Beiträge von Dux

    Lieber Peter,


    falls du eine hervorragende Einspielung der Sechs Orgelsonaten Mendelssohns suchst, so sei auf Bernhard Leonardy verwiesen, der diese in der Benedikterabtei Neresheim aufgenommen hat. Ich besitze die Sonaten in unzähligen Einspielungen (u.a. Lohmann, Bouvet, Bleicher,...), aber keiner erreicht diesen Spannungsaufbau und diese Lebendigkeit wie Leonardy. Zudem hat keiner der anderen Interpreten m.E. eine so interessante Orgel wie Leonardy zur Verfügung (eine Holzhey-orgel von 1797, also noch klassizistisch geprägt). Hinzu kommt noch eine - selbst auf der Cd noch gut hörbare - "Überakkustik", die einfach einzigartig ist. Leider gibt es auf jpc meines Wissens keine Hörprobe...

    Jaja... überzeugt :wacky: .... aber schon die Tatsache, dass eine absteigende kleine Sekunde gleich 2-mal in BACH steckt, ist doch einzigartig. Von dem her bleibt es (zumindest für mich) der perfekte Ausdruck eines Namens mit Tönen.


    Dass es durchaus andere mögliche musikalisch ausdrückbare Namen gibt, will ich ja nicht bestreiten....


    Euer etwas zerknirschter


    Dux :hello:

    Da mich dieses Thema seit kurzem intensiv beschäftigt, habe ich mir nebenbei auch Rainer Maria Rückschloß an der Holzhay-Orgel in Schießen gekauft. Auf der CD sind ausschließlich Be-und Verarbeitungen des Themas B-A-C-H; allerdings alle aus der Zeit der Klassik. Es ist interessant, wie auch in der Klassik dieses Thema überlebt hat. Besonders erwähnenswert scheint mir der Komponist Johann Christian Kuntze (1747-1821) zu sein; der laut Cd-Beiheft von Beruf Landwirt war. Dies ist seiner Musik allerdings nicht anzuhören ;).
    Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ein Thema je mehr Faszination ausübt(e), als B-A-C-H. Gleichzeitig ist Bach der einzigste (und wenn Subjektivität gestattet ist, der beste) Komponist, dessen Name sich in ein (sinnvolles) Thema verwandeln lässt.

    Also ist ja klar:


    An die Spitze kann nur einer kommen 8) :


    1) Johann Sebastian Bach
    2) Felix Mendelssohn-Bartholdy
    3) César Franck
    4) Max Reger
    5) Franz Liszt


    Allerdings muss ich zugeben, dass diese obig genannten Komponisten eben nur die herausragendsten unter ihren Zeitgenossen waren. Denn ohne großen Abstand (wenn man überhaupt von Abstand reden kann) lassen sich hier ebenso Buxtehude, Rheinberger, Reubke, etc. wie die Vorläufer Bachs, wie Lübeck (hier der Ältere), Scheidt, Böhm, usw. einfügen.


    Das Problem für mich ist aber vielmehr das der verwendeten Literatur an der Orgel. Denn spiele ich selbst, so greife ich doch permanent auf die 5 "Topkomponisten" zurück, da sie so unendlich viel und unbeschreiblich genial komponiert haben (Leider schafft es das gesamte Franck´sche Orgelwerk auf bescheidene 2 Stunden Gesamtdauer > vieeeeeel zu wenig :( ).

    Der Vorgänger Bachs in Leipzig - Johann Kuhnau - schrieb (in seiner Funktion als Kantor :D) ebenfalls ein Magnificat, welches heute leider so gut wie nie zu hören ist. Kuhnaus Magnificat zeichnet sich durch einen wunderbaren Kontrast zwischen dem festlichen Tutti-klang und der wohldurchdachten Besetzung eines Solos aus. Das Werk fiel mir als erstes durch seine hörbare Farbenpracht auf. Im Bewusstsein, nicht überall auf Begeisterung zu stoßen, möchte ich meine Lieblingseinspielung vorstellen :D: Ton Koopman, der das Orchester und seinen agil agierenden Chor zu einer überzeugenden Vorstellung vereint, in der schließlich noch die Solisten durch hervorragende Stimmen glänzen können.

    Ich habe mir ganz neu die Winterreise (von Schubert... für diejenigen, die das nicht wissen sollten :no: ) zugelegt - mit Klaus Mertens als Solist. Was mir sehr gut gefallen hat, ist seine Ausdrucksweise und Betonung. Ich habe als Vergleich in die Winterreise - von Prégardien gesungen - hineingehört (zugegeben, der eine ist Bariton und der andere Tenor :angel: ). Aber die Gesamtinterpretation hat mir auf Anhieb von Mertens besser gefallen. Er steigert sehr wohlüberlegt (wird vielleicht nicht sooooo dramatisch wie andere und ganz speziell Prégardien), aber verleiht dem gesamten Stück einen wunderbaren "traurigen" Ausdruck, der bei dieser Komposition ja durchaus vorhanden sein muss. Bisher kannte ich Mertens nur von der Barockseite, aber auch die romantischen Kompositionen scheinen ihm gut zu liegen... Falls es euch interessiert: Bei jpc müssen Klangbeispiele vorhanden sein. Und nun verabschiedet sich der Mertens-Fan..
    :hello:



    Hallo,


    ich will auch noch schnell meine 5 Lieblingspianisten "reindrücken":


    1) Evgeny Kissin


    eine unglaubliche Live-Aufnahme der Chopin-Sonate no.3 op.58 und geniale Brahms-Aufnahmen haben mich zu dieser Ansicht bestärkt.


    2) Evgeny Koroliov


    Die Bach-Einspielungen sind für mich die Besten, die es gibt (Sinfonien und Inventionen hab ich ganz neu entdeckt)


    3) Krystian Zimermann


    sehr souverän und ausgeglichen präsentiert sich Zimermann (auch auf seinen leider viel zu wenigen aufnahmen)


    4) Ivo Pogorelich


    Nicht nur sein Scarlatti ist einzigartig, auch seine Chopin-Einspielungen zählen zu den Besten für mich.


    5) Piotr Anderszewski


    Seine hervorragende Interpretation der Diabelli-Variationen und seine Chopin-Aufnahmen (in beiden glänzt er mit hervorragendem Anschlag und wunderbar erarbeiteten Notentexten) sind nur zu empfehlen.



    Des Weiteren gibt es noch so viele hervorragende Pianisten, dass wohl die Reihe auf 20 erweitert werden müsste, um nur den allerbesten gerecht zu werden. Denn auf diesem Niveau spielen auch andere, wie z.B. Brendel, Schiff, Argerich, Pollini, Schirmer, Lugansky, Perahia um nur die Bekanntesten zu nennen. ;)

    Zum Thema Triller/Ornamentik:


    Ich habe vor längerer Zeit eine Vivaldi-CD erstanden, mit Yo-Yo Ma als Cellospieler und Ton Koopman als Cembalist/Organist und Dirigent.
    Ich lasse einmal die Interpretationsweise von Herrn Ma beiseite. Dass Ton Koopman den Basso Continuo spielt, ist ja nichts Neues. Dass man ihn an seinen Verzierungen und seinem Spiel erkennt auch nicht. Aber die Vivaldi-Kompositionen klangen plötzlich ganz anders, als man sie kennt. Das Continuo-Instrument stahl fast dem Cello-Solisten die Show.
    Koopman glänzt hier mit unzählbaren Einfällen in der Begleitung.
    Hat man von den Vivaldi-Stücken eine ganz "normale" Einspielung, dann ist diese Koopman-Aufnahme interessant, da einem plötzlich bewusst wird, dass nicht nur ein Solist am Cello sitzt, sondern auch noch einer am Cembalo/Orgel, der meiner Ansicht sogar mehr zu glänzen vermag.
    Ansonsten muss man eingestehen, dass Koopman wieder eine ziemlich eigenwillige Interpretation abliefert (allerdings in meinem Sinn ;)). Diese Aufnahme ist wohl nur für Koopman-Fans eine Investition wert (allerdings spielt auch sein Orchester sehr souverän und ausgewogen).

    Hallo zusammen,


    ich besitze diese (von Alfred beschriebene) Aufnahme der Ries-Sonaten.
    Mir gefallen sie sehr gut; der Stil von Ries empfinde ich sehr stark in Richtung Himmel ausgeprägt (wenn auch nicht so elegant) und noch sehr zur Wiener Klassik hinweisend. Frühromantische Elemente lassen sich so gut wie überhaupt nicht finden. Kurz gesagt, der Stil von Ferdinand Ries ist keine Weiterentwicklung von Beethovens Stil; Ries erscheint auch nicht so exzentrisch in seinen Stücken wie sein berühmter Lehrer. Am Besten hat mir (ebenfalls wie Alfred) die "Grande Sonate Fantaisie op.26" gefallen, die doch auch mehr an Beethovens Stil erinnert (sehr aufwühlend). Auch möchte ich diese Aufnahme nicht missen; sie erinnert mich nur stark an Bachs oder Mozarts Zeitgenossen, die ebenfalls sehr schöne Musik geschrieben haben, jedoch diese "absolute" Genialität erreichten sie in ihren Werken nicht.

    Hallo zusammen,


    meine Reihenfolge lautet:


    1) J.S.Bach: Orchestersuite no.2
    2) J.S.Bach: Brandenburgische Konzerte (1-6; alle gleiches Niveau)
    3) G.F.Händel: Feuerwerksmusik
    4) A.Vivaldi: Vier Jahreszeiten
    5) J.S.Bach: Concerto für 2 Cembali & Streicher C-Dur BWV 1061- Allegro

    Lieber Paul,

    da muss ich dir (leider) Recht geben, dass sogenannte Kulturräte und Kultusministerien ihrem Grundwert "Kulturpflege" nicht gerecht werden und es zu solchen bedauernswerten Entschlüssen von hochklassigen Solisten und Musikern kommen "muss". Es ist sehr traurig, dass ein Kulturamt nicht Kultur pflegen kann/will. Was soll denn dann Folgen, wenn nicht einmal mehr die Kultur unterstützt wird?
    Leidtragende sind am Ende wieder die jene, die Kultur schätzen und pflegen. Dass es sich ausgerechnet um Musik-Experten wie Koopman aus ihrem Heimatland verabschieden wollen/müssen, verschärft nur die Situation. Ich persönlich bin sehr enttäuscht von dieser "Kulturpflege", die betrieben wird - oder auch nicht.

    Liebe Forianer,


    habe mir grade eine Chopin-DVD gekauft, auf welcher Angela Hewitt unter anderem die 2.Sonate op.35 von Chopin spielt. Doch sehr beeindruckt bin ich nicht von ihrem Spiel.. ihr Chopin klingt sehr trocken (kaum Pedal) und ist auch nicht dramatisch genug für diese "Trauer"-Sonate (Liveaufnahme) .Andere Einspielungen besitze ich noch nicht von ihr, doch Chopin kann ich nicht empfehlen.

    Auch ich will hiermit meine 12 männlichen Lieblingssänger vorstellen:


    1) Klaus Mertens (Bariton)
    2) Christoph Prégardien (Tenor)
    3) Peter Schreier (Tenor)
    4) Jörg Dürmüller (Tenor)
    5) Gottlhold Schwarz (Bass)
    6) Peter Kooy (Bariton)
    7) Ekkehard Abele (Bass)
    8 ) Hans-Peter Blochwitz (Tenor)
    9) Theo Adam (Bass)
    10) Thomas Quasthoff (Bariton)
    11) Fritz Wunderlich (Tenor)
    12) Harry van der Kamp (Bass)

    Liebe Forianer,


    ich habe gerade unter der Firmenseite des Klavierbauers Stuart and Sons in die Einspielung des 5. Klavierkonzerts von Beethoven hineingehört (bzw. gesehen, da DVD) und war von Gerard Willems -dem Pianisten- durchaus angetan. Ich habe auch einige Beethovensonaten von ihm gehört und finde. dass, Willems sehr interessant spielt (erwähnsenswert sind noch die tollen Bässe des Stuart Flügels). Habt ihr schon Aufnahmen von ihm gehört und wie findet ihr ihn?
    Des Weiteren: Wisst ihr vielleicht, wo man eine Aufnahme des Klavierkonzerts auf DVD kaufen kann?

    Meine 10 liebsten Stücke für Klavier solo sehen folgendermaßen aus:


    1) Chopin: Ballade no.4
    2) Chopin: Scherzo no.2
    3) Chopin: Sonate no.2 op.35
    4) Chopin: Grande Polonaise brillante op.22
    5) Bach: WTK II: fis moll
    6) Bach: WTK II: a-moll
    7) Schumann: Kreisleriana op.16
    8 ) Schubert: Sonate D960
    9) Bach: Goldbergvariationen
    10) Liszt: La Campanella

    Lieber Karsten,


    das ist ja eine Überraschung. Ich wusste gar nicht, dass an der walcker Orgel in neuhausen aufnahmen von schumann existieren. Tatsächlich beträgt die Entfernung meiner Wohnung bis zur Kirche in Neuhausen (und damit die Walckerorgel) 2 km. Das animiert mich natürlich besonders. Vielen Dank für deine Hilfe.

    Lieber Christian,


    auch mir gefällt diese Sonate von Beethoven unwahrscheinlich gut. Das vielleicht (Beethoven-) Untypische an dieser Sonate ist das Liedhafte, das vor allem den Variationssatz (1.Satz) mich vielmehr an schubert als an Beethoven erinnert. Die Aufnahme dieser Sonate habe ich von Brendel, der sie auch sehr subtil und ausgewogen interpretiert. Von den Beethovensonaten wahrscheinlich diejenige, die ich am häufigsten gehört und gespielt habe (oder es noch tue).

    Liebe Forianer,


    vor kurzem war ich im Orgelkonzert und habe die B-A-C-H Fugen von Schumann gehört. Dieses Orgelwerk habe ich bis dato noch nicht gekannt; doch seit jenem Konzert zählen sie zu meinen Lieblingsstücken und darum möchte ich sie mir nun als CD zulegen. Welche Aufnahmen könnt ihr empfehlen?

    Von András Schiff besitze ich die Goldbergvariationen. Schiffs Spiel erkennt man meist an seinem "tänzerischen" Stil. Insgesamt ausgewogen interpretiert, aber manchmal doch nicht ernst genug. Doch denke ich, dass Bach vielleicht der Komponist ist, den Andras Schiff am besten (im Vergleich mit seinen anderen Aufnahmen) spielt.
    Dass er keine Lebhaftigkeit wie Glenn Gould besitzt, verwundert wohl kaum (wer hat so was noch?)... Für mich ist Schiff ein Solist/Interpret mit hervorragendem Anschlag, doch vielleicht auch nicht konsequent genug; nichtsdestotrotz habe ich mir vorgenommen, die Englischen Suiten von Bach (als DVD) mir anzuschaffen. Wie emfindet ihr seine bach einspielungen?

    [quote]Original von Johannes Roehl


    Vor allem aber war Chopin der größte Meister des Kontrapunkts seit Mozart.


    Was war dann mit Mendelssohn oder Schumann?
    Mendelssohn war doch derjenige, der den kontrapunkt wieder neu aufleben ließ.

    Lieber Masetto,


    Schau mal unter "http://www5.haenssler.de/show.sxp/haenssler_de.html?nosxpident=&switchserver=yes, da findest du diese Aufnahme.
    Allerdings gibt es unter jpc dieselbe Aufnahme mit 4 weiteren Ton Koopman Orgelaufnahmen zum gleichen Preis.

    Lieber Christian,


    zweifellos ist die f-moll Ballade die umfangreichste und subtilste aller balladen. Momentan schwärme ich für die 3.Ballade (unerreichte Variationskunst) und eben die 4. Ballade.
    Davon besitze ich die Einspielungen von Nikolay Lugansky und Piotr Anderszewski... beide spielen sehr ähnlich - auf jeden Fall sehr überlegt und verhalten(4.Ballade). Insgesamt bevorzuge ich Anderszewski; noch eine Spur ausgeglichener und interessanter. kennst du zufällig diese Aufnahmen?

    Lieber Christian,


    diese CD habe ich auch schon ausschnittweise gehört. Noch besser ist jedoch die andere - von Pizarro - erhältliche CD (nur Chopin); das Beste ist das 2.Scherzo; wirklich durchschlagend gespielt. Nach einer kurzen Hörprobe war ich so davon angetan, dass diese CD wohl demnächst meine Sammlung bereichern wird. (erhältlich + Hörproben bei http://www.amazon.de ).

    Liebe Orgelfreunde unter den Forianern,


    wer von euch war schon einmal in der Basilika in Weingarten und hat in einem Konzert die 49-fache Mixtur (C' im Pedal) erlebt?
    Als ich dort war, habe ich sie leider nicht zu Ohren bekommen; ich besitze lediglich eine Aufnahme (Ton Koopman), wo dieses Register für den unglaublichen Zeitraum von ca. 2-3 sec zu hören ist. Habt ihr diese Mixtur schon einmal live erlebt? schon auf der Aufnahme ist der Eindruck überwältigend. Das Problem ist, dass diese Mixtur eben nur für strahlende C-Dur-schlüsse gebaut ist (lediglich ein Ton).
    Den umwerfendsten bass, den ich sonst zu hören bekam, ist holländischer Natur (Bazuin 32', Christian-Müller Orgel, Haarlem NL).
    Was ist der beeindruckendste Orgelbass, den ihr je gehört habt?

    Lieber Tom,


    genau die von dir geschilderte Ausgabe meine ich.
    In Bibliotheken habe ich schon einzelne CD-Ausgaben aus dieser Gesamteinspielung ausgeliehen, aber ausgerechnet die Orgelsonaten und Präludien auf der Schnitger-Orgel in Hamburg konnte ich nirgends finden. Trotzdem vielen Dank für eure Bemühungen.

    Liebe Forianer,


    kennt ihr Klaus Mertens?


    Habe Bach Kantaten und Passionen (Leitung Ton Koopman) von ihm gehört und war sehr beeindruckt von seiner Kunst.
    Ist sofort mein Lieblinssänger geworden.
    Wie ich weiß, hat er auch die Winterreise D911 von Schubert aufgenommen. Hat jemand von euch diese Aufnahme und was sind eure Eindrücke?