Beiträge von Principe

    10. Dezember - 10. Türchen


    Von drauß’ vom Walde ...


    Der Student Nikolaus W. hat sich beim Arbeitsamt als Weihnachtsmann verdingt. Am „Heiligabend“ geht’s los. Der Einsatzplan ist klar.


    Vor dem Haus der ersten Familie wartet schon der Papa, überreicht Geschenke – und gibt Hinweise zur Bescherung. Dann poltert Nikolaus die Treppe hoch, schwingt die Schelle und eröffnet den beiden Kindern: „Von drauß’ vom Walde komm ich her!“ Gedichte, Ermahnungen, Lob und Lohn. „Ein Schnäpschen gefällig?“ bietet die Dame des Hauses an. Nikolaus gießt sich gleich zwei hinter den Umhängebart.


    Drei Straßen weiter das gleiche. „Von drauß’ vom Walde komm ich her, ich muß Euch sagen, es weihnachtet sehr.“ Große Kinderaugen, huldvolles Streicheln über gescheiteltes Haar. „Darf’s noch ein Cognac sein?“ Nikolaus nickt.


    Nur ein paar Häuser weiter stolpert Nikolaus dem Hausherrn in die Arme: „Tschuldigung!“ Zu den Kindern gewandt: „Also von drauß’ vom Walde, da komm ich also her, und ich muß Euch sagen, dass es sehr weihnachtet!“ Der kleine Hosenmatz: „Lieber guter Weihnachtsmann, schau mich nicht so böse an!“ Nikolaus mault: „Ich schau doch gar nicht böse, Mensch!“ Einen guten alten Whisky habe man noch, meint der Vater. Nikolaus hebt den Bart, damit er trifft.


    Vierte Familie! „Von drauß’, vom Dings, vom Walde, komm ich also her, Du!“ Er schaut in seinem goldenen Buch nach, findet nichts, fasst den kleinen Buben unsicher ins Auge, gerät sichtbar ins Schwanken, muß sich an der Mutter festhalten. „Ham Sie nich mal’n Schnaps?“ Und fährt mühsam fort: „Ich muß Euch verdammt nochmal sagen: Es weih..., es weihnn..., es ist scheißkalt da draußen!“


    Die fünfte Einsatzfamilie bleibt heuer ohne ihren Weihnachtsmann; Nikolaus pennt auf dem Sofa der Familie Nummer vier. :hahahaha:


    Merke: Nicht jeder große Nikolaus – hält viele kleine Schnäpschen aus! :pfeif:



    Schöne Advents- und Weihnachtstage für Euch alle!

    Wer als denkender Mensch


    ohne die Gefahr einer unmittelbaren existenzvernichtenden Bedrohung


    Gewalt anwendet oder dazu bereit ist


    beweist damit nur seine Unfähigkeit


    zur geistigen Auseinandersetzung und Konfliktbewältigung –


    mithin also seine eigene Unmenschlichkeit.


    (Jürgen-Michael Bacher)

    Am 30. 11. 2008 um 11.00 Uhr findet in der Deutschen Oper Berlin eine literarische Vorstellung statt, Eintritt 6,00 Euro.


    Jürgen Kesting stellt die überarbeitete, erweiterte Fassung seines Nachschlagewerkes "Die großen Sänger" vor (Lesung mit Musikbeispielen).


    Ciao :hello: Principe

    Der bewunderte ENRICO CARUSO hatte am Ende der Bajazzo-Arie einen vor ihm ungewohnten Schluchzer hingelegt, der nicht in der Partitur zu finden ist. In der Folge bemühten sich zahllose Tenöre, ihm dies nach zu tun - mit wenig, vor allem aber teilweise groteskem Erfolg. Dazu gehören neben del Monaco und di Stefano auch Carreras und Domingo. Einzige mir bekannte Ausnahme war der ebenso bewunderte wie gescholtene Mario Lanza.


    Ciao :yes: Principe

    Meine favorisierteste Sutherland-Aufnahme ist die Aufzeichnung von der Australian Opera Sydney


    LA FILLE DU RÉGIMENT - Gaetano Donizetti (1986)


    Musikalischge Leitung: Richard Bonynge


    Den Tonio singt beachtlich Anson Austin. "La Stupenda" singt und spielt prächtig, wenn man von dem Umstand absieht, dass eine 60-jährige nicht wirklich eine junge "Regimentstochter" 'rüberbringen kann. Immerhin gab sie ihr Bestes. Was aber unbestritten beeindruckend ist: ihre hörbar gute und (für erfahrene Musiker) sogar optisch wahrnehmbare ausgezeichnete Technik. Davon hat schon Big P. Mitte der 60er Jahre reichlich gelernt und profitiert.


    Ihre damenhafte Erscheinung läßt sie sicher kein von Energie und Temperament sprühendes "Spring-ins-Feld" sein, dafür ist sie einfach zu statisch. Doch für damenhafte Rollen ist sie dafür bestens geeignet. Sensationell war auch ihre frühere Aufzeichnung von Lucia's Wahnsinnsarie - diese Differenziertheit und Sicherheit in den Koloraturen - einfach wahnsinnig (gut).


    Ciao :hello: Principe

    Sollte dieser Herr Potts für sich eine seltene britische Klassik-Erscheinung sein? So sehr, dass die Insulaner von seiner "Klasse" so begeistert sind? Oder ist das britische Anspruchsniveau des Publikums so bescheiden, dass selbst ein Sänger vom Schlage Potts' jubelnd gefeiert wird, als sonst etwa Pavarotti unter den Wissenden? :motz:


    Ja, und vielleicht hat das britische Niveau ja auch schon zur deutschen Telekom herrüber geschwappt, wie die Verwendung des "britischen Star-Sängers" im Werbespott vermuten läßt. Also, Ihr klassisch Wissenden und Könnenden: wappnet Euch gegen den ausufernden Niveau-Sumpf der hochgejubelten Stars und dem galoppierend schrumpfenden Publikumsniveau. :kotz:



    Ciao :untertauch: Principe

    Bei mir war am Abend ZARZUELA angesagt, per DVD.
    Angefangen mit der "Gala del Reyes", über "Luisa Fernanda" bis zum 2007er Salzburger Zarzuela-Konzert mit Domingo und Martinez.
    Eigentlich erstaunlich und schade, dass diese beeindruckende, besondere Musiksparte nicht schon längst allgemeines Wunschrepertoire ist, sondern höchstens mal als exotische Zugabe plaziert wird.


    Ciao :no: Principe

    Erkenntnis


    Unser Leben ist so kurz,
    welthistorisch nur ein Furz,
    und trotzdem, darauf möcht' ich wetten,
    wär's schade, wenn wir es nicht hätten!



    ... und noch dies:


    Der unverwertbare Tod

    Der eigene Tod ist die
    extremste existentielle
    Lebenserfahrung,
    die jeder einmal
    durchmacht,
    die man letztlich aber
    ebenso wenig verhindern,
    wie auch definitiv
    nicht verwerten kann.

    @ für alle Tamino's hier die offizielle KONZERT-Information:


    GROSSE KONZERT-GALA
    im Rahmen der Moabiter Kulturtage "Inselglück"
    Arien und Duette - aus Oper und Operette


    am Samstag, 28. Juni 2008 um 20.00 Uhr
    im Theater "Engelbrot", Alt Moabit 48, 10555 Berlin


    Es singen Mitglieder des europ. Solisten-Ensemble INTERVOICES
    (mit einigen aktiven Tamino's - auch zu finden unter http://www.tiritomba.eu)


    Eintritt: 18,00 / 14,00 Euro


    Zu hören sind zahlreiche klassische "Ohrwürmer" von:
    Bellini, Massenet, Mozart, Offenbach, Puccini, Rossini, Tschaikowsky, Verdi,
    Alejchem, Gershwin, Kàlmàn, Lehar, Lincke, Millöcker, Strauß


    Alle, die in und um Berlin wohnen oder gern mal wieder herkommen sind herzlich zu dem Konzert eingeladen. Gerade die mitwirkenden Tamino's stellen wieder einmal vor, dass sie nicht nur über Musik, insbesondere Gesang, reden, nein ganz besonders auch selbst eindrucksvoll präsentieren können.


    Herzlichst (der auch mitwirkende) Principe

    Bei MdM kann man auch gut zwischen früheren und späteren Aufnahmen unterscheiden - ebenso wie bei Mario Lanza. Obwohl ich hier beide musikalisch nicht vergleichen will, so hatten sie doch gleiche menschliche Schwächen, die ihnen in ihren letzten Jahren die Stimme stark belasteten.


    Frühere Aufnahmen von MdM sprühen von vehementer Viriliät, differenziertem Ausdruck, kontrolliertem Pathos ... und, und, und - von allem, was man sich von einem großen Tenor vorstellt. Spätere Aufnahmen lassen davon nur noch wenig erkennen: pressen, drücken, brüllen sollen über die kaputte, abgedunkelte Stimme hinwegtäuschen - ohne Glanz und Gloria!


    Ciao :hello: Principe

    Die Trauerrede


    Am Sarge menschlicher Kadaver,
    und das trifft doch einmal jeden,
    hört man oft heuchelndes Palaver,
    eingepackt in große Reden.


    Die Wahrheit will man selten hören,
    dieweil man sie auch gern vergisst,
    sie könnt’ ja die Erinn’rung stören,
    damit ein Traum bleibt, wie er ist.


    Mit dem Tod wird jeder besser,
    besser, als er je gewesen,
    aus dem Großmaul wird ein „Kesser“,
    und aus den Nieten „zarte Wesen“.


    Zum Beispiel: „Er war ein Gerechter“,
    und: „immer war Sie hilfsbereit“,
    statt gut, da war’n die Meisten schlechter,
    und eingebildet, statt gescheit.


    „Gesellig“ nennt man dann den Trinker,
    Weltfremde nennt man „Optimist“
    zum „eig’nen Wesen“ wird der Stinker,
    und „kantig“ erscheint der Egoist.


    Schlußendlich wird dann die Laudatio,
    verzeiht, wenn ich es so erwähne,
    zum Trugbild – als Ultima Ratio,
    „De mortuis nil nisi bene“.

    Ich habe die Operngala in Baden-Baden gesehen, als Netrebko und Garanca aufeinander trafen. Das Ergebnis für mich war eindeutig - und unabhängig von der Stimmlage.


    Im Gegensatz zur Netrebko bot die jüngere Garanca den eindeutigen Eindruck von Sicherheit und Qualität, eben Souveränität im besten Sinne. Hier ist eine Diva im werden (hoffentlich langsam - und mit Weitblick). Frau Netrebko wird in dieser Beziehung m. E. nie fündig werden, sie bleibt wohl immer irgendwo Oberfläche und nie Tiefe.


    Ciao - Principe

    Offensichtlich sind die Briten in Bezug auf das Anspruchsniveau eher bescheiden.
    Aber das scheint ja offensichtlich ein aktuell weitreichendes Problem zu sein. Was da in den letzten Jahren, z. B. bei TV-Großveranstaltungen, frenetisch bejubelt wird, egal ob Klasse oder Masse, das ist schon erschreckend. Kaum schafft es mal jemand, ein paar Töne halbwegs unbeanstandet über die Bühne zu bringen, verbunden mit einer medienwirksamen Larve, schon ist wieder "ein neuer Star geboren".


    Und die vielen ernsthaften Künstler, die jahrelang an Hochschulen wie privat nach einer bühnenreifen Stimme streben? Müssen die sich nicht irgendwie blöd vorkommen, wenn so eine "Naturstimme" mit weniger als mittelmäßiger Technik dann als "Star" gefeiert wird? Wo bleibt die Verantwortung der Medien für die Förderung eines qualitativ hohen Anspruchs? Sollen wir künftig jeden Badewannen-Rigoletto bejubeln, weil er dem Model-Anspruch nahe kommt, oder ein Duschen-Gilda, weil sie der Schiffer oder Klum so nahe kommt? Wir sind ja schon so weit, das uns bei Klassik-Sendungen musikwillige Comedien (ohne Gesangsausbildung) als Musical- und Operettenstars vorgestzt werden! Scheußlich! Zum heulen!


    Zu wirklich tollen Stimmen mit klassischen Live-Programmen kommen dagegen vielleicht 30-40 Interessierte, die dann hinterher selbst die geringe Teilnehmerzahl beklagen. Immerhin bleibt da anschließend wenigstens manch genußvolle gesangfachliche Diskussion (aus eigener Erfahrung bestätigt).


    Ciao :hello: Principe

    Auf meinem PC fand ich heute morgen einen (unbestellten) Newsletter von Paul Potts - http://www.paulpotts.de


    Auf der in deutscher Sprache präsentierten Seite wird der neue "Star" am Medienhimmel auch mit Musikbeispielen seiner jetzt erschienenen CD "Paul Potts - One Chance" vorgestellt.


    Ehrlich? Es war für mich auch die einzige Chance! Da ist ja Bocelli noch mehr zu ertragen. Nein, die Mühe erkenne ich schon - und auch an. Aber ansonsten fehlt doch wirklich fast alles. Sicher, die Höhe hat er - aber die Intention einer Schlaftablette, mangelhafte italienische Aussprache, und der Stimmsitz und Ansatz ist zum wegrennen (oder besser zum abschalten). Jeder Student einer deutschen Musikschule hat das im 2. Semester besser drauf. Das Beste überhaupt ist das Reisepreisausschreiben für 2 Tage nach London: zum Konzert, shopping und sightseeing (na ja, das Konzert wird man schon überstehen - irgendwie! i-pod nicht vergessen!).


    Ciao :pfeif: Principe

    Das ist sicher auch nicht verwunderlich. Auf der Bühne gibt es ein da capo nur auf Wunsch des Publikums (worauf JC sicher noch ewig hoffen werden muß). Aber im Studio macht der Sänger sein da capo selbst - so oft bis alle Studio-Gesamt- und -Teilaufnahmen im Zusammenschnitt von allen Beteiligten als präsentabel empfunden werden.


    Herzlichst
    Lästermäulchen Principe

    LA TRAVIATA (deutsch)



    Ich habe vor einigen Tagen eine CD entdeckt (und natürlich gekauft), die eine historische TRAVIATA (Querschnitt) beinhaltet.


    Violetta - Hilde Güden
    Alfred - Fritz Wunderlich
    Germont - Fietrich Fischer-Dieskau


    Chor und Synphonie-Orchester des Bayr. Rundfunks
    Leitung - Bruno Bartoletti


    Die Violetta hat mich nicht so hingerissen. Aber Wunderlich ist großartig - und DFD ebenso. Das Orchester - superb.

    Zitat

    Ich selber kann hierzu nichts beisteuern. Aber bei der zwangsläufigen Frage, welche dann aus den Top 100 rausfallen, will ich mich mal nicht drücken:


    - 1-2 Verdi-Opern
    - der eine oder andere Italiener komplett (z.B. Donizetti)




    Aber - das bietet denn dann doch auch die Möglichkeit der späteren Wieder-Neu-Entdeckung. :hahahaha:



    Ciao :pfeif: Principe

    Ich bin kein allzu großer Björling-Fan. Allerdings gehört sein Perlenfischer-Duett mit R. Merrill für mich zu den besten Aufnahmen, die es davon gibt. Diese wurde übrigens kürzlich sogar auf der Trauerfeier einer Klassik-interessierten Dame gespielt.


    Meine ersten musikalischen Erinnerungen betreffen Rudolf Schock, mit dem meine Mutter gut bekannt war. Aufnahmen aus den fünfziger Jahren zeigen noch heute seinen (damals) "strahlenden Tenor"; seine späteren Aufnahmen zeugen eher von Routine und Rücksicht auf den Stimmverfall.


    Heute sind meine stimmlichen Favoriten eher Bergonzi (für Verdi & Co), Domingo (für Zarzuela, Mariachi & span. Welthits), Caruso (für Ausdruck & Interpretation), um einige Beispiele zu nennen. Es gibt aber auch von vielen Sängern der oberen Kategorie vereinzelte "Sternstunden"-Aufnahmen, die die sonst gezeigten Qualitäten übertreffen und einzigartig sind: dann hört man erst, was in einer Stimme drin steckt (und leider wohl nicht ständig abgerufen werden kann bzw. konnte).


    Erschütternd ist aber auch die (CD-)Dokumentation über den stimmlichen Niedergang von Sängern, z. B. bei del Monaco, Carreras oder Lanza. Der Vergleich früherer und späterer Aufnahmen ist manchmal erschreckend.



    Ciao :hello: Principe

    Ich kann nicht der Versuchung widerstehen, hier die Frage in den Raum zu stellen, ob die vermeintliche Ingrid nicht die musikalische "Fortsetzung" eines komplett umgestalteten früheren "Ingo" ist? Vor hundert und mehr Jahren war es aber so, dass die so singenden Herren auch dazu standen. Die präsentierte Stimme lässt die Deutung einer derartigen Persönlichkeitswandlung im vorliegenden Falle nicht nur zu, sondern zwingt die Einschätzung geradezu auf. Auch die Gesichtszüge der "Dame" machen nicht gerade den Eindruck einer von Geburt an vorhandenen Weiblichkeit.


    Persönlich habe ich damit kein Problem. Aber wenn da "zarte Weiblichkeit" mit "großer Stimme" verkauft wird, dann ist es auch zulässig, die Gründe der offensichtlich fehlenden "Perfektion" und aller übrigen Zweifel und Mängel zu hinterfragen.


    Ciao :yes: Principe

    Mit meinem diesjährigen Weihnachtsgedicht wünsche ich Alfred und allen "TAMINO's" ein recht frohes, gesegnetes Christfest -
    und natürlich ein ergänzendes, herzliches "PROSIT NEUJAHR".


    Weihnachten
    (von Jürgen-Michael Bacher)


    Weihnachten, die schöne Zeit,
    wieder mal ist es soweit,
    Tannenduft und viele Kerzen,
    frohe Stimmung in den Herzen,
    fromme Wünsche für Geschenke,
    und – wenn ich an all’ dies denke,
    wünsch’ ich Freunden und Verwandten,
    Alten, Jungen, Onkeln, Tanten,
    jedem also, ohne Frage,
    besinnlich-weihnachtliche Tage.



    Ciao :angel: Principe

    Vielleicht hat Herr Alagna ja einfach zu wenig an den Chef der Claqeur-Truppe bezahlt - oder etwa gar nichts? Das soll ja in Italien (nur dort?) nicht ungewöhnlich sein. Selbstherrlichkeiten dieser Art (etwa "Ich bin so gut - ich brauche keine Klatschmafia") hat schon die Callas an der Scala und Caruso in Neapel am "San Carlo" gleichermaßen quittiert bekommen.



    Ciao :pfeif: Principe

    KS'in Prof. Edda Moser hat kürzlich im TV sinngemäß erklärt:


    Es gibt Hunderte von Sängerinnen mit der Qualität einer AN. Eine besondere, außergewöhnliche Sängerin sei in keiner Hinsicht (zumindest noch) nicht zu erkennen.


    Ich sehe das auch so. Lediglich die erotische Ausstrahlung der (zugegeben) hübschen Larve in Kombination zur (objektiv sicher recht guten) Stimme ließ die Medien so heiß auf sie werden. Auch hat sie in den letzten drei Jahren einiges an Routine gewonnen.


    Aber in Interviews hat man kaum den Eindruck, daß sie die Pubertät schon überwunden hat - und von "Dame" oder "Diva" kann ja nun wirklich überhaupt nicht die Rede sein. Eher trifft wohl die kürzlich gehörte Beurteilung zu: "Neureiches, hübsches, mediengeiles Püppchen, das ganz nett singen und darstellen kann, mit mäßigem intellektuellen Niveau, mit dem egozentrischen Drang zum Höheren".


    Ob man wohl in zehn Jahren noch über sie spricht bzw. sich ihrer erinnert?



    Ciao :pfeif: Principe

    Obwohl ich in erster Linie an Männerstimmen, vorzugsweise an Tenören, interessiert bin, hat mich doch heute eine Dame sehr berührt.


    Im Auto hörte ich auf Klassik-Radio die Rosenarie von einer sehr, ja absolut sicheren, runden, volltönenden, klangvollen Stimme gesungen. In der Absage wurde Patrizia Cioffi als Sängerin genannt. Ich war emotional sehr beeindruckt und (unzweideutig) befriedigt - und das passiert mir wirklich selten in dieser Weise.


    Schon vor einiger Zeit sah ich Frau Cioffi in der Lucia, aber da war ich von der Optik und Darstellung her noch nicht ganz zufrieden. Das war heute aber rundum anders. Schön, dass es doch immer mal wieder eine echte Ausnahmestimme auch bei den Sopranen gibt, die vor allem nicht hochgejubelt werden muß, wie andere Medienlieblinge; sie ist nämlich wirklich gut und verdient die mediale Aufmerksamkeit wesentlich mehr als andere Sopran-Püppchen.


    Ciao :jubel: Principe