Beiträge von Violinsonate

    Bei Gelegenheit der weithin unbekannten Quartette von Isasi darf noch einmal auf den sehr jung verstorbenen Komponisten Juan Crisostomo Arriaga hingewiesen werden, dessen drei Quartette allerdings mittlerweile von vielen Ensembles aufgeführt werden. Ich selbst finde zwei Aufnahmen bemerkenswert: die des Guarneri-Quartetts und des Neuen Vlach-Quartetts, dessen Primaria eine Tochter des großen Geigers und Musikers Josef Vlach ist. Ich hatte die wunderbare Gelegenheit, in den 1970er Jahren an einem Meisterkurs Vlachs in Arvika/Schweden teilzunehmen - unvergesslich seine Hinführung zu Smetanas e-moll-Quartett, das wir im Anschluss an den Kurs für eine Schallplatte eingespielt haben (Leonhardt-Quartett, unter youtube im Netz).

    Ich habe das Novus-Quartett vor einigen Monaten in Köln gehört - u.a. mit Bergs Lyrischer Suite und dem g-moll-Quartett von Grieg. Es ist ausgezeichnet, hat angesichts der noch jungen Mitglieder allerdings noch nicht die musikalische Reife der großen Quartette. In jedem Fall können Sie sich auf einen interessanten Abend freuen.

    Zunächst: das spanische Quartett Casals ist ausgezeichnet - darüber kann es keinen Zweifel geben. Allerdings kann ich dem Urteil nicht zustimmen, dass Vibratolosigkeit insbesondere bei Mozart ein besonderes Kennzeichen künstlerischer Reife darstellt. Es ist mittlerweile leider modisch geworden, im Stil der alten Interpretationsmanier (über deren Qualität sich auch bei der Auführung barocker Werke streiten lässt) auch Werke der Klassik und sogar der Romantik zu exekutieren. Selbstverständlich darf das Vibrato bei Mozart oder Haydn nicht zu intensiv sein, einzelne Takte können auch einmal ohne Vibrato gespielt werden - aber Glanz und Intensität bekommt das Werk erst durch ein feines, der Musik angepasstes Vibrato. Alle großen Quartettformationen haben dies so gehalten.