Beiträge von Karsten

    Zitat

    Original von BigBerlinBear
    Wenn ich mich richtig erinnere, favorisierte Madame Alain in ihrer zweiten Gesamteinspielung Instrumente, die Bachs Anforderungen und seinen persönlichen Vorstellungen an das, was ein solches Instrument zu leisten habe, kaum entsprechen. Weder die Orgeln Silbermanns in Rötha, quasi vor Bachs "Haustür" entstanden, noch die Schnitkerorgel der Martinskerk zu Groningen, die zum Termin der Einspielungen noch nicht wieder auf den Zustand der Zeit ihrer "Fertigstellung" zurückgeführt wurde, hätten Gnade vor Bachs Ohren gefunden.!


    Hallo!


    Marie-Claire Alain verwendete für ihre zweite Gesamteinspielung der Bach-Orgelwerke folgende Instrumente;
    - Schwenkedel-Orgel, Collegiale St-Donat, Drome
    - Metzler-Orgel der Basilika Mariastein (Schweiz)
    - Marcussen-Orgel, St. Nikolaus, Kolding (Dänemark)
    - Marcussen-Orgel Schlosskirche Augustenborg


    All diese Ogrel sind Neubauten. Marie-Claire Alain erwähnte später, dass zum Zeitpunkt der Aufnahmen ( ab 1978 ) die historischen Orgeln entweder noch nicht restauriert und aufnahmetauglich gewesen seinen oder man aufgrund der poltiischen Verhältnisse dort keinen Zugang hatte. In dem umfangreichen Booklet geht sie auch auf die Instrumentenwahl ein. So entsprächen die Orgeln auf Grund spezieller Eigenheiten (zB Mixturzusammenstellung u.ä.) durchaus den Klangvorstellungen, die Bach in der jeweiligen Entwicklungsphase gehabt habe.


    Bei der dritten Gesamteinspielung, nach dem Fall des eisernen Vorhangs und erfolgreichen Restaurierungsmaßnahmen greift Marie-Claire Alain auf historische Instrumente zurück (Ausnahme: eien CD wurde in Masevaux an einer Kern-Orgel eingespielt).


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von Hildebrandt
    Und zumindest Bernhard und ich besitzen die Weinberger-Einspielung schon ein paar Tage, aber unter "Was hört ihr gerade..." guckt ja kein Schwein. :D


    Wieso sollten die Orgel-Schweine dort schauen, wenn sie doch diesen Thread haben? (Nur da postet ja kein Schwein...)


    Gruß
    Karsten


    P.S. Ein Linktipp für alle, die die Weinberger-Aufnahme der Choralfantasie noch nicht haben...

    Hallo!


    Auf Orgelportraits findet man desöfteren Bonnets "Variations de Concert, op.1", sein erstes und bekanntestes Werk. Für Organisten sehr dankbar, weil sie sowohl ihre Virtuosität als auch die Orgel vorstellen können. Wobei es hier natürlich auch andere, passende Werke gbt.


    Ledroits Gesamtaufnahme ist zur Zeit einzige auf dem Markt, und sie wird es wohl eine Zeit lang bleiben. Meiner Meinung nach spielt er gelegentlich zu virtuos und zu viel der Musik geht dann bei dieser Aufnahmetechnik "unter".


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von BigBerlinBear
    Mir gefällt er genau dann am besten, wenn er vergisst, daß er eben jetzt und sofort einen ganz gewissen Zeitgeist bedienen muss, sondern ohne sich selber permanent zu hinterfragen, "darauf los komponiert". Überzeugend hat das Irmtraut Krüger in ihrer Auswahl eingefangen, die unmittelbar nach der Wende in Altenburg entstand und von der ich meine, daß sie genau das enthält, was ein interessierter Hörer von Krebs kennen sollte. Wem das nicht ausreicht, der kann immer noch auf die diversen Gesamteinspielungen nach seinem Gusto zurückgreifen. Hier also meine persönliche Krebs-Empfehlung:




    Hallo!


    Felix Friedrichs Einspielungen sind, was Krebs betrifft, sicher das non-plus-ultra. Auch die Beihefte der Gesamteinspielung sind überaus informativ. Dummer- bzw. clevererweise ist die Krebs-Biografie häppchenweise auf Volumina 1-8 verteilt *g* In den Volumina 9-10 findet man dann Aufsätze über Krebs' Orgeln und seine musikgeschichtliche Stellung. In allen Bookelts findet man die jeweiligen Registrierungen, Infos zu den Orgeln sowie Werkkommentare.


    Einen schönen Krebs-Querschnitt, von ähnlicher Zusammenstellung wie derjenige von Frau Irmtraud Krüger für MDG, hat auch Felix Friedrich vorgelegt:



    Johann Ludwig Krebs
    Ein Fest Der Sinne
    - Toccata und Fuge a-Moll
    - Trio a-Moll
    - Trio d-Moll
    - Trio C-Dur
    - Präludium und Fuge c-Moll
    - Fuge c-moll
    - Fuge Es-Dur
    - Fuge f-moll
    - Fuge B-Dur
    - Präludium udn Fuge D-Dur
    - Wie schön leuchtet der Morgenstern (Choralbearbeitung)
    - Meinen Jesum lass ich nicht (Choralbearbeitung)
    - Zeuch ein zu deinen Toren (Choralbearbeitung)
    - Fuge B-Dur über Bach
    Friedrich, Felix , Trost-Orgel Altenburg
    QUERSTAND , 2005 , DDD


    Gruß
    Karsten



    Nach langer, langer Wartezeit hat es nun endlich auch diese schon erwähnte Aufnahme auf den Schallplattenmarkt geschafft...


    Sigfrid Karg-Elert (1877-1933)
    Orgelwerke Vol. 4
    - Kaleidoscope op. 144;
    - 7 Pastels from the Lake of Constance op. 96
    - Rondo alla Campanella op. 156
    - Homage to Händel op. 75
    stereo & multichannel (Hybrid)
    Elke Völker, Georg Stahlhuth-Orgel Saint Martin Dudelange
    Aeolus , DDD, 2003/2004


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von raphaell
    Hallo liebe Orgelexperten,


    Ich habe unglaublichen gefallen an den Choralvorspielen von Reger gefunden (Op.67, 79b, 135a). Kennt jemand Aufnahmen, die noch zu erhalten sind?


    Hallo!


    Seit einigen Wochen ist Vol.8 der Naxos-Reger-Einspielung im Handel. Wie schon erwähnt, findet man auf dieer CD die restlichen Choralvorspiele von op.135a. Die ersten 10 Choralvorspiele dieser Sammlung sind auf der bedauerlicherweise vergriffenen Vol.2 (Ludger Lohmann) zu finden.



    Max Reger (1873-1916)
    Sämtliche Orgelwerke Vol. 8
    - Choralfantasie "Ein feste Burg ist unser Gott" op. 27
    - Scherzo und Romanze aus "Zwölf Stücke op. 80"
    - Präludium & Fuge fis-moll;
    - Choralvorspiele op. 135a Nr. 11-30
    - Introduktion & Passacaglia d-moll
    Martin Welzel
    Klais-Orgel Kathedrale Trier
    Naxos , DDD, 2007



    Gruß
    Karsten

    Hallo!


    Kürzlich hat das französische Label LigiaDigital mehrere Bach-Aufnahmen seines "Hausorganisten" Olivier Vernet in eienr Sonderedition sehr preisgüsntig auf den Markt gebracht:



    Die 19-CD-Box enthält folgende CD-Editionen, die zuvor schein einzeln bzw. als Box erhältlich waren:


    L'œuvre pour orgue (15 CD) The organ works - Das Orgelwerk
    - Guillemin-Orgeln in Merignac und Chavagnes
    - Aubertin-Orgel in Saessolsheim, Vichy und Vertus
    - Freytag & Aubertin-Orgel in Lyon
    - Ahrend-Orgeln in Porrentruy und Mailand
    - Bossart-Orgel in Muri
    - Treutmann-Orgel in Grauhof-Goslar
    - SIlbermann-Orgel in Freiberg (Dom)


    Clavier-Übung 0 (1 CD)
    ‘Un album pour la jeunesse' / An Album for Young Musicians'
    Praeludium and fuguen BWV 553 à 560, 823-1/845, 895, 899 à 902, 925/908b, 933/953, 934/961, 940/180, 943/952, Kleines harmonisches Labyrinth BWV 591


    Concertos pour 2, 3 et 4 orgues (1 CD)
    Concertos for 2, 3 and 4 organs BWV 1060, 1061, 1062, 1064, 1065
    Marie-Claire Alain - Bruno Morin - Frédéric Rivoal - Olivier Vernet
    Collegium Baroque (sur instruments anciens / on period instruments )
    1er violon / 1st violin & direction : Nicolas Mazzoleni


    1er/ 1st CD J. S. Bach-O. Vernet (1 CD)
    Beckerath-Orgel in Montélimar, 1988


    Œuvres diverses & transcriptions (1 CD)
    Dannemarie, Fouesnant, Masevaux (*), Tulle (+), Vichy(*)
    (*) avec Guy Touvron trompette / trumpet
    (+) avec Cédric Meckler orgue à 4 mains / organ duet



    Es werden sehr klangschöne Instrumente verwendet, teils historische instrumente, teils hsitorisierende Instrumente. Die überaus lebendige und spritzige Spielweise von Vernet, historisch informiert, aber stets musikantisch und nie akademisch, machen das Hören dieser Aufnahme zu einem reinem Vergnügen. Herzliche Empfehluing!


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von MartinH
    Sehe ich auch so. Ich gebe nur zu bedenken, dass (wie wir alle wissen) es von ersten Aufnahmesitzungen bis zur CD-Veröffentlichung schon mal gut und gerne 1-3 Jahre dauern kann (siehe Naxos - obwohl gerade die ja nicht unbedingt durch Detailversessenheit (Instrumente, Aufnahmetechnik, Schnitte, Bookletausstattung, -texte etc.) auffallen.


    Naxos ist da wieder ein Sonderfall. Aufgrund der Masse an Produktionen hat man sich da auf ein gewisses Maß an Veröffentlichungen eingependelt. Und wenn eine CD dann liegen bleibt, dann eher aus organisatorischen / marktpolitischen Gründne als dass die Produktion selbst so viel tzeit in ANspruch nimmt.


    Aber eine gewisse Stringenz ist bei solchen Produktionen durchaus sinnvoll und wünschenswert. Sicher, die erste Folge einer Gesamtaufnahme muss immer "perfekt" sein, weil diese von den Kriitikern und Fachleuten besonders unter die Lupe genommen wird. Daran entscheidet sich alles weitere.


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von MartinH
    Glaub ich nicht, es geht ja hier um ein Projekt, das sich sicher über Jahre zieht. (und vielleicht wird erst dann veröffentlicht, wenn alles fertig ist?)


    Kann bei Gelegenheit aber mal Herrn Strodthoff fragen und das Ergebnis posten (wenn öffentlichkeitsfreigegeben ;) ).


    Natürlich zieht sich so ein Projekt über Jahre hin. Aber da eine Gesamtaufnahme des Reger'schen Orgeloeuvres ein Ladenhüter par excellence ist, glaube ich nicht, dass ein Label (vor allem von der Größe Thorofons) jahrelang Zeit und Arbeit investiert, um dann eine teure Box auf den Markt zu bringen, die weltweit vielleicht von 100 Leuten gekauft wird. Die Gesamtaufnahme der Klavierwerke (Markus Becker) wurde auch nach und nach als Einzel-C veröffentlicht, die Box war dann nur ein Sonderangebot (wobei der Klaviermusikmarkt wieder was ganz anderes ist, als der Orgelmusik-Markt).
    Bisher haben nur MDG eine (umstrittene) Gesamtaufnahme auf den CD-Markt geschafft. Mehre Anläufe anderere Labels und Organisten (Bossert, Goode, Zerer...) sind wohl abgebrochen worden...


    Meiner Meinung nach sit die einzige Möglichkeit, eine Reger-Gesamtaufnahme auf den Weg zu bringen, wenn ein Billig-Label wie Brilliant Classic sich einige jungen hochbegabten Organisten (zur Not auch mehrere) schnappen würde, ein oder zwei historische Instrumente finden würde um dann den ganzen Reger daran aufzunehmen und als CD-Box zu einem Dumping-Preis zu verscherbeln. Alles ander scheitert an den Kosten und Zeit....


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von MartinH
    Reger-Gesamteinspielung im Entstehen mit Jörg Strodthoff: http://auenkirche.de


    Die ersten Aufnahmen werden wohl heuer gemacht, wann die ersten veröffentlicht werden, weiß ich nicht.
    Aber gut Ding will und muss Weile haben (in einem dortigen Gemeindebrief als "Großtat" bezeichnet, was sicher zutrifft...)


    Die ersten Aufnahmen entstanden laut Angaben auf der Homepage schon letzten Herbst. Dass seitdem von der Aufnahmen bzw. CD nichts zu hören und zu sehen ist (nicht mal Ankündigungen bei Thorofon oder sonstwo), sehe ich als kein sehr gutes Zeichen an. Wohl wieder ein Reger-Orgel-Projekt, dass versandet ist...


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von Hildebrandt


    Die Ankündigung der Box mit allen CDs zum Sonderpreis stammt aber erst von 1756! :D


    Mit Aussagen zum Preis wäre ich vorsichtig. AUfgrund von Äußerungen von Herrn Weinberger und jpc/cpo scheint bisher nur sicher zu sein, DASS die Aufnahmen in einer Box erscheinen werden, vielleicht ergänzt durch die "Kunst der Fuge". Dass die einzelne CD im Durchschnitt durch das Paket günstiger ist als einzeln gekauft, liegt in der Natur der Sache. Setzt man nun einen fiktiven Preis von 5 Euro / CD an, so kommt man für die Box auf 100 Euro, was nun im Vergleich zu den hier erwähnten bzw im Handel erhältlichen Billig-Boxen nun auch wieder nicht so "sonderpreisig" erscheint. Damit soll nun nicht ausgesagt werden, dass die Weinberger-Aufnahmen diesen Preis nicht wert wären, im Gegenteil!


    Im Low-Budget-Bereich ist für meinen Geschmack zur Zeit die Brilliant-Box mit Hans Fagius (Lizenz von BIS) die beste Wahl.


    Gruß
    Karsten

    Hallo!


    Bei romantischen bzw. modernen Orgelwerken ist es aufgrund der zahlreichen Klangfarbenwechsel extrem aufwändig, die Registrierungen genau abzugeben. Wollte man dies in einem dünnen Bookletheftchen dennoch tun, müsste man zudem auf ein Codesystem zurückgreifen, was das lesen/entziffern sehr umständlich macht.


    Bei vielen Stücken insbesondere französischer Provenienz sind außerdme mit Registrierungsangaben versehen, die dem Interpreten (und Hörer) einen Anhaltspunkt geben könne, was und wie es da klingen soll.


    Mit etwas Hörerfahrung kann man sich mit der Zeit auch das eine oder andere Zusammenreimen.


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von Karsten
    Karajans Live-Enspielung bei DGG kenne ich (noch) nicht, allerdings hat der Maestro nicht nur durch Striche, sondern auch durch Umstellung von ganzen Szenen dramaturgisch in die Struktur des Werkes eingegriffen.


    Hallo!


    Ich selbst habe diese Aufnahme noch nicht gehört, habe aber erfahren, dass Karajan für diese Inszenierung in Wien die Falknerhaus-Szenen im 2. Aufzug zusammengelegt haben soll (Szenenreihenfolge also 1, 2, 4, 3, 5). Weiß jemand, welche Gründe Karajan zu dieser Umstelleung, die ja ein massiver Eingriff in das Werk ist, bewogen haben? Steht in den Bookelt-Texten vielleicht dazu was?


    Gruß
    Karsten

    Hallo Observator,


    Ja, ich habe alle drei der Conte-Wanamaker-CDs und ich möchte keine missen. Auf allen CDs wird die Klangpracht dieser Orgel gut eingefangen, allerdings würde selbst eine 20-CD-Box wohl nicht ausreichen, um die GESAMTE Orgel in allen klangtechnischen Finessen vorzustellen.


    Ich würde daher einfach deinen privaten Musikvorlieben folgen und überlegen, welches CD-Programm deinen Interessen am ehesten entspricht.


    Die Magic-CD ist allerdings mit 78 Minuten wirklich randvoll Musik bepackt und bietet (zumindest in der Originalausgabe von Dorian, die ich habe) ein sehr umfangreiches, informatives Booklet inclusive der Disposition.


    Ich hoffe, dass das ein wenig hilfreich war.


    Gruß
    Karsten


    Nicolas Kynaston
    Concert Pieces for Organ
    hyperion
    DDD
    1987
    Orgel der Chichester Cathedral, GB


    Wiederman
    -- Impetouso
    -- Botturno in C sharp minor
    Vrana
    -- Concertante Study
    Sokola
    -- Passacaglia quasi toccata sopra BACH
    Samazeuilh
    -- Prélude
    Barié
    -- Toccata, Op.7 No.3
    Guilmant
    -- Allegro in F sharp minor, Op.18 No.2
    Jongen
    -- Toccata pour Grand Orgue in D-flat, Op.104
    -- Improvisation-Caprice, Op.37 No.2
    Bossi
    -- Toccata di Concerto, Op.118 No.5
    -- Noel, Op.94 No.2
    Germani
    -- Toccata, Op.12


    Hochvirtuose und nicht sehr oft zu hörende Ogelmusik :) Ein Klangfest!


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von chris
    Was das Selbststudium betrifft habe ich da meine Zweifel, ich habe zwar selbst zu Beginn mir das Pedalspielen selbst beigebracht, aber letztendlich am Konservatorium den richtigen Weg mitbekommen um mit einer Orgel umzugehen. Es geht ja nicht nur um das Spielen, die Interpretation sondern auch um das Kennenlernen und Funktionieren des Instrumentes, die richtige Auswahl der Registrierung, die Artikulation - eine mechanische Traktur vorausgesetzt.


    Eine kurze Frage: Gibt es denn ""den richtigen Weg"? Wieso setzt du bei diesem gerade eine mechanische Traktur voraus? Sicher, auf einer sensiblen, gut gebauten mechanischen Traktur kann man sehr viel artikulatorisch gestalten, aber es gibt außerhalb der Konservatoriums-Mauern so viele verschiedene andere Trakturen, die eine völlig andere Herangehensweise verlangen und dabei künstlerisch ebenso wertvolle Lösungen fordern. Jedes Instrument ist anders, hinzu kommen noch die unerschiedliche Räume. Ich glaube kaum, dass man da langfristig mit "einem" gelernten Weg Erfolg haben wird.


    Zitat

    Original von chris
    Für jemand der sich mit der Orgel nicht so vertraut fühlt empfehle ich den Klotz obwohl total veraltet immer noch aktuell. So bekommt man einen Eindruck von der Funktionsweise einer Orgel, die eigentlich die Voraussetzung dafür ist an dieses Instrument heran zu gehen.


    Klotz' Buch ist sicher ein Standardwerk, aber leider hat es immer noch seine massive Orgelbewegungstendenz und die wichtige Epochen der Romantik kommt viel zu kurz (zwei Seiten sind ein Witz!). Die spielpraktischen Hinweise sind auch völlig überholt und ich verweise da auf einen umfangreichen Schriftwechsel in Ars Organi zwischen Lohmann und Klotz, in dem es um historische Spielweise geht.
    Klotz allein würde ich keinesfalls empfehlen.


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von petemonova
    ...und vielleicht auch von deiner neuen Liszt-Schachtel berichten.


    :hello:


    Gruß, Peter.


    Die Haselböck-Liszt-Box steht auch bei mir seit längerer Zeit im Regal. Ich muss sagen, dass ich leider auch nur sehr bedingt glücklich mit den Aufnahmen bin. Die Aufmachung der CD-Box, das Begleitbuch mit den sehr informativen Texten von Haselböck und die Aufnahmetechnik sind wirklich sehr gut.
    Auch die Auswahl der Orgeln ist gelungen, si werden sehr gut eingefangen und es sind ja vierle Klangdenkmäler dabei, von denen man als Orgelfan zumindest eine Aufnahmen haben sollte.


    Leider enttäuscht mich Haselböcks Spiel was Detalls angeht immer wieder. Sicher beherrscht er die Werke technisch sehr gut, aber ich habe den Eindruck, dass er für meine Geschmack etwas spannungsarm spielt.


    Wegen der Orgeln und der tollen Aufnahmequalität möchte ich die Aufnahmen allerdings nicht missen.


    Über weitere Meinungen bin ich gespannt.


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von Marc
    hallo karsten, weißt du zufällig, warum der latry für alle orgelwerke sechs cd's braucht, der tanke aber ganze acht?


    Hallo!
    Das liegt einfach an der sehr großzügigen Verteilung der Zyklen auf CDs. Die Tanke-CDs erschienen vormals nach und nach als Einzel-CDs, sodass entsprechend auf eine passende Zyklenverteilung wert gelegt wurde. Da es sich nr um eine Lizenz-Ausgabe von Brilliant-Classics handelt, wurde auf eine Neuabmischung/-verteilung der Tracks auf weniger CDs verzichtet.
    Hier die genaue Trackliste der Tanke-CDs.


    Bei Latry wurde hingegen jede Laufzeitminute einer CD ausgenutzt und Einzelwerke als "Lückenfüller" verwendet.


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von scriabin007
    Ja, Glemser müsste wirklich seine Scriabin "Sonaten-zyklus "noch mit den Sonaten Nr. 1,4 und 8 krönen. Ich hoffe ja immer noch, dass er diese 3 Sonaten einspielt.


    Meines Wissens hat Bernd Glemser Naxos verlassen und ist nun bei Oehms Classics unter Vertrag. Sofern also die noch fehlenden Sonaten nicht irgendwo bereits aufgenommen in dem Naxos-Archiv schlummern und/oder Herr Glemser sein OK zur Veröffentlichung gibt, scheint ein Abschluss einer Gesamtaufnahme bei Naxos in weite Ferne gerückt...


    Gruß
    Karsten

    Leider seit Jahren vergriffen und daher hier ohne Cover:


    Max Reger:
    Orgelwerke
    - Präludium und Fuge fis-Moll (aus der Sammliung 'Aus meinem Tagebuch' für Klavier, op.82)
    - Variationen und Fuge über ein Originalthema in fis-Moll, op.73
    - Romanze in a-Moll für Harmonium, o.op.
    - 13 Choralvorspiele op.79b
    Christoph Bossert
    Dalstein-Härpfer-Orgel im Palais des Fêtes zu Straßburg
    EMI, DDD, 1996


    Gruß
    Karsten

    "Mitternachts-CDs" scheinen in Mode gekommen zu sein. Ebenfalls sehr hörenswert:



    Midnight in the Grand Court
    - Elgar, trans. Peter Richard Conte: Empire March; Sospiri
    - Robert Hebble: Homage to Fritz Kreisler (Londonderry Air)
    - Wagner, trans. Edwin Lemare: Liebestod (from Tristan und Isolde)
    - Debussy, trans. Alexander Cellier: Arabesque No. 1 in E major
    - Vierne: Clair de Lune (from Pièces de fantaisie, Op. 54)
    - Fauré, trans. Robert Hebble: Nocturne from Shylock
    - Brahms, trans. Peter Richard Conte: Variations on a Theme of Joseph Haydn


    Peter Richard Conte, Orgel
    The Wanamaker Grand Court Organ Lord & Taylor, Philadelphia
    Gothic Records


    Die traumhaften Streicher-Ensembles kommen gleich mehrfach zum Einsatz, z.B. im "Liebestod", dem "Claire de Lune" oder natürlich der Brahms-Transkription...
    Eine wunderschöne CD...


    Gruß
    Karsten

    Hallo!


    Nein, Wikipedia ist defintiv nicht der Weisheit letzter Schluss ;)


    Ob die Personen auf dem Bild falsch verteilt sind, weiß ich nicht, ich könnte mir höchstens vorstellen, dass die Bildunterschrift nicht korrekt ist. Der Reincken-Artikel ist im Februar 2007 zuletzt geändert worden. Ein paar Monate später erschien eine überarbeitet Neuauflage von Kerala J. Snyders Standardwerk über Buxtehude, die wohl auch dieses Portrait diskutiert. Ob die Neuauflage im Vergleich zur Erstausgabe so neue Erkenntisse zu dem Portrait bringt, kann ich mangels Lektüre nicht sagen, aber auf der Wiki-Site des Malers wird bezugnehmend auf Snyder eine andere Personenzuschreibung vorgestellt. Disee Site ist jedenfalls etwas aktueller....


    Und ob Bach aus eigenem Antrieb zu Reincken besuchte oder dorthin geschickt wurde: er hörte ihn und lernte sehr viel von ihm ;)


    Gruß
    Karsten


    Norddeutsche Orgelmeister vor Bach
    Bruhns:
    - Präludien in e, e, G, g
    - Choralvorspiel "Nun komm der Heiden Heiland"
    Reincken:
    - Fuge in g
    - Choralvorspiele "An Wasserflüssen Babylons" & "Was kann uns kommen an für Not"
    Bernard Foccroulle
    Schnitger-Orgeln St. Jacobi Hamburg (Reincken) & St. Ludgeri Norden (Bruhns)
    Ricercar , DDD, 00


    Eine sehr schöne Aufnahme sämtlicher (überkieferter) Orgelwerke von Bruhns und Reincken. Das Booklet ist sehr ausführlich und beinhaltet auch die verwendeten Registrierungen.


    Gruß
    Karsten


    P.S. Könnte die Moderation die "falschen" Thread-Beiträge verschieben? Die gehören ja hier nicht her ...

    Zitat

    Original von BigBerlinBear
    Hallo karsten, sieh doch unter reincken mal bei wiki nach, Gruß BBB


    Hallo!


    Ja, da steht auch das "richtige" Geburstdatum.


    Passend zum Thread möchte ich diese sehr schöne CD empfehlen:


    Norddeutsche Orgelmeister vor Bach
    Bruhns:
    - Präludien in e, e, G, g
    - Choralvorspiel "Nun komm der Heiden Heiland"
    Reincken:
    - Fuge in g
    Choralvorspiele "An Wasserflüssen Babylons" & "Was kann uns kommen an für Not"
    Bernard Foccroulle
    Schnitger-Orgeln St. Jacobi Hamburg (Reincken) & St. Ludgeri Norden (Bruhns)
    Ricercar , DDD, 00


    Eine sehr schöne Aufnahme sämtlicher (überkieferter) Orgelwerke von Bruhns und Reincken. Das Booklet ist sehr ausführlich und beinhaltet auch die verwendeten Registrierungen.


    Gruß
    Karsten


    The Wanamaker Legacy
    Wanamaker Grand Court Organ Lord & Taylor, Philadelphia
    Peter Richard Conte


    Louis Vierne:
    - Toccata aus Pièces de fantaisie, opus 53
    - Dédicase aus Pièces de fantaisie, opus 54
    Félix-Alexandre Guilmant:
    - Marche Religieuse
    Bach, arr. Virgil Fox:
    - Komm, süsser Tod (Come, sweet death).
    Marcel Dupré, arr. Peter Richard Conte:
    - Cortège et Litanie, opus 19
    - Symphonie-Passion, opus 23


    Gothic Records, DDD, 2004


    Eine weitere fantastische Aufnahme an der größten spielbaren Orgel der Welt :)


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von BigBerlinBear
    Karsten:



    Das Alter Reinckens betrug zum Zeitpunkt von Bachs "Orgelprobe" 78 und nicht "bey nahe 100 Jahre". Bei dem falschen Datum handelt es sich um eine bewusste Irreführung durch Johann Mattheson, der mit derartig aufgemachten
    Stories den Verkauf seiner Bücher befördern wollte. Reincken ist anhand eines vor wenigen Jahren aufgefundenen Taufregisters eindeutig 1643 und nicht 1623 geboren. Wie genau das Probespiel Bachs letztendlich stattgefunden hat
    und was ihn im einzelnen dazu bewog, seine durchaus aussichtsreiche Bewerbung zurückzuziehen, ist nicht mehr eruierbar, da Mattheson als notorischer Lügenbeutel als ernstzunehmende Quelle ausscheidet.


    Danke für die Info. Ich habe jetzt leider keien demographisch-historischen Statistiken zur Hand, aber nichts desto trotz scheinen mir selbst 78 für diese Epoche eine beachtliches und extrem hohes Alter.


    Gruß
    Karsten

    Zitat

    Original von Bernhard
    die erwähnte Arp Schnitger-Orgel der Hauptkirche St. Jacobi in Hámburg dürfte auch J. S. Bach geschlagen (sagt man das noch so ?) haben, als er im November 1720 in Hamburg zwecks Stellensuche (?) weilte.


    Die Hamburger Bach-Affaire ist etwas komlizierter. In der Tat hat sich Bach um die neu zu besetzende Organisten-Stelle an der Jacobi-Kirche beworben und diesbezüglich auch in Hamburg Orgel(n) gespielt. Er hat allerdings nicht an dem offiziellen Vorspiel in St.Jacobi am 28. November teilgenommen, sondern zog seine Bewerbung schriftlich zurück und reiste fünf Tage vorher ab.
    Bach kam schon frühzeitig nach Hamburg und konnte an der Katharinenkirche, der kirchenmusikalisch bedeutenderen Kirche als St.Jacobi vor Stadthonoratioren und vor allem vor Reincken, dem über 90jährigen Organisten ein fulmnatentes Orgelkonzert geben. Dass Bach bei seinem Aufenthalt in Hamburg auch in St.Jacobi gespielt hat, mag durchaus möglich und auch wahrscheinlich sein, ist aber nicht dokumentarisch belegt.


    Zitat

    Original von Bernhard
    Welche Komponisten sind noch mit Arp Schnitgerorgeln in Verbindung zu btringen ?


    So ziemlich alle Vertreter der "norddeutschen Schule" dürften mit Instrumenten Schnitgers zumindest vertraut gewesen sein, auch wenn sie seine instrumente vielleicht nicht als Dienstinstrumente jede Woche zur Verfügung hatten. Auf jeden Fall wäre Vincent Lübeck ein Kandidat, der zunächst in Stade, dann in Hamburg an der Nikolaikirche an Schnitger-Orgeln amtierte.


    Gruß
    Karsten

    Hallo!


    Es bleibt bzgl. der Siebenbürgischen Orgellandschaft zu ergänzen, dass in den letzten Jahren einige große Instrumente restauriert wurden. FVor allem die roamntischen Instrumente von Buchholz und Sauer (auf dem Cover zu sehen) erstrahlen seit einigen Jahren wieder im alten neuen Glanz :)


    Gruß
    Karsten

    Hallo!


    Der Beitrag bzgl Vernets Mendelssohn-Aufnahmen brachten diese Aufnahme mal wieder in den Player:



    Nicolas de Grigny (1672-1703)
    Premier Livre d'Orgue
    2 CDs
    - Orgelmesse "Cunctipotens Genitor Deus"
    - 5 Hymnen (Veni Creator Spiritus; Pange lingua; Verbum supernum; Ave Maris stella; A solis ortus cardine)
    Olivier Vernet / Orgel Saint Antoine l'Abbaye
    Ensemble Jacques Moderne
    Ligia , DDD, 03


    Eine frische, spritzige Aufnahme.


    Gruß
    Karsten