Als ausgemachtes Kuriosum habe ich in meinem Giftschrank einen Mitschnitt von Wagners "Rienzi" aus der Mailänder Scala mit ihm. Titelrolle: Giuseppe di Stefano. Italienisch, drastisch gekürzt - in der Tat eine reichlich verwegene Angelegenheit!
Beiträge von Armin Diedrich
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Wie berichtet wird, riss Angela Denoke in der gestrigen Salome-Vorstellung während des Tanzes der Träger ihres Kleides, so daß sie in wesentlich größerem Umfang als inszenierungsmäßig geplant "oben ohne" auftreten mußte... Das paßt dazu, daß "Salome" zu den Opern gehört, über die es die meisten Stories und Anekdoten gibt: von Christel Goltz, die beim Tanz beinahe in die Zisterne fiel, über Anja Silja, die massive stimmliche Probleme hatte und vor dem Schlußgesang dem Propheten voller Verzweiflung freiwillg hinterhersprang, bis zu Kurt Rydl, der bei einem Gastspiel in Teheran nacheinander gleich fünf Rollen in einer Vorstellung übernahm!
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Original von Herbert Henn
Hallo Armin,jaulende Synagogalmusik habe ich auch noch nie gehört.
Ich empfinde sie als sehr angenehm,besonders wenn
der Kantor eine schöne Stimme hat(J.Schmidt, R.Tucker,
J.Peerce).Was Musikwissenschaftler deuten,interessiert
mich nicht.
Herbert.
Ich habe ja auch nicht behauptet, daß jüdische Synagogalmusik jaulend IST ; allerdings gibt es in der antisemitisch fundierten Musikwissenschaft (die sich auf Wagners "Judentum in der Musik" zurückführen läßt) immer wieder formulierte Sterotype über diese Musik, die von meckernden, jaulenden und durch Melismen verunzierten Melodien sprechen. Und auch wenn die Musikwissenschaft für das Hören und Ausüben von Musik mit Sicherheit nicht vonnöten ist, können ihre Erkenntnisse durchaus so manches zu Interpretationsmöglichkeiten aussagen, das man in Betracht ziehen kann und sollte.
BTW: mit den Hinweisen auf Schmidt und seine Kollegen rennen Sie vollkommen offene Türen ein: es ist unglaublich, mit welcher Virtuosität er diese Werke interpretiert ; und es gab ja auch hauptamtliche Kantoren, die sich gelegentlich an Opernarien wagten und sie auf der Schallplatte sangen (beispielsweise Joseph Rosenblatt) -
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Original von Herbert Henn
Die Meistersinger kenne ich in und auswendig.Aber etwas unterschwellig jüdisches oder jiddisches
habe ich noch nie an irgendeiner Stelle herrausgehört.
Ich weiß auch nicht,was ein jaulender Vortrag mit
jüdisch oder jiddisch zu tun haben soll.
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Herbert.
Hallo!
Das mit dem "jaulenden Vortrag" bezieht sich auf Sterotype, die mit jüdischer Synagogalmusik in Verbindung gebracht werden. Wenn man bei gewissen Figuren Wagners die musikalischen Vortragsbezeichnungen betrachtet (da ist neben und noch vor dem Beckmesser an Mime zu erinnern), wird dies von manchen Musikwissenschaftlern als Anspielung auf diese Sterotype gedeutet, die im antisemitischen Diskurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts auch durchaus als solche wahrgenommen werden. Allerdings bin ich aus dem Thema aktuell etwas heraußen und muß daher auf die allgemeine Literatur verweisen, etwa den Aufsatzband über "Richard Wagner und die Juden", den Dieter Borchmeyer und Susanne Vill herausgegeben haben. -
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Original von vitelozzo-tamare
Ich warte sehnsüchtig auf gute Überspielungen vom Ring unter Kempe (1960), Carlos Kleibers Bayreuther Tristan (1975) und Knappertsbuschs letzten Parsifal (mit Jon Vickers).Gruß aus Lübeck,
DieterAn den Parsifal denkt Orfeo für das nächste Jahr. Was den Ring angeht (meine Lieblingseinspielung mit gewissen Ausnahmen), so bin ich mit der Edition der Golden Melodram eigentlich recht zufrieden.
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Ich benutze Feurio und bin damit eigentlich zufrieden, zumal es auch in Freeware-Versionen erhältlich ist. Überspielungen von Audio-Cassetten mache ich allerdings am einfachsten an der Stereoanlage mit dem CD-Recorder.
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Der "Festmarsch zum Jubiläum der vereinigten Staaten von Nordamerika"...er hilet ihn deswegen für sein bestes Werk, weil er mit keinem anderen soviel verdient hat!
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Gleichfalls noch ewähnenswert: die Hamburger "Macht des Schicksals" uter Schmidt-Isserstedt mit schock, Frick, Martinis, Mödl
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Natürlich muß ich mich schon von Berufs wegen hier zu Wort melden und an die herrliche Situation in München erinnern, wo wir immerhin zwei Bibliotheken zur Verfügung haben, deren musikalische Schätze siich erkunden lassen. Die Staatsbibliothek will ich mal außer Acht lassen und nur von der Musikbibliothek im Gasteig sprechen, die voriges Jahr ihren hundertsten Geburtstag feierte. Sie hat ihren Ursprung in der Sammlung des Kritikers Paul Marsop, die er der Stadt vermachte. Seit den mittleren achtzigher Jahren ist sie im Gasteig untergebracht und hat sich zur größten ihrer Art im deutschsprachigen Raum gemausert. In der Autographensammlung finden sich Werke von Brahms (das Klarinettentrio, wenn ich mich recht erinnere), Pfitzner (das "Christelflein") und Strauss (passenderweise die "Feuersnot"). Die CD- und DVD-Sammlung sind immens und gut gepflegt, inklusive zahlreicher Raritäten (ein Mitarbeiter ist etwa ein glühender Verehrer von Alfredo Kraus, was im Bestand deutlich erkennbar ist).
Um den gebührenden Link zu setzen:
http://www.muenchner-stadtbibliothek.de -
Eine Information, die in diesem Zusammenhang von Interesse sein mag: die letzten Jahre war ich in einem Forschungsprojekt tätig, das sich mit Judenfiguren im Musiktheater des 19. und frühen 20. Jahrhunderts beschäftigt. Daraus geht ein Aufsatzband hervor, der (wenn alles glattgeht) im kommenden Jahr erscheinen soll und der auch einen Artikel über die "camouflierten" Judenfiguren in den Werken Wagners beinhaltet, also neben dem Beckmesser noch Mime, Kundry und den Holländer thematisiert (der betreffende Kollege hat über Ahasverfiguren im Musiktheater promoviert).
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Dabei muß man aber auch immer darauf achten, ob Striche gemacht wurden oder nicht. Der "Luftsprung" im dritten Akt nach der Gralserzählung hat sich ja mittlerweile auch in Bayreuth eingebürgert, und im zweiten Akt wird auch ganz gerne bei der Morgendämmerung gekürzt.
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Nun ja, Meistersinger sind immer auf 4 CDs (sofern sie nicht drastisch gekürzt sind). Eine Empfehlung für Einsteiger ist meines Erachtens auch immer die Version Kempes mit den Berlinern, Frantz, Schock, Grümmer - wobei ich nicht auf Anhieb weiß, ob sie aktuell lieferbar ist.
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Wenn ich an den entsetzlichsten musikalischen Abend meines Lebens denke, so fällt mir ein Konzert im vorletzten Jahr ein, bei dem sich Siegfried Jerusalem nochmal am Siegmund vergriff. Alle Töne vom G aufwärts krachten ihm weg, passagenweise mußte er nach unten oktavieren, Phrasen abreißen lassen - es standen einem die Haare zu Berge! Zu seinem Glück waren zahlreiche prominente Sänger im Publikum, die ihm ein Buhkonzert ersparten, aber ihr Teil werden sie sich gedacht haben... Und so jemand leitet eine Musikhochschule (wobei er die inzwischen ja auch in den Ruin getrieben hat)!
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Die Aufnahme ist bei Living Stage erschienen ; bei jpc kostet sie 19.99 Euro. Neben Traxel und Synek wirken noch Herta Wilfert und Hans (? Ich kenne in dem Fach eigentlich nur einen Hubert) Hofmann als Wotan mit. Gruß Armin
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Original von Alviano
Ich geb es zu: ich hab nach einem Thread gesucht, wo ich meine Frage unterbringen kann, deshalb bitte ich um Entschuldigung, wenn das "vergessen" nicht ganz stimmt. Kennt jemand von euch diese auf dem deutschen Markt jetzt anscheinend neu vorliegende "Walküre" aus dem Jahr 1959 mit Josef Traxel als Siegmund? Wie ist der Tenor denn so? Ich höre Traxel arg gern und bin an der Aufnahme sehr interessiert (auch, wegen der Beteiligung der vielleicht schon etwas in Vergessenheit geratenen Wiener Sopransitin Liane Synek...).Gruss
Hallo!
Erst vor ein paar Wochen hatten wir hier einen Traxelthread. Die Aufnahme sah ich auch erst vor einigen Tagen bei Beck stehen: ein Mitschnitt aus Montevideo (!) unter Alexander Krannhals. Reingehört habe ich noch nicht, wäre vielleicht mal einen Versuch wert. Aber ob das die richtige Partie für ihn war - man bedenke, daß er ansonsten mitunter den Postillon von Longjumeau sang... Jedenfalls werde ich mir bei Gelegenheit einen Eindruck verschaffen und wäre auch an Kommentaren interessiert. -
Um mal einen Insider in Sachen Wottrich zu zitieren: hausintern nennt man ihn in Bayreuth den "Walensina-Tenor" - klingt wie frisch gepresst...
SCNR -
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Original von Theophilus
Hallo Barezzi,Die Regimentstochter war ein Auftragswerk der Opéra Comique in Paris, daher das französische Libretto.
Es gibt davon allerdings auch eine italienische Fassung, und von der habe ich auch einen Mitschnitt mit Pavarotti - in der der Schluß der Tonioszene allerdings weggelassen wird -
Immerhin kann man das Buch von Brigitte Hamann heranziehen, in dem zu dieser Frage allerhand zu finden ist. Leider war es in der ersten Auflage ziemlich mies lektoriert, so daß diverse Fehler zunächst stehenblieben; in der Taschenbuchausgabe sind sie aber weitgehend korrigiert.
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Original von Barezzi
PS: Scheinbar liegen mehr Mitschnitte von irgendwelchen Konzerten in privaten Archiven herum, als ich je dachte:
Nachdem auf einmal geniale Mozartaufnahmen von Gulda auftauchten und auch Beethovensymphonien von C. Kleiber scheint es doch äußerst interessant zu sein, was für Schätze noch verborgen sind. Kann man darauf hoffen, diese nach Ende der Rechtedauer veröffentlicht zu haben oder dass eventuell sogar vorher Budgetlabels die Rechte erwerben können? Sogar hoch gelobte Opernaufnahmen (z.B. Ring) sollen aus rechtlichen Gründen irgendwo vor sich hinstauben. Weiß darüber vielleicht Jemand genaueres?
Eine Rundfunkaufnahme der Vierten ist soeben auf CD publiziert worden. Ubnnd natürlich liegt in diversen Archiven von Rundfunkanstalten, Schallplattenfirmen und Opernhäusern noch bergeweise Material, das aus diesen und jenen Gründen der Veröffentlichung harrt(wenn Sie schon "Ring" sagen, kann ich etwa Karajans Bayreuther Aufführung von 1951 nennen oder die inzwischen zumindest teilweise publizierten Aufführungen Erich Kleibers in Buenos Aires). Das wäre allerdings ein Feld für einen eigenen Thread (machen Sie ruhig einen auf...) -
Kollo habe ich in etlichen Rollen gehört, vor allem mit Wagner. Wirklich glücklich war ich selten mit ihm, aber mit Ersatz sah es eben oft schwierig aus. Aber an einen tollen Abend erinnere ich mich doch: eine Aufführung von "Peter Grimes", bei dem er sich wirklich engagiert in die Rolle hineinwarf und auch die angesprochenen stimmlichen Schwächen nicht mehr ins Gewicht fielen. In solchen Patien konnte er in der Tat Überdurchschnittliches leisten...
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Original von richard logiewa
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Der Text stammt von seinem Vater Julius Korngold.
der sich das schöne Pseudonym "Paul Schott" zulegte.Zitat
Was haltet ihr von dieser Oper?
Was generell von Korngold?
Schon in der Oper gesehen?mit freundlichen Grüßen Richard
Ich sah vorletztes Jahr die ausgezeichnete Salzburger Aufführung, die ja dann auch nach Wien ging ; außerdem kennt der eine oder andere vielleicht das Video von Götz Friedrichs Berliner Produktion.
Das Stück gehört zu den avanciertesten seiner Zeit: seine Psychologie und seine Erzähltechnik nehmen Methoden des Films wieder auf, die erst lange später aktuell wurden. Ob Hitchcock sich mit "Vertigo" bewußt bedient hat, ist natürlich die Frage ; aber sein Komponist Bernard Hermann war meines Wissens Korngoldschüler, und die Vorlageautoren Boileau und Narcejac dürften zumindest die literarische Umsetzung von Georges Rodenbach gekannt haben. Paul: ein Mann zwischen Gegenwart und Vergangenheit, in einer Obsession gefangen, der sich selbst in seiner "Kirche des Gewesenen" einschließt, eine ausgesprochen moderne Figur. Die Musik weist gegenüber Schrekers gleichzeitigen Werken den Vorteil auf, daß der Komponist in der Lage ist, "Schlager" zu komponieren und eine immense sinnliche Wirkung zu erzielen. Er hatte leider das Unglück, emigrieren zu müssen und später primär als Filmkomponist wahrgenommen zu werden (wobei er dieses Genre vor allem im Bereich der symphonischen Filmmusik mit neu erschuf - John Williams' Star Wars-Thema beinhaltet ein explizites und als Hommage gemeintes Korngoldzitat). Das Stück lohnt jede Mühe (genauso wie man das "Wunder de Heliane" wieder einmal versuchen sollte) ; vielleicht interessiert sich Nagano mehr dafür als seine Vorgänger... -
Hallo Herr Henn,
darüber schreibt Allan Jefferson in seiner umfangreichen Schwarzkopfbiographie fair, aber ausführlich. Das Buch habe ich momentan nicht zur Hand, muß mich daher auf mein Gedächtnis verlassen. Wie er berichtet, hatte sie sehr gute Beziehungen zu hohen Funktionären im Propagandaministerium, die sie gegenüber dem Intendanten des Deutschen Opernhauses auch weidlich ausnutzte. (Rode war heilfroh, als er sie loswurde und sie nach Wien wchselte)Auch in einer der Massenorganisationen (ich glaube, der NS-Frauenschaft) war sie Funktionärin. Nichts übermäßig Spektakuläres, aber auch nicht gerade fein... Wie ein anderer Teilnehme schon geäußert hat, kommt es in solchen Fällen ben immer darauf an, wie man später mit seiner Vergangenheit und seinen Fehlern umgeht, und da war sie jemand, der es nicht anders machte als so viele andere. -
Das Menschliche kann man, meiner Einschätzung nach, bei der Beurteilung eines Künstlers zu einem gewissen Teil außer Acht lassen ; Sänger werden schließlich nicht dafür bezahlt, angenehme Leute zu sein. Auch Schwarzkopfs Parteimitgliedschaft und Aktivität im Dritten Reich halte ich für nicht so gewichtig - bekanntlich tun manche Leute im Dienste ihrer Karriere noch ganz andere Dinge, und ob es soviel moralischer ist, wenn sich jemand hochschläft...? Bleibt die Einschätzung der Künstlerin, und da ist sie - ähnlich wie FiDi - ein Fall, an dem sich die Geister scheiden. Ich bekenne offen, daß beide Sänger sind, gegen die ich eine gewisse Allergie entwickelt habe. Fischer hat in seinem Nachrif auf Schillers Differenz zwischen "naiv" und "sentimentalisch" abgehoben und betont, daß sie von Anfang an eine "sentimentalische" Sängerin war ; und das ist etwas, was mir einfach nicht liegt. In manchen Fächern, wie der Operette, hat dies seinen Reiz ; aber in anderen Fällen, etwa bei Mahler und Strauss, die selbst schon von einer artifiziellen Kunst ausgehen, wird mir das schlicht zuviel. Auch bei Mozart gibt es andere Interpretinnen, die mir näher stehen als "Her Master's voice" (etwa die gleichzeitige Elisabeth Grümmer, von anderen gar nicht erst anzufangen). Fazit: eine prägende, aber problematische Sängerin.
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Dann waren wir gestern bei der gleichen Veranstaltung... :] Insgesamt eine sehr solide Aufführung, leider ohne Hans Sachs. Pieczonka und Eike Wilm Schulte glänzend, Seiffert ein robuster Stolzing, der mir durchaus zusagte, aber Geschmacksangelegenheit ist, Salminen inzwischen schon überaltert (mit Moll in der Partie kein Vergleich), Rootering leider Gottes ein glatter Ausfall. Und Molls Abschied in seiner Münchner Debütrolle war ja in der Tat sehr passend. Sir Peter überreichte ihm zum Abschied eine Meistersingerkette, das Haus tobte vor Begeisterung (da muß Frau Gruberova dreimal kommen, um in der Addition derartige Jubelstürme zu empfangen!)
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Original von Glockenton
GiselherHH:
Ich kann mich an eine gleichzeitige Fernseh- und Rundfunkübertragung der Eroica erinnern, die wesentlich lebendiger und spontaner klang, als die mir bis dahin bekannte Schallplatte aus den 70ern und die mich sehr begeistert hat.
Ich weiss noch, dass damals Bundeskanzler Helmut Schmidt im Publikum sass.
Leider wird man an einen Mitschnitt dieses Konzerts heute wohl kaum herankommen.?Das war das Jubiläumskonzert zum Hundertsten der Philharmoniker - und einen Mitschnitt habe ich irgendwo noch auf einer Cassette. Fragt sich nur, ob die noch abspielbar ist...
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Original von Norbert
...und wenn er tatsächlich italienisch sang, wie beispielsweise den Commendatore in Giulinis "Don Giovanni", dann hörte es sich erheblich mehr nach Deutsch als nach Italienisch an...
Ein kleiner, aber imo sehr verzeihlicher "Schönheitsfleck" in der Bewertung dieses herausragenden Basses.
Um genau zu sein: mehr nach Schwäbisch als nach Italienisch ; der Dialekt war bei Fricks Aufnahmen eigentlich nie zu überhören (weswegen er auch vom Ochs zeitlebens die Finger ließ).
Da schon die Gottlob-Frick-Gesellschaft angesprochen wurde: sie veranstaltet alljährlich in Ölbronn ein Wochenende mit Künsterlern, Opernliebhabern und Kulturschaffenden, das allemal eine Reise wert ist. Der nächste Termin ist am 14. und 15. Oktober. Die Adresse:
http://www.gottlob-frick-gesellschaft.de -
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Original von Edwin Baumgartner
: Mittlerweile bin ich stolzer Besitzer des Kleiber-"Tristan" aus der Scala: Ich bin restlos begeistert. So gehört das gesungen und dirigiert! Das Orchester ist stellenweise an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit - dennoch: Ich weiß keine vergleichbare Aufnahme. Danke für den Tipp!
Voriges Jahr hatte ich mal Gelegenheit, mich etwas ausführlicher mit Frau Ligendza zu unterhalten, und sie hat keine sehr guten Erinnerungen an diese Aufführungen. Aus verschiedenen Gründen war das Klima an der Scala sehr feindselig gegen die Sänger, was dazu führte, daß man ihr und Wenkoff bei einer Aufführung Essigreiniger oder ettwas ähnliches in den Becher mit dem Liebestrank kippte... Der Bayreuther Mitschnitt ist ihr im Vergleich wesentlich lieber, weil sie sich da auch selbst besser in Form findet. -
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Original von Siegfried
Hallo Herbert,@Armin: Die Stuttgarter Oper war schon mehrfach zur Oper des Jahres gekürt worden und hat schon immer hervorragende Sänger und Sängerinnen in ihren Reihen verpflichtet.Das "nur" finde ich deshalb nicht angebracht.Von hier aus haben schon viele Sänger ihre Weltkarriere begonnen.
Da liegt offenbar (auch bei Herrn Henn) ein gewisses semantisches Mißverständnis vor: dadurch, daß ich das "nur" in Anführungszeichen setzte, wollte ich eigentlich zu verstehen geben, daß es die - möglicherweise leicht negative - Einstufung als "Haustenor in Stuttgart" wieder aufhebt. Die Bedeutung des "Winter-Bayreuth" unter Walter Erich Schäfer ist mir durchaus bewußt. (Gab es die Wahl zum "Opernhaus des Jahres" damals eigentlich schon? Ich kenne sie aus den Opernwelt-Jahrbüchern, weiß aber nicht, wie weit sie zurückreicht)
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Original von Herbert Henn
Wie Beirer nach 1960 sang,entzieht sich meiner Kenntnis.
Seien Sie froh ; Ihre gute Meinung über ihn würde schwer leiden... Mir ist noch in Erinnerung, wie er sich auf seine "uralten" Tage in einer Gala der Deutschen Oper (25 Jahre oder so etwas) an Siegfrieds Schmiedeliedern vergriff - ein Erlebnis eigener Art! Gut zugänglich ist Götz Friedrichs Salome-Film, in dem er als Herodes mitwirkt, sowie die "Elektra" mit ihm als Ägisth.ZitatIch hatte allerdings nur angedeutet,daß er ein Heldentenor
unter vielen war.Herbert.
In der Tat, damals konnte man solche Partien auch an mittleren Häusern noch aus den Ensemble recht gut besetzen. -
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Original von Edwin Baumgartner
Einmal zählte ihm Horst Stein den Takt laut vor, weil Beirer einfach nicht wußte, wann "Trink, Gunther, trink..." denn genau käme. 2 Einsätze zuvor waren falsch gewesen...
In der Tat eine legendäre Aufführung... wirkte er nicht auch an jenem denkwürdigen Berliner "Fidelio" unter Maazel mit, der im Finale zu einem ähnlichen Desaster führte? Beirer kenne ich am besten eigentlich aus der Friedrich-Inszenierung von "Orpheus in der Unterwelt"
SCNR