Beiträge von Masetto

    kommt prompt:


    Inszenierung: Giancarlo del Monaco


    Manon (am Ende doch großartig): Francesca Patané
    Sgt. Lescaut (großartig): Teddy T. Rhodes
    Des Grieux (hatte einfach ganz große Momente): Aleksandrs Antonenko
    Geronte de Ravoir (großartig): Geronte de Ravoir



    Wer das Madrigal gesungen hat, weiß ich nicht, aber die waren alle verdammt gut, durch die Bank!!!

    tja, oder neue Schuhe und was tut man damit. Man führt sie aus! Nun sitze ich mit schmerzenden Füßen vor dem Rechner, bin aber noch immer restlos begeistert.


    Ich habe mich voll ins kalte Wasser fallen lassen, noch keine Oper von Puccini zuvor je gehört und noch nicht einmal die ZUsammenfassung der Oper gelesen. Trotzdem wurde ich sofort in den Bann dieses Werkes gezogen, welches ich vor wenigen Minuten unter Riccardo Chailly erleben durfte. Die Zeit habe ich mir einfach mal genommen, wenn ich auch kaum noch zum Musikhören komme. Das Gewandhausorchester musizierte unter seinem derzeitigen Chef einfach großartig. Sehr sehr knackig, auf den Punkt und spannungsgeladen möchte ich sagen. Zwischen den Akten gab es standing ovations. Die Inszenierung war sehr sehr gelungen. Traumhaft, nicht abgehoben, sondern am Stoff orientiert. Der Anfang des zweiten Aktes wurde zu sehr von der Begeisterung des Publikums zerrissen, welches nach der instrumentalen Einleitung begeistert applaudierte. Ich konnte das mehr als nachvollziehen.


    Sämtliche Solisten waren dem in meinen Augen schwierig zu singenden Stoff mehr als gewachsen. Ich hatte den ganzen Abend über Gänsehautanfälle, dies wohlgemerkt bei einer Musik die ich nicht kannte und bei einer Oper, deren Inhalt ich nicht einmal kannte.


    Im finalen Akt wies die Bühne eine merkwürdige Form auf, glänzte aber nicht durch Aufbauten, sondern durch hervorragende Beleuchtungstechnik. Nun, mir kam am Ende doch der Gedanke, trotz grandioser Musik, dass sich Des Grieux noch einmal erheben würde, um ihren Tod zu besingen, aber das blieb aus.


    Tausende Vorhänge später, ich hatte fast den Eindruck, die würden sich auch ohne Publikum die ganze Nacht weiter feiern, konnte ich die schmerzenden Schuhe in die Ecke werfen und das großartige Erlebnis nachhallen lassen.


    Was für ein Abend!


    Wäre das heute nicht die letzte Vorstellung gewesen, würde ich morgen glatt nochmal gehen!

    Zur Zeit beschäftige ich mich mit Tonbandmusik. Musik wird per Tonband zu etwas neuem zusammengesetzt, was einen durchaus metaphysischen Charakter hat. Ich könnte auch sagen, dass ich, abseits jeder Hörgewohnheiten, einen Fuß ins Feld der minimalen Musik setze (ob das dem Zeitmangel geschuldet ist???).


    Allerdings habe ich mir den Einstieg relativ leicht gemacht, indem ich zu Brian Eno griff.



    Auf vorliegender Platte wird ein Kanon von Johann Pachelbel per Tonband zerlegt. Das klingt im Ergebnis fast wie ein Streichquartett unter Wasser mit immer wiederkehrenden Mustern.

    Ich widme mich zur Zeit anderen Klängen.



    Das ist ein Album von Brian Eno, welches über keine Rhythmik verfügt, eher über eine Textur. Diese Musik, wenn man es noch so bezeichnen möchte, ist einfach da und wird mal intensiver oder nicht. Es handelt sich um Soundcollagen mit vereinzelt auftauchenden Strukturen. Eher organisch zufällig anmutend unendlich langsam.


    Die Geräusche auf der vorliegenden CD waren dazu gedacht, Kunstinstallationen zu untermauern.


    Man bezeichnet derartige Musik auch als Musikalische Tapete, weil sie einen Raum einkleiden kann und in bestimmte Stimmungen versetzt. Brian Eno war Pionier auf dem Gebiet.


    Diese Musik ist ausschließlich elektronisch erzeugt, obwohl Eno versucht hatte, Stücke daraus mit einem Orchester einzuspielen. Dies galang nicht, da man für gewisse einzelne Klänge mehrere Instrumente bräuchte, um den Klang nachzuahmen.


    Durch Zufall bin ich über diese CD gestolpert. Einige der Musiker entstammen wohl dem Helge Schneider Umkreis. Wer jetzt an heiteren Klamaukjazz denkt, liegt allerdings weiter daneben, als es irgendwie geht. Zu hören ist auf dieser Platte ganz langsam dahinfließender meditativer unglaublich melancholischer Jazz. Ich habe solche Art von Musik eigentlich noch nie gehört. Die Langsamkeit ist unbeschreiblich. Wenn die Musik nicht so düster wäre, könnte man es fast als Ambient Jazz beschreiben.

    Ich lese gerade ein Buch, das wie ein Freund geworden ist.



    Ein Buch der Perspektive mit einer Handlung, die eigentlich überhaupt nicht mystisch ist, aber doch ständig den Eindruck erweckt. Mehr als spannend und einfach nur zum Eintauchen.


    Eine Empfehlung vor allem für jene, die sich einfach mal in einem Buch komplett verlieren wollen. Schade nur, dass der Autor zur Zeit an keinem weiteren Werk arbeitet. Seine Erzählweise, die Formal mitunter wie das jonglieren mit Bällen ist, man aber genau weiß, dass der Ball irgendwann dorthin muss und man trotzdem überrascht ist, ist äußerst faszinierend.

    Ich würde den Bezug zu Bush nicht zu stark betonen. Hier wird nicht in Zwischentönen gemalt, sondern hier geht es direkt zur Sache. Es ist grundlegendes, was mit diesem Film angesprochen wird. Das Grundlegende darf natürlich weitergeadacht werden. Auch ein Bush ist da nur eine Facette.


    Ich finde den Film in seiner Kompromislosigkeit sehr konsequent. Ich mache mir keine Gedanken über die wirklichen Gefühle des Ölmannes gegenüber seinem Mündel. Ich nehme hin, was passiert. Auch er wird sich nicht wirklich klar sein. Das ganze wird bewusst offen gehalten. So sehr der Film dazu anregen möge, die Charaktere zu hinterfragen, desto weiter nach hinten stelle ich das. Ich lasse das ganze erstmal auf mich wirken.


    Auf jeden Fall einer der besseren Filme, die ich in der letzten Zeit gesehen habe. :beatnik: Die Motivation dieses Filmes dürfte allerdings sehr klar sein. Viele Fragen wirren in meinem Kopf im Moment durcheinander.


    So und jetzt machen wir einen Film über Hedgefonds mit Leonore Di Carprioli bitte. Und das genauso gut :pfeif:

    Lieber Barbirolli,


    ich konnte tatsächlich Stücke aus dem Soloalbum Bodysong im Film hören, der erstmal setzen muss, allerdings sind diese Stücke nicht auf dem Soundtrack selbst drauf.


    Im Film ist z. B. das Stück Convergence enthalten, welches erklingt, als das Öl zum ersten Mal fließt. Dieses Stück empfand ich auf Bodysong als eines der beeindruckendsten. Allerdings wurde es leicht umarangiert. Anstatt nur Percussionelemente eingesetzt werden, wird die Klimax des Stückes mit Streichern unterlegt, was mir noch mehr ein mulmiges Gefühl in die Magengegend trieb.

    In der Version, die ich habe, ist nur die Musik drauf, die für den Film komponiert wurde. Da ich bislang nur die Musik kenne und noch nicht den Film, bin ich umso gespannter, wie diese Musik im Film wirkt.

    Bezüglich des Filmes ist auch der Soundtrack erwähnenswert



    Es handelt sich hier um Streichermusik. Teilweise breiter angelegt, teilweise kammermusikalisch. Auf jeden Fall sind das sehr ungewohnte, aber doch fesselnde Töne, die einem da aus den Boxen entgegenkommen. Verantwortlich für diesen Soundtrack ist Jonny Greenwood, seineszeichens Gitarrist der Band Radiohead, welche mit ihrer sperrigen, immer minimaler werdenden Musik die Hörerschaft teilweise spalten.


    Auf jeden Fall mal reinhören! :yes:


    Ich stelle fest, dass hier nicht um der Geschwindigkeit allein und um irgendwelchen HIP-Ansprüchen Genüge zu tun, auf die Tube gedrückt wird, sondern die Tempi in meinen Augen auf eindrucksvolle Art und Weise auch Aspekte der Oper betonen.


    :jubel:

    Danke Matthias für die Info!


    Bei mir lief heute Stückchenweise diese Cosi:



    Hätten sich alle Beteiligten noch ein klitzekleines Mehr an Mühe gegeben, hätte die Oper auch auf zwei CDs gepasst :P


    Die Tempi sind stellenweise derartig forsch, dass man allein vom Hören fast eine Sturmfrisur bekommt. Allen Beteiligten wird hier sehr viel abverlangt.
    Sehr sehr interessant.


    :jubel:


    Was gibts denn auf der CD-ROM zu sehen? Ist die alte Version die abgebildete? Lohnt der Kauf dieser Version wegen der CD-Rom?


    Eine Schande, dass man diese schönen Cover derart verunstaltet.

    Bei mir geht es heute wieder puristisch zu:



    Nachdem ich die Zauberflöte unter Östman mit dem Drottningholm Court Theatre Orchestra nun mehrmals gehört habe und dann in den Don Giovanni reinhörte, spürte ich, dass hier die gleichen Kräfte am wirken sind. Der Orchesterklang ist absolut einzigartig. Die Tempi usw. passen alle in sich. Alles ist sehr stimmig. Es gibt einige HIP-Aufnahmen dieser Opern, aber ich denke, dass hier wirklich absoluter Purismus am Werk ist. Im Fall dieser Oper ziehe ich diese Aufnahme ganz klar jenem etwas aufgeblasenem Klang der Jacobs-Version vor.


    Und ich muss feststellen, dass ich doch noch auf der Suche bin nach der Aufnahme, in der alles passt.


    Die Ouvertüre habe ich noch nie so schön gehört. Ich musste sie mehrmals hintereinander hören. Die drei Damen klingen bezaubernd, der Tamino ist sehr gut. Beim Pappageno fehlt mir ein wenig der Charme, den diese Rolle meines Erachtens verlangt. Die Pamina klingt zwar sehr süß, aber auch hier fehlt mir ein wenig das dramatische Element in der Stimme. Die KdN hat in meinen Augen zu wenig "Bums".


    Was diese Aufnahme auszeichnet, ist allerdings wirklich der Orchesterklang, der sehr schlank und transparent ist. Was ich allerdings nicht verstehe, ist warum diese Aufnahme hier und da ob ihrer "berüchtigten" Tempi als Turboflöte bekannt ist. Sicherlich sind die Tempi straff und das ganze wirkt sehr lebendig, aber zum einen wünsche ich mir stets bei den Arien der Königin der Nacht etwas Aufbrausenderes und darüber hinaus hab ich das ganze schon wesentlich rasender gehört, z. B. bei William Christie.


    Vom Orchesterklang jedoch gefällt mir diese Aufnahmen von allen, die ich habe, am besten.


    Ich werde mich als nächstes mal der Aufnahme unter Gardiner zuwenden.

    Worauf Du achten solltest, ist vor allen Dingen der Preis. Auch hier gilt das Motto: Lass Dich beim Fachhändler beraten und kaufe schließlich im Internet. Ich würde eigentlich generell zu einer größeren externen Festplatte raten, gerade, wenn man nicht nur mp3 speichert, sondern auch mittels anderen Formaten (verlustfrei) archiviert. Da gerät man schnell an Speichergrenzen (so irre das auch ist).