Beiträge von Armin Diedrich

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    Original von Joseph II.


    Wenn aber selbst die renommierte Fa. Peiser Records ihm eine CD widmet, dann finde ich, ist auch ein Wilhelm Rode eines (objektiven) Threads hier würdig.


    :hello:


    nun, das will nicht unbedingt etwas heißen. Im Preisersortiment finden sich durchaus genügend CDs von Sängern der zweiten Kategorie. Gerade erschien zum Beispiel eine CD der weltberühmten Giuseppina Zinetti... Ob es sich lohnt, ihr einen Thread zu widmen?

    Um Kesting zu zitieren (1. Ausgabe): "Es ist ein pompös inszeniertes, aber in technischer, stilistischer und darstellerischer Hinsicht ausgesprochen provinzielles Singen". Ich denke, viel mehr muß man über Rode als Künstler nicht sagen. In historischer und soziologischer Hinsicht ist der Fall als Exempel vielleicht interessanter, aber dergleichen haben wir hier ja schon behandelt.

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    Original von Joseph II.
    Sangen eigtl. Walter Berry oder Hermann Prey je den Sachs? Letzterer ja zumindest den Beckmesser.


    Prey nein, mit Berry ist das diese traurige Geschichte aus Bayreuth 1968, wo Böhm ihn nach der Generalprobe ausbootete... Jahrzehnte später hörte er sich erstmals den Mitschnitt an und meinte, daß das durchaus etwas hätte werden können.

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    Original von vitelozzo-tamare
    Dabei glaube ich kaum, dass Ridderbusch wirklich dumm war (ich glaube, er war vor seiner Sängerlaufbahn Ingenieur). Charakterlich eher etwas einfältig. Ich erinnere mich da an ein Fernsehinterview mit August Everding, das einen unerträglich eitlen polternden älteren Herren zeigte (und damit meine ich nicht Everding).


    Gruß
    Dieter


    Stimmt, "unerträglich" und "polternd" kann man auf Everding absolut nicht anwenden :pfeif:


    Jürgen Kesting war ja als Berichterstatter bei dieser Produktion dabei und fragte Karajan in einer Aufnahmepause, warum Adam den Sachs sänge und nicht Ridderbusch, den er als deutlich überlegen empfand. Karajan meinte darauf: "Junger Mann, sagt Ihnen das Wort Politik etwas? ich kann auch nicht immer so, wie ich möchte..."

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    Original von Cassiodor
    KR soll auch für Georg Soltis Wiener Meistersinger-Einspielung vorgesehen gewesen sein. Solti wurde jedoch zugetragen, dass KR eine obskure Sammelleidenschaft pflegt, woraufhin er KRs Rauswurf aus dem Ensemble veranlasst haben soll :jubel:


    Wenn ich mich recht erinnere, gab Ridderbusch ein einschlägiges Interview, in dem er sich als Sammler von NS-Devotionalien outete...
    Was den Sachs angeht: 1968 sang ihn noch Theo Adam, der für den ursprünglich vorgesehenen Walter Berry einsprang. Von Ridderbusch gibt es die Gesamtaufnahme unter Silvio Varviso von 1974, die wohl neben der "Götterdämmerung" unter Karajan das Zentralstück seiner Diskographie bilden dürfte.

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    Original von Caesar73
    Zitat Alfred:


    IIch glaube aber kaum, daß Verdis Publikum an gesellschaftskritrischen Umwälzungen wirklich interessiert war.


    Wenn das tatsächlich so gewesen wäre, hätte die italienische Eingung nie stattgefunden, sondern die Italiener wären alle brav Untertanen der Habsburger, Bourbonen etc. geblieben. Denn was war das Risorgimento anderes als eine gesellschaftskritische Umwälzung?

    Während seiner Bayreuther Zeit war er im Orchestergraben noch etwas legerer gekleidet, als bei den Dirigenten sonst üblich: nicht nur hemdsärmelig, sondern in Shorts. Daraufhin legte das Orchester ihm vor der nächsten Vorstellung einen Tennisschläger aufs Pult... Übrigens existiert mit ihm das Video einer "Walküre" vom Bayreuther Japangastspiel 1967.

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    Original von pbrixius


    Er kann sich den Spruch schon so nicht gut merken - und dann werden noch die Becher gewechselt und er muss neu lernen ...


    Liebe Grüße Peter


    Und welcher Wein ist denn nun vergiftet? :stumm:?(:D Meine Lieblingsszene ist der Ritterschlag...

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    Original von Edwin Baumgartner
    Lieber Armin,


    Aber damit macht der Abendspielleiter genau das, was diverse Regisseure, deren geniale :wacky: Arbeiten wir heute noch an der Wiener Staatsoper bewundern dürfen, getan haben: "Sie treten von links auf, treten an die Rampe und heben die Hände zum Himmel."
    :hello:


    FiDi erzählt ja gerne von seinem ersten Jochanaan, bei dem er unter die Bühne geführt wurde und der Abendspielleiter sagte: "So, da is de Leiter, und da oben is det Loch. Wenn Ihr Einsatz kommt, steijen Se ruff, oben machen Se so en bisken uff heilich ; und wenn Se fertich sind, steijen Se wieda runter!"

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    Original von Alfred_Schmidt



    Zefirelli - ich sage es an dieser Stelle ganz laut - stellt für miich den Idealfall einer Opernrealisierung dar. Einheit von Kostüm, Ausstattung und Regie, die Opern wurden plastischer in Szene gesetzt als es sich die Schöpfer in ihren kühnsten Träumen vorstellen konnten.


    Hm, ich weiß einfach nicht. Wenn ich die "Bohéme" in der New Yorker Version nehme: da tummeln sich im zweiten Akt einige Hundertschaften auf der Bühne, Pferde traben vorbei und so weiter. Eine tolle Show, aber was hat das mit der Oper zu tun - es ist ein "Arme-Leute-Stück" und kein Film von Cecil B. DeMille...

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    Original von Armin Diedrich


    Als ich das letzte Mal bei Beck in München war, hatte ich die DVD in der Hand ; am Mittwoch komme ich wieder hin und nehme sie mit, falls sie noch da ist.


    Glück gehabt, habe die DVD erwischt! Bin schon gespannt...

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    Original von santoliquido
    Von der Jenufa gibt es bei Myto eine CD-Box -die Darsteller (allen voran Astrid Varnay , aber auch Hildgard Hillebrecht und der damals noch unbekannte William Cochran) sind einfach packend und Kubelik holt aus dem ihm ungewohnten Staatsorchester nie gekannte Farben heraus ( die anfänglichen Unstimmigkeiten mit der Xylophon-Einleitung machen die Aufnahme noch echter).


    Wenn man Gelegenheit hat, sollte man sich auch unbedingt die Fernsehaufzeichnung der Aufführung besorgen ; alleine schon die Varnay im zweiten Akt ist alle Mühen wert!

    Ich frage mich schon immer mal wieder, was an mehr oder minder auseinanderfallenden Bühnenbildern so toll sein soll ; und wenn der auftretende Sänger den Namen des Regisseurs mit Mühe und Not aus dem Geschichtsbuch kennt, kann man sich wirklich überlegen, was das noch mit "Inszenierung" zu tun haben soll. Wenn die Anweisungen des Abendspielleiters (eine Probe ist ja schon purer Luxus!) sich auf "Sie treten von links auf und gehen nach rechts ab" beschränken...


    Als ich das letzte Mal bei Beck in München war, hatte ich die DVD in der Hand ; am Mittwoch komme ich wieder hin und nehme sie mit, falls sie noch da ist.

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    Original von Frank Georg Bechyna



    Wenn wir überlegen , welche Aufführungen es in Düsseldorf , Duisburg und Köln bis in die 1970er Jahre , auch in Deutsch , gegeben hat , so kann man nur dankbar sein eine Reihe dieser Opernabende miterlebt zu haben.
    Frank


    Irgendwo habe ich mit Hopf sogar noch einen Düsseldorfer "Ring" herumliegen, mal schauen wo... Symonette als Wotan, Ernest als Siegmund und so weiter...

    Wie am anderen Ort schon gesagt: ich vermute stark, daß Du Warren hier mit Merrill verwechselst, werde mir aber mal die Björling-Diskographie über Fernleihe kommen lassen.

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    Original von operus
    Lieber Herbert,


    da es sich bei diesem Duett um ein beliebtes Wunschkonzert-Stück handelt habe ich es nur als Mitschnitt in einer nicht allzu guten Qualität. Trotzdem hinreißend. Es müsste allerdings im Archiv des SWR sein. Vielleicht hat es ein anderer Tamino als CD. Würde auch mich brennend interessieren, weil ich dann die Aufnahmen nicht nur unbefriedigend auf Band hätte.
    Gruß
    Operus


    Es gibt ja eine ausgezeichnete Björling-Diskographie von Henry Henrysson ; ich werde sie mir bei Gelegenheit mal kommen lassen und nachsehen... Aus dem Stand habe ich aber auch das Gefühl, daß Du Dich da irrst ; allenfalls könnten die beiden ja bei einem der "Voices of Firestone"-Konzerte mal zusammen aufgetreten sein.