Live-Aufnahme vom Februar 2912
Wow, krass.
Live-Aufnahme vom Februar 2912
Wow, krass.
Zur „Ehrenrettung“ der „Eine kleine NachtMusick“, wie Mozart sie in sein eigenes Verzeichnis eingetragen hat:
Nota bene: das „eine kleine“ verwendet er durchaus nicht selten in unmittelbar zeitlicher Nähe: „Eine kleine klavier Sonate für anfänger“ (gemeint ist die sogenannte Sonata facile C-Dur KV 545), „eine kleine klavier Sonate - für Anfänger mit einer Violin“ (Violinsonate F-Dur KV 547), „eine kleine Kantate. Die Maurerfreude“ (KV 471), „ein kleines Rondo für das Klavier allein“ (KV 494; später zur Claviersonate erweitert), „ein kleiner Marsch“ (KV 544), „eine kleine Canzonette. à 2 soprani e basso“ (Piú non sì trovano; KV 549), „eine kleine Gigue für das Klavier“ (KV 574), „eine kleine Teutsche Kantate für eine Stimme am Klavier“ (Die ihr des unermesslichen Weltalls Schöpfer; KV 619), „Eine kleine Freymaurer-Kantate“ (KV 623) und last but not least: die kürzlich entdeckte „ganz kleine Nachtmusik“ KV 648 (Titelgebung von „Nannerl“).
Schaut man sich all diese „kleinen“ Werke (mit Ausnahme des neuentdeckten Werks, dessen Titel nicht von Mozart selbst stammt) an, so findet man als gemeinsamen Nenner, daß die Bezeichnung eher tiefgestapelt ist; vielleicht war sich Mozart selbst ihrer inneren Bedeutung nicht so sehr bewusst - aber alle diese Werkchen kommen sicher mehr „von Herzen“ (sind also persönlicher) als die großen bekannten; hier mit der Ausnahme eben der kl. Nachtmusik und der Sonata facile, die beide sehr bekannt wurden und trotzdem sehr persönliche Werke sind (wie auch die beiden moll-Stücke für Clavier allein KV 511 und 540); und das zu Recht. Die Erstausgabe in Stimmen erfolgte 1837 bei André; erst ab hier konnte sie ihren eigentlichen Siegeszug beginnen.
KV 525 ist sicher simpel im Konzept (wie auch die beiden Sonaten, von denen das Schwesterwerk KV 547 seltsamer Weise ein Schattendasein fristet; „bekannt“ ist allenfalls der Finalsatz), man lässt sich aber leicht von den Ecksätzen blenden: die kecke und nicht humorlose „Romanze“, die ich bewusst in An- und Abführungszeichen setze, ist als solche nicht so bierernst zu nehmen, schon gar nicht der moll-Teil. Sie ist übrigens vom Charakter her dem 2. Satz der Sonata facile sehr ähnlich. Dazu ist das (dämliche) Motiv des 2. Satzes der Claviersonate jenem aus Don Giovanni („„Nella bionda egli ha l'usanza“) nicht unähnlich: daran sieht man schön, daß Mozart häufig gleiche „Bausteine“ verwendet, die aber im (anderen) Kontext völlig neu wirken - optisch fällt das mehr ins Auge als man es vielleicht zu hören vermag:
Man kann davon ausgehen, daß „eine kleine NachtMusick“ eine Anlasskomposition war; evtl. für den Namenstag einer nahestehenden Person wie beispielsweise das „Nannerl-Septett“. Welche, ist leider nicht bekannt. Ehefrau Constanze und die beiden Gottfrieds (van Swieten und von Jacquin) scheiden leider aus. Der Namenstag für Schwester „Nannerl“ ist am 26. Juli ... Mozart könnte das Werk natürlich nachträglich in sein Verzeichnis eingetragen haben (der Eintrag datiert vom 10. August 87); dagegen spricht aber, daß er das Werk offenbar nicht seiner Schwester geschickt hat, denn es befand sich ja - vermindert um das 2. Menuett - in seinem Nachlass und in Korrespondenzen wäre es sicherlich erwähnt worden. Die Korrespondenz in diesem Zeitraum ist dürr ... der Vater war gerade gestorben und in Briefen mit der Schwester geht es genau darum bzw. um die Erbschaft. Charakterlich steht die „kleine NachtMusick“ - wie auch der „musikalische Spaß“ (KV 522) - den Lebensumständen diametral entgegen. Ich glaube eher, daß die Nachtmusik am Tage des Anlasses - und dann nie wieder - vorort in Wien erklungen ist. Da kann man nun schön rätseln ...
An Puchberg, 17. Juni 1788: „P: S: wenn werden wir denn wieder bey ihnen eine kleine Musique machen? - - Ich habe ein Neues Trio geschrieben!“ (das was das E-Dur-Trio KV 542).
Schade ist eben, daß das Stück inzwischen totgenudelt ist. Aber das gilt auch für andere Werke anderer Komponisten und das kann ihnen nicht zur Last gelegt werden.
Er dürfte als eher unbedeutend gesehen werden, was indes min Bezug auf "Harmoniemusik" nicht gilt, die wurde aber eher als Gebrauchsmusik gesehen und in eine eigenes Winkerl der Musikgeschichte verbannt (Aber immer wieder gern gespielt und gehört)
Druschetzky war Oboist und Pauker, wie ich eingangs erwähnte. Bezüglich seiner Tätigkeit als Timpanist schreibt die Wikipedia, daß er ab 1777 „bestallter Landschaftspauker“ in öffentlichen Diensten in Oberösterreich war. Durch seine spätere Festanstellung beim Erzherzog Joseph Anton Johann Baptist von Österreich (1776-1847) ab 1807 zeichnete er als Komponist für dessen achtköpfige Blaskapelle verantwortlich, was die zahlreichen Kompositionen für die Harmoniebesetzung „erklärt“.
Man mag ob der z.T. seltsam anmutenden Besetzungen seiner Werke (Konzert für Oboe und Pauke, Verwendung von Dudelsack, Drehleier, Hackbrett und dergleichen mehr) seine Schöpfungen nicht ganz ernst nehmen. Sein Ernst und Können zeigt sich aber durchaus in der oben von mir empfohlenen Kammermusik sowie in den Bearbeitungen zur Harmonie von Werken anderer Komponisten (Haydns Schöpfung und Jahreszeiten). Er soll zudem lt. Wikipedia 28 Sinfonien, 2 Opern, 12 Streichquartette sowie 11 Messen im Bereich der E-Musik hinterlassen haben.
Da wäre einiges zu tun ...
In gewisser Hinsicht war Mozart, wie andere Kollegen seiner Zeit, auch (aber eben nicht nur: siehe Video) eine Kompositionsmaschine, anders als Beethoven, Schubert & Kollegen ... man erkennt dies an vielen Parallelstellen in seinen Clavierkonzerten (der jüngst verstorbene A. Brendel (?) hatte m. W. dazu mal ein Interview gegeben, das ich leider nicht mehr finden kann; des Inhaltes: wenn man die Clavierkonzerte auswendig spielt, ist die Gefahr groß, plötzlich - aus Versehen - in einem anderen Konzert zu landen; das kann ich bestätigen). Ähnliches findet man bei allen anderen Werken natürlich auch. Allerdings fallen diese Parallelstellen den wenigsten Hörern auf, womit sie eigentlich dann für die „Bewertung“ uninteressant sind.
Ohne Worte:
Da könnte man natürlich durchaus noch andere „magische“ Momente nennen: aber das wäre ggfs. ein Thema für einen anderen Faden.
Six Quartuors concertants op. 21
Ensemble Alraune
Das Besondere an diesen Quartetten ist zunächst die kuriose Besetzung mit der Gewichtung auf die Mittelstimmen: anstelle zweier Violinen (2-1-1) verlangt Cambini zwei Bratschen (1-2-1):
Bei Franz Anton Hoffmeister findet man diese Konstellation ebenfalls:
Zitat von alle-noten.deHoffmeister schrieb eine Vielzahl von Kammermusikwerken. Neben Streichquartetten in der Besetzung mit zwei Violinen, Viola und Violoncello hinterliess er mit seinem Opus 20 'Six Quatuors Concertants pour Violon, deux Violes, et Violoncelle', welche um 1786 entstanden sind. Wie Wolfgang Sawodny in seinem Aufsatz 'Quartette mit zwei Bratschen' (in: Die Viola, Jahrbuch der Internationalen Viola-Forschungsgesellschaft 1980, Kassel 1981, S. 6-19) nachwies, ist diese Besetzung in der Zeit der musikalischen Klassik gar nicht so selten. Neben Komponisten, deren Namen heute völlig vergessen sind, finden sich auch solche, die selbst musikhistorische Bedeutung haben (etwa Karl Stamitz, Cambini oder Albrechtsberger) und andere, die dem unmittelbaren Umfeld der großen Meister zuzurechnen sind (wie Pleyel oder Hoffmeister). Nach Sawodny sind über 60 Quartette mit zwei Violen aus dem späten 18. bzw. frühen 19. Jahrhundert bekannt; rund zwei Drittel dieser Quartette weisen die Besetzung Violine, zwei Violen und Cello auf, die anderen haben ein Blasinstrument als Oberstimme.
Einen Fachbegriff scheint es für diese Formation nicht zu geben; „Bratschen-Quartett“ wäre vielleicht irreführend.
Bei Streichquintetten findet man auch verschiedene Besetzungen: mal zwei Bratschen (üblich), mal zwei Celli (häufig bei Boccherini; am bekanntesten: Schubert); hier stellt sich das Problem nicht so besonders, da Quartettensembles so oder so einen Instrumentalisten oder eine Instrumentalistin hinzunehmen müssen.
Für herkömmliche Quartettensembles ist diese Formation allerdings denkbar ungeeignet, es sei denn, es befindet sich unter den Violinen eine Hobbybratsche ... umso dankbarer muß man für diese Einspielung sein!
Die Quartette op. 21 erinnern mich stark an Boccherinis op. 33: wie sie sind sie jeweils bloß zweisätzig und beide Sätze sind - wie bei Boccherinis Vergleichsopus - im schnellen Tempo gehalten.
Zu Boccherini schrieb ich dereinst:
Zitat von UlliNeben Boccherinis Clavierquintetten schätze ich besonders seine Streichquartettarbeiten, die sehr einem divertimentoartigen Stil verhaftet sind und denen man nicht Verkopftes wie bei Haydn oder Mozart andichten kann. Sie eignen sich beim Hören besonders zum Loslassen vom Alltag und seinen Problemen [...] kurze, spritzige Stückchen.
Und doch möchte ich hier Boccherinis Werkchen etwas mehr Tiefgang zusprechen als Cambinis Quartetten. Vielleicht tue ich ihm Unrecht? Jedenfalls entschädigt der besondere Klang der verstärkten Mittellage durch die Bratschen.
Etwas mehr „Rückmeldung“ empfange ich von op. 21 Nr. IV und vielleicht auch V.
Bei Erwähnung des Namens Cambini zuckt allenfalls der Mozartkenner: soll er doch in Paris die Aufführung von Mozarts (heute verschollener) Sinfonia Concertante verhindert haben. Ob an der Anekdote etwas dran ist? Dagegen spricht, daß Cambini allein 82 (!) Sinfonie concertante komponierte ... wo sollte da ein Konkurrenzgedanke Nahrung gefunden haben?
Auch im Zusammenhang mit Joseph Martin Kraus spielt Cambini unfreiwillig eine Rolle:
Bertil van Boer, Ersteller des Kraus-Werkverzeichnisses, besteht darauf, daß diese wundervolle Sinfonie aus Kraus' Feder entstammt:
Academia Montis Regalis
Luigi Mangiocavallo
Swedish Chamber Orchestra
Petter Sundkvist
Bei der IMSLP wird sie als eine der „Trois Symphonies á grande Orchêstre composées par J. Cambini“ geführt (Livre II, N° 2). In Bertil van Boers „The musical Life of Joseph Martin Kraus“ wird auf S. 141 aus dem Reisetagebuch Kraus' vom 7. Oktober 1782 bis 23. April 1783 zitiert (hier in englischer Sprache wiedergegeben): „Regarding the musical pieces I heard, several symphonies by Ditters, Haydn, and Cambini.“
Wenn ich diese Sinfonie (wenn ich nicht irre: mit dem Beinamen „Thurn und Taxis“?) möglichst objektiv höre, kann ich da auch nicht zwingend Kraus als eigentlichen Absender verorten: die typischerweise für Kraus üblichen Floskeln fehlen (mir); ggfs. könnten die jeweiligen Schlußtakte von Exposition und Reprise im Kopfsatz seinem Stil zugeordnet werden; aber: reicht das? Wie Köchel gesagt hätte: „aus inneren Gründen“ nicht von Kraus. Stilistisch gehört das Werk auch eher in die 1770er Jahre (was bekanntlich auch in Anbetracht manch sturer - deswegen nicht weniger genialer! - Komponisten nichts aussagt). Nichtsdestotrotz ein gelungenes Werk!
Ich empfand ohnehin schon immer, daß diese Sinfonie in Bezug auf Kraus „irgendwie aus dem Rahmen fällt“ (auch das ist natürlich kein Beweis: bei anderen Komponisten fällt auch vieles aus dem Rahmen, vor allem deren Musik).
Immerhin heißen beide Komponisten Joseph (Giuseppe) und witziger Weise bedeutet „il cambio“ (italiensch) zu Deutsch „der Tausch“.
Wenn in Böhmen Neugeborene ihren Familiennamen im 18. Jahrhundert nach ihrem Geburtstsort bekommen hätten, hättest du Recht. Aber in der Regel bekamen sie den Namen ihres Vaters. Irgendein Vorfahre stammte wahrscheinlich mal aus Družec.
So ist das wohl. Daher auch mein Lächlie, der die Ernsthaftigkeit in Abrede stellen sollte. Wer meinen Stil kennt, weiß: das durfte sich jeder Leser selbst denken - was Du ja vorbildlich gemacht hast.
eine Information beruht vielleicht auf einer von KI generierten Angabe.
Bist Du jetzt auch zu den Paranoiden übergetreten? Und nein, den Rückschluß habe ich ganz selbständig hinbekommen. Es ändert ja nichts an der Bedeutung des Familiennamens und zu jener Zeit waren derartige Namensgebungen natürlich bereits abgeschlossen.
Bei Wikipedia steht nämlich nur in der deutschen Version dieser Hinweis
So ist es; das habe ich ja auch zitiert.
Streichquintette D-Dur, E-Dur, F-Dur, g-moll
Quatuor festetics
Kriszta Véghelyi, Viola II
Von besonderer Güte sind seine Streichquintette, hier ganz famos dargeboten vom ungarischen Quatuor festetics mit Kriszta Véghelyi an der 2. Bratsche.
Was für ein Ohrenschmaus:
Mit der Besetzung 2-2-1 ist er näher an Mozart als an Boccherini (2-1-2), der durch die Verdoppelung der Celli anstelle der Bratschen m. E. etwas dunkler klingt. Es dürfte die seinerzeit bei mir am meisten gedrehte CD sein ... Besonders ist das F-Dur- und das (obige) g-moll-Quintett.
Kurios und von Seltenheitswert (es unterstreicht sein Faible für Harmonieinstrumente) ist sein Clavierkonzert Es-Dur mit reiner Bläserbegleitung: am ehesten noch vergleichbar mit Mozarts Bestem, „was ich noch in meinem Leben geschrieben habe“ - dem Clavierquintett KV 452:
Die CD enthält u.a. auch ein Clavierhändig-Konzert des Kollegen Mašek.
Anikó Horváth & Borbála Dobozy (the two Miss Marples)
Budapest Wind Ensemble
Neben dieses Kuriosum gesellt sich auch ein Konzert für sechs Pauken:
Wie ich gerade sehe, ist da wohl auch eine Sinfonie enthalten. Es dürfte sich dabei um die bei Wikipedia erwähnte Schlachtensinfonie handeln.
*7. April 1745 in Družec bei Kladno, nach anderen Quellen in Jemníky
Wäre dem so, würde er Jemnícký heißen.
Bei polnischen aber auch (verallgemeinert im heutigen Sinne) Namen tschechischer Herkunft zeigt das Suffix (-tzki, -tzky, -cki, -cky und andere formen) die Herkunft an: „aus Družec“ = Družecký.
„Georg von (i.S.v. aus) Druschetz“ also ist allenfalls als Arrangeur diverser Harmoniemusiken bekannt; als solcher erweist er ein sehr feines Gespür für die Instrumentierung und man kann mit Sicherheit behaupten, daß er als Komponist von diesen Arbeiten profitierte. Er bittet höflich durch mich als seinen Vertreter auf Erden um Aufnahme in den Kreis von „Mozart und seine Zeitgenossen“ im Tread-Directory.
In der Tat muß man bei jpc, um alle verfügbaren CDs mit seinen Werken zu finden, verschiedene Namensschreibweisen versuchen. Um zunächst auf seine Fähigkeiten als Arrangeur zu kommen, empfehle ich seine Nachschöpfung von Haydns „Schöpfung“:
Das Collegium Viennese macht aus dieser Bearbeitung ein völlig neues Werk.
Druschetzky war, wie viele seiner böhmischen Komponistenkollegen, spezialisiert auf Blasinstrumente und daher bekannt als Arrangeur für Harmoniemusiken und zahlreiche Partiten (Eigenkompositionen); darauf komme ich später zu sprechen. Er war zudem Oboist und Pauker (Timpanist; nicht Lehrer); reine Orchesterwerke findet man daher eher selten.
Eines davon ist eine Sinfonie C-Dur, die gleich am Beginn (Sekunde 9) Mozarts „Kleine Nachtmusick“ zitiert (ob bewusst oder zufällig, sei dahingestellt), haben die
Virtuosi di Praga
Oldřich Vlček
eingespielt:
Bei jpc liess sich die CD leider nicht finden.
Danke für die Ausführungen. Soll keine Kritik sein, ich habe nur rein aus Interesse gefragt, da es einige „Anbieter“ klassischer Musikaufnahmen auf YT gibt, die m. E. nicht Rechteinhaber sind - da passiert offenbar nichts (?), denn die Labels bieten zum Teil ja selbst komplette Aufnahmen kostenfrei an. Mich wundert es nur, daß man nicht gleich zur Kasse gebeten wird - nicht mal die Gesellschaft für monetäre Auspresstechniken für individuelle Auftraggeber (GEMAFIA) rückt an? Muß man nicht beim Upload versichern, daß das Video frei von Rechten Dritter ist oder eine Genehmigung vorliegt? Ich kann mich dunkelst erinnern, daß es schon Stress bei Videos gab, bei denen die Musik nicht die Hauptrolle spielte, sondern nur im Hintergrund lief ... und auch wegen Bildern und Gegenständen das Copyright ausgerufen wurde. Einer der Anbieter (mir fällt gerade nicht ein, welcher) stellt seinen Videos regelmäßig ein „Disclaimer“ bei - das ist natürlich kein Freifahrtschein, sondern ein Wink mit dem Zaunpfahl: „Hallo, was ich hier mache, ist zwar verboten, aber es interessiert euch ja nicht. Wenn ihr wollt, lösche ich es. Aber haut mich bitte nicht!“. Manche unterlegen das Video nicht mit dem Originalcover, sondern irgendeinem Gemälde ... oder der Partitur. Ziemlich dünnes Eis ...
Andererseits ist dieser Service natürlich toll und ich will gar nicht daran herummäkeln. Ich hoffe natürlich, daß das alles schön brav so bleibt, damit nicht irgendwann etliche Beiträge als zuschossen gelten müssen, weil die Videos als essentieller Bestandteil plötzlich inaktiv sind. Ich bin außerdem für ein Gesetzt, daß einmal gesetzte Link in alle Ewigkeit funktionieren müssen - notfalls durch Umleitung in ein entsprechendes Internetarchiv, weil sonst - im Falle einer Löschung (sei sie freiwillig erfolgt oder aufgezwungen) - der Sinn des Internets vollkommen unterlaufen wird. In meinem ULLIversum würde es selbstverständlich ein Permalinkgesetz geben.
(Gerne verschieben, da ot).
Zufällig gerade hochgeladen/transferiert.
Ist das denn einfach so erlaubt?
Signore Druschetzky (Jiří Družecký) kannte die „Kleine Nachtmusick“ wohl auch; allerdings weiß ich nicht, wann das Werk entstand - ab Sekunde 9 erklingt sie jedenfalls:
Druschetzky ist allgemein ein unbeschriebenes Blatt: bekannt allenfalls als Arrangeur diverser Harmoniemusiken zu damals poppigen Opern ... schade eigentlich; vielleicht werde ich ihm demnächst einen kleinen Thread widmen (finden konnte ich jedenfalls keinen).
Es scheint auch eher wenige brauchbare Aufnahmen zu geben (YT erschöpft sich leider schnell); da wird es Zeit, daß Antonini in die Puschen kommt ...
Und da ist sie auch schon ... zumindest vorläufig um wahrsten Wortsinne:
Liveaufnahme vom 6. Juni 2024.
Selten hat mich die #71 so direkt und unmittelbar angesprochen.
3. Menuett
Nach einem konventionellen 8-Takter wird im B-Teil ein kleines Motiv kurz spielerisch verarbeitet, bevor die Anfangsphrase wiederkehrt.
Das Trio bildet einen deutlichen Kontrast durch die reduzierte Besetzung: 2 Soloviolinen in Oktaven, restliche Streicher begleiten meist pizzicato, der Ton ist eher rustikal als galant.
Auffallend ist im Trio ein „fehlender“ Takt vor dem Schluß des A-Teils: statt üblicher acht Takte bietet Haydn nur sieben (4+3); durch das Nachäffen der Soloviolinen durch die Ripieno-Streicher wirkt das Trio dann sehr nach Dorfmusikantenmusik.
Null Plan. Bei intensiver Betrachtung aber schaut das Bild wohl auf dem Cover moderner (also nach 1750) aus als es tatsächlich ist. Ich weißt nicht, wie ich darauf komme ... alles wirkt schlank und grazil, aber der (mittelalterliche) Gesichtsausdruck will mir dazu nicht passen.
Pehr Hilleström (1733-1816) hat eine Lustbarkeit am Hofe des schwedischen Königs Gustav III. gemalt. Es ist eine Freiluftinszenierung von "Diana's Fest" in Drottningholm aus dem Jahr 1788.
Sehr wohl, mein Herr!
Man nannte diese Lustbarkeiten Karrussell, es waren i.w.S. Ritterspiele und sie fanden im Park des Schlosses Drottningholm statt. Das Bild stammt nach meinen Informationen aus dem Jahr 1778, nicht 1788. Dort steht auch das Schloßtheater, das durch Opernaufzeichnungen vornehmlich mit Arnold Östman berühmt wurde. Der Spielbetrieb ist aktiv: eine Reise dorthin im Mai/Juni (ggfs. später) lohnt sich immer. Der Schloßpark läd zum Flanieren und Picknicken ein und wartet mit Sehenswürdigkeiten auf, zum Beispiel dem Chinaschlößchen oder dem Wachzelt; im Café gibt's Våfflor med sylt. An den im Bild gezeigten Diana-Tempel (oder Pavillon?) erinnere ich mich nicht.
Du bist wieder dran!
Ich nehme an, es ist ein historisches Ereignis dargestellt
Hmmm ... nicht ganz. Eigentlich schon, uneigentlich nicht ...
Du hast die Ehre ein neues Rätsel zu stellen.
Könnte schwierig werden - aber der Covertitel verrät vielleicht schon etwas:
Gesucht sind Titel des Gemäldes und Pinselhalter ...
Den Namen bitte, das solltest du als Gründer des Threads wissen.
Gemach, gemach - ossia: moderato, Moderato!
Es gibt ein Gemälde mit einem Zeitgenossen des Dargestellten des Rätselbildes, das ein bekanntes Werk des gesuchten Künstlers ist.
In der Tat dachte ich als erstes an Schubert. Als zweites, daß Gemälde von beiden Protagonisten lebenszeitnah eher unwahrscheinlich sind; und siehe: die Gemälde entstanden beide etwa 70 Jahre nach dem Ableben beider Komponisten, was auch stilistisch erkennbar ist, und betten sie in (anekdotisch) überlieferte Lebenssituationen: Beethoven während eines seiner (berühmten) Spaziergänge, während derer er, stets bewaffnet mit einem Notennotizblock, Melodien oder die Vogelstimmen der späteren „Pastorale“ notierte; Schubert im Kreise seiner Follower während der berühmten „Schubertiaden“. Allerdings war mir der Maler bislang eher unbekannt, ebenso wie beide Gemälde: der Beethoven wird bei der Suche nach Gemälden bei Google nicht unbedingt auf den ersten drei bis fünf Seiten angezeigt, scheint also insgesamt auch eher zu den weniger bekannten zu gehören. Beim Schubert fiele mir sofort die Sepia-Zeichnung von Moritz von Schwindt ein:
Der Autor aus der Kaufmannsfamilie Schmid hörte auf den Namen Julius und lebte von 1854 (geboren in Wien) bis 1935; er verstarb in Mödling, beides Orte, die mit Beethoven eng verbunden sind. Die Gemälde stammen von 1897 (Schubertiade) und c1901 (Beethoven). In der Sammlung Wienmuseum ist es in voller Pracht zu sehen.
In verfremdeter Form ziert es auch das Cover dieser Einspielungen der Cellosonaten:
Haydn geht immer:
Nochmals das Livekonzert mit den Sinfonien 71, 74 und 75 sowie dem Clavierkonzert D-Dur mit Paprikasch-Rondo und Alexej Lubimov ...
Nach der Siebten kommt die Achte :
Why is six afraid? 'cause seven eight nine ...
Meinst du den Film Barbarella? Ich meine den mit Jane Fonda. Der ist früher entstanden.
Die Hauptakteuse war Sylvia Kristel.
Spielt sie das „Lied vom Tod“? Oder ist das im Background ein langsam gelangweilter Zuhörer?
Ein erfrischendes Gemälde ...
Bei dieser Gelegenheit ist mir bewusst geworden (ich wusste es schon seit langem - habe es aber verdrängt) dass eine Menge an ungeliebtem Material auf mich wartet gehört zu werden, was mit Unlost bereite - und ich ausserdem keinen Platz mehr dafür habe.
Somit habe ich mich entschlossen ungehörte CDs, die ich nicht mehr mag, gar nicht erst anzuhören - und auch nicht einzusortieren, sondern sie zu vernichten.
Damit hatte ich schon sehr zeitnah angefangen - und derlei Material gar nicht erst in meine (inzwischen vollständig digitale) Sammlung aufgenommen. Das verschlankt ungemein. Zudem habe ich seinerzeit meine Sammlung von „unliebsamen Interpreten“ (NH) vollständig befreit.
In den letzten zwei bis fünf Jahren habe ich so gut wie keine Neuerwerbungen getätigt. Es gibt dafür eigentlich zwei Gründe:
1) ZEIT. Das Digitalisieren von CDs mit aufwendigem Tagging (oder Einpflegen und Umtaggen der englischen Tags in brauchbare, sofern als Download erworben) raubt mir im Moment zu viele Nerven und Zeit. Dazu kommt das regelmäßige Spiegeln auf eine externe Sicherungs-Festplatte.
2) Das derzeitige ÜBERANGEBOT bei YT (mit erfreulich guter Qualität!) und bei vergleichbaren Anbietern vereinfacht mir das spontane Anhören und macht das „Sammeln“ beinahe überflüssig, wäre da nicht das Sammeln um des Sammelns Willen ... das habe ich vermutlich längst aufgegeben.
Der dritte Schritt wäre, CDs zu entfernen, die noch aus der Steinzeit meiner Sammeltätigkeit herrühren, die ich aber inzwischen schon in Komplettboxen nachgekauft habe. Ich zögere hier aber noch, weil zahlreiche dieser Aufnahmen als "Sammlerstücke" gelten und "wertvoll" sind
Das sind bei mir die Ausnahmen: beispielsweise die Originalen ARCANA-Boxen mit den Haydnquartetten (Festetics) - damit verbinde ich eine Jägergeschichte - diese Boxen werde ich bis zum Sankt-Nimmerleinstag behalten. Vielleicht auch andere Originalpressungen, die noch einen gewissen Sammlerwert haben könnten. Alles andere ist bereits verscherbelt - meine physische „Sammlung“ ist auf einen überschaubaren Quadratmeter an Restposten eingedampft - alles andere - wichtige - ist digitalisiert.
Schon mal etwas von Emanuelle Barbella (1718-1777) gehört?
Ich kenne nur den 1974er Film ...
Ungefähr so, ja?
Meine Aussage beruht auf der Antwort eines Freundes aus China, den ich nach der Lektüre Eurer Texte um seine Einschätzung gebeten habe – einschließlich der Bitte, mir die entsprechenden chinesischen Schriftzeichen zu liefern.
Der hieß wohl (auch) AI Oweiowei ...
Wir hatten ja anfangs eigentlich ausgemacht, daß die Werkbesprechungen sowieso in separate Threads ausgegliedert bzw. kopiert werden.