ZitatOriginal von BigBerlinBear
Wenn ich mich richtig erinnere, favorisierte Madame Alain in ihrer zweiten Gesamteinspielung Instrumente, die Bachs Anforderungen und seinen persönlichen Vorstellungen an das, was ein solches Instrument zu leisten habe, kaum entsprechen. Weder die Orgeln Silbermanns in Rötha, quasi vor Bachs "Haustür" entstanden, noch die Schnitkerorgel der Martinskerk zu Groningen, die zum Termin der Einspielungen noch nicht wieder auf den Zustand der Zeit ihrer "Fertigstellung" zurückgeführt wurde, hätten Gnade vor Bachs Ohren gefunden.!
Hallo!
Marie-Claire Alain verwendete für ihre zweite Gesamteinspielung der Bach-Orgelwerke folgende Instrumente;
- Schwenkedel-Orgel, Collegiale St-Donat, Drome
- Metzler-Orgel der Basilika Mariastein (Schweiz)
- Marcussen-Orgel, St. Nikolaus, Kolding (Dänemark)
- Marcussen-Orgel Schlosskirche Augustenborg
All diese Ogrel sind Neubauten. Marie-Claire Alain erwähnte später, dass zum Zeitpunkt der Aufnahmen ( ab 1978 ) die historischen Orgeln entweder noch nicht restauriert und aufnahmetauglich gewesen seinen oder man aufgrund der poltiischen Verhältnisse dort keinen Zugang hatte. In dem umfangreichen Booklet geht sie auch auf die Instrumentenwahl ein. So entsprächen die Orgeln auf Grund spezieller Eigenheiten (zB Mixturzusammenstellung u.ä.) durchaus den Klangvorstellungen, die Bach in der jeweiligen Entwicklungsphase gehabt habe.
Bei der dritten Gesamteinspielung, nach dem Fall des eisernen Vorhangs und erfolgreichen Restaurierungsmaßnahmen greift Marie-Claire Alain auf historische Instrumente zurück (Ausnahme: eien CD wurde in Masevaux an einer Kern-Orgel eingespielt).
Gruß
Karsten