Hallo Gallo,
interessanter Thread.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann sprichst Du dieses Ausgelutsch-Gefühl an - beim Hören der ersten großartigen Oper überkommt einen ein irre Gefühl, bei der 50 + x. dann wird lediglich mit Bekanntem verglichen und das Werk eingeordnet, so richtig aus dem Sitz haut es einen dann nicht mehr... :wacky:
Nachdem man sich in alle möglichen Seitenäste verirrt hat, aus denen man dann wieder zum eigenen Kernrepertoire zurückkommt und dieses dann doch als qualitativ einfach überragender betrachtet, sich aber leider daran auch halb satt gehört hat, kann man schon einmal denken:
Wie geht´s nun weiter?
Will ich nun wirklich weiterhin Sachen erkunden, die mir doch viel weniger geben als mein Beethoven zu Beginn oder die Mozart-Klavierkonzerte, als ich sie das erste Mal hörte?
Auch neurobiologisch ist klar ersichtlich, dass das erste Mal einfach viel interessanter ist und sich mehr einprägt als die x. Wiederholung oder die y. ähnliche Begebenheit. Wie bei den Erlebnissen in der Kindheit denkt man dann wehmütig an die Zeit zurück, als man gerade Feuer gefangen hat...
Beschäftigt man sich mit einem neuen Gebiet, in das man eindringen kann, dann sieht man schnell einen neuen Kosmos vor sich, der irre interessant ist. Das ist dann wohl auch nicht zu vergleichen mit den Entdeckungen in (auch nie enden wollenden) Seitenästen des anderen Universums. Nicht Jeder findet so viel Gefallen an der quasi wissenschaftlichen Durchdringung eines Themenkomplexes, dass ihm dies mehr Freude bereitet als die Entdeckung von völlig Neuem; denke hier gibt es auch eine gewisse Sättigungskurve...
Soweit die Gedanken zum Montagabend :faint:

Stefan