Beiträge von Karl

    Hallo Werner,


    es steht außer Frage, dass deine Herangehensweise an das Thema strukturiert und seriös ist.


    Allein das Ergebnis überzeugt mich nicht, obwohl du sauber argumentierst.


    Warum?


    Weil eine geschlechtliche Liebe, auch im Hinblick auf die Hingabe, systemimmanent im Rahmen der Fortpflanzung erfolgt.


    Das kann, muss man aber nicht - vielleicht auch wie Wagner - noch verklären.


    Es grüßt


    Karl

    Hallo Holger,


    Zitat

    Robert Pfaller.

    Er sieht die Sublimierung demgegenüber als eine Arbeit an der Kultur, die nichts am Trieb selbst ändere, sondern lediglich an dessen kultureller Wertschätzung. Sie wirke auf diese Weise der kulturellen Ächtung der Triebregungen entgegen, die sich in verschiedenen Epochen je unterschiedlicher Instrumente bediene.[13]


    das wäre wohl ein lohnenswerter Ansatz.


    Aber bisher gingen die Deutungen und Gedanken in andere Richtungen, oder?


    Es grüßt


    Karl

    Hallo Holger,


    Zitat

    Sie ist eher die Apotheose des Lustprinzips - also Liebe nicht als etwas Geistiges, wo der Andere in seiner Andersheit geliebt wird, sondern es geht letztlich nur um die "Liebeslust" - und das dazu gehörige Liebesleid, rein sinnlich und erotisch. Dieser Erotismus ist fraglos berauschend - aber da liegt letztlich die Grenze dieser Liebeskonzeption.


    diese Liebe zwischen den Geschlechtern ist ja naturgewollt und wird hormonell gesteuert.


    Auch der Geruchssinn spielt hier unbewußt mit, darüber wird die genetische Eignung zur Fortpflanzung ermittelt.


    Mit Verstand und Nachdenken hat das wenig zu tun, die Steuerung hat nicht der Mensch, es ist der Körper.


    Dieses "Verliebtsein" auf eine höhere Stufe des Daseins bringen zu wollen, kann ich deshalb schwer nachvollziehen.


    Liebeslust kann für den gesunden Menschen durchaus für einige Jahrzehnte mit großer Freude am Dasein verbunden sein, darin erschöpft es sich allerdings auch.


    Wenn Wagner das in eine andere Richtung treibt, wird er seine Gründe gehabt haben, war ja schließlich ein großer Freund der Frauen.

    Hallo Holger,


    warum erfüllt sich diese Liebe im Tod?


    Darauf kann ich mir keinen Reim machen, denn es handelt sich ja hier um eine Liebe zwischen Mann und Frau und nicht um eine universelle Liebe im Sinne des Göttlichen (Johannes 4,16: Gott ist Liebe)?


    Es grüßt


    Karl

    Uri Avnery


    Von Gaza nach Beirut. Israelisches Tagebuch


    Das politische Tagebuch des israelischen Friedensaktivisten Uri Avnery rüttelt an einer großen Zahl von Tabus in der Politik Israels, die immer mehr vom Militär beherrscht wird. Der Autor - ein israelischer Patriot, der schon in der Unabhängigkeitsbewegung kämpfte - kritisiert die zahlreichen Verletzungen von Un-Resolutionen durch die israelischen Regierungen von Ben Gurion bis Ehud Olmert.


    Auch die Homepage - siehe dort Obermenü: Texte - des 2018 verstorbenen Autors ist überaus lesenswert.


    Uri Avnery

    Zitat

    Hass auf und Ablehnung von Juden sind im Islam von Anfang an präsent.

    Also mehr ein religiöser Konflikt?


    Was ist mit dem bisher nicht vollzogenen UN Teilungsplan, hat dies deiner Meinung nach starke Auswirkungen auf die bestehende Problematik?

    Hallo Thomas,


    Zitat

    Ich formuliere es vorsichtig: es kommt nicht oft vor, dass Verständnis für die Situation der Palästinenser vorgetragen wird. Das mag sicher daran liegen, dass wir es gewohnt sind -seit Jahrzehnten- das Arabische eher skeptisch-abwertend zu sehen.


    das Olympia-Attentat von München und die Landshutentführung sind da nicht ganz unschuldig dabei.


    Warum man sich in dieser Art und Weise in der Weltöffentlichkeit präsentiert hat, bleibt mir doch etwas unverständlich.

    Zitat

    ...wie wenig bis nichts die antisemitischen Schreihälse woker Provenienz an den Universitäten der westlichen Welt über die Geschichte wissen.

    Dann bitte ich um eine konkrete Aussage bezüglich der von Dir angesprochenen "Geschichte". Was meinst Du damit?

    Hallo Thomas,

    Zitat

    Palästina ist aufgrund der aktuellen Konflikte ein mich interessierendes Thema, über das in der medialen Öffentlichkeit wohl kaum differenziert gesprochen wird und gesprochen werden kann


    was verstehst Du unter "wohl kaum differenziert ... gesprochen werden kann"?


    Es grüßt


    Karl

    Heute im Nordbayerischen Kurier:


    Alle Vorstellungen „waren und sind ausverkauft. Die Stimmung ist hervorragend“, teilte Katharina Wagner auf Anfrage mit.




    Allerdings lese ich in meinem Abreißkalender:


    "Bayreuth ist nicht mehr als ein großes Dorf. Die Ouvertüre zu Parsifal gefällt mir. Aber gleich danach kam natürlich der Gesang, und es scheint mir, dass nichts eine Wagner-Oper besser machen könnte als das Weglassen der Gesangsstimmen."


    (Mark Twain als Festspielbesucher im Jahre 1891)

    Zitat

    Werner Hintze:


    ...aber vor allem den Text (in diesem Falle die Musik) selbst zu untersuchen und sich dabei möglichst wenig durch die Interpretationen anderer – einschließlich des Komponisten – aus der Bahn drängen zu lassen.


    Ob man einen Text mit einer Komposition gleichsetzen kann, ich weiß nicht so recht.


    Worte (Begriffe) werden sehr unterschiedlich verstanden und verwendet, aber Noten sind Noten.

    Das würde sehr lang werden. In erster Linie ein vernünftiges und aussagekräftiges Zusammenspiel der Darsteller. Das fehlt in der Regel vollkommen.



    Das hat mMn viel damit zu tun, ob man als Festspielbesucher oder als Fernsehzuschauer dabei ist.


    Sitzt man in Bayreuth ganz vorne, gehen Spiel und Gesang noch einigermaßen Hand in Hand.


    Spätestens ab der mittleren Reihe wird das visuelle Geschehen der Akteure immer schwächer, die gesangliche Leistung und die textliche Akzentuierung sind für das Bühnengeschehen ausschlaggebend.


    Krass ausgedrückt: einen eingefleischten Wagnerianer würde es kaum stören, wenn ein Stromausfall zur kompletten Dunkelheit führen würde, Hauptsache Orchester und Gesang würden unbeeindruckt weitermachen.


    Anders ist es bei den Fernsehübertragungen, hier kommt es zu einer deutlichen Veränderung der maßgeblichen Qualitätsfaktoren.


    Da passt es dann so gar nicht zusammen, wenn das Objekt der Begierde heiß entbrannt besungen/angesungen wird und der Akteur dabei in eine ganz andere Richtung schaut oder komplett in sich gekehrt wirkt.

    Zitat

    lohengrins:


    Für mich ist das ein Wesensmerkmal von Wissenschaft: Das man Wissen teilt. Das mag namentlich in Fachkreisen nicht ohne Fachvokabular gehen, sobald ich diese Kreise verlasse, und mich an die Öffentlichkeit wende - und sei es die eines Laien-Forums - sollte ich mich so ausdrücken, dass mich diese Öffentlichkeit auch verstehen kann. Sonst habe ich in der Wissensvermittlung schlicht versagt.

    :cheers:


    Deckt sich mit der bekannten Aussage:


    Wer einen komplexen Sachverhalt in einfachen Worten verständlich wiedergeben kann, gehört zu den Topleuten.

    Wenn mir jemand erklärt, dass er das Werk X als Grundlage für seine eigene "zeitgemäße" Interpretation verwendet, dann mag es das im Rahmen seiner künstlerischen Freiheit gerne machen.


    Vielleicht hat er ja sogar Erfolg damit beim jetzigen Publikum.


    Wenn mir jemand erklärt, dass er das Werk X notwendigerweise an die heutigen Gegebenheiten anpassen muss, weil es sonst veraltet sei, dann kann er das im Rahmen seiner künstlerischen Freiheit natürlich auch machen.


    Leider wird Fallbeispiel 2 aber gar nicht so selten vorgebracht, um möglichst Aufmerksamkeit zu erzeugen und sich irgendwie bekannt zu machen.


    Wie soll man sonst sein Geld verdienen, wenn es mit der Kunst doch nicht so weit her ist?

    Das Wichtigste steht zwischen den Noten.


    Diese bekannte Aussage ist Beleg für die Interpretation jeglichen Werkes.


    Ein wahrer Künstler macht etwas persönliches daraus, ohne dabei die Grundlinie des Werkes zu verlassen.

    Zitat

    Die Demokratie ist wahrscheinlich die Staatsform, wo selbst der Dümmste sich lautstark artikulieren kann.

    Wahrscheinlich, bei Internetforen trifft das zu 100% zu.

    Na endlich mal ein Thema, wo Kant und Co. außen vor sind, auch wenn selbst hier moralische Grundsätze (im Sport als fairplay bezeichnet) hineinspielen.

    Es liegt nun mal im Wesen niedergeschriebener Musikwerke, daß sie - im Gegensatz zu einem Gemälde - einen Mittler (Orchester, Dirigent, Solist) brauchen und damit ein Spielraum an Interpretation dazugehört.