Beiträge von observator

    der neue, große peter ryom



    bemerkt zur primavera (rv269 oder op8/1):
    kopfthema von satz 1 auch in der sinfonia "la fortuna in macchina rv717 I:5. dasselbe thema liegt liegt satz 3 der sinfonia und dem einleitenden chorsatz "dell'aura al sussurar" aus rv709 I:1 (= dorilla in tempe) zugrunde.
    zu rv561 vermerkt er: anfangsthema von satz 1 auch in der aria "a te sarò fedele", rv778 III:4 = tito manlio
    zudem findet sich das kopfthema von satz 3 des concerto d-moll f. 2 vl, 2 fl, 2 ob, str, fg u.bc rv566 in folgenden werken wieder: rv269 (1. satz frühling), rv270, rv297 rv 434, rv442, rv706, rv710, rv736.
    von einer mitarbeit i.strawinskis am katalog wird nichts vermerkt.


    zu rv552 liest sich nichts bemerkenswertes, du könntest dich in die sächsische landesbibliothek nach dresden begeben und dort mus.2389.o.4 ausheben lassen, bzw ist sogar ein facsimile 1978 in leipzig erschienen.


    ps: und was sagst du zum 1.satz rv531? -der reißt mich regelmäßig aus dem ohrensessel hoch.


    :hello:

    ja, sicher.
    ist kurzweiliger.
    allerdings hör ich es mit einem rest unterschwelligen schlechten gewissens dem schöpfer gegenüber...
    andererseits: ich hör meistens nur den ersten satz oder den dritten bis ende des trios. dafür fast immer von mehreren interpreten hintereinander. auch ein auswuchs unserer modern times. wir leben einfach nicht mehr hip :no:

    prolog
    als ich den wunderschönen reisebericht hall 2008 gelesen hatte, motzte ich gleich bei den verfassern, dass ich und meine verdienste ein wenig zu kurz gekommen seien, - da das schoonderwoerdkonzert von alten freunden von mir veranstaltet worden war, hatten die beiden sich schließlich nur um an- und abreise zu kümmern.
    dieses mein bescheidenes verhalten trug mir logischerweise den auftrag ein, gefälligst diesen reisebericht hier zu verfassen.
    nun gut, die welt ist gerecht! ich hatte mich diesmal nur um die an- und abreise zu kümmern...


    1.tag
    1.picnic im schlossgarten. unter der führung des supermarkterfahrenen chevaliers de scheibenhard wanderten wir in den schlossgärtlichen sonnenuntergang (ca. 23 uhr) hinein. als kontrapunkt zu mellanöl fungierte die wiener trilogie 2005 von wieninger.
    das hotel war von vc picc preislich und laglich bestens ausgewählt worden, 30 min zu fuß, 5 min zu bus nach drottningholm, andererseits mit der im vergleich mit anderen städten geradezu luxuriösen u-bahn 20 min ins zentrum.


    2.tag
    kulturmenschen -und nur als solche wurden wir ja in die taminologe reingelassen- besuchen natürlich museen. bei uns war es das vin&sprithistoriska museet.
    besonders danken möchte ich der reiseleitung für die organisation und das perfekte timing des größten korsos meines bisherigen, langen lebens: ca. eine halbe stunde sahen wir mehrere hundert oldtimer an uns vorbeidefilieren.
    an anzahl und zustand der oldtimer kann man ja den wohlstand der jeweiligen gesellschaft ablesen: bnp/kopf 2005 d: 34.700$ ö: 36.500$ s: 40.900$.
    man sieht: da sind schon einige fleetwoods, thunderbirds und el dorados mehr drin...


    3.tag
    2.picnic. da ich mich im ausland immer um inländische spezialitäten bemühe, war diesmal die gute elchwurst am plan. seit daimler-benz seine produkte nachgebessert hat, landen die dinger vermehrt in den schwedischen supermärkten.
    und obwohl sich sverige schwere mühe gibt, dem klischee vom skandinavischen hochpreisland zu entsprechen (wer will schon 6€ für 0,4 l 3,5%iges flachöl ausgeben!), gelang es mir, im königlichen souvenirshop folgendes um ca. 14€ in meinen besitz zu bringen:
    .


    die forqueray-doppel-cd aus der gleichen reihe kostet in der großen cd-abteilung des nk-kaufhauses ca. 45€...



    wunderbar die geistreichen gespräche mit ulli und violoncellchen über haydn und die welt, über kunst und dürfen, über homosexualität im forum.


    im übrigen hat sich stockholm wenig verändert, es ist noch alles wie im vorjahr, auch das wetter.


    epilog
    ah so, ja: die oper.
    wenn einem alten, aber noch nicht pflegebedürftigen, sondern eher johannistriebigen herrn von der kammerzofe auf offener bühne windeln angelegt werden, dieser in einer baumarktschubkarre (deutsch für: scheibtruhe) abtransportiert wird, um szenen später im elviskostüm von hysterischen schmetterlingen am verzehr seines schirmchencocktails gehindert zu werden, - dann erhebt das regietheater seine hexenverachtende fratze!
    zudem wurde dieser gutgläubige auch noch während des berühmten pudelduetts mit einer neunschwänzigen katze ausgepeitscht (oder war das ein dreiköpfiger hund? ich kenn mich in der sm-szene nicht so aus).
    damit nicht genug: am übertiteldisplay -gab es das eigentlich schon damals?- erschien mehrmals das wort "fick" (vaucechen hat's auch gesehen!).


    metaepilog
    o.k., ich geb's ja zu, mit dem threadtitel habe ich bewusst eine unwahrheit nur der sensation wegen in kauf genommen:
    das slottsteater gehört nicht mehr den sommerlaths, sondern einer stiftung.


    ach ja, falls ich es noch nicht erwähnt habe: ich fühlte mich durch die perfekte vorbereitung und liebevoll freundliche begleitung namentlich von ulli und violoncellchen wie ein prinz im schlosstheater.


    :beatnik:

    [ich weiß jetzt nicht recht, wohin mit diesem posting, in die monsterthreads "heute erst..." oder "cd der..." will ich's nicht versenken, weil da alles schnell verschwindet - siehe ruckers immerseel, daher hier]


    hildebrandt wird sie schon haben, weil ja sein nickpate als ursprung des nachbaus von keith hill (usa 1999) angeführt wird.
    und weil der ja sowieso immer alles hat (auch wenn er es nicht zugibt).
    und alles besser weiß (auch wenn es stimmt ;) ).



    peter waldner: bachs lautenclavier
    ( bwv995 bwv997 bwv998 bwv1006a )


    die aufnahme ist von 2007, waldner ein tiroler organ- und cembalist (studierte u.a. bei leonhardt, christie, zehnder, gilbert und hentai), der im beipacktext auch die meinung vertritt, dass die werke auf's werck komponiert seien.
    als besonderes zuckerl ist eine bonusdvd dabei, auf welcher der instrumentenbauer martin pühringer seine bereitschaft kundtut, ein lautenclavier zu bauen -allerdings nur auf bestellung. :D
    ok, man sieht auch den waldner den falschen hildebrandt bearbeiten (nein, tschuidign: das falsche).


    ich bin entzückt vom klang
    -aber ich bin ja, wie schon oft bekannt, bloß ein tumber thor, den leicht was begeistern kann: bumm! -ein feuerwerk, und wusch! bin ich schon begeistert...


    :hello:


    welche quatuoren sind's denn?

    Zitat

    Original von Ulli


    Das kann man jetzt so [ganz unten] oder so interpretieren.


    ich hab das interpretiert...


    aber ich bin so begeistert, wieviel antworten ich auslöse und mit welch kenntnisreichen kunstkennern ich kommunizieren darf, dass ich die gunst des tagerls nutze und meine eingangsfrage gleich auf den herrn balbastre zu erweitern wage (is auch ökonomischer als den dschungel um noch einen thread zu bewuchern). ich hab's also unverkennbar mit den dekadenten franzosen (, die sich am heutigen tage des sieges auch ein bisschen anhängen durften :D ).

    Zitat

    Original von Blackadder


    Seit einem Monat auf dem Markt. Konkurrenz für die bisherigen Aufnahmen? Mir sind die Künstler jetzt nicht geläufig....


    sammelst du rosenkränze?


    wenn nein, tut's doch auch eine günstigere.


    klingt nicht sehr bizarr. (geißelung tat nicht sehr weh...)
    schutzengelpassagalia schön.
    der klawirre medard wird's allerdings besser wissen....


    :hello:

    schade, ausgerechnet die 2 "langweiligsten" :stumm:


    aber ich hab mir gestern "deine" akkordeonaufnahme anhören wollen und bin dabei auf folgende gestoßen:



    wird das jetzt eine mode?
    jeden falls hatte sie kein leiberl gegen "meinen" hussong. bei dem hat dimetrik (schöner name!) auch studiert.
    die variationen 13 und 15 klingen zum verwechseln ähnlich, die 25er ohne tiefgang und das quodlibet kommt ganz unfröhlich behäbig daher.
    und mit 54' ist die aufnahme auch eher wiederholungsfern.
    sorry for my landsmann.


    :hello:

    kann mir wer von den zirperzupferkapazundern einen interpreten für duphly empfehlen?
    zur auswahl stünden:

    wolfgang glüxam
    mitzi meyerson
    tony millan
    john paul
    joseph payne
    katherine roberts perl
    byron schenkman


    da miguel angeblich keine zeit hat, herr hildebrandt nicht so auf meine fragen steht, bleibt nur(?) der große bambusfresser aus der capitale als mein anflehfocus...


    :hello:

    unter meinen z.z.ca. 25 einspielungen von bwv988 befinden sich auch:


    51XlJczWqvL._SX300_.jpg




    4100DYZDD9L.jpg



    81GOPDS+rIL._SL300_.jpg



    wobei ich letztangeführte sehr schätze, die adaequate instrumentierung für ganz frühe sommermorgen (ca. 3:31 bis 5:12), und da v.a. die 25er.
    wohingegen loussier frühdunkle novembernachmittage aufhellt.
    caine ist mehr für wohlgerüstete samstagvormittage.
    während das blasorchester viel zu steril-perfekt klingt ( -goldberg mit fanfare ciocarlia, sowas wär's!).
    und die sitkovetskybearbeitung vermag mich auch nicht anzuzünden.
    die weiter oben genannte urgould ist übrigens erbärmlichen klangzustandes!


    hier wär doch noch platz für eine verstaubte-regali-diskussion, oder wie das heißt... :D

    wenn meine lieben freind' sich hier in solch prollthread tummeln, muss ich mich auch gemein machen :pfeif::


    heute vormittag im teuren wien um sagenhafte €5,50 (bach) bzw. €8,30 (Biber) erstanden.
    eines der hierortigen spezialgeschäfte scheint "mit dem dreck zu rafen" (i.e. auf dem boden zu liegen) und versucht durch rabattaktionen auf reduzierte sonderangebote noch was loszuwerden.




    bach: aria mit 30 veränderungen bwv988
    claudio arrau 1942 (!)






    biber: sonatae tam aris quam aulis servientes
    combattimento consort amsterdam 1999


    :hello:

    am freitag, 18.4.08, war im wiener konzerthaus schlusspunkt der "rising star"-tournee der european concert hall organisation, die den sogenannten multiperkussionisten martin grubinger durch europa und in die carnegie hall geführt hatte.
    der erst 25 jahre alte salzburger hat in seiner kurzen karriere schon viel aufsehen erregt und wird sicher noch viel mehr, so er nicht demnächst explodiert...
    die immense energie, die er ausströmt, überträgt sich auf die zuhörerschaft -abgesehen von den physikalischen resonanzen, zumindest in der nähe der bühne (endlich einmal 2 große trommeln in ihrer vollen dynamischen valenz erlebt, und das über minuten!).


    er spielt auswendig -gut, das tun fast alle solisten, aber ich weiß von meinem klangforumabo, dass die dort bisweilen 3 schlagwerker immer ziemlich viel papier vor sich haben, um ihre vielen instrumente exakt zu bedienen. grubinger trainiert sich die kompliziertesten partituren so lange an, bis die stücke buchstäblich in fleisch und blut seiner überaus muskulösen ärmel übergegangen sind. wie er überhaupt eher an einen boulderer erinnert denn an einen musiker, wenn er zwischendurch in seinen magnesiabeutel greift.
    er ist trotz voller konzentration ganz locker, spricht zwischen den stücken zum publikum; u.a. um eine programmänderung zu erklären: die spedition hatte es nämlich nicht geschafft, die spezialinstrumente für das xenakis-stück "psappha" rechtzeitig aus athen zu liefern...(als ersatz gab es rebonds b)
    und als überraschungsgast erschien der bekannt jugendliche vater und lehrer -nicht leopold, sondern ebenfalls martin grubinger, um das letzte stück in einer abgeänderten version für 2 schlagwerke mit zu spielen. dieses, "marimba spiritual" von minoru miki, war mein persönlicher favorit des abends. zugabe gabe s nur eine kurze, weil die instrumente samstag mittags schon in kiel sein mussten.


    unter den 650 im seit wochen ausverkauften mozartsaal waren auffallend viele kinder ( können doch nicht alle aus der verwandtschaft gewesen sein?). das publikum führte sich auf wie bei einem popkonzert, aber nicht während der musik, da war es so gebannt, dass man die marimbaklangwolken aus dem nichts entstehen und wieder dorthin verschwinden hören konnte. zudem bin ich draufgekommen, dass man einer marimba nur wohltöne entlocken kann (-gut, wenn man sie vom podium stürzt, vielleicht...).


    der schwedische pianist per rundberg leistete auch gewaltiges in der klavierfassung des orchesterparts bei 3 werken von anders koppel und keiko abe.


    irgendwo im mir fernstehenden medium fernsehen hat es an diesem wochenende etwas über grubinger gegeben.


    man muss es erlebt haben - am besten 2 meter über der batterie, quasi im gischt des künstlerschweißes! so man gelegenheit hat (er ist dauernd auf tournee) - unbedingt hingehen!


    ich möchte diesen beitrag dem lieben, armen faun widmen, der sich, als er noch gesund war, auch an grubinger delektierte.


    :hello:

    nun halte ich sie dank tätiger mithilfe eines netten deutschen michels in händen.
    leider gibt es von china bis usa kein bildchen zu verlinken:


    batailles a versailles


    jean -patrice brosse spielt auf einem 1628er ruckers und einem 1746er blanchet werke von
    d'andrieu
    couperin
    (legrand)
    kuhnau
    kerll
    frescobaldi

    und eben
    byrd (topic!)


    die aufnahme ist aus der frühzeit der numerischen enregistrierung, 1985, das label pierre verany ist inzwischen wohl arion geworden. im booklet sind ruckers und kerll falsch geschrieben. aber toller inhalt!
    mein erster ohreneindruck: ziemlich zirpig!



    restauration
    da die betroffenen nicht darauf eingestiegen sind, und bevor sich angesichts der derzeitigen forumsatmosphäre jemand meine lieblingssignatur krallt...

    §1: man soll die moderatoren loben, wo es nur geht
    §2: man kann die moderatoren gar nicht genug loben
    §3: man darf nie versuchen, sich bei den moderatoren auf durchschaubare weise einzuschleimen