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Original von Glockenton
Ich bin ob der erstaunlichen Courage beeindruckt.
Immerhin hast Du unabsichtlich zugegeben, dass er berühmt ist.
Ich wähle meine Worte schon sehr behutsam aus - da ist nichts unabsichtlich geschehen. Daß Harnoncourt berühmt ist, zeichnet ihn ja nicht zwingend aus. 'Berühmt' hat ja heute nicht mehr die Bedeutung von 'mit Ruhm überhäuft', sondern heißt nichts anderes als 'sehr bekannt'...
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Und erspare mir solche giftig-ironischen Untergriffe wie "Dein Meister", ja?
Wenn Du Dich jetzt schon selbst schämst, daß jemand Harnoncourt als Deinen Meister bezeichnet - das sagt allerdings viel aus.
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Es gibt sogar noch Pre-Figaro-Zeiten, da hat ein gewisser Ulli noch positive erwähnend Plattencover von NH gepostet. Ob ihm das jetzt peinlich ist?
Ich streite nicht ab, daß es die ein oder andere ganz gut gelungene Aufnahme (in meinen Ohren) gibt. Und: Ja! Es ist mir mittlerweile OBERpeinlich, das je geschrieben zu haben. Andererseits: Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.
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Das Hauptproblem bei diesen Aufnahmen ist m.E. eine fehlende Perfektion, die auf zu wenige Proben und das eilige Mitschneiden von Live-Aufführungen zurückzuführen ist. Kostendruck? Zeitdruck?Hat man sich zu sehr auf die Routine verlassen? Keine Lust mehr zu Studioaufnahmen seitens des Interpreten?
Ausreden. Jeder Interpret, der seine Arbeit selbst nicht für gelungen hielte, würde keine Freigabe für solch einen Schund geben - denn es schadet ihm ja. Entweder war er also taub oder geldgeil - oder beides.
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Original von der Lullist
Das Problem ist, das Du Harnoncourt als Gott verehrst, warum auch immer.
Etwas gegen ihn zu sagen, so begründet es auch sein mag, und wenn es nur der eigene Geschmack ist, hat hier kein Gewicht - es ist einfach Blasphemie und wird nicht gelten gelassen.
Ich verstehe persönlich nicht, wie man so zum fanatischen Anhänger werden kann und alles goutiert.
Ich denke das ist auch der Grund warum Du hier so Gegenwind bekommst, Dein Fanatismus ist kontrapoduktiv.
So ähnlich sehe ich das auch. Die Beiträge von Glockenton wirken beinahe schon wie eine Karrikatur seiner selbst, man kann es auch übertreiben (das tue ich natürlich auch, aber ich verhalte mich dabei nicht so von mir selbst überzeugt). Bei beinahe jeder Einspielung lautet Glockentons Antwort sinngemäß so: 'Ja, das ist die beste Aufnahme hier, aber NH hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen kann es noch tausendmal besser...' - das ist lächerlich und ein Märchen zudem. Man kann ja seine Interpretationen mögen, dagegen spricht nichts, außer vielleicht einem schlechten Geschmack - aber auch gegen den spricht wiederum eigentlich nichts. Ich bewundere für meinen Teil Arthur Schoonderwoerd und Arnold Östman, aber erkenne auch, daß bei diesen Künstlern nicht alles Gold ist, was glänzt. Genauso mag ich Curtis' Händeleinspielungen, die manchen zu langweilig erscheinen. Aber da wird wenigstens ernsthaft und mit Liebe zur Musik gehandelt und nicht auf Biegen und Brechen alles anders gemacht (wobei ich durchaus für Veränderung bin, aber im positiven Sinne).
Im Übrigen schließe ich mich Matthias sehr detaillierten und stichfesten Äußerungen an. Ich bin heilfroh, daß NH nicht allzusehr in 'meinem' Repertoire herumpfuscht und daß es mehr als ausreichend Alternativen zu NH gibt.
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Original von Alfred
Geburtstagsthreads - meist gut gemeint - sind selten gut frequentiert.
Man stichelt lieber als man gratuliert.
Daher ist DIESER Thread in dem wir uns grade befinden ungleich erfolgreicher, er zeigt, daß Harnoncourt immer eine Diskussion wert ist, und an Publikumsinteresse Karajan kaum nachsteht.
Naja, ich definiere 'wert' anders - ich schreibe hier nicht, weil es mit wert erscheint, über NH zu diskutieren, sorry, aber für mich ist diese Person samt ihren 'musikalischen Ergebnissen' absolut wertlos. Im Übrigen verzeichnet der Thread zu Heribert von Karajans 100. Geburtstag knappe 250 Einträge und über 30.000 Aufrufe (Hits). Das würde ich nicht als 'selten gut frequentiert' bezeichnen (allein der Thread zum 20. Todestag bzw. -jahr Karajan hat 10 Einträge und mehr als 1.000 Hits - das steht ja bei NH noch an).
Daß man natürlich bei einer weniger berühmten (oder bekannten) Person - z.B. Henry Dimpfelmoser - weniger gute Ergebnisse erzielt, dürfte klar sein. Sie verfolgen ja auch einen ganz anderen Zweck: Nämlich die wenig(er) bekannten, aber vielleicht gar nicht so schlechten, Künstler mal anlassbedingt ans Tageslicht zu befördern. Der Geburtstagsthread des Grafen Lafontaine zeigt aber doch deutlich, wo der Hase langläuft (3 Postings, 500 Hits) - erbärmlich für eine so berühmte Person. Wenn man Alfreds Verschleierungstaktik und Statistikfälschung z.B. mal ausblendet ist es ganz offensichtlich: entweder irrte ich mich mit meiner Behauptung, Harnoncourt sei berühmt oder Alfred irrt sich, wenn er meint, daß Harnoncourt [...] an Publikumsinteresse Karajan kaum nachsteht.
Man sollte also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Bei Karajan selbst sind die Threads zu sehr in einzelene solche zerpflückt, als daß man einen direkten Vergleich mit diesem hier angehen könnte.
Irgendwas stimmt da nicht im Staate Dänemark... was das ist, kann jeder für sich selbst entscheiden.
