Beiträge von quodlibet

    Lieber Helmut,
    ich bin sehr dankbar, dass Du diese Stimme gehört hast.
    Vermutlich bist Du einer der wenigen denen es gegeben ist zum (Kunst-)Lied und zu Hindemith im Besonderen hinzuführen. Dass Du Deine Betrachtungen aufschreibst und fürs Forum überarbeitet bei Tamino veröffentlichst schätze ich sehr. Mir macht es jeweils Freude zu sehen, dass es in den von Dir betreuten Threads wieder neue Betrachtungen gibt (manchmal muss ich jedoch mit Lesen etwas zuwarten, einfach weil die nötige Muße fehlt).
    Zur Vertonung von "Du machst mich traurig" hatte ich bei Youtube eine Aufnahme gefunden (persönlich fand ich sie ansprechend, wusste einerseits jedoch nicht, ob Du bei der Besprechung absichtlich nicht darauf verwiesen hattest und es mir auch nicht so ganz passend schien, den link während der Besprechung des Marienlebens einzustellen).
    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Zum 150. Geburtstag Amy Beachs möchte ich ein paar kleinere Werke hier einstellen.
    Als erstes ihre Sonate in a-moll für Geige und Klavier (op. 34 ).
    Die Sätze sind Allegro moderato, Scherzo: molto vivace, Largo con dolore, Allegro con fuoco
    Eine ausführlichere Analyse der Sonate (sowie interessante Hinweise zu dieser Sonate und zum Werk von Amy Beach) findet sich im Netz*


    Die Uraufführung der Sonate fand im Januar 1898 in Boston statt, mit Amy Beach am Klavier.
    Die Sonate scheint ein Erfolg gewesen zu sein, sie wurde sehr schnell auch in Berlin (1899) und Paris (1900, E. Ysaÿe, Geige und R. Pugno, Klavier) aufgeführt.
    Heute wird das Werk wohl nur noch eher selten gespielt.
    Im Netz hab ich Hinweise auf zwei CD Einspielungen gefunden, eine Aufnahme vom März 1994 (Curtis Macomber, Violine und Diane Walsh, Klavier) sowie diese Einspielung

    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet


    *Ju-Hsien Judy Hung, The Violin Sonata of Amy Beach (2005)

    Lieber WoKa,
    danke für den Hinweis auf die Einspielung Tai Murrays (kenne nur die Aufnahmen von Kremer und Ricci sowie einige Aufnahmen des belgischen Wettbewerbs) :) .
    Derzeit bin ich immer noch mit dem 18. Jh. beschäftigt :untertauch: .
    Ysaÿes Violinsonaten gehören mE auch auf die Liste (kann jedoch nicht beurteilen welche Sonate; vermutlich gibt es für jede Sonate gute Gründe, die Dritte ist technisch innovativ, persönlich spricht mich die Zweite am meisten an).
    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Gabriel Fauré hat das Gedicht "Dans la forêt de septembre" von Catulle Mendès vertont (op. 85 Nr 1); hier in einer Aufnahme mit Sanford Sylvan, Bariton und David Breitman, Piano.


    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet


    Dans la forêt de septembre (poésie de Catulle Mendès)


    Ramure aux rumeurs amollies,
    Troncs sonores que l’âge creuse,
    L’antique forêt douloureuse
    S’accorde à nos mélancolies.
    O sapins agriffés au gouffre,
    Nids déserts aux branches brisées,
    Halliers brûlés, fleurs sans rosées,
    Vous savez bien comme l’on souffre !


    Et lorsque l’homme, passant blême,
    Pleure dans le bois solitaire,
    Des plaintes d’ombre et de mystère
    L’accueillent en pleurant de même.
    Bonne forêt! promesse ouverte
    De l’exil que la vie implore,


    Je viens d’un pas alerte encore
    Dans ta profondeur encor verte.


    Mais d’un fin bouleau de la sente,
    Une feuille, un peu rousse, frôle
    Ma tête et tremble à mon épaule;


    C’est que la forêt vieillissante,
    Sachant l’hiver, où toute avorte,
    Déjà proche en moi comme en elle,
    Me fait l’aumône fraternelle
    De sa première feuille morte!

    guten Abend,


    Bach (einschließlich Cello-Suiten): einverstanden
    Händel und/oder Telemann Oboensonaten: einverstanden
    Telemann Fantasien für Flöte: einverstanden


    Corelli hat m.W. keine Werke für Soloflöte geschrieben (op. 5 wurde für Geige komponiert und später für Flöte eingerichtet)


    Ggf stellt sich die Frage, ob auch Vivaldi in den Kanon aufgenommen werden sollte (opus 2, Geigensonaten)
    die Liste würde vielleicht etwas sehr "geigenlastig", aus diesem Grund hab ich auch von der Nominierung von Telemanns Fantasien für Geige abgesehen.


    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Lieber Woka, lieber Kurzstueckmeister

    Sonst habe ich bis ins 17. Jahrhundert nichts zu meckern.
    :hello:

    Für mich stellt sich die Frage ob auch ältere für (Block- und/oder Travers-) Flöte komponierte Musik in den Kanon aufgenommen werden sollte.
    Falls ja wäre fürs 17. Jh. vermutlich auch noch Jacob van Eyck (um 1590 - 1657) zu erwähnen.


    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Lieber Orsini,
    vielen Dank, dass Du auf Stefan Temmingh aufmerksam gemacht hast.
    Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb er für RV 443 die Sopran-Blockflöte statt des Sopraninos gewählt hat (bitte entschuldige diese vielleicht etwas kleinlich wirkende Frage; ich mag den Klang des Sopraninos sehr und es hat ja eher wenige Werke, die explizit für Sopranino geschrieben worden sind) ?
    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Lieber seicento,
    Für Streicher Darmsaiten wurde und wird üblicherweise Schafsdarm verwendet. Es gibt nur noch wenige Hersteller die dieses Handwerk beherrschen.
    Ich habe leise Zweifel, dass sich kompetente Hersteller auf Experimente mit Katzendarm einlassen würden (schiene mir als Rohstoffquelle nicht nur etwas unergiebig sondern generell etwas schwierig; der Handel mit Katzendärmen könnte die Gefühle der meist doch eher zartbesaiteten Katzenbesitzer empfindlich verletzen und/oder Peta mobilisieren....).
    Für einen überzeugten Vegetarier und Anhänger von HIP seh ich eigentlich nur eine Möglichkeit: sich für ein Instrument entscheiden, bei dem sich die Frage der Saiten (und Bogenhaare) nicht stellt.
    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Lieber Rheingold,
    Du hast das Rätsel richtig gelöst, auch mir ist das Bild unter dem Namen "Widmung an Oskar Panizza" und "Leichenbegräbnis" bekannt.


    Das Gemälde befindet sich in der Staatsgalerie Stuttgart. Erläuterungen zum Werk George Grosz' und zu diesem Bild sind normalerweise auf der Webseite der Staatsgalerie Stuttgart abrufbar (heute Abend kam jedoch bei all meinen in den letzten Tagen zusammengetragenen Links eine Fehlermeldung und die Seite der Staatsgalerie war auch über Google nicht erreichbar, scheinbar wird die Webseite der Staatsgalerie derzeit überarbeitet. Auf andere Seiten möchte ich nicht verlinken, da das Bild ja erst in ein paar Jahren frei sein wird).


    Nun bin ich gespannt, welche Aufgabe Du uns stellen wirst.


    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Lieber Rheingold,
    das Cover stellt Maria Coventry, Countess of Coventry dar. Sie war eine der beiden Gunning Schwestern (beide wegen ihrer Schönheit berühmt).
    Gemalt hat das Gemälde Jean-Étienne Liotard, ein Genfer Maler. Typisch für Liotard ist Technik (Pastell), Körperhaltung sowie die türkisch inspirierte Kleidung.
    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet


    Leider bin ich auch diesmal zu doof, das Bild einzustellen ;( ;( , wenigstens ein Link zur Wikipedia-Datei


    Edit: Von diesem Bild gibt es mehrere Versionen, eine davon ist in Genf (Musée d'Art et d'Histoire) ein Konterdruck im Louvre in Paris. Der blaue Teppich spricht eher für die Genfer Version, die Blickrichtung der Dame für den Konterdruck. Dem Bild in Genf hatte Liotard den Titel Mimica gegeben (s. Duncan Bull, Princess, countess, lover or wife? Liotard’s‘ lady on a sofa in The Burlington Magazine, September 2008, p. 592; abrufbar bei academia.edu)

    Sonate mit und ohne Klavierbegleitung (sonst bringen wir die Solosonaten nicht unter)

    Man könnte vielleicht "Sonate" durch "Werke" (sinngemäß) ersetzen; es gibt für Soloinstrumente ja auch noch andere Formen (Suiten, Fantasien, Etüden, Capricen etc).
    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Einer berichtete aus London, wo der Messias angeblich mit über 3000 SängerInnen aufgeführt wurde, jeder soll 50 Pfund gezahlt haben. Auf eine solche Weise ist die Aufführung dann finanziert.

    Der Erlös dieser Aufführungen kommt jeweils einer Institution für Kinder zu Gute (ursprünglich war es the Foundling Hospital (Londoner Findelhaus) gewesen, Händel hatte dies so bestimmt).
    Aus diesem Grunde hat Händels Messias für mich etwas sehr Berührendes (selbst dann wenn das Werk für mich eher unschön aufgeführt wird).
    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Lieber Bertarido,
    Deine Lösung ist richtig, es handelt sich um die letzte Szene des Dionysos-Zyklus in der Villa dei Misteri in Pompeji.
    Man nimmt an, dass die Villa dei Misteri eine Stätte des Dionysos-Kults war; einige Szenen auf den recht gut erhaltenen Gemälden sprechen für diese These. Daher auch die Vermutung, die auf dem Cover abgebildete Szene stelle eine vor Schlägen Schutz suchende und zwei tanzende Bacchantinnen dar (hier ein Link (Enciclopedia Treccani) mit weiteren Hinweisen zur Villa dei Misteri und ihren Wandgemälden; die hier abgebildeten Szene wird unter viii) besprochen).
    Dieses Cover war eine “Notlösung” gewesen. Das Cover, das ich ursprünglich einstellen wollte hatte sich leider als ungeeignet herausgestellt (nochmals vielen Dank an Alfred Schmidt für den warnenden Hinweis).
    Künftig werde ich meine Covers anders (nach Herausgeber) auswählen.
    Mit freundlichen Grüßen, quodlibet

    Hab mich schon lange nicht mehr mit den Lamentationen beschäftigt.
    Ich weiß nur, dass die hebräischen Anfangsbuchstaben in gewissen mittelalterlichen Handschriften in lateinischen Buchstaben am Rand ausgeschrieben worden sind (manchmal stehen diese Vermerke auch am falschen Ort und sind korrigiert worden).
    Zudem ist die alphabetische Reihenfolge nicht in allen Lamentationen die gleiche (ain - pe bzw pe - ain).


    Vielleicht hat Dottore Pingel Hinweise und/oder Erklärungen zu diesen Fragen ?