Beiträge von Bernward Gerlach

    Das tragische bei Thomas Hampson ist, das er weiß, das er über eine Stimme mit einem wundervollem Timbre verfügt.
    Hier liegen immer Chance und Risiko dicht beieinander.
    Viele seiner CD Aufnahmen unter anderem die Winterreise mit Wolfgang Sawallisch sind dermaßen erschreckend langweilig, das es keine 10 Minuten dauert und man dämmert still und leise vor sich dahin.

    Ja und nein! Habe gestern auf Bayern alpha den ersten Teil der Winterreise gesehen, Hampson im Frack am Klavier, Klavierbegleiter und Fragensteller mir nicht bekannt. Aufnahmeraum ohne Publikum. Nach jeweils 3 Liedern Unterbrechung und Gespräch mit Hampson. Höchst interessant, dass Hampson erkannt hat, dass der Liederzyklus nicht für das Publikum, egal ab groß oder klein, vorgetragen wird, sondern dass der Sänger die Reise mit allen Höhen und Tiefen innerlich durchlebt. Aber, und nun kommt es, ihm gelingen Phrasen zum Niederknieen schön, besonders die lyrischen, aber sobald es laut wird, brüllt er wie ein Opernsänger und verlässt die Linie des Liedes und geht zum Operngesang über. Ich war enttäuscht. Dennoch, ein hervorragender Bariton. Die Aufnahme war von 2002.


    LG, Bernward

    Habe mir heute auf arte Jonas Kaufmann angesehen und angehört. Bildnisarie, lieber schweigen. Siegmund und Parsifal Weltklasse, Gralserzählung: viel Licht, aber auch viel Schatten. Die "Taube" Weltspitze, hätten Gigli und Bergonzi, wenn sie es denn gesungen hätten, nicht besser machen können. Sein "Ritter" grauenhaft und am Schluss werden auch deutliche Abnutzungserscheinungen bei sehr lautem Singen in der Höhe deutlich. Ferner fällt auf, dass er Voklale nicht offen sondern gedeckt singt, die sich dann verfärben, aus a wird auo, aus i wird ü usw.


    LG, Bernward

    Maximilian Schell (* 8. Dezember 1930 in Wien, gestorben am 1. Februar 2014 in Innsbruck an einer Lungenentzündung) ist ein Schauspieler, Regisseur und Produzent mit österreichischer und Schweizer Staatsangehörigkeit. Er gewann 1962 den Oscar als bester Hauptdarsteller.

    Schade, Gero von Boehm berichtete im NDR, dass er mit dem großen Schauspieler noch das Projekt "Beethoven trifft Napoleon" als Film
    besprochen hatte. Da wird nun leider nichts mehr daraus. Auch schade.


    LG, Bernward

    - "Granada" gesungen von Fritz Wunderlich (Gänsehaut)
    - "A te o cara" aus DIE PURITANER mit Luciano Pavarotti,
    - "Bildnisarie aus der Zauberflöte mit Fritz Wunderlich.
    - "Lenski-Arie aus Eugen Onegin, dto.
    - "Singschule aus Zar und Zimmermann mit Gottlob Frick und Chor
    - "Feile Sklaven" aus Rigoletto mit Josef Metternich
    - "Duett „In dieser heil’gen Stunde“ aus Die Macht des Schicksals mit Rudolf Schock und Josef Metternich
    - "Duett Nadir-Zurga aus den Perlenfischern mit Jussi Björling und Robert Merrill
    - "Freunde vernehmet die Geschichte mit N. Gedda (franz. gesungen)
    - "Arie des Nadir mit B. Gigli (Gänsehaut)



    LG, Bernward

    danke für Deine Otello-Besprechung. Macht Appetit auf die Vorstellung. Und da wir gerade beim Appetit sind. Zumindest ich und sicherlich auch andere hungern nach Deien Beiträgen. Du machst Dich rar im Forum. Ein guter Vorsatz für das neue Jahr wäre, wieder mehr bei uns zu sein und das Forum mit Deinen Beiträgen zu bereichern.

    Ja lieber operus, Du hast ja recht. Aber Augenleiden (schon wieder besser) und Krankenhausaufenthalt (das Herz schlägt leider nicht mehr wie
    ein Uhrwerk...),fordern ihren Tribut: gleichwohl werde ich Deinen Wunsch gerne beherzigen. Heute Abend auf arte Domingo mit Operetten
    und auf Bayern alpha für Fans, nicht für Fanatiker, Fritz Wunderlich. Ich werde viel Spaß haben, beide im Operettenfach zu vergleichen.


    LG, Bernward

    Na ja Figarooo...


    "Verdi in München: sängerisch exzellent


    Otellos 'Otello'



    Nach der Premiere 'Otellos' an der Bayerischen Staatsoper
    (1999) wurde das Dirigat Zubin Mehtas bejubelt. Francesca Zambellos
    Regie nahm sich unspektakulär aus. Das technizistisch stilisierte
    Bühnenbild neigt dem Kunstgewerblichen zu. Teils ist es dysfunktional:
    Beim Besteigen der Rampen verlassen die Sänger seitlich das Blickfeld.
    Eine überzeugende Lösung für Massenszenen hat Zambello nicht gefunden.
    Der (musikalisch tadellose) Chor bewegt sich, nicht nur im Trinklied, an
    der Albernheitsgrenze. Das Blitzlicht-Gewitter der Sturmszene ist vor
    zarter Lächerlichkeit nicht gefeit.


    Nichts spricht dafür, Otello mediterranen Tenören vorzubehalten. Mehr
    als einer ist an der Partie gescheitert. Bekanntester Fall: Pavarotti.
    Darüber hinaus ist Otello, der "Mohr", im venezianisch-zypriotischen
    Umfeld ein Fremder – wie Peter Seiffert, der Musterfall eines deutschen
    und Wagner-Tenors. Seiffert verfügt, noch im fortgeschrittenen Alter,
    über beachtlichen Höhenglanz, zugleich über zarte Töne, sichere
    Stimmführung und Tongebung auf dem Atem. Dass er in jungen Jahren als
    Boxer gewirkt hat, verleiht ihm körperliche Autorität, wie sie dem
    Haudegen Otello nicht schlecht zu Gesicht steht.


    Seiffert war der Star des Abend. Das 'Esultate' stemmte er
    unangestrengt in die Höhe. Breite Mittellage, bruchlos verblendete
    Register, klare italienische Aussprache und dynamische Weite –
    solcherart waren seine stimmlichen Vorzüge. Darstellerisch erbrachte er
    eine konventionelle, aber hinreichend engagierte Leistung.


    In Person Claudio Sguras war Seiffert ein veritabler Heldenbariton
    zur Seite gestellt worden. Dies war dem Gleichgewicht der Partien
    zuträglich. Ein Jago dieses Zuschnitts verlegt sich nicht aufs Säuseln,
    Schmeicheln und listige Grinsen. Sgura gab einen verhaltenen, vornehmen
    Schurken. Im 'Credo' bot er grimmige Ausbrüche. Die große, knorrige
    Stimme war technisch sauber gebildet, wenngleich monochrom, nicht reich
    im mezza voce und an Nuancen. Pavol Breslik erfreute mit sauberem,
    leichtem Tenor: Cassios Arglosigkeit wurde nicht gegen diesen verwandt –
    ein Tor, aber kein Dummkopf.


    Krassimira Stoyanova zeigte Desdemona nicht übermäßig mädchenhaft und
    naiv. Ihr voluminöser, dunkler Sopran wirkt aller Verniedlichung
    entgegen. Expansives Legato, tragendes Piano und sichere Spitzentöne
    ergaben eine stimmlich ansprechende Leistung. An darstellerischer
    Intensität, jenseits opernüblicher Bewegungsschablonen, übertrifft
    Stoyanova die meisten Desdemonas dieser Tage.


    Asher Fish und das Bayerische Staatsorchester boten solide
    Repertoire-Konfektion. Die Tempi nahmen sich (allzu) unaufgeregt aus.
    Der Seesturm stürmte nicht. Immerhin wusste Fish das Orchester zu
    dämpfen. Sänger brauchten nicht zu forcieren. Das Tutti erfreute mit
    unverbrüchlicher, undramatischer klanglicher Milde. Bisweilen schwangen
    sich einzelne Stimmen zu theatraler Beredsamkeit auf. Meist herrschte
    gediegene Gleichförmigkeit. Übertriebene Artikulationsfreude war nicht
    festzustellen. Phrasierungen mangelte Reliefenergie und Plastizität. Das
    technische Niveau war nichtsdestoweniger hoch. Das Blech schmetterte
    saubere, strahlende Fanfaren. Die Holzbläser gefielen mit Schönheit des
    Tons. Nicht alle Einsätze gelangen präzise. Das orchestrale Niveau
    dieses 'Otello' war insgesamt durchschnittlich, das sängerische
    vorzüglich. Peter Seiffert ragte heraus: Dieser 'Otello' gehörte Otello."



    Das zu Deiner Kritik über einen gewissen Herrn Seiffert.



    LG, Bernward

    Auch ich habe immer Domingo für einen exellenten Opernsänger gehalten und manche seiner Leistungen sind wirklich sehr gut. Ein Fan von ihm war ich dennoch nie. Für mich war er immer überpräsent! Es gab neben ihm auch so manch anderen Sänger der besser war. Ich nenne da einfach "Carlo Bergonzi"; Alfredo Kraus u.a. Für mich ragt er in den Studio Aufnahmen des "Don Carlos" und der "Giovanna d´Arco" über sich hinaus.


    Lassen wir also den Fans ihre Illusion!

    Ich war immer ein Fan von Domingo, von Pavarotti und Bergonzi auch. Letzterer war und ist für mich der beste Verdi-Interpret. Domingos erste LP kaufte ich zusammen mit der von Pavarotti und Bergonzi. Domingos Stimme klang für mich wie schwerer süffiger Rotwein, ich wurde Fan, bis heute; Pavarottis Stimme klang für mich wie alter teurer Whisky, ich wurde Fan, bis heute; wenn Bergonzis Stimme erklang, lief es mir eiskalt über den Rücken, ich wurde Fan, bis heute.
    Die Aufzählung ließe sich natürlich beliebig fortsetzen, Gedda, Krauss, etc. Dem wohl nicht ganz ernst gemeinten Hinweis von Harald, den Herren Doktoren und ihren treuen Vasallen das Feld zu überlassen, möchte ich aber ernsthaft und energisch widersprechen. Dies ist kein ausschließliches Forum für Akademiker, die können sich dann doch bitte selbst eins einrichten unter sich bleiben.


    LG, Bernward

    Als Schauspieler wechseln doch auch manche vom jugendlichen Liebhaber erst viel später ins Charakterfach und spielen Rollen, die ihrem Alter
    angemessen sind. Warum soll das bei Sängern anders sein. Wenn Domingo Bariton-Rollen darstellen möchte, warum nicht. Es gibt sicherlich eine
    ganze Reihe schlechterer Stimmen, auch als Bariton. Ihn nun mit den ganz Großen aus diesem Fach zu vergleichen, halte ich für unfair.
    Seine schauspielerische Leistung ist jedenfalls hervorragend. Vielleicht erleben wir ihn ja noch als Jedermann in Salzburg.


    LG, Bernward

    So warte ich noch auf den Geheimtipp.

    Da kommt wahrscheinlich nicht mehr viel. Seine Moderation (ähnelt der Holger Wemhoffs bei radio classic) ist hervorragend. Als Pianist mit Bernstein, o.k. Als Dirigent, na ja...Jungen Menschen "Klassische Musik" vor großem Publikum näher zu bringen, beherrscht er perfekt. Beim Schleswig-Holstein Festival ging er vor Jahren baden.


    LG, Bernward

    Der Züricher Rigoletto auf DVD, den ich schon länger besitze, wird überboten, in jeder Hinsicht, von der Michael Mayer Produktion an der Met aus 2013, die ich heute als Blu-ray-Disc bekommen habe. Moderne Inszenierung, ich dachte erst es beginnt ein Musical, dennoch beeindruckend, auch wenn Gilda im Kofferraum eines Autos landet. Was die drei Hauptdarsteller abliefern, ist erste Sahne. Allen voran Lucic als Rigoletto, aber auch Damrau als Gilda und der hier oft gescholtene Beczala als Duke. Auch die übrige Besetzung, Madalena, Giovanna, Monterone usw. erhielten viel Beifall. Beczala steigerte sich im 3. Akt zu einer Höchstleistung (vermutlich inspiriert durch die aktrative Madalena), die ihn in die Reihe der derzeit besten "Herzog-Sänger" stellt. Ob ihn den Gläsern Wodka oder Tee war, ist mir auch egal. Diese moderne Inszenierung, Neuland für die Met, hat mich stark beeindruckt und das Sängerensemble noch viel mehr. Ich habe auf die Schnelle leider nicht gefunden, ob es einen Thread von dieser Inszenierung gibt.
    Ich bin schon gespannt auf Netrebko/Beczala in Luzia!



    LG, Bernward

    So schlechte Kritiken wie in diesem forum hat ja nicht einmal die Weltpresse veröffentlicht. Ich habe vor vielen Jahren in Dresden und Hannover Aufführungen gesehen, die weitaus schlechter waren. Wenn es nach der herrschenden Meinung in diesem forum ginge, könnten ja alle Häuser schließen. Kein Wort bisher davon, dass die "große Freni" in dieser Rolle an der Scala ebenfalls ausgebuht und von der Moffo ersetzt wurde. Ich habe die Aufführung in HD-Qualität mitgeschnitten und, nachdem ich mir Rohlinge mit 8,5 GB besorgt hatte, nochmals auf DVD über die Anlage angesehen und angehört. Sie hat mir mit Abstrichen gefallen, zur Inszenierung keine Wertung.
    Danach habe ich Vergleiche angestellt, zunächst die Aufnahme mit Cotrubas und Gedda vom 25. Dezember 1971 unter Krips aus der Wiener Staatsoper. Gedda ist kein Alfred. Dann Callas/di Stefano, Caballe/Bergonzi und Cotrubas/Domingo unter Cleiber. Obwohl ich mich gern als Beczala-Fan aute, die drei letzteren sind das non plus ultra, auch sie singen den hohen Ton nicht. Darauf allein kommt es auch nicht an. Allein die Phrasierung von Bergonzi, meinem italienischen Lieglingdtenor, ist zum Niederknien schön und Luft genug hat er auch, um weite Bögen zu spannen und sie in einem pianissimo ausklingen zu lassen. Kaufmann, der in diesem forum so hoch gelobte, sollte davon mal etwas lernen. Alles in allem für mich eine Aufführung, die ich gerne an der Scala gesehen hätte. Der Beifall und die Blumen für die deutsche Sopranistin, alles o.k.


    LG, Bernward


    PS.
    „Keinen Buhruf wert“


    Rückendeckung erhält Beczala unter anderem von Wiens
    Staatsoperndirektor Dominique Meyer, der bei der Premiere in Mailand
    war. Meyer zum KURIER: „Ich habe nicht verstanden, warum Piotr Peczala
    ausgebuht wurde. Er hat wunderbar gesungen und ist ein großer Künstler,
    den wir immer mit Freude empfangen. Ein nicht gesungenes hohes C ist
    jedenfalls keinen Buhruf wert!“
    Auch Noch-Scala-Intendant Stephane Lissner betont: „Beczala ist einer
    der wenigen guten Tenöre dieser Zeit und ist nie ausgepfiffen worden.
    Wegen eines fanatischen Teils des Scala-Publikums wollen viele Sänger
    nicht in Mailand auftreten.“
    http://kurier.at/kultur/buehne…talien-singen/39.866.732#

    Ebenfalls ausgepfiffen: Roberto Alagna
    -
    Foto: Reuters/POOL
    Damit liegt Lissner richtig. Immer wieder kam es an der Scala zu Eklats.
    2006 schmiss der Tenor Roberto Alagna eine Vorstellung von Verdis
    „Aida“, nachdem Pfiffe ertönt waren. Alagna brach die Aufführung ab und
    flüchtete aus dem Haus.
    Damals unterstützte Lissner den Tenor aber nicht, sondern warf Alagna
    „mangelnden Respekt gegenüber Haus und Publikum“ vor. Eine
    Auseinandersetzung mit Folgen, denn auch Alagna erklärte öffentlich, nie
    wieder an der Scala singen zu wollen.
    „Geh nach Hause!“
    Gleiches gilt für einen anderen Superstar. Im Dezember 2012 kehrte
    Cecilia Bartoli nach fast 20 Jahren Pause für einen Arienabend an die
    Scala zurück. Wurde der erste Teil noch positiv aufgenommen, so setzte
    es im zweiten Teil Pfiffe und Buhrufe. „Geh nach Hause!“ riefen die
    Zuschauer. Sogar Musikdirektor Daniel Barenboim musste bei den Tumulten
    eingreifen. „Schluss jetzt! Wir sind in einem Operntheater“, rief
    Barenboim dem Publikum zu. Vergebens. Bartoli trat letztlich erhobenen
    Hauptes ab und kündigte in der Folge an, nie wieder an der Scala
    auftreten zu wollen.
    Und die Fans? In fast allen Fällen standen sie aufseiten der Sänger.
    Auch Beczala darf sich über viel Zuspruch in den Neuen Medien freuen,
    viele erklären sich mit dem Tenor solidarisch. Nur wenige Kommentatoren
    werfen Beczala ein divenhaftes Verhalten vor. Der Zuspruch für Alagna
    war damals nicht ganz so groß ...
    Tenor Piotr Beczala, der als Alfredo in der "Traviata" bei der
    Saisoneröffnung der Scala am Samstag ein Pfeifkonzert einstecken musste,
    reagiert beleidigt auf die Kritik des Mailänder Publikums. Auf seiner
    Facebook-Seite kündigt der Pole an, nie wieder im Mailänder Opernhaus
    und in Italien überhaupt auftreten zu wollen. „Das war meine letzte
    Produktion an der Scala", schreibt der 46-Jährige.
    Er sei mit dem Regiekonzept von Dmitri Tchernaikow nicht
    einverstanden gewesen, doch habe er seine Rolle so gut wie möglich
    gespielt: "Das Ergebnis meiner Bemühungen waren meine ersten Buhs
    überhaupt", schreibt der Pole. Er werde seinen Kontrakt an der Scala
    natürlich erfüllen, aber dann sei Schluss: "Nach Italien komme ich nur
    noch zum Urlaubmachen." Seine Empfehlung für die Scala fällt
    entsprechend klar aus: "Die sollten nur mehr italienische Sänger
    engagieren. Warum ich meine Zeit mit diesem "Schmarrn" vergeudet
    habe...."

    2013 war das bescheidenste Jahr seit meiner mehrjährigen Mitgliedschaft. Der Anfangsschwung ist dahin. Das liegt aber nur zu einem ganz geringen Prozentsatz an tamino, sondern an mir selber. Die Interessensschwerpunkte haben sich seit meinem Umzug nach Duderstadt (nahe Göttingen) doch erheblich verändert. Bohren, Schrauben, malern, kleben etc. etc. Eine Bohrmaschine ist dabei schon draufgegangen. Trotzdem nicht unzufrieden. Als ich vor mehr als 37 Jahren nach Hannover ging, sang ich: „Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh’ ich wieder aus. Der Mai war mir gewogen, mit manchem Blumenstrauß. Das Mädchen sprach von Liebe, die Mutter gar von Eh', Nun ist die Welt so trübe, der Weg gehüllt in Schnee.Heute, nach Rückkehr in meine alte/neue Heimat, singe ich zusammen mit meiner Frau: „Mein Duderstadt am Brehmestrand, des Eichsfelds Kron’ und Zier, es hat sein Herz dir zugewandt, wer je geweilt bei dir. Zwar preist die Welt nicht deinen Ruhm, Spott lächelnd von dir spricht, gar mancher, weil er dich nicht kennt, wir aber leiden’s nicht!“


    Den letzten Lebensabschnitt wollen wir in unserer Heimat verbringen, im lebens- und liebenswerten Untereichsfeld. Erst wenn man lange in der Fremde weilte, kann man erahnen, was Heimat bedeutet. Es ist so, als ob man wieder zu Hause ist und wir waren sehr erfreut, „alte Bekannte“ wieder anzutreffen; so u.a. Rathaus, Westerturm, St. Cyriakus, St. Servatius, Krankenhaus St. Martini, Stadthaus (ehemaliger Sitz der Kreisverwaltung) u.v.m. Gustav Freitag (Soll und Haben) hat sich dazu mal wie folgt geäußert: "Wer aus seiner Heimat scheidet, ist sich selten bewusst, was er alles aufgibt. Er merkt es vielleicht erst dann, wenn die Erinnerung daran eine Freude seines späteren Lebens wird." Recht hat er!


    Wenn das letzte Loch gebohrt, die letzte Schraube sitzt, die Musik wieder ertönt, werde ich mich wieder mehr der Musik und vor allen tamino widmen und meine kleine Werkstatt mit Profi-Hobelbank verlassen. Dass ich als ehemaliger Beamter (denen man ja zwei linke Hände nachsagt) noch zu einem fast perfekten Handwerker aufsteige, hat mich selbst am meisten überrascht. Den von mir so geliebten Rotel-Verstärker habe ich aber aber trotz Reinigung und Kontaktspray nicht wieder sauber hinbekommen. Ein neuer ist bestellt. Allen eine besinnliche Adventszeit.



    LG, Bernward

    Liebe Freunde des Karl Böhm
    seid Ihr Euch sicher, dass es eine Gesamtaufnahme der Beethoven-Symphonien mit den Berliner Philharmonikern und Karl Böhm gibt? Ich sammle seit 40 Jahren Schallplatten, aber die ist mir noch nie untergekommen. Ich habe einige Einzelaufnahmen, aber eine Gesamteinspielung; bei ebay finde ich ebenfalls nur die Kassette mit den Wienern, die ich natürlich habe. Für klärende Hinweise wäre ich sehr dankbar.

    Das hat doch auch niemand behauptet. Die abgebildete Kassette von der DG "The Symphonies" enthält u.a. die 9 Beethoven-Sinfonien mit den WPO und die 41 Mozart-Sinfonien mit dem BPO. Es gibt/gab Beethoven 3., 5. mit den Berlinern bei der DG und Nr. 7.




    Karl Böhm Conductor
    Berliner Philharmoniker


    Ludwig van Beethoven
    Symphony No. 5 C minor op. 67
    Allegro con brio
    Andante con moto
    Allegro
    Allegro


    Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92
    Poco sostenuto - Vivace
    Allegretto
    Presto
    Allegro con brio




    ⓟ 1953 Deutsche Grammophon GmbH, Hamburg
    ⓟ 1959 Deutsche Grammophon GmbH, Hamburg
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    LG, Bernward