Das ist eines seiner frühen Orchesterwerke, dem man die zeitliche Nähe (es liegen nur drei Jahre dazwischen) zu seinem ersten Violinenkonzert anmerkt. Und ich finde, man merkt auch, dass es ein Werk aus den "wilden" zwanziger ist.
Wobei der Kopfsalat eher ruhig, Pastoral beginnt. Überschrieben ist er mit "Satyrs in the Wood of cypress". Zur Mitte hin wird es aber deutlich dramatischer, was dann seine Auflösung im flirrenden Streicher Klang findet. Im ganzen Kopfsatz grollt und donnert es häufig, was seine Auflösung in zarten Streicher Klängen findet.
Auch der zweite Satz (the blue Hour) ändert seine Stimmung in der Mitte etwas. Erinnert mich dann plötzlich etwas an Gershwin. Er kriegt etwas mehr Geschwindigkeit und leichten Schmiss. Die Blechbläser treten deutlich in den Vordergrund. Und der Übergang in den dritten und letzten Satz wird vom Schlagwerk schon mal deutlich angekündigt.
Der dritte Satz (Shadows) hat etwas gemaltes, als würde hier ein Gemälde vertont. Besonders in der ersten Hälfte. Auch in diesem Satz gibt es wieder diesen stilistischen Bruch in der Mitte. In der zweiten wird mehr Spannung aufgenäht. Und einmal klang es kurz nach einer Autohupe aus den Anfängen der Automobilzeit. Es war natürlich keine, aber ich weiß nicht so genau welches Instrument für den Effekt genutzt wurde. Auf alle Fälle gibt es hier auch wieder Schlagwerk und tiefe Blechbläser zu hören.
Ich finde, man hört sehr wohl, dass es ein frühes Orchesterwerk ist. Es gibt doch die einer oder andere Stelle die auf mich etwas unausgegoren wirkt, oder auch so als probiert sich da jemand noch aus. Und manches, wird durch Wiederholung sehr deutlich, vielleicht zu deutlich, betont. Aber es macht auch Spaß zu hören. Es klingt in meinen Ohren alles ein bisschen verrückt, viel Dramatik, viel Donnergrollen und Schlagwerk. Wenig Dissonanzen. Und ich finde man hört deutlich die 20iger. Falls es noch jemanden gibt, der Vanashing Midnight kennt, würde ich mich über andere Einschätzungen freuen.
