Es gibt noch weitere Aufnahmen, die einer Besprechung harren:
Riccardo Minasi, Ensemble Bizzarie Armoniche:
Veronika Strehlke (Vl), Gerhart Darmstadt (Vcl), Egino Klepper (Orgel):
dies nur zur Information, soll keine Werbung sein
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Ich selbst habe bisher leider nur eine Aufnahme, und zwar die mit Letzbor. Dessen expressive Dramatisierung spricht mich zwar durchaus an, und klanglich ist die Aufnahme superb. Woran ich mich aber nicht gewöhnen kann, sind Letzbors gelegentliche rhythmischen Freiheiten. Wenn in der Passacaglia der Dreiertakt mitunter zum Vierertakt zerdehnt wird, dann hört für mich der Spaß auf. Sehr schade.
Jetzt könnte ich ja ohne weiteres auf Pierot umsteigen, aber etwas hält mich davon ab: Die Stimmtonhöhe. Ich liebe Barockmusik in der tieferen Stimmung (ca. 415 Hz). Das ist wohl zum Teil Gewohnheit, aber ich habe auch den Verdacht, daß dabei die Violine wärmer klingt (kann allerdings Einbildung sein).
Beim Durchhören der Hörschnipsel hat sich gezeigt, daß das Gros der Aufnahmen auf zwei Lager verteilt ist:
Stimmtonhöhen der Rosenkranz-Aufnahmen
(ca) 415 Hz: Goebel, Holloway, Homburger, Huggett, Letzbor, Lotter, Reiter, Strehlke
(ca) 435 Hz: Beznosiuk, Bismuth, Manze, Minasi, Pierot, Ronez
andere:
ca 446 Hz: Edouard (Hi Medard, kannst du mal nachsehen ob ich richtig geschätzt habe?)
Aus der 415er Fraktion war mir nach den Schnipseln die Huggett-Aufnahme am sympatischsten, und das deckt sich wohl auch mit den Anmerkungen von Medard. Aber solange deren Aumachung und Preis nicht besser werden, schließe ich lieber mit Letzbor noch etwas Frieden. Oder vielleicht wechsle ich doch zur Pierot-Fraktion...
Gruß,
Khampan