Ich habe mir noch zu Zeiten, als der Hype noch nicht so groß war, einige Passagen aus der Winterreise von ihm angehört und war nicht sonderlich beeindruckt. Wie er das sang, war angemessen, mehr aber auch nicht.
Die Stimme hat einen kehligen Klang und klingt künstlich verdunkelt (baritonal).
Nun habe ich mir neulich die "Romantic Arias" CD angehört ...
Auch hab ich ein Interview mit ihm gelesen, wo er in etwa sagt, wie er sieht, dass er seinen Weg bis hin zum "Tristan und den wirklich schweren Brocken" weitergehen kann.
Ich glaube schon, dass die Stimme für solche, die keine jahrelange Hörerfahrung haben, bzw. nicht selber singen toll klingt. Das tut sie auch, wenn man die technischen Mängel überhört. Die hört vermutlich nur jemand der selber singt:
zuviel Druck in der Höhe; Mittellage wird zu offen gesungen; Höhe wird zu eng gesungen; schwache Tiefe (Tristan!); verliert Fokus in der Höhe (man vergleiche sein Hohes c (auf dolce speranza) mit jenem Wunderlichs (YouTube) in "che gelida manina")
Allerdings empfehle ich, sein "gelida manina" mal mit der Aufnahme Wunderlichs (auf deutsch) zu vergleichen, die es auf YouTube gibt. Man wird feststellen, dass ein Vergleich mit Wunderlich nicht zieht.
Ich stimme mit dem oben genannten Agenten teilweise überein. Kaufmann hatte meiner Meinung nach noch nie eine wirklich ausgereifte Technik und täte gut daran nochmal drei bis fünf Jahre in die Lehre zu gehen (hab mal gelesen, dass er keine gute Meinung von Gesangslehrern hat und sich seine Technik selbst zusammengebastelt hat). Tut er das nicht, sollte er jedenfalls keine schweren Wagnerpartien singen.
Wieder mal ein Tenor, der von der Maschinerie ausgenommen wird. Er wäre alt genug, eine entsprechende Technik aufzuweisen, die er leider nicht hat.