Beiträge von Karl

    Die letzte CD wurde im Dezember 2006 live an der Miry Conservatorium Hall in Gent aufgezeichnet.


    Das "De Rode Pomp" CD Label gibt es leider nicht mehr, welches für die außergewöhnliche Qualität der Tontechnik verantwortlich ist.


    Hinter dem Begriff "De Rode Pomp" steckt der Belgier André Posman, Bruder des Komponisten Lucien Posman.

    Es lohnt sich, über google translator diese Seite


    de-rode-pomp


    zu übersetzen, um die Sichtweise André Posmans in bezug auf die Situation im derzeitigen Kulturleben des Westens näher kennenzulernen.


    Aber nun zurück zu Liszt.


    Die hier vorliegende Aufnahme erlaubt einen Blick wie es gewesen sein könnte, wenn der großer Meister die Zuhörerschaft in seinen Bann gezogen hat.


    Unser Gehörsinn kann ja feinste tonale Zeitunterschiede wahrnehmen und diese mit gespeicherten Erfahrungswerten abgleichen.


    Daraus lässt sich auch gut erklären, warum viele das Konzerterlebnis der Musikwiedergabe zuhause vorziehen, über die Stereoanlage klingt es leider oft wie aus der Konserve.


    Die Musik wirkt nicht richtig echt, nicht lebendig.


    Verantwortlich dafür ist die verwendete Aufnahmetechnik und das spätere Abspielequipment oder beides.

    Mit welcher Qualität eine Liveaufnahme vorliegen kann, zeigt uns die vorliegende CD.


    Wer es nicht abschätzen kann, nehme zum Vergleich eine der vielen Liveaufnahmen von ABMs Einspielungen. Was wurde da an Hörgenuss verschenkt, weil der Pianist es den Aufnahmeleitern mit der Mikrofonierung so schwer gemacht hat.


    Hier haben wir das Glück, dass Aufnahmetechnik und virtuoser Klangrausch - erzeugt mit einem Bösendorfer Imperial - für einen Abend zusammengekommen sind.


    sergeyenia5fdt8.jpg


    Der weissrussische Pianist Timur Sergeyenia, siehe


    Sergeyenia


    lebt und arbeitet seit 2005 in Belgien, seine Konzerttätigkeit führt in aber durch viele Länder.


    Neben der vor Kraft und Energie strotzenden Darbietung gefallen mir gerade auch die ruhigen und stillen Phasen des Stückes, wo der Klang nicht pudrig oder smooth wird. Der angeschlagene Ton bleibt ausgewogen, eher von leichter Natur als aufgedickt, weder zu kurz noch in die Länge gezogen.


    Das kennen wir ja zu Genüge, wie hier der pianistische Nachwuchs seine Fehler macht.


    Ja, diese Aufnahme gehört für mich abschließend zu dem Quartett der best of, jede für sich hat ihren besonderen Reiz und Charme, je nach Tageskonstitution ist es mal diese oder die andere.


    Es grüßt

    Die letzten beiden CDs sind von virtuoser Prägung.

    Was ich darunter verstehe, kann ein Schwarz-Weiß-Vergleich am besten verdeutlichen.


    Nehmen wir zuerst "Nojima plays Liszt", eine recht bekannte Highend CD Aufnahme der Sonate aus dem Jahre 1986.


    nojimagqd6f.jpg


    Ein Genuß für Klavierklangkenner, der Pianist geht in den ruhigen Stellen wie mit Samthandschuhen über die Tasten, die stillen Momente werden gedehnt und zelebriert, da wird schon so mancher ins Dahinschwelgen und -träumen kommen.


    Das ist Salonästhetik vom Allerfeinsten.


    Das Klangerlebnis steht über allem, die Aufnahmetechnik zeigt sich von ihrer besten Seite.


    Aber bitte, das darf man nicht mit virtuosem Spiel verwechseln!



    Virtuos wird es bei Martha. Die ist bei der Aufnahme im Jahre 1971 gerade mal 30 Jahre alt.


    argerich1sinv.jpg


    Und doch, sie dringt in den innersten Kern des Stückes vor und präsentiert uns eine Lebensgeschichte aus Noten in ihrer ureigensten Emotionalität.


    Das Klavier dient ihr dabei als Vermittler, es wird zum Werkzeug einer Klangmischung aus Kraft, Wildheit und Poesie.


    Es ist so ganz anders als bei Nojima und doch, es sind dieselben Noten, was für eine Bandbreite an Interpretationen gibt diese Sonate her.


    Martha Argerich ist bei diesem Stück in ihrem Element, es ist ihr wie auf den Leib geschrieben.


    Man merkt, daß hier kein angestrengtes Hineindenken notwendig war, die Musik erklärt sich für sie von selber. Wo mancher der sonstigen großen Pianisten sehr überlegt zu Werke geht, ist es ihr Instinkt und das Jetzt und Hier, wie sie es spielt.


    Von einer Lebendigkeit und gefühlten Freiheit des Spiels getragen, ist es für mich ein Glanzpunkt in ihrer Pianistenlaufbahn.


    Danke Martha.


    Karl


    PS: Eine CD kommt noch.

    Hallo astewes,


    ein sehr gutes Beispiel, warum viele YouTube Klassikaufnahmen für unsere Zwecke ungeeignet sind.


    Hier eine alte LP, abgespielt auf einem üblichen Plattenspieler, dieses schon recht ärmliche Analogsignal dann digitalisiert in einem reduzierden Format und übrig bleibt nichts mehr von dem, was im Original an Klavierklang vorhanden ist.


    Die CD Wiedergabe auf einer höherwertigen Hifianlage ist dagegen wie von einer anderen Welt.


    Schade für deine Mühe beim Heraussuchen, aber damit ist selbst ein vorsichtiger Vergleich nicht möglich.


    Es grüßt


    Karl

    Hallo,


    was für eine Gefühlswelt in dieser Sonate:


    Sich gegen alle Schwierigkeiten und Zweifel zu behaupten, nicht aufzugeben, durchzuhalten bis man das lange ersehnte Ziel erreicht und danach Ruhe und Frieden mit sich und der Welt zu finden, den Moment des Glückes von allem befreit genießen zu können.


    Das von Liszt in Musik umgesetzt mit Anleihen von Beethoven und Schumann als Zeichen des Respektes und der Anerkennung, so kann man dieses Werk gelegentlich hören.


    Wenn es denn pianistisch zum Leben erweckt werden konnte, weil der Interpret dieses Auf und Ab aus eigener Erfahrung selbst sehr gut kennt und auf seine persönliche Art uns präsentiert.


    Unterschiedlich ist dabei natürlich die Intensität der zum Ausdruck gebrachten Gefühlslage, ob immer noch kontrolliert und beherrscht bis zu einer schonungslosen Offenheit im Rausch der Emotionen.


    Die vorliegende Aufnahme von Mirka Pokorna ist für mich das Bindeglied zwischen diesen beiden Welten.


    Sonata-For-Piano-In-B-Minor


    Schon die ersten Takte lassen aufhorchen. Überraschend schroff geht sie zu Werke, abwehrend, schwermütig und sehr düster. Erstaunlich wie sie dennoch - trotz des aufgebauten starken Kontrastes - den gelungenen Übergang in ruhigere Gefilde findet.


    Das ist bei einer solchen extremen Darstellung für mich die große Kunst, das vom Hörer als selbstverständlich empfundene Hinübergleiten in eine anderen Gefühlslage.


    Pokorna schafft es und bleibt sich trotzdem treu. Auch in den ruhigen und nachdenklichen Momenten bleibt es bei einer gewissen Anspannung, die sich erst im weiteren Verlauf in einer Art von Freudentaumel und Euphorie entladen kann, bis es zur Mitte der Sonate den zweiten Anlauf gibt.


    Des Eingangsmotiv wird wiederholt, wer hier genau hinhört, erkennt die nun eingetretene gelockerte Gefühlslage sehr gut.


    Der anfänglichen Abwehrhaltung ist ein Hineinhorchen und -betrachten gewichen. Aus der pessemistischen Grundhaltung ist eine vorsichtige Erwartungshaltung geworden.


    Das Werk erhält hier seinen wegweisenden Schub in Richtung Lebensbejahung und zupackender Aktivität.


    Mit dieser Grundtendenz, die Pokorna glaub- und lebhaft frisch uns aufzeigt geht es schnörkellos bis zum Ende des Stückes, das einen etwas unerwarteten romantischen Abschluss mit hingehauchten Einzeltönen findet.


    Es grüßt


    Karl

    Hallo Holger,


    als Klassikkenner und -liebhaber schätze ich deine Beiträge sehr, leider muss ich lesen:


    Zitat

    Eine Musikrichtung war allerdings gar nicht vertreten in meinem Elternhaus: Popmusik. Bis heute wird sie von mir komplett ignoriert.

    Eric Clapton wäre eine Entdeckungsreise durchaus wert, seine Wurzeln kommen vom Blues, sein Gitarrenspiel ist und bleibt wegweisend.


    Es grüßt


    Karl

    Hallo,


    bevor ich die nächste CD vorstelle einige Anmerkungen über die Sonate und ihren Schöpfer.

    Es wundert sicherlich kaum jemanden, dass der schroffe Beginn so manchen Neuling verschreckt und dieser die Schallplatten- oder CD Wiedergabe stoppt.


    So etwas Trockenes und Sprödes braucht man nicht, eigentlich sucht man doch mehr Musik zum Entspannen und Wohlfühlen.

    Irgendwie klingt es nach Abgrund, eine depressive Stimmung kommt durch.


    Warum macht Liszt so etwas Schwermütiges gleich zum Anfang?

    Zufall kann es nicht sein, schließlich arbeitet er fast 4 Jahre an dieser seinen einzigen Sonate.


    Manch einer erkennt hier das Faust Thema, davon hat Liszt allerdings nie gesprochen.


    Deshalb lesen wir, was ein bekannter Pianist dazu sagt:

    Leslie Howard: Es ist unmöglich, dieses Werk in jungen Jahren gut zu spielen. Es ist eine sehr lange Geschichte, die an einem Stück erzählt wird. Und diese Geschichte umfasst alle Leidenschaften eines menschlichen Wesens, in einer Art, wie man es ansonsten nirgends in einem Satz finden kann. Liszt schaffte es, all das zu sagen, was er mit 52 Jahren an Erfahrung hatte.


    Schauen wir deshalb nun auf Liszt selbst.


    Er ist ein Wunderkind, der vom Vater gefördert und später mit ihm auf Konzertreisen durch Europa geht. Liszt ist 16 Jahre alt. als der dominante Vater stirbt.

    Nun muss sich der Jugendliche plötzlich um alles selbst kümmern und für den Lebensunterhalt und die Mutter sorgen.

    Es kommt zu einem Rückzug ins Private, eine unglückliche Liebschaft verstärkt in dieser Pariser Zeit seine auftretenden Depressionen.

    So dauert es 3-4 Jahre bis Liszt mit neuer Kraft und Entschlossenheit in das Konzertleben zurückkehrt.


    Im Jahr 1831 erlebt Liszt einen Auftritt Niccolò Paganinis, der ihn zutiefst beeindruckt.

    Es scheint ihm, daß dieser beim Spiel die Welt um sich vergisst und sein eigenes Leben, wie es von Leiden gezeichnet, von Freude erfüllt ist, in Tönen wiedergibt. Er ruft dabei Gefühle und Empfindungen bei seinen Zuhörern hervor, die von kreischenden Damen bis zu schluchzenden Männern reicht.

    Liszt will die gleiche Magie am Klavier erzielen, wie Paganini das auf der Violine kann.

    Es gelingt, man spricht bald von "Lisztomanie", er wird zum Superstar seiner Zeit.


    Die damit verbundene Faszination der Zuhörer(innen) und sein sehr gutes Aussehen bleiben dabei nicht ohne Konsequenzen, die Herzen der Damen fliegen ihm nur so zu.

    Und er ist dem nicht abgeneigt.


    Aus seiner Beziehung mit der sechs Jahre älteren Gräfin Marie d’Agoult kommen 3 Kinder (1835, 37 und 39) zur Welt, um die es sich zu kümmern gilt.

    Die folgenden Jahre, in denen Liszt Geld für den Unterhalt seiner „Familie“ verdienen mußte, sind gekennzeichnet von Erfolgen und Misserfolgen als Künstler sowie von Höhen und Tiefen als Mensch. Es ist kaum möglich, alle seine Aufenthalte, seine Erfolge und Misserfolge und auch seine Affären aufzuzählen. So kommt es schließlich 1843 zur Trennung von Marie.


    Im April 1848 zieht er mit Carolyne zu Sayn-Wittgenstein zusammen. Zwölf Jahre lang leben sie bei Weimar relativ zurückgezogen. Es sind die schöpferisch produktivsten Jahre Liszts, wobei Carolyne einen großen Anteil hat, denn sie versteht es, dem einst rastlosen „klavierspielenden Lebemann“ eine neue, ernsthaftere Richtung zu geben und ihn zum Komponieren zu inspirieren.


    Und vor diesem persönlichen Hintergrund entsteht nun hier die h-Moll Sonate.


    Es grüßt


    Karl

    Zitat

    Das ist jetzt schon ein bisschen gemein, uns diese Einspielung eines geschätzen Pianisten vor die Ohren zu halten, die nicht oder nur zu Mondpreisen zu bekommen ist.

    Hallo Christian,


    zwischen den beiden Aufnahmen Rankis liegen 16 Jahre (1975/1991), entsprechend sind sie sehr unterschiedlich und nicht vergleichbar in der künstlerischen Qualität.


    Was die Verfügbarkeit und den Preis der 91er Aufnahme betrifft, bin ich nach längerer Suche in Frankreich fündig geworden. Günstig war die CD zwar nicht, aber sie ist das Geld wert.


    Mehr habe ich nur für ABM Aufnahme mit Celibidache ausgegeben (ME1039/40), die kam aus Spanien.


    Es grüßt


    Karl

    Hallo,


    bei meinen persönlichen Favoriten handelt es sich um Interpreten, die das Stück regelrecht verinnerlicht haben.


    Nehmen wir Aimard als Beispiel, wie man die h-moll Sonate durchaus hörenswert spielen kann. ohne die innersten Kern nur annähernd zu treffen.


    Der 2.Satz - er teilt das Stück in vier Sätze auf - wirkt auf mich wie heruntergespielt, da verflacht die durchaus erkennbare Spannung aus dem 1.Satz bis zur Unkenntlichkeit. Ein Jammer, aber auch ein Zeichen, daß er zwar die Noten aber nicht den tieferen Sinn das Stückes versteht.


    Besser macht es da Marilyn Frascone, siehe:


    frascone3jftb.jpg


    Ihr Spiel kann die starken Stimmungsschwankungen und das emotionale Feuer des Werkes sehr gut hörbar machen, was mich am Ende etwas stört ist der Kraftaufwand, den sie dafür braucht. Wer hier zu Beginn recht forsch loslegt, kann nicht mehr zurück, wenn es stimmig bleiben soll.


    Und das kann - so bei mir - das Hören auf Dauer etwas anstrengend machen.


    Nun gibt es eine Einspielung, die aufzeigt, wie elegant man das lösen kann, ohne Einbußen bei der Dramatik und Dynamik zu bekommen.


    Es ist diese von harmonia mundi


    Deszö Ranki


    Wie oft habe ich mir das schon angehört, um es mit anderen CDs zu vergleichen! Und immer wieder und immer deutlicher fällt mir auf, mit welcher Präzision hier gearbeitet worden ist, um die emotionalen Höhepunkte des Stückes ohne großen Tastendruck herauszuarbeiten.


    Dazu ist das Klavier perfekt darauf abgestimmt, es hat diesen seidenweichen hellen Ton, der nie zuviel Brillianz erzeugt und damit nerven kann, nein, es ist ein derart angenehmer Klang, der ein Hineingleiten in das Werk zulässt, bis man regelrecht darin versinkt.


    Die kleinen Pausen im Stück sind gefühlt auf die Millisekunde richtig gewählt, es liegt eine organische Stimmigkeit in der Ausführung vor, die sich von Anfang bis Ende durchzieht. Wie bescheiden klingen da manche Aufnahmen selbst von erfahrenen Pianisten.


    Müsste ich mich auf eine Aufnahme reduzieren, wäre es diese. Da kommt es zu keinen Abnutzungserscheinungen auch im Dauerbetrieb.


    Alternativen bezogen auf die konsequente Durchführung des Spiels gibt es aber schon, dazu demnächst mehr.


    Es grüßt


    Karl

    Hallo Markus,


    ebenfalls vielen Dank für deine Stellungnahme, die zeigt, wie unterschiedlich die künstlerische Auffassung der Pianisten zu diesem Werk von uns Hörern verstanden und akzeptiert werden kann.


    Mir sind - wie in deinem Fall - begründete andere Sichtweisen hilfreich und nützlich, um die eigene Sicht der Dinge einer erneuten Prüfung zu unterziehen.


    Nette Grüße


    Karl

    Hallo,


    wie schon angesprochen, gibt es eine Reihe von anerkannten Pianisten, die "auf Nummer sicher gehen" und dieses Spätwerk Liszts nach ihren gesetzten Regeln präsentieren.


    Aus diesem Kreis gefällt mir Arrau immer noch am besten, da er nach "old school" das Klavier prächtig erklingen läßt und einige der dramatischen Schwerpunkte wirklich schön herausarbeitet. (Da gibt es dann grundsätzlich nichts zu bemängeln, insbesondere wenn man sich nicht tiefer in die Sonate hineingräbt, sprich es bei 1 oder 2 Einspielungen beläßt.)


    Andere Künstler wollen aber mehr.


    Damit begeben sie sich aus dem sicheren Hafen auf die freie See.


    Duchable und Demidenko gehören dazu.


    Duchable geht dabei unter, zu Recht!


    Der Beginn ist verheißungsvoll, das könnte was werden.


    Und dann beginnt das Dilemma. Ständig wechselt er das innewohnende Tempo, kaum hat man sich an eines gewöhnt, bricht er ab und startet neu. Ich verstehe es nicht, das ergibt für mich keinen Sinn. Eine Zerissenheit, ein Durcheinander, wie selten gehört.


    Demidenko wird oft hochgelobt mit der h-moll Sonate. Einer spricht sogar von einem Wunder. Das sollte man daher auch kennen.


    Legt ebenfalls mit Elan und Energie los und macht es besser als Duchable.


    Aber...


    Es gibt Stellen, wo er seine ureigenen Verzierungen anbringt, die dann gekünstelt und für mich einfach umpassend klingen.


    Nein, solche eruptiven Momente müssen aus dem Werk und der Interpretation aus sich selbst herauskommmen, das muss eine logische Fortsetzung des Bisherigen sein.


    Da scheitert Demidenko, leider.


    Es grüßt


    Karl


    Ps: die anschließenden 4 Künstler machen es besser

    Hallo,


    die h-moll Sonate enthält ja alle Elemente, die ein Klavierwerk so ausmachen.


    Laut und leise, zart und heftig, impulsiv und dahinschwelgend, starke Tempoverlagerungen usw..


    Wie bringt man das alles unter einen Hut ohne die große Linie zu verlieren?


    Zurückhaltung und Vorsicht ist anscheinend geboten, das hört man klar bei manchen der großen Pianisten unserer Zeit heraus.


    Andere erliegen den gegebenen Möglichkeiten mit Schmücken und Verzieren, bis es nur noch aufgesetzt wirkt.


    Was suche ich daher unter den vielen Einspielungen?


    Den oder die Pianisten, welche aus sich selbst heraus diesem Werk ein Leben einhauchen können, das mit geballter Wirkung und gleichzeitig so selbstverständlich wie es nur geht, daherkommt.


    Es grüßt


    Karl

    Hallo,


    selten ein Klavierwerk gehört, das so unterschiedlich und subjektiv gespielt wird wie dieses.


    Im Netz gibt es dazu zahlreiche Besprechungen und groß angelegte Vergleiche, so beliebt ist diese Sonate wohl bei den Pianisten.


    Ich habe mich auf 14 Einspielungen reduziert, angefangen mit den üblichen Verdächtigen wie Arrau, Brendel, Curzon, Gilels und Pollini.


    Es hat sich da jeder seinen eigenen "Schlachtplan" zurechtgelegt, der schon nach den ersten Takten erkennbar wird.


    Unglaublich wie vielfältig man eingangs allein diese paar Noten spielen kann.


    Es grüßt


    Karl

    Hallo astewes,


    fehlende Sentimentalität ist es für mich nicht, in diesem Werk steckt etwas anderes tief drin, was es zu entdecken gilt.


    Hallo Helmut,


    Zitat

    Es hat - anscheinend und jedenfalls zur Zeit - keinen Sinn hier in diesem Forum, sich auf die kompositorische Faktur eines Werkes einzulassen und aus dieser Perspektive über dieses zu urteilen.

    Hier interessieren - leider! - nur die interpretatorischen Aufnahmen davon.


    ja, dem ist so. Selten hat mich ein Werk in Abhängigkeit von der Interpretation so in die Musik hineingezogen.


    Es grüßt


    Karl

    Lieber astewes,


    man muss ja nicht gleicher Meinung sein, aber ohne eine nachvollziehbare Begründung - wie es z.B. Helmut Hofmann getan hat - läßt sich mit deinem bildreichen Beitrag leider nichts anfangen.


    Es grüßt


    Karl

    Aber doch!


    Gerade Brendel ist neben Pollini für mich die größte Enttäuschung bei der h-moll Sonate, weil zuviel Sachverstand und Disziplin bzw. zuwenig Herz und Spontanität die Ausführung dominiert.


    Dazu mehr bei den nächsten Kandidaten.

    Hallo,


    wer sich mit Liszt beschäftigt, weiß um sein Virtuosentum, mit dem er die Zuhörer - insbesonder die Damenwelt - für sich einnehmen konnte.


    Die h-moll Sonate ist darauf ausgelegt, eine entsprechende Wirkung, eine Art von Rauschhaftigkeit zu erzeugen.


    Leider ist diese Variante des Spiels etwas verlorengegangen, aber es gibt sie noch.


    Wer sich diesem großartigen Werk in all seinen Ausprägungen nähern will, sollte mMn aber mit einer hervorragenden Einspielung wie dieser beginnen. Ein fließendes Spiel, das die Schönheit des Klavierklangs mit eruptiven Momenten wunderbar verbindet.


    lisztarraulhfct.jpg


    Es grüßt


    Karl

    Ich selbst bin kein Freund der Streamingdienste wie Tidal und Co.


    Man weiß nichts über die Qualität der gerippten Files, ferner werden gerne hauseigene Softwareplayer dem Kunden auferlegt, die ein spezifische Sounding beinhalten.


    Karl

    Hallo,


    optische Datenträger halten bei normaler Raumtemperatur und -feuchtigkeit sehr sehr lange, wenn man sie nicht dem direktem Sonnenlicht aussetzt.


    Magnetische Datenträger sind da wesentlich kurzlebiger.


    Karl

    Hallo Holger,


    im Laufe der Zeit hat jeder so seine "speziellen" Kandidaten für die entsprechenden Tests mit Zischlauten.


    Da gibt es natürlich keine verbindlichen Vorgaben, man nimmt - wie du es angesprochen hast - Aufnahmen, mit denen es einem nicht schwer fällt, sich ein solides Urteil bilden zu können.


    Ein weiterer Testkandidat ist für mich "Time" von Pink Floyd, wenn all die Uhren und Wecker gleich zu Beginn loslegen, sollte die Wiedergabe selbst bei höherer Lautstärke möglichst verzerrungsfrei sein.


    Es grüßt


    Karl

    2 Teststücke für die Überprüfung der Zischlaute, klingt es nach sss... oder ssszzz?


    Friedemann

    In-Akustik Soundcheck

    INAK 0901 CD / EAN 0707787090124

    Nr. 3 – Sourdos

    https://hitparade.ch/compilati…Akustik-Soundcheck-271285


    Gleich zu Beginn hört man eine Saite sehr scharf angerissen, trotzdem muss der Ton sauber kommen.


    Lizz Wright

    Dreaming Wide Awake

    A taste of honey

    https://www.laut.de/Lizz-Wrigh…s/A-Taste-Of-Honey-334056


    Bei 0.25 klingt es wie "Si - Si", das darf sich nicht scharf nach ssszzz anhören.

    Kümmern wir uns zuerst um das digitale Rauschen, das Feindetails überdeckt und vor allem dadurch die Räumlichkeit der Aufnahme - erzeugt durch Hallanteile - stark beeinträchtigt.


    Wir reden hier nicht vom analogen Rauschen, wie es jeder von uns gut kennt.


    Digitales Rauschen rauscht also nicht im üblichen Sinne, es sorgt dafür, daß die Musik nicht wirklich lebendig wird, es bleibt bei einem langweiligen zweidimensionalen Klangbild, auch wenn dabei tonal alles in Ordnung sein kann.


    Testfiles:


    Giora Feidman

    Klassik Klezmer

    https://www.amazon.de/Klassik-…ora-Feidman/dp/B0087B75TS

    Titel 3 Badeken Di Kallah


    Die Klarinette und die Gitarre müssen in der Tiefe und vom Abstand her klar getrennt heraushörbar sein, die Klarinette bewegt sich.

    Ab 3.16 setzen die restlichen Instrumente ein, sie müssen klar abgrenzbar zueinander in Breite und Tiefe sein, kein Klangsumpf.


    Arne Domnérus

    Jazz At The Pawnshop

    Lady Be Good


    Bei 0.42 läutet ein Telefon, ist es hörbar und klingt es auch wie ein Telefon?

    Hallo Holger,


    ich bin kein Freund des persönlichen Geschmacks.


    Es reichen mir 4-8 ausgewählte Musikfiles, um festzustellen, ob im vorhanden Hörraum ein stimmiges setup vorhanden ist.


    In welcher Quallität das aufspielt, hat damit allerdings noch nichts zu tun.


    Es grüßt


    Karl