Beiträge von Khampan

    hm, die EMI-Box erscheint ja erst am 13. Oktober (Am..on France) bzw. am 14. (US) bzw. am 31. (D).
    Noch witziger sind die Preisunterschiede. In D ziemlich exakt doppelt so viel wie in F...


    Was drin ist, erfährt man allerdings nicht.
    Mit Béroff kenne ich die Vingt Regards, haben mir sehr gut gefallen. Sie sollten hoffentlich ganz enthalten sein. Den Vogelkatalog dürfte es bei EMI aber nicht geben.
    Die Eclairs mit Rattle sind zum abgewöhnen, wie wir hier mehrfach festgestellt haben.
    Auf den Rest sind wir gespannt. Vielleicht weiß Edwin schon mehr.


    Gruß,
    Khampan

    allen hehren Absichten zum Trotz, wenn ein Werk nicht vollständig enthalten ist, dann sollte das mindestens auf der Rückseite vermerkt sein, andernfalls ist das ein dringender Grund, diesen Verstoß bei Tamino zu vermerken.
    Dazu ist dieses Forum doch u.a. da.


    Vorschlag für den Deutschen Musikrat, wie man den Verzicht auf einen Satz etwa hätte kennzeichnen können:
    "von der Komponistin autorisierte zweisätzige Version, ohne den ursprünglichen dritten Satz".
    So oder ähnlich wäre es in Ordnung gewesen, meine Herren, und zwar auf der CD, nirgends sonst.


    :no: :motz:
    Kampf dem Schlendrian,
    Khampan

    ich verstehe nicht, warum es eine Begrenzung der Stimmenzahl jedes Teilehmers geben muß.
    Wenn jemand im Extremfall an allen vorgeschlagenen Werken Interesse hat, dann soll er doch die Möglichkeit haben, sein Interesse durch eine unbegrenzte Stimmenzahl zu bekunden.
    Das würde den Verwaltungsaufwand mindern und meiner Meinung nach die Meßgenauigkeit des tatsächlichen Interesses erhöhen (umgekehrt ist ja auch niemand gezwungen, die maximale Stimmenzahl abzugeben).


    Oder sehe ich was falsch...
    Khampan

    Ergänzung zum Quatuor ad fontes, das ich auch nachdrücklich empfehlen kann:
    Die Mitglieder sind
    Alice Pierot + Enrico Parizzi, Violine / Monica Ehrsam, Viola / Reto Cuonz, Cello


    Alice Pierot ist in diesem Forum ja bestens bekannt, das Quatuor dürfte eher ein Ableger des größeren Ensemble ad fontes sein. Als Quartett bleiben sie daher im Konzertleben etwas unterrepräsentiert, was man allerdings nicht mit mangelnder Qualität verwechseln darf.


    Gruß,
    Khampan

    das Mitsummen läßt sich ja eigentlich inzwischen weitestgehend entfernen, auch nachträglich. Gerade weil es idR so unharmonisch ist, steht es nach einer FFT-Spektralzerlegung häufig deutlich isoliert da, ein Knopfdruck und weg isses.
    Ich bin mal gespannt wie lange es dauert, bis die ersten Labels auf die Idee kommen das mal in die Tat umzusetzen.
    Ebenso gespannt darf man sein, ob dann den Gould-Fans nicht etwas fehlen würde. :stumm:


    :hello: Khampan

    Zitat

    Original von florian
    Die "Singerei" indessen erscheint (mir) - Glenn Gould hin oder her - nur lästig und reichlich überflüssig. Ein bißchen Disziplin dürfte nicht schaden, zumal es sich hierbei um eine Tugend handelt, ohne die eine Interpretation eh nicht auskommt. Im übrigen ist diese Unart offensichtlich nur eine von Pianisten, nicht aber von Streichersolisten.


    ... von Pianisten und Dirigenten, der Vollständigkeit halber (Colin Davis und v.a. Eliahu Inbal fallen mir dazu auf Anhieb ein).
    Warum das bei Streichern seltener ist, dazu hätte ich eine Theorie: Die Violine ist dem Gesangsapparat zu nahe, so daß die falsch gesummten Töne (solche sind es ja erstaunlicherweise fast immer :stumm: ) sich zu sehr mit den richtig gespielten beißen. Das hält - gottlob - vermutlich von ausgiebigeren Gesangsübungen ab. Beim Cello könnte das schon wieder anders sein.


    Beim Guarneri Quartet grummelt es jedenfalls auch ganz schön. Andere sind mir aber noch nicht aufgefallen.


    Gruß,
    Khampan

    Zitat

    Original von Caesar73
    Diese Aufnahme gibts bei obigem Anbieter derzeit für 22 Euro. Ich besitze diese Aufnahme jetzt inzwischen seit zwei Wochen- und ich bin begeistert.


    Mich würde es mal interessieren, ob diese Japan-Importe von Denon-CDs mit japanischem Booklet oder mit internationalem ausgestattet sind. Die Artikelnummer COCO-... weist auf die japanische Version hin (international CO-..., wie auf dem Bild im Posting von Melot1967 schwach zu erkennen ist).


    Gruß,
    Khampan


    Zacharias ist seit vielen Jahren künstlerischer Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne. Mit diesem Orchester hat er anscheinend eine Gesamteinspielung der Mozart-Konzerte vor, die mittlerweile bei Vol. 3 angelangt und äußerst vielversprechend ist.
    Die Konkurrenz ist zwar nicht gering, aber auch das relativ unbekannte Orchester braucht keinen Vergleich zu scheuen, und die klangliche Realisation ist- wie bei MDG nicht anders zu erwarten, erstklassig, u.a. auch dank antiphonisch sitzender Violinen (unter uns gesagt, der Wechsel von EMI zu MDG ist in meinen Augen ein klarer Aufstieg!).


    Gruß,
    Khampan

    Die Beaumont Aufnahme gibt es in zwei Versionen, wobei aus den teils widersprüchlichen Angaben bei Amazon und jpc nicht ganz klar wird, ob beide auf CD-Playern wiedergegeben werden können:


    Format unklar:


    CHAN 10138
    jpc: CD
    Amazon: [SACD]
    Auf der abgebildeten Rückseite ist nichts zu erkennen.
    Chandos Hompage: CD, aber ganz unten steht unter Bit Rate: 24 Bit / 96K, was auf der CD nicht sein kann.


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    SACD Surround (?) + CD:


    CHSA 5022
    jpc: SACD, stereo & multichannel (Hybrid)
    Amazon: [Hybrid SACD] [SACD]
    letzteres geht auch aus der Abbildung der Rückseite hervor, wo das Compact Disc Logo zu erkennen ist.
    Ich würde die Angaben so interpretieren, daß die SACD-Schicht (nur?) in Surround abspielbar ist, die CD-Schicht selbstverständlich in normalem Stereo.


    Für eine Klärung wäre ich dankbar.


    Wenn man das letzte Cover anklickt, gelangt man übrigens zu einer sehr lesenswerten, vollständig abgedruckten Rezension von BGC.


    Habe die Seejungfrau einmal im Radio gehört und war von der Musik und dem Klangfarbenzauber äußerst angetan.


    Gruß,
    Khampan

    Zitat

    Original von WolfgangZ


    Danke für Deine Meinung! Ich habe die CD kürzlich (günstig) gekauft, die Quartette noch gar nicht gehört. Die Einspielung der Trios spricht mich an - auch das weniger bekannte, aber erwartungsgemäß leidenschaftlich empfundene von Fauré; der Name des Geigers (J.-J. Kantorow) ist mir auch ein Begriff; allerdings kann ich anhand der wie immer bei Brilliant spärlichen Nachweise die Originalaufnahme nicht eruieren.


    Die zwei CDs des Brilliant-Sets sind Denon-Aufnahmen!
    1. Carmina Q mit Debussy+Ravel:
    analytisch, schweizer Tüftelarbeit, dabei bleibt der musikalische Zusammenhalt auf der Strecke. Hohes Niveau, aber nicht mein Geschmack, klanglich ebenfalls unbefriedigend.
    2. Trio Kantorow/Muller/Rouvier mit Debussy+Ravel+Fauré:
    Meisterleistung in jeder Beziehung, eine der klangschönsten Kammermusikaufnahmen die es gibt (ziemlich hallig aber trotzdem klar); Ravel Trio habe ich noch nicht besser gehört.


    Nur meine persönliche Meinung,
    Khampan

    Es gibt noch weitere Aufnahmen, die einer Besprechung harren:


    Riccardo Minasi, Ensemble Bizzarie Armoniche:


    Veronika Strehlke (Vl), Gerhart Darmstadt (Vcl), Egino Klepper (Orgel):


    dies nur zur Information, soll keine Werbung sein
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    Ich selbst habe bisher leider nur eine Aufnahme, und zwar die mit Letzbor. Dessen expressive Dramatisierung spricht mich zwar durchaus an, und klanglich ist die Aufnahme superb. Woran ich mich aber nicht gewöhnen kann, sind Letzbors gelegentliche rhythmischen Freiheiten. Wenn in der Passacaglia der Dreiertakt mitunter zum Vierertakt zerdehnt wird, dann hört für mich der Spaß auf. Sehr schade.


    Jetzt könnte ich ja ohne weiteres auf Pierot umsteigen, aber etwas hält mich davon ab: Die Stimmtonhöhe. Ich liebe Barockmusik in der tieferen Stimmung (ca. 415 Hz). Das ist wohl zum Teil Gewohnheit, aber ich habe auch den Verdacht, daß dabei die Violine wärmer klingt (kann allerdings Einbildung sein).


    Beim Durchhören der Hörschnipsel hat sich gezeigt, daß das Gros der Aufnahmen auf zwei Lager verteilt ist:


    Stimmtonhöhen der Rosenkranz-Aufnahmen


    (ca) 415 Hz: Goebel, Holloway, Homburger, Huggett, Letzbor, Lotter, Reiter, Strehlke
    (ca) 435 Hz: Beznosiuk, Bismuth, Manze, Minasi, Pierot, Ronez
    andere:
    ca 446 Hz: Edouard (Hi Medard, kannst du mal nachsehen ob ich richtig geschätzt habe?)


    Aus der 415er Fraktion war mir nach den Schnipseln die Huggett-Aufnahme am sympatischsten, und das deckt sich wohl auch mit den Anmerkungen von Medard. Aber solange deren Aumachung und Preis nicht besser werden, schließe ich lieber mit Letzbor noch etwas Frieden. Oder vielleicht wechsle ich doch zur Pierot-Fraktion...


    Gruß,
    Khampan

    Zitat

    Original von Hüb'
    Die Messiaen-Edition von Warner (Erato) wurde mit Sicherheit schon von irgendwem entdeckt, oder? ;)


    Die habe ich noch etwas günstiger auf dem Marketplace erstanden, mußte aber lange darauf warten. Eine Besprechung steht im Messiaen-Hauptthread


    Zusammengefaßt:


    - Die meisten der Aufnahmen von 1963 bis 2000 sind musikalisch und klanglich sehr gut bis exemplarisch.
    - Fragwürdig bis mißglückt: Quatuor pour la fin du temps, Visions de l'Amen, Hymne au Saint Sacrement.
    - Nicht enthalten: Chronochromie, La Transfiguration de notre Seigneur Jésus Christ, Saint-François d'Assise, Éclairs sur l'au-delà
    (die im Messiaen-Thread als fehlend erwähnten Sept Haikai hatte ich übersehen)


    Sonstige Einwände:
    - Booklet wahrscheinlich nur englisch-französisch
    - Die Warner/Erato-Box wird demnächst Konkurrenz durch eine Hänssler-Box mit Cambreling bekommen. Genau genommen würden sich die beiden aber ziemlich gut ergänzen.


    Gruß,
    Khampan

    Von Alexandre Tansman gibts gleich zwei Sinfonietten, und beide sind zusammen mit noch einer Sinfonia piccola und einem Divertimento hier drauf:



    lange nicht mehr reingehört, aber mindestens die Hälfte davon hat mir sehr gut gefallen.


    Gruß,
    Khampan

    sehr interessante Anmerkungen.
    Ich bin da noch weitgehend ratlos, habe nur den leisen Verdacht, daß es auf einem modernen Klavier sowieso kaum jemals alla turca sondern immer nur alla occidentale klingen wird.
    Die von Ulli geforderten Notationsnuancen hörbar zumachen, kann ich mir auf einem Fortepiano dagegen schon eher vorstellen.


    Ein ähnliches Problem haben wir auch in der a-Moll-Sonate, mit dem Vorschlag dis-e gleich zu Beginn. Da können sich viele Interpreten noch nicht mal dazu durchringen, den Vorschlag auf der Eins zu spielen, wie es m.E. richtig wäre.


    Für alle Hobby-Pianisten mit Spaß am Tüfteln habe ich eine interessante Aufgabe:
    der fis-Moll-Mittelteil (bin jetzt wieder bei Alla turca) ist bekanntlich ziemlich unangenehm zu spielen. Dessen zweite Hälfte (A-Dur) geht theoretisch leichter wenn man die Hände vertauscht(!). Ich hab das zwar noch nicht vorspielreif hingekriegt, aber arbeite daran (übrigens einer der Gründe für meinen noch jungfräulichen Fingersatz-Thread.


    Gruß,
    Khampan

    Diesem sehr schönen Plädoyer möchte ich mich vorbehaltlos anschließen.


    Insbesondere den Hinweis auf das Tripelkonzert finde ich interessant. Die bisher übliche Kombination von Kammermusikensemble plus Sinfonieorchester paßt nach meinem Empfinden nicht recht zur Komposition, in der das Klaviertrio über lange Strecken dominiert und das Orchester vergleichsweise schmucklos eingesetzt ist.
    Ich kann mir gut vorstellen, daß mir das Tripelkonzert im Schoonderwoerd-Stil auf meine alten Tage doch noch richtig gefallen wird.


    In die von Miguel erwähnte Wunsch-Serie gehört unbedingt noch die Chorfantasie!


    :hello: Khampan

    Zitat

    Original von Robert Stuhr
    Die DVD sollte man sich besser in den USA besorgen, zB bei dvdpacific.


    Ländercode laut Am...n.com: Region 1 (U.S. and Canada only)


    Also Obacht, auch wenn das nicht immer stimmen muß.

    Zitat

    Original von Zwielicht
    Was mich besonders interessiert: ist in der geplanten Sammelbox auch ein Mitschnitt einer der Aufführungen des Saint Francois dabei? Hat man da was verraten?


    es war alles etwas schwammig formuliert. Aber die Box soll nach eigener Aussage das wichtigste bleibende Egebnis von Cambrelings Arbeit mit seinem Orchester sein. Falls er den Saint François gemacht hat, würde ich das so verstehen daß er inclusive ist.


    Khampan

    gerade in einem Interview mit Cambreling gehört:
    Hänssler plant die Messiaen-Aufmahmen mit Cambreling und dem SWR-Sinfonie-Orchester Freiburg/Baden-Baden in einer Box zusammenzufassen.
    Wenn ich richtig verstanden habe, stehen die Aufnahmen kurz vor dem Abschluß.


    Ich kenne daraus bisher:
    - Eclairs: Interpretation und Klang hervorragend (davor hatte ich Rattle, der in jeder Hinsicht Cambreling unterlegen ist)
    - Canyons: live aus Freiburg gehört (es gab zurecht tosenden Applaus). Wenn die CD-Aufnahme nur annähernd so gut ist, dann immer noch besser als de Leeuw, der als bisheriger Favorit gilt.
    - Turangalila: in dem Interview war ein kurzer Ausschnitt zu hören, der mich klangtechnisch nicht überzeugt hat. Reicht nicht an Nagano heran.


    Trotz dieser kleinen Einschränkung bleiben genügend Gründe, auf die Box zu sparen.


    Gruß,
    Khampan

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Sonst bin ich ja eher ein Fan des "Chronochromie"-Messiaen....


    kann ich gut nachvollziehen.


    Bei der Gelegenheit wollen wir mal festhalten, welche der Hauptwerke in der 18-CD-Box "Messiaen Edition" fehlen:


    Chronochromie
    Sept Haikai
    La Transfiguration de notre Seigneur Jésus Christ
    Saint-François d'Assise
    Éclairs sur l'au-delà


    Das gibt dann doch etwas zu denken. Besonders die Transfiguration vermisse ich schmerzlich, kenne sie noch gar nicht (Cambreling ist vorgemerkt).


    :hello: Khampan

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Aber alles nix gegen Nagano und Chailly. Ich hege eine leise Präferenz für Nagano, aber das ist nur eine Frage geschmacklicher Details.


    upps, dachte ich, dann wird es ja Zeit die CD 9 aus der Box mal aufzulegen, und... :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Das ist in der Tat hinreißend was die Berliner Philharmoniker, Kent Nagano und auch die Toningenieure geleistet haben. Das beste daran, und vielleicht der Grund für Edwins leise Präferenz, dürfte die Live-Aufnahme sein. Es herrscht angespanntes Musizieren bis zum strahlenden Ende.
    Sehr angenehm finde ich auch, daß die Ondes Martenot so gar nicht penetrant rüberkommen, und der sehr fundamentreiche Gesamtklang das mancherorts störend-gleißende zu einem wunderschön leuchtenden Fis-Dur werden läßt.


    Sonst nicht der totale Turangalila-Fan, aber diese CD wird noch öfter laufen.
    Khampan

    Viel Messiaen zu Lückenfüllen gibt es auch hier:


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    17 CDs Musik plus 1 Interview, aufgenommen zwischen 1963 und 2000.
    Ich denke diese Box würde sich zum derzeitigen Marketplace-Preis von 55 Euronen eher lohnen als die obige Liste.


    Die Turangalila ist mit Nagano, die Klavierzyklen maßstabsetzend mit Yvonne Loriod, Méditation sur le mystère de la Sainte-Trinité wird vom Maitre lui-mème gespielt, Canyons werden Edwins Empfehlung Constant dirigiert.


    Die Klangqualität ist überwiegend sehr gut, einzig die älteren Aufnahmen sind teilweise nicht ohne Ohrenschmerzen anzuhören (Quatuor, ist auch sehr mäßig gespielt; Visions de l'Amen trotz Labèques ziemlich unerfreulich; Hymne au Saint Sacrement ganz unerträglich, aber die braucht man auch nicht unbedingt, oder Edwin?).


    Ich habe meine Box auch vom Marketplace, vermutlich ist bei den ausländischen Lieferanten (oder überhaupt?) das Booklet zwar äußerst umfangreich aber nur englisch-französisch.


    Gruß,
    Khampan

    Zitat

    Original von âme
    CD und live-Konzert ist vor allem bei Bruckner beinahe ein Tag- und Nachtunterschied. Spielt man oben erwähnte Tuttis in normaler Zimmerlautstärke wirken sie fast geradezu banal während diese im Konzert aufgrund ihrer wesentlich höheren Lautstärke mehr Effekt mit sich bringen. Dazu finde ich macht dann die Optik eines regelrecht vibrierenden, wild spielenden Orchesters zusätzlich seine Wirkung der man sich trotz martialisch anmutenden Gedröhne schwer entziehn kann, während ich bei CD schon auf das Ende des fortissimos warte.


    also bei mir gibt es keinen Unterschied in der Lautstärke zu Hause und im Konzert. Wenn man für die richtige Dröhnung sorgt, klappt das auch mit dem Kennen- und Liebenlernen von CD :yes: :D


    ...natürlich hast du recht. Bruckner eignet sich schlecht für Zimmerlautstärke und unterdimensionierte Anlagen (ebenso wie Mahler usw.).
    Ich denke das deckt sich gut mit dem Fakt daß Bruckner praktisch gar keine Kammermusik geschrieben hat.


    :hello: Khampan

    Zitat

    Original von a.b.
    Sehr anhörenswert scheint mir die Neuaufnahme des Belcea Quartets (EMI). Die Soundschnitzel klingen mir äußerst vielversprechend! Ich fürchte, hier könnte sich eine richtig adäquate Alternative zu meiner geliebten Hagen Quartett-Aufnahme und zu jenen expressiven des Zehetmair Quartetts eröffnen.


    Das würde mich gar nicht wundern. Das Belcea Quartet ist hierzulande noch völlig unterschätzt. Ich kenne ihren Bartok nicht, aber sie haben eine tolle Janacek-Aufnahme hingelegt.
    Einzig klanglich hätte ich (bezogen auf Janacek) was auszusetzen: das Belcea-Vibrato ist mir etwas zu stereotyp und manchmal übertrieben meckernd. Man mag das aber als stilistisch passendes Espressivo durchgehen lassen (wahrscheinlich bin ich zu sehr von meinem heißgeliebten [ebenfalls unbekannten englischen] Sorrel Quartet verwöhnt. Von denen gibt's aber noch keinen Bartok).


    Gruß,
    Khampan

    Hallo Georgius,


    aus den Hörschnipseln kann man schon einiges erkennen:
    - amerikanische Aufstellung,
    - relativ dicker Klang für ein "Kammerorchester" (eher Richtung hallig-bombastisch, mit Ausnahme der schlank spielenden und direkt klingenden Streicher, schade daß nicht das ganze Orchester ähnlich eingefangen wurde)
    - behäbige Tempi, allerdings nicht ohne spritzige Akzente.


    Meiner Meinung nach findet man eine sehr viel bessere Annäherung an HIP beim Basler Kammerorchester mit Giovanni Antolini. Dort hatte ich nur mal eine ungenügend präsente Pauke moniert, ansonsten rundherum besser als H.M.-B.
    Mal ganz abgesehen von den sonstigen Top-Verdächtigen...


    Gruß,
    Khampan

    Hallo Ulrich,

    genauso isses! Deinem Posting ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.


    Zu den Aufnahmen von Howard Griffiths habe ich nur eine obligatorische Anmerkung zu machen bezüglich kopierter Wiederholungen, nach denen ich die 5. und die 6. Sinfonie untersucht habe.


    1. Satz der 5. Sinfonie: 100 % kopiert (an alle Nachahmer: Khampan is watching you!)
    1. Satz der 6. Sinfonie: 0 % kopiert (warum nicht gleich so...)


    Das mag vielleicht dem einen oder anderen eine Erklärung sein, warum die 5. einen etwas weniger aufregenden Eindruck macht, trotz des dramatischen Habitus.
    Hier fehlt eindeutig noch eine seriös durchgeführte gute Aufnahme.


    Gruß,
    Khampan

    Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Das Hauptthema, das als Antwort oder Gegenstimme zum viertaktigen Hornruf erscheint, hat erstmal auftaktigen Charakter


    Johannes' weitere Ausführungen zu den genialen rhythmischen Verschiebungen des Hauptthemas bzw seiner Bruchstücke sind zwar richtig, aber am Anfang hat das Hauptthema zunächst mal gradtaktigen, nicht auftaktigen Charakter. Wenn die Violinen beim zweiten Hornruf einsetzen, übernehmen sie selbstverständlich die Betonung desselben, also 1 2 3 4
    - wobei zunächst gar nicht klar ist, aus welchem der beiden Themen/Motive (Horn bzw. Violinen) überhaupt das Hauptthema gebildet werden wird. Die Violinen beginnt auf der 1 mit einer Achtelpause, erst im dritten Takt haben sie tatsächlich einen Schwerpunkt zu spielen. Haydn nutzt diese doppelte Ambivalenz (Hauptthema oder nicht / wann kommt endlich ein Schwerpunkt) auf das köstlichste aus.


    Und richtig, ohne deutsche Aufstellung geht ein guter Teil des motivischen Witzes in diesem Satz verloren.


    Gruß,
    Khampan

    Hallo Stabia,


    von Immerseel gibt es zwei verschiedene Aufnahmen, beide mit Anima Eterna aber unterschiedlichen Gesangssolisten:


    einmal bei SONY


    und einmal bei ZigZag



    Nur im Besitz der ersteren (Sony), und noch nicht ahnend daß es sich um unterschiedliche Aufnahmen handelt, schrieb ich vor einiger Zeit in einem anderen Thread:


    Zitat

    Original von Khampan
    eigentlich schätze ich meinen Einfluß nicht so hoch ein, aber...
    es könnte ja sein daß jemand wegen meiner desillusionierenden Untersuchung zu den kopierten Wiederholungen bei Immerseels Schubert-Aufnahmen Hemmungen haben könnte, sich den Beethoven zuzulegen. Daher folgende Entwarnung:


    Nach meinem bisherigen Erkenntnisstand (besitze nur die 9.) wurde bei Beethoven sehr sauber gearbeitet. Ich finde die 9. ausgesprochen gut, wenn ich auch insgesamt Gardiners (etwas schnellere) Tempi vorziehe, speziell im 1. und 4. Satz. Aber das ist Geschmackssache, abgesehen davon sind sich beide relativ ähnlich.
    Kopien bei den Wiederholungen des 2. Satzes bleiben im üblichen Rahmen, es sind sogar dramaturgisch sinnvolle Unterschiede festzustellen (2. mal fast unmeßbar aber spürbar schneller etc.). Das läßt für die restlichen Sinfonien gutes erhoffen, da durch Kopieren statt Spielen gerade in diesem kräfteraubenden Satz eine ziemliche Arbeitserleichterung möglich gewesen wäre.


    Des weiteren muß noch positiv die antiphonische Violinenaufstellung erwähnt werden.


    Diese Anmerkungen gelten also nicht für die Box, insbesondere muß ich die angesprochene Entwarnung bis auf weiteres zurücknehmen. (Mehr zum Thema kopierte Wiederholungen)


    Zusammenfassend würde ich die Sony-Einzelaufnahme der 9. allen empfehlen, denen Gardiner zu schnell oder zu geradeaus ist. Die wenigen Stellen, in denen Immerseel anscheinend noch neuere Erkenntnisse bezüglich des Notentextes berücksichtigt als Gardiner, fallen nicht besonders ins Gewicht (auffallend ist die Pauke im 2. Satz, wo eine Echostelle zu einem durchgehenden forte geändert ist).



    Nochmal hinweisen möchte ich auf den Schluß, der meiner Meinung nach nur in HIP- oder Post-HIP-Einspielungen richtig zur Geltung kommt, und bei Immerseel grandios gelungen ist:


    Das Maestoso kurz vor Schluß
    "Gö-ö-öt-ter-fu-un-ke-en, Gö-ö-öt-ter-..."
    ist in herkömmlichen Aufnahmen immer zu langsam (typischerweise halbes Tempo) und das darauffolgende Prestissimo üblicherweise zu schnell, so daß der letzte "-funken", mit dem das Prestissimo beginnt, regelrecht hingeschmissen bzw. verschluckt wird. Die beiden eigentlich identisch zu singenden Wörter werden auf diese Weise verpfuscht zu:
    "Gö-ö-ö-ö-ö-öt-te-er-fu-u-u-un-ke-e-e-en, Gö-ö-ö-ö-ö-öt-te-er-funken"


    Erst die HIP-Praxis hat die Temporelationen richtiggestellt, so daß das letzte "Götterfunken" überhaupt ganz und überwältigend hörbar wird.
    (sorry, aber bei Furtwängler könnte es auch "Götter-fucken" lauten, oder versteht jemand was die da singen?)


    Gruß,
    Khampan

    noch ganz unbekannt in diesem Forum scheint das englische Sorrel Quartet zu sein. Nach den Britten-Quartetten und einzelnen Aufnahmen mit Mendelssohn, Schubert, Elgar u.a. hat dieses aus vier Damen bestehende Ensemble erstmals mit den Schostakowitsch-Quartetten einen größeren Zyklus eingespielt.


    Ich kenne bisher nur den Schubert (frühe Quartette, anläßlich des Threads zu D.87 gekauft) und Schostakowitsch Vol. 3 (Nr. 8, 9, 13). Beide haben mich restlos überzeugt, letztere sogar regelrecht süchtig gemacht, so dass ich nun auf die Lieferung dieser Box warte:



    Über meinen bisherigen Eindruck schrieb ich schon im Britten-Thread:
    - lupenreine Intonation (da können Emerson, Brodsky, Hagen nicht mithalten)
    - sehr intelligenter und sparsamer Vibrato-Einsatz
    - überwältigender Klang (bedingt durch die vorangehenden beiden Punkte, sowie ein unglaublich sonores Cello, hervorragende Saalakustik und Aufnahmetechnik)
    - auch für die Interpretation würde ich die Bestnote vergeben, wobei dies sicher am ehesten Geschmackssache ist. Bin selbst gespannt, ob das Niveau über den ganzen Zyklus gehalten wird.


    Beim Marketplace ist die Box normalerweise zum Gegenwert einer Hochpreis-CD erhältlich, da kann man eigentlich nix falsch machen.


    Gruß,
    Khampan