,


    Florian

    Frage an die Telemann-Experten:
    Ich habe mir neulich die weiter oben angesprochene Aufnahme "Barocke Trompetenkonzerte" zugelegt, auf der sich auch Telemanns e-Moll-Konzert befindet. Aber irgendwoher kenne ich das Werk, zumindest ansatzweise. Leider habe ich z.Z. keinen Zugriff auf meine vollständige Plattensammlung, aber: kann es sein, dass Telemann Motive aus dem Trompetenkonzert in anderen Konzerten, eventuell für Oboe, "wiederverwertet" hat (oder auch umgekehrt) ? Oder hat ihn jemand gar plagiiert (oder auch umgekehrt) ?
    Danke für jeden Hinweis - das Ganze treibt mich jetzt schon seit Tagen um....

    Ich dachte, ich frage einfach mal in die Runde, was die communis opinio zum russischen Pendant des "Freischütz" ist.
    Anfangs vom russischen Adel noch als Droschkenkutschermusik abgetan, entwickelte sich die Oper zu einer der erfolgreichsten Werke des russischen Musiktheaters. Aufgrund der Oktoberevolution wurde das Stück ob seines zarentreuen Inhalts anfangs überhaupt nicht gespielt, konnte aber auf Dauer nicht verboten werden, da es zu bekannt und beliebt war. Eine erste, den neuen politischen Umständen angepasste Version trug den Titel "Für Hammer und Sichel" - und floppte. Erst eine zweite Bearbeitung mit dem Titel "Ivan Sussanin" entpuppte sich als bühnentauglich und wurde dann bis zum Fall der Sowjetunion auch gespielt. ´Später kehrte man zum ursprünglichen Titel zurück...
    Ich kenne bisher nur eine Video-Aufnahme aus dem Bolschoi. Haben andere hier das Stück eventuell schon mal gesehen/gehört und wissen vielleicht sogar, wo das Stück in der neuen Spielzeit neu aufgeführt wird ?

    Meines Erachtens sind die Meistersinger das wohl ungeeignetste Musikdrama für Bayreuth - daher kann ich mit der Barenboim-Aufnahme relativ wenig wenig afangen. Seiffert ist wirklich gut, aber Holl ist mir in allen Aufnahmen und Aufführungen zu arg Liedsänger geblieben. (Mittlwerweile näselt er auch, aber das ist auf der Aufnahme noch nicht der Fall.) Da ist mir Soltis zweite Meistersinger-Aufnahme um einiges lieber.


    Aber Wottrich als Stolzing ? Himmel, hilf ! Ich habe ihn einmal in dieser Rolle in Stuttgart erlebt - in der folgenden Vorstellung wurde er glücklicherweise durch Jeremy Dowd ersetzt. Sein Bayreuther Parsifsal 2004 war ebenfalls mau - von seiner diesjährigen Leistung als Siegmund ganz zu schweigen. Darf man aktuellen Gerüchten aber glauben wird Wottrich angesichts des diesjährigen Fiaskos wohl doch nicht den Stolzing übernehmen.

    Ich habe mit Caiman ausschließlich gute Erfahrungen gemacht - Zoll muss man sowieso erst ab ca. 25 Euro Warenwert bezahlen, wenn der Zoll es denn überhaupt bemerkt, und warten musste ich auch nie länger als zehn Tage. Am günstigsten ist es häufig, bei Caiman über Amazon.co.uk zu kaufen, da angesichts des momentan günstigen aber relativ stabilen Wechselkurses Pfund-Euro sowie des billigeren Portos nochmal ein Euro unter'm Strich rauszuholen ist. (Ich bin ein sparsamer Schwabe....)


    Gelegentlich kaufe ich aber auch im Fachgeschäft. Ein Besuch im Kaufhaus Ludwig Beck gehört zu meinen Besuchen in der Staatsoper München automatisch mit zum Programm. Dort kann man ewig in die CDs reinhören und findet öfters als man denkt günstige Angebote. Nette Gespräche komen auch immer wieder zustande. Bei größeren Preisdifferenzen kaufe ich dann aber auch nicht mehr im Fachgeschäft.